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Depressiv? Meine Lebensgeschichte in Kurzformat..

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1-9-9-5

Gast
Hallo,
Ich habe lange überlegt, ob es Sinn macht, hier einen Beitrag zu erstellen, weil es mir einfach nicht möglich ist, das alles "neutral" aufzuschreiben. Vorneweg entschuldige ich mich für den langen Beitrag. Aber ich sehe im Moment keine andere Möglichkeit.

Ich bin 16 Jahre alt und weiß nicht mehr weiter. Ich bin dauernd müde und erschöpft, und habe mich auch schon ein Paar mal geritzt. Verabredungen mit Freunden sage ich immer wieder im letzten Moment ab. Ich habe Probleme mit meinen Eltern, bin auch schon mal von zuhause ausgezogen. Meine engsten Freunde konnte ich irgendwie nie mit den Problemen belasten, sie hatten selber genug. Meine beste Freundin lebt in einer "perfekten Welt"- sie ist Einzelkind und hat das beste Verhältnis zu ihren Eltern, dass man sich vorstellen kann. Sie ist mir sehr wichtig, aber irgendwie versteht sie mich nicht.
Mein einziger Rückhalt in der schwersten Zeit war mein Lehrer, der mich auch von zuhause weggeholt hat und sich immer wieder Freistunden für mich genommen hat. (Man muss dazu sagen: Wir sind eine sehr kleine Schule mit 11 Schülern in einer Klasse)..
Ich bin ihm unglaublich dankbar, er ist ein echt toller Mensch- er hat mir immer wieder vergewissert, dass ich ihn nicht belaste (das kann ich wirklich nicht glauben..?) und dass immer zu ihm kommen kann, auch nach der Schule(obwohl er dazu gar keine Zeit hat!). Trotzdem habe ich beschlossen, mich von ihm zu entfernen; er hat ja auch ein eigenes Leben, und ich will ihn nicht mehr mit meinen Sachen irritieren. Ich wohne wieder zuhause, weil ich in der Wohnung, in der ich alleine wohnte, bewusstlos aufgefunden worden war. (ist nicht nur einmal passiert)-(Das mit dem Essen ist auch ein Problem, in der Zeit ohne Aufsicht habe ich so gut wie gar nichts gegessen; einen Apfel/Tag u.s.w.)

Was soll ich tun? Ich glaube, dass mein Lehrer die Vermutung hat, ich hätte eine Depression; wie kann ich ihm vom Gegenteil überzeugen? Es ist so anstrengend, immer froh zu wirken.. Direkt hat er es mit den Depressionen aber noch nicht angesprochen; er hat mir lediglich gesagt, dass er mich zu einer Psychologin schicken will. Ich war mit ihm schon mal bei einer ehrenamtlichen Psychologin, das hat mir nicht geholfen. Was stellen professionelle Psychologen für Fragen? Muss ich dahin?


Vielen Dank für jede Antwort.
 
W

Wapiti

Gast
Ich glaube,daß dein Lehrer recht hat mit den Depressionen.
Du mußt natürlich nicht zum Psychologen,aber es wäre trotzdem gut,wenn du dort hingehen würdest.
Es ist gut,daß du wenigstens einen Lehrer hast, der dir helfen will. Nimm sein Angebot an. DU wirst ihn schon nicht übermäßig belasten. Das hält er schon aus, sonst hätte er dir dieses Angebot nicht gemacht.
Laß dir helfen. Die Psychologen beißen nicht. :)
 

Bandit

Urgestein
Hallo 1-9-9-5,

es ist schön wenn Du jemand hast der Dir hilft. Mache Dir keine Sorgen um seine Zeit. Du hast eine freiwillige Einladung von deinem Lehrer bekommen, auf die Du nicht verzichten solltest. So eine Vertrauensperson kann sehr wichtig sein!

Nach dem was Du schreibst wäre es sicher sinnvoll für Dich eine Behandlung/Therapie zu machen. Du brauchst keine Angst zu haben. In der Regel sind die Behandelnden sehr nett und verständnisvoll. Wichtig ist, dass wenn die/der behandelnde Dir sympatisch ist, Du auch offen über deine Probleme redest. Es geht dabei nicht darum deine Gedanken und Ansichten zu verurteilen, sondern diese richtig einzuordnen. Außerdem besteht auch hier eine Schweigepflicht.

