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Der Anfang meiner Geschichte mit 25 Jahren

S

schmidtla

Gast
Hallo,

hier fange ich mal an meine Geschichte so zu erzählen, das es nicht zu lang wird.
Mein Vater ist gestorben, als ich 25 Jahre alt war. Ich weiß, ist nichts besonderes, andere Menschen verlieren ihre Eltern mit noch jüngeren Jahren oder haben sie noch nie gesehen. Das etwas Andere bei mir ist, das ich meinen Vater abgöttisch geliebt habe/liebe. Anders ist auch, das ich eine normale, ja, unbeschwerte Kindheit erlebt habe. Ich hatte gute Eltern, die viel mit uns Kindern, ich habe noch zwei Brüder, einen GROßEN und einen kleinen;-). Bin also der Mittlere. Der erste Hammer der mich ereilte, war der unvorhersehbare Tod meines Vaters (51). Wir haben beim Mittagessen noch besprochen, was wir nach dem Essen alles noch vorhaben( Mein Vater und ich restaurierten gerade einen alten VW-Bus). Er wollte noch ein Radio einbauen, das war so ein alter Kracher das nicht richtig funktionierte und ich sagte zu ihm, ich habe eine Neueres, das funktioniert, das bau ich dir ein. Er war einverstanden und ich fuhr nach dem Essen zu meiner damaligen, ca. 20 km entfernt wohnenden Freundin und holte das Radio. Während dessen fuhr mein Vater zur Werkstatt und werkelte vermutlich am Bus weiter. Als ich dann an der Werkstatt ankam, geschah das, was ich erst jetzt in einem Abschiedsbrief an meinen Vater schrieb. Hier könnt ihr ihn lesen:

Servus Papa

Mittags hatten wir noch viele Pläne im Kopf, was wir Nachmittags noch vorhaben.
Ich ließ Dich nicht lange allein, vielleicht eine Stunde. Ich kam zurück und fand Dich Regungslos am Boden liegend. Ich sprang aus dem noch rollenden Auto und rannte zu Dir.
Ich schrie Dich an, was ist los?! Du gabst mir keine Antwort, sahst mich nur mit entsetzten Augen an. Dein Herz schlug nicht mehr…..Mir schlug das Herz bis zum Hals…..was soll ich nur machen….wenn nur der Werner hier wäre….ich begann das Gelernte tun….wie eine Maschine….Wiederbelebung…das Herz schlug wieder, aber warum holst Du keine Luft???!!!! Das Herz steht wieder….habe keinen Erfolg…werde Panisch…..warum ist keiner hier und hilft uns…..ich brüllte aus Leibeskräften um Hilfe….keiner hörte mich….wir Beide waren allein…Auge in Auge…ich flehte Dich an: Papa, hol endlich Luft, ich höre doch Dein Herz schlagen…..es war noch Leben in Dir, ich sah es auch in Deinen Augen….Du wolltest etwas sagen, bewegtest die Lippen….es kam nichts heraus….dann wurden Deine Augen trüb, der Notarzt war mittlerweile auch da und schickte mich von Dir weg. Ich schreibe diesen Brief heute, 22 Jahre nach dem Du gegangen bist und werde ihn auch meinen Brüdern zu senden, denn ich muss endlich mitteilen, wie Deine letzten Minuten waren. Ich habe es zu lange mit mir herum getragen und in mich hinein gefressen.

Meine persönliche Nachricht an Dich ist eine Art Gedicht:

Ich hielt Deine Hand und küsste Dich, als Du gegangen,
konnte nicht mehr als Frieden für Dich verlangen.
Unsere gemeinsame Zeit war zu kurz bemessen,
sie war sehr schön, werd sie nie vergessen.
Deine Angst, dass Du alleine bist, wenn Du gehst war unbegründet,
denn Deine Seele, die mich rief und unser Blutsband hat es mir gekündet.
Als ich da war, wurde es still, Dein Atem stockend
und Dein Herz, das nicht mehr schlagen will.
Meine Liebe, vorher nie gesagt, sie mit auf dem Weg gegeben hab ich Dir,
mehr vermochte ich nicht zu tun, verzeih es mir.

