Anzeige(1)

Der größte Fehler meines Lebens-sich selbst verzeihen.....

G

*Gast*

Gast
Erst mal hallo an alle und danke, dass ihr euch die Zeit nehmt, um euch mit meinem Problem hier zu beschäftigen.

Ich bin weiblich, 21 Jahre alt und bin mit meinem Freund jetzt seit 6 1/2 Jahren zusammen (mit einer kleinen Pause vor 4 Jahren, die von mir ausging). Im Großen und Ganzen haben wir jetzt eine sehr harmonische Beziehung, allerdings mit sehr vielen Höhen und Tiefen.

Er war die ersten 2 Jahre unserer Beziehung sehr aggressiv, hat mich eingesperrt, wenn wir uns gestritten haben, hat mich übelst beschimpft, hat mich ständig beschuldigt, andere Männer zu treffen, wenn ich mal mit meinen Freundinnen weg wollte, und sei es auch nur zum einkaufen. Demzufolge habe ich fast meinen ganzen Freundeskreis von damals verloren, bin einfach immer bei ihm gewesen, nur damit er nicht sauer wurde.

Vor 2 Jahren hat es dann angefangen, dass er mich unter der Woche nicht mehr sehen wollte, nur am Wochenende. (Sonst waren wir immer zusammen) Er war einfach immer "beschäftigt", sei es mit Freunden, oder was auch immer. Was er in dem halben Jahr, in dem er so war, gemacht hat, weiß ich nicht (bis heute) Ich denke aber nicht, dass er eine andere Frau hatte, sicher bin ich mir allerdings nicht, da ich ihn nie kontrolliert habe (und es auch nie tun werde.)

Ich weiß allerdings, was ich gemacht habe, ich habe mich auf einen "früheren" Freund eingelassen. Und das heimlich. Ich weiß, das ist keine Entschuldigung, aber ich habe mich wirklich so vor den Kopf gestoßen gefühlt, und vorallem alleingelassen. Es ist schrecklich, ich kann es mir bis heute nicht verzeihen, was ich gemacht habe. (Habe 2-mal mit ihm geschlafen, er hat sich in mich verliebt, habe es aber dann beendet, weil es mir zuviel wurde und ich so jemand eigentlich nicht bin, der so hintergeht).

Ich habe die Beziehung mit meinem Freund radikal geändert, wir haben Klartext geredet, was stört und was geändert werden muss, wenn wir noch zusammen sein wollen (nur von dem Seitensprung habe ich bis heute nichts erzählt, nur der einzigsten Freundin , die ich von damals noch habe, sonst niemandem.)

Also, worauf ich hinaus will, ist: Ich kann mir diese Schwäche von damals nicht verzeihen. Es belastet mich, es ist schrecklich. Ich versuche es als tiefsten Punkt meiner Seele zu sehen, als Abgrund, wo ich niemals wieder sein will. Und vorallem, was ich niemals wieder tun will. Ich lese hier immer, "wer einmal fremdgeht, geht immer fremd". Aber das kann ich mir bei mir absolut nicht vorstellen, denn es ist das schlimmste, was man tun kann (und ich habe es getan). Ich habe auf jedenfall daraus gelernt, werde es mit 10000% Sicherheit nicht mehr tun. Ich denke immer daran, wie kalt und herzlos und egoistisch ich doch war, und dass ich seine Liebe nicht verdiene.... aber es war doch wirklich nicht beabsichtigt. Ich bereue zutiefst, diesen schrecklichen Fehler gemacht zu haben.....ich ständig daran, und mein Gewissen macht mich fertig. Habe zwischendurch schon an Therapie gedacht. Aber wie sollte ich diese erklären?! Ab und zu geht es, es fühlt sich leichter an, aber dann überrollt mich die Lawine an Gefühlen und Gewissensbisse. Ich weiß langsam nicht mehr, was ich tun soll. Es ihm zu sagen kommt auf keinen Fall in Frage (wegen der Vorgeschichte)

Vielleicht weiß jemand einen guten Rat für mich, oder vielleicht ist einer ja auch in einer ähnlichen Situation, irgendwas. Ich bin wirklich für jeden Rat dankbar, greife nach jedem Strohhalm....
 
Erst mal hallo an alle und danke, dass ihr euch die Zeit nehmt, um euch mit meinem Problem hier zu beschäftigen.

Ich bin weiblich, 21 Jahre alt und bin mit meinem Freund jetzt seit 6 1/2 Jahren zusammen (mit einer kleinen Pause vor 4 Jahren, die von mir ausging). Im Großen und Ganzen haben wir jetzt eine sehr harmonische Beziehung, allerdings mit sehr vielen Höhen und Tiefen.

Er war die ersten 2 Jahre unserer Beziehung sehr aggressiv, hat mich eingesperrt, wenn wir uns gestritten haben, hat mich übelst beschimpft, hat mich ständig beschuldigt, andere Männer zu treffen, wenn ich mal mit meinen Freundinnen weg wollte, und sei es auch nur zum einkaufen. Demzufolge habe ich fast meinen ganzen Freundeskreis von damals verloren, bin einfach immer bei ihm gewesen, nur damit er nicht sauer wurde.

Vor 2 Jahren hat es dann angefangen, dass er mich unter der Woche nicht mehr sehen wollte, nur am Wochenende. (Sonst waren wir immer zusammen) Er war einfach immer "beschäftigt", sei es mit Freunden, oder was auch immer. Was er in dem halben Jahr, in dem er so war, gemacht hat, weiß ich nicht (bis heute) Ich denke aber nicht, dass er eine andere Frau hatte, sicher bin ich mir allerdings nicht, da ich ihn nie kontrolliert habe (und es auch nie tun werde.)

Ich weiß allerdings, was ich gemacht habe, ich habe mich auf einen "früheren" Freund eingelassen. Und das heimlich. Ich weiß, das ist keine Entschuldigung, aber ich habe mich wirklich so vor den Kopf gestoßen gefühlt, und vorallem alleingelassen. Es ist schrecklich, ich kann es mir bis heute nicht verzeihen, was ich gemacht habe. (Habe 2-mal mit ihm geschlafen, er hat sich in mich verliebt, habe es aber dann beendet, weil es mir zuviel wurde und ich so jemand eigentlich nicht bin, der so hintergeht).

Ich habe die Beziehung mit meinem Freund radikal geändert, wir haben Klartext geredet, was stört und was geändert werden muss, wenn wir noch zusammen sein wollen (nur von dem Seitensprung habe ich bis heute nichts erzählt, nur der einzigsten Freundin , die ich von damals noch habe, sonst niemandem.)

Also, worauf ich hinaus will, ist: Ich kann mir diese Schwäche von damals nicht verzeihen. Es belastet mich, es ist schrecklich. Ich versuche es als tiefsten Punkt meiner Seele zu sehen, als Abgrund, wo ich niemals wieder sein will. Und vorallem, was ich niemals wieder tun will. Ich lese hier immer, "wer einmal fremdgeht, geht immer fremd". Aber das kann ich