Bei einer Therapie werden die Erfolge erst nach einer gewissen Zeit sichtbar. Deshalb muss man erstmal einiges an Geduld mitbringen. Dazu gehört auch die Kraft und den Mut an sich zu arbeiten und nicht beim ersten Gegenwind aufzugeben.

Zum Thema Essen:
Essen ist ein absolutes Grundbedürfnis auf das Du achten solltest. Es ist wichtig da Du Dir, durch die richtige Nahrungsaufnahme, deine Kraft erhälst. Von deiner Gesundheit ganz abgesehen!

Liebe Grüße Bandit :)
 
G

Gelöscht 32652

Gast
Hallo 1-9-9-5

Eine Depression ist eine zu weilen lebensgefährliche Erkrankung, ich selbst bin gerade wieder in der Klinik.
Wenn du niemanden hast dann rede wieder mit deinem Lehrer er wird dir helfen, wenn du es zu läßt.
Dieser Mann hat sich dir angenommen weil er dich kennt und schätzt, er weiß was in dir vorgeht, daher kann von Aufdrängen keine Rede sein.
Ritzen SVV ist eine behandelbare Krankheit sie ist zwar schlimm aber kein Weltuntergang,
weil heilbar.
Natürlich darft du nicht erwarten morgen aufzustehen, und du bist von allem geheilt.
Alles was du schilderst habe auch ich erlebt und noch schlimmeres aber ich lebe und auch du mußt leben, wir alle müssen leben.
Wenn nichts mehr geht gehe in die Klinik oder wähle 110 - 112.
Alles ist besser als seinem Leben ein Ende zu setzen.
Nur wer sich Hilfe sucht und helfen läßt hat eine Chance gesund zu werden.

Keine Angst das Personal in sollchen Kliniken ist sehr nett, niemand kommt mit der Zwangsjacke.

Mir hat all das sehr geholfen, denn ich lebe noch und dir wird es auch helfen auch du wirst leben, wenn du willst.

Dieses ist was ich dir sagen kann, alles aus erster Hand (eigene Erfahrungen) den ersten Schritt musst du machen.



Shorn
 
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1-9-9-5

Gast
Vielen lieben Dank für eure Antworten!

Ich frage mich nur, wofür ich kämpfen soll? Oder für wen? Die vernünftigste Antwort wäre wahrscheinlich "Für mich selbst", aber ich will ehrlich sein : so denke ich nunmal nicht..

@ Shorn: Gerade das ist es, was mir so viel Angst macht; dass Jahre vergehen können, bis man wieder normal denken und leben kann, oder dass es vielleicht nie "normal" wird? -Du schreibst, du bist gerade wieder in der Klinik.


Alles hat irgendwann ein Ende.. das ist schwer zu akzeptieren, aber entspricht der Realität.
 
G

Gelöscht 32652

Gast
Alles was du tust, tust du für dich.
Wir du, ich und alle anderen Depressive Menschen sind normal, wir sind nicht Geisteskrank.
Die Depression ist eine Stoffwechselerkrankung.
Natürlich ist es ein langwiriger Prozeß aber in der Klinik bist du nur wenn es besonders gefährlich wird, wenn du zur Gefahr für dich selbst wirst.
Die Medis wirken erst zu 100% nach 4-6 Wochen, danach geht es dir gut.
Es kann aber sein das du sie Lebenslang einnehmen mußt.
Aber dieses ist allemal besser als Suizid.

Wir alle tun alles nur für uns, wir sind krank, nicht die anderen.

Stimmt, ich bin gerade wieder in der Klinik, aber auch ich lebe noch obwohl ich manchmal denke, wozu, wofür, aber nun leben wir jeden Tag, jedes Jahr auch wenn es uns manchmal Sinnlos erscheint.
Und sei es nur durch Medikamente ohne sie wäre ich schon lange tot.

Shorn
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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1-9-9-5

Gast
Hey Dustin,

Ich kann noch keine PN schreiben, da ich erst seit kurzem registriert bin und noch keine 5 Beiträge geschrieben habe.. Ich würde dein Angebot aber gerne annehmen.
Und : Ich kann dich gut verstehen, es hat auch mich an einiger Überwindungskraft gekostet, das alles hier so öffentlich zu machen!

Vg
 

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