Ich liebe Dich, Papa

Dein Sohn Robert

Das ist nun der Anfang meiner Geschichte, die sich seit diesem Tag wie ein Kreisel um mich dreht.
Ich werde, wenn ich wieder Zeit habe, weiter erzählen.

Viele Grüße an Euch alle,

schmidtla

PS.
Warum kann ich mich nicht mehr Einloggen?
Habe nichts falsch gemacht und auch mein Passwort nicht vergessen.
 

polgara

Aktives Mitglied
Hallo,

soll ich deinen Beitrag bei einem Mod melden? Dann kann der nachschauen, warum es nicht geht.
Du kannst hier ja antworten.

Zu deinem Beitrag:
Auch ich habe meine Mutter früh verloren allerdings nicht überraschend.
Der Schmerz wird weniger, aber er vergeht nie ganz.
Ich kann dich verstehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
S

schmidtla

Gast
Hallo polgora,

vielleicht habe ich mich bei Euch doch noch nicht registriert, denn ich bin im Borderline-Forum auch aktiv. Ich schau erst mal wegen der Registrierung. Ich weiß jetzt gar nicht mal, ob ich mich überhaupt vorgestellt habe hier. Falls nicht, werde ich es nachholen....

Mein Beitrag von meinem Vater seinem Tod ist erst der Anfang der "unendlichen" Geschichte. Hab ich doch übersehen, das da mein Vorname steht, naja.
Wenn meine Nacht wieder Schlaflos wird, dann werde ich weiter erzählen, ich muß Einiges loswerden. Könnte echt ein Buch werden.

Dank Dir für Deine Antwort.

Gruß,

schmidtla
 

polgara

Aktives Mitglied
Hallo polgora,



Hab ich doch übersehen, das da mein Vorname steht, naja.


Wenn meine Nacht wieder Schlaflos wird, dann werde ich weiter erzählen, ich muß Einiges loswerden. Könnte echt ein Buch werden.

schmidtla

Hallo,
ich editiere bei mir gleich und dann gerät der Name wieder in Vergessenheit.

Bin gespannt auf deinen Bericht, wobei ich dir eigentlich primär einen guten Schlaf wünsche.:)
 

Alex1770

Aktives Mitglied
Hallo,

hier fange ich mal an meine Geschichte so zu erzählen, das es nicht zu lang wird.
Mein Vater ist gestorben, als ich 25 Jahre alt war. Ich weiß, ist nichts besonderes, andere Menschen verlieren ihre Eltern mit noch jüngeren Jahren oder haben sie noch nie gesehen. Das etwas Andere bei mir ist, das ich meinen Vater abgöttisch geliebt habe/liebe. Anders ist auch, das ich eine normale, ja, unbeschwerte Kindheit erlebt habe. Ich hatte gute Eltern, die viel mit uns Kindern, ich habe noch zwei Brüder, einen GROßEN und einen kleinen;-). Bin also der Mittlere. Der erste Hammer der mich ereilte, war der unvorhersehbare Tod meines Vaters (51). Wir haben beim Mittagessen noch besprochen, was wir nach dem Essen alles noch vorhaben( Mein Vater und ich restaurierten gerade einen alten VW-Bus). Er wollte noch ein Radio einbauen, das war so ein alter Kracher das nicht richtig funktionierte und ich sagte zu ihm, ich habe eine Neueres, das funktioniert, das bau ich dir ein. Er war einverstanden und ich fuhr nach dem Essen zu meiner damaligen, ca. 20 km entfernt wohnenden Freundin und holte das Radio. Während dessen fuhr mein Vater zur Werkstatt und werkelte vermutlich am Bus weiter. Als ich dann an der Werkstatt ankam, geschah das, was ich erst jetzt in einem Abschiedsbrief an meinen Vater schrieb. Hier könnt ihr ihn lesen:

Servus Papa

Mittags hatten wir noch viele Pläne im Kopf, was wir Nachmittags noch vorhaben.
Ich ließ Dich nicht lange allein, vielleicht eine Stunde. Ich kam zurück und fand Dich Regungslos am Boden liegend. Ich sprang aus dem noch rollenden Auto und rannte zu Dir.
Ich schrie Dich an, was ist los?! Du gabst mir keine Antwort, sahst mich nur mit entsetzten Augen an. Dein Herz schlug nicht mehr…..Mir schlug das Herz bis zum Hals…..was soll ich nur machen….wenn nur der Werner hier wäre….ich begann das Gelernte tun….wie eine Maschine….Wiederbelebung…das Herz schlug wieder, aber warum holst Du keine Luft???!!!! Das Herz steht wieder….habe keinen Erfolg…werde Panisch…..warum ist keiner hier und hilft uns…..ich brüllte aus Leibeskräften um Hilfe….keiner hörte mich….wir Beide waren allein…Auge in Auge…ich flehte Dich an: Papa, hol endlich Luft, ich höre doch Dein Herz schlagen…..es war noch Leben in Dir, ich sah es auch in Deinen Augen….Du wolltest etwas sagen, bewegtest die Lippen….es kam nichts heraus….dann wurden Deine Augen trüb, der Notarzt war mittlerweile auch da und schickte mich von Dir weg. Ich schreibe diesen Brief heute, 22 Jahre nach dem Du gegangen bist und werde ihn auch meinen Brüdern zu senden, denn ich muss endlich mitteilen, wie Deine letzten Minuten waren. Ich habe es zu lange mit mir herum getragen und in mich hinein gefressen.

Meine persönliche Nachricht an Dich ist eine Art Gedicht:

Ich hielt Deine Hand und küsste Dich, als Du gegangen,
konnte nicht mehr als Frieden für Dich verlangen.
Unsere gemeinsame Zeit war zu kurz bemessen,
sie war sehr schön, werd sie nie vergessen.
Deine Angst, dass Du alleine bist, wenn Du gehst war unbegründet,
denn Deine Seele, die mich rief und unser Blutsband hat es mir gekündet.
Als ich da war, wurde es still, Dein Atem stockend
und Dein Herz, das nicht mehr schlagen will.
Meine Liebe, vorher nie gesagt, sie mit auf dem Weg gegeben hab ich Dir,
mehr vermochte ich nicht zu tun, verzeih es mir.

Ich liebe Dich, Papa

Dein Sohn Robert

Das ist nun der Anfang meiner Geschichte, die sich seit diesem Tag wie ein Kreisel um mich dreht.
Ich werde, wenn ich wieder Zeit habe, weiter erzählen.

Viele Grüße an Euch alle,

schmidtla

PS.
Warum kann ich mich nicht mehr Einloggen?
Habe nichts falsch gemacht und auch mein Passwort nicht vergessen.
Hallo Schmidtla,

Deine Geschichte ist wirklich sehr ergreifend und es tut mir sehr leid, dass Du Deinen geliebten Vater verloren hast.

Es gibt wohl nichts, was Dich wirklich trösten könnte, aber ich sage Dir trotzdem was mir so durch den Kopf ging und ich hoffe, Du fasst es nicht falsch auf.

Ich liebe meinen Vater auch abgöttisch und er lebt gottseidank noch und wenn er sterben würde, würde ich das wahrscheinlich nicht überleben. Aber leider hat er so gut wie nie Zeit für mich und ich habe ständig Sehnsucht nach ihm, obwohl wir unter einem Dach wohnen. Frühr habe ich bei meiner Mutter gelebt und ihn vielleicht ein paar Mal im Jahr gesehen. Jetzt wohne ich bei ihm aber er ist immer so mit anderen Dingen beschäftigt, dass er mich kaum sieht. Was gemeinsam mit ihm unternehmen, das ist so etwas Seltenes, Kostbares für mich, das passiert vielleicht einmal im Jahr und ich bin normalerweise froh, wenn er mich überhaupt mal beachtet. Das ist nicht böse gemeint, so ist er halt, aber es tut ganz schön weh und macht mich traurig.

Was ich damit sagen will: Es ist so etwas Wertvolles was Du mit Deinem Vater hattest. Manche, die ihren Vater nicht verloren haben, kennen so was gar nicht. Du wirst immer von den schönen Erinnerungen zehren können und kannst das Gefühl auch sicher mal an Deine eigenen Kinder mitgeben und ein ähnlich gutes Verhältnis zu ihnen aufbauen. Und mit der Zeit wird der Schmerz vielleicht etwas blasser und es gelingt Dir, eher nur an die schönen Erinnerungen zu denken. Mein Vater wird sich hingegen nie ändern und ich werde immer darunter leiden, dass ich nicht so wichtig für ihn bin wie Du es wahrscheinlich für Deinen Vater warst. Womit ich nicht sagen will, dass ich es schwerer hab als Du, echt nicht, aber wenigstens hast Du das Gefühl, dass Du wahnsinnig wichtig für Deinen Vater warst und ihr Euch gegenseitig viel gegeben habt.

Im Übrigen glaube ich an Geister. Das tun manche als völligen Humbug aber, aber ich habe das starke Gefühl, dass die Menschen, die ich geliebt habe und die tot sind, immer noch irgendwie da sind und bei mir sind. Ein schwacher Trost, ich weiss, aber immerhin, der Gedanke hilft doch ein bisschen.

Ich wünsche Dir viel Stärke und alles Gute,

Alex
 
S

schmidtla

Gast
Hallo Alex,

die Geschichte mit meinem Vater war nur der Anfang.
Ich bin mittlerweile an einem Punkt, an dem sich manch anderer den Tod wünscht oder gar sucht.
Das mit Deinem Vater kannst Du noch ändern, in dem das Du ihn darauf ansprichst.
Sag ihm Deine Gefühle für ihn und das Du Dir mehr Zeit mit ihm wünscht. Es darf keine Forderung sein, sondern ein Wunsch. Sag ihm, das es Dich glücklich und es Dir Spass macht, wenn ihr Beide etwas mit einander unternehmt. Ich weiß nicht ob Du noch Geschwister hast, aber wenn ja, hol sie mit ins Boot, wenn sie genauso fühlen wie Du. Die Lebensuhr ist viel zu kurz, als das man einem geliebten Menschen nicht sagt, was man über ihn denkt und fühlt.
Dein Glaube an Geister, der ist kein Humbug, sondern meiner Meinung nach real. Es gibt auch Engel und das nicht nur als ehemalige Tote, nein auch lebendige, greifbare.
Aber das ist im Moment eine andere Geschichte, ich erzähle hier meine Geschichte erstmal im schnell Durchlauf und lasse Details von meinem Leben noch aussen vor. Ich muß erst die Schicksalsschläge von der Seele schreiben. Ich denke, wenn ich Zeit hätte, ein Buch zu schreiben und das verfilmt würde, es würden bestimmt viele das Buch lesen oder den Film ansehen. Es gibt bestimmt so manche Ähnlichkeit, wo sich ein Leser oder Seher darin sehen kann.

Hier erzähle ich heute meine Geschichte weiter:

Das erlebte mit meinem Vater vor 22 Jahren war wirklich ein Trauma. Damals ist auch eine Welt zusammen gebrochen in unserer gesamten Familie, ich habe damals auch meine Mutter und meinen kleinen Bruder mit aufgefangen, wobei meine damalige Beziehung daran gescheitert ist.
Es ist noch viel mehr in meinem Leben vorgefallen. Dies ist erst der Anfang von einigen Traumen oder Traumas, keine Ahnung wie man das in der Vielzahljetzt nennt.

Ein Jahr nach dem Tod meines Vaters, 1988, lernte ich die Mutter meiner heutigen Kinder kennen.
Das Kuriose an dieser Bekanntschaft, erfuhr ich von ihr nach ungefähr zwei Monaten, das sie meinen Vater kannte, weil der Verpflegung-Einkäufer für die Kantine einer Weltfirma war und sie in einem der Zulieferbetriebe arbeitete, die mein Vater beauftragte und desöfteren die Qualität bei den Zulieferern kontrollierte.
Sie wollte es mir zunächst nicht sagen, weil ich zu der damaligen Zeit noch sehr unter dem Tod meines Vater gelitten habe und sie mich oft beim Weinen ertappte. Wir beide hielten das für einen Wink mit dem Zaunpfahl und beschlossen zusammen zu bleiben und Heirateten 1989.
Es wurden uns von 1990 bis 1997 vier Kinder gesund geboren. Ein Kind verloren wir im sechsten Monat. Es wäre laut Professor bedingt Lebensfähig gewesen und wenn, dann als voller Pflegefall. Es hatte einen offenen Rücken und viele Wasserblasen am Körper. Wir wurden vor die Wahl gestellt, Abtreibung oder Austragen und in Kauf nehmen, das es gleich nach der Geburt stirbt. Wir saßen dann Abends auf dem Balkon und sprachen darüber, was wir tun sollten. Genau in dem Moment als wir uns entschieden hatten das Kind zu behalten, bekam meine Frau sehr starke Schmerzen im Unterleib und sie sagte, nach dem die Schmerzen nachgelassen hatten, ich spüre das Kind nicht mehr, es muß gestorben sein. Genau so war es auch. Meine Frau mußte das Kind ganz normal gebären, aber wir bekamen es nie zu Gesicht, konnten uns nicht verabschieden. Das eigentliche sechste Kind, das wir hätten, wäre der Zwillingsbruder unseres Sohnes, der Gesund und Munter 1997 auf die Welt kam, gewesen, der 1996 leider gleich in der sechsten oder siebten Woche mit Schmierblutungen abging.
So, dann mal wieder zurück ins Jahre 1995. Da wurde unsere dritte Tochter geboren. Da wir ja schon zwei Mädels hatten, waren die weiblichen Patenschaftsanwärter in unser beider Familien ausgeschöpft und wir wichen in den Freundeskreis aus. Da nahm dann das Schicksal wiederum seinen Lauf. Wir entschieden uns für einen männlichen Paten, den wir fast zehn Jahre kannten, der aus sehr gutem Elternhaus stammt und wir die Eltern von ihm auch von Anfang an kannten. Ich vermute ihr könnt Euch denken, was jetzt kommt. Ja, ihr denkt nicht verkehrt. Dieser "pädophile Abschaum" hat zwei Töchter von uns fast drei Jahre Sexuell mißbraucht. Es waren die Erste und die Dritte. Das heißt, die Erste war damals 7 als es losging und die Dritte, das Patenkind von ihm, knapp drei Jahre alt. Herausgekommen ist das ganze im Februar 2000. Dezember 2000 war die Gerichtsverhandlung, er bekam vier Jahre und die Untersuchungshaft seit März 2000 wurde auch noch angerechnet! Wenn Ihr Einzelheiten von der Gerichtsverhandlung Lesen möchtet, sagt Bescheid, dann wißt Ihr was wir uns während der Gerichtsverhandlung anhören mußten und damit auch noch Gedemütigt, ja regelrecht vom gegnerischen Anwalt Verarscht wurden. Ich versuche Morgen weiter zu Schreiben.

Viele Grüße,

schmidtla
 
K

Kina1111

Gast
Hallo Schmidtla,

es macht mich sehr traurig, solche Zeilen zu hören.

Du verlierst deinen Vater auf eine sehr traurige, tragische Weise. Nicht nur der Tod ansich, sondern auch das WIE, muss sehr schmerzhaft gewesen sein.

Das mit deinen Kindern macht mich weniger traurig, sondern eher wütend. Sowas DARF nicht sein, dennoch passiert es doch häufiger, als man denkt. Und meißtens bei Personen, denen man es nicht zutraut.

Wie geht ihr damit um? Machen deine Kinder eine Therapie?

Glg

Kina
 
S

schmidtla

Gast
Hallo Kina1111,

Danke für Dein Mitgefühl.

Die Gechichte geht noch weiter.
Ich bin nur so im Erzählungsfieber, so das ich erstmal alles etwas Ordnen muß, damit es nicht zu Durcheinander wird.

Wütend war ich damals so sehr, das mich der ermittelnde Kommissar damals gewarnt hat, ich soll "bloß" meine Finger von "DEM" lassen. Auch meine Brüder soll ich beschwichtigen, wenn "DEM" was passiert, stehe ich als Auftraggeber da und ich mache mich nur Unglücklich. Ich musste auch viele von meinen Freunden zurückhalten, ich war damals noch in einem Motoradclub....war ein hartes Stück Arbeit.
Aber soviel vorab, die Kinder wurden therapiert und haben es "relativ" gut überstanden.
Auch meine (Ex)Frau wurde therapiert und hatte es "relativ" gut überstanden.
Was mit mir "geschah", erzähle ich demnächst oder in einer, wie so oft, schlaflosen Nacht.
Ich sag ja, ich könnte ein Buch schreiben....aber es muß endlich von der Seele...

Viele Grüße,

schmidtla

PS.
Kann auch heute Nacht schon sein...
 
K

Kina1111

Gast
Hallo Schmidtla,

ich finde es gut, dass du darüber schreibst, um dein Leben zu ordnen, um es loszuwerden.
Zwar habe ich hier auch schon über mich etwas geschrieben, in anderen Threads, aber es gibt Dinge, über die man sehr schwer reden kann.
Daher finde ich es auch gut und mutig, dass du das tust.

Ja, das kann ich mir sehr gut vorstellen, welche Gedanken du als Vater hattest, genau wie deine Familie und deine Freunde.
Der Kopf sagt: lass die Hände von dem. Das innere sicher was anderes.
Aber der Polizist hatte Recht. Denn so kannst du weiter für deine Kinder da sein.


Schreib dir ruhig alles weiter von der Seele. Es tut gut.

Glg
 
S

schmidtla

Gast
Hallo,

heute schreibe ich weiter, was geschah. Ich gehe heute auf einige Details vom Mißbrauch unserer Kinder ein.
Musik höre ich gerade Rhapsodie of Fire, ich brauche Musik zum Schreiben. Musik ist die Sprache der Seele und macht vieles leichter, auch das Weinen.
Wie ich schon geschrieben habe, lebe ich nach 20 Jahren Ehe in Trennung und das ist auch mit durch den Mißbrauch der Kinder entstanden entstanden. Ich habe mir damals so heftige Vorwürfe gemacht, das ich tagelang nicht Schlafen konnte und das nicht nur durch die Selbstvorwürfe. Der Täter war bis eine Woche nach der Anzeige noch auf freien Fuss, weil laut der Haftrichterin keine Fluchtgefahr bestand. Könnt Ihr Euch das vorstellen? Ihr zeigt einen Kinderschänder bei der Polizei an, er kennt Euren Tagesablauf bis ins Detail, weil er ja Jahrelang in Eurem Haus ein und ausgegangen ist. Da soll man sich noch sicher fühlen??? Der kann einem das Haus während man Schläft wegfackeln oder sonstwas.
Ich bin diese eine Woche wie ein Roboter alle Türen, Fenster und Kellerschächte abgelaufen, hab kontrolliert ob auch alles zu ist und habe alle Fenster kontrolliert. Bin alle Stundemit Baseballschläger und großer Mag-Light ums Haus gelaufen, ob alles ruhig ist und sonst nichts auffälliges ist. Meine (Ex)Frau bechwerte sich dann bei der Polizei, weil ich nicht mehr konnte und einem Zusammenbruch nahe war. (Ich war auch Krank geschrieben, mein Chef hat mich damals heim geschickt und hat gesagt, lass dich Krankschreiben und lass dich die nächsten sechs Wochen hier nicht mehr sehen.)
Der Täter wurde nach der Beschwerde einem anderen Haftrichter vorgeführt, der hat sich über seine Kollegin aufgeregt und hat ihn sofort in die Untersuchungshaft bringen lassen. Ich habe dann eine Nacht und einen Tag geschlafen. Es dauerte trotzdem lange, bis ich mich wieder erholte, denn Selbstvorwürfe wurden immer stärker, vor allendingen, weil ich sah, wie sich meine beiden Töchter erlöst fühlten und immer fröhlicher wurden. Es hielt aber nicht lange, es holte sie Beide ein. Es fing mit der Kleinen, damals Fünf Jahre alt, an. Sie hatte mit ihrer großen Schwester, die nicht Mißbraucht wurde, wegen irgendwas Streit. Dann ging der Punk ab....die Kleine rannte in ihr Zimmer und riss alles was ihr auf dem Weg dahin zwischen die Finger kam und die Kraft dazu hatte, um und zerschlug mit einem großen Holzspielzeug sogar ihren Schreibtisch in ihrem Zimmer. Ich hatte große Schwierigkeiten als erwachsener, nicht unkräftiger Mann, das fünfjährige Mädchen zu halten, damit es nicht sich oder einen Anderen schädigt. Ich hatte hinterher einige blaue Flecken. Meine Frau bekam einen Nervenzusammenbruch und tobte unten in der Küche rum, die große Schwester bekam einen Heulkrampf, die Älteste, auch Mißbrauchte, kam wortlos aus ihrem Zimmer und sah mich an, als wenn ich Schuld an allen wäre und unser Kleinster stand mit offenem Mund und großen Augen vor mir. Dann brach es das erste Mal bei mir durch. Ich brüllte alle an, ob sie noch ganz sauber sind und sie sollen mich nicht so blöd anschauen, ich habe überhaupt nichts gemacht, außer meine Kleine festgehalten. Dann lief ich das erste Mal davon und hatte nicht mehr die Kraft mich dieser Situation zu stellen. Da merkte ich, das ich an meine Grenzen gestoßen bin, das ich versagte. Ich war dann ca. 20 min. im Keller und ließ unsere große Musikanlage im Hobbyraum auf mich eindröhnen und heulte, das es mich richtig schüttelte und ich teilweise keine Luft mehr bekam. Als ich mich beruhigt hatte, ging ich nach oben, da saßen alle schon im Wohnzimmer und hatten auf mich gewartet. Da fing ich wieder das Heulen an und entschuldigte mich meinen Kindern, das ich sie so angebrüllt habe. Dann fiel ich meiner Frau in die Arme, die Kinder kamen zu uns und wir heulten alle zusammen. Wir schworen uns damals, immer zusammen zu halten. Doch das Leben und die entstandenen Umstände stellten seine Weichen ganz anders. Die Reibereien und Kämpfe häuften sich, bis zu dem Tag, als eine Frau vom weißen Ring bei uns anfragte.
Für Heute muß ich aufhören, bin recht Müde, aber ich verliere meinen Faden nicht, der ist eingebrannt, ich erzähle demnächst weiter.

Gute Nacht Euch allen,

schmidtla
 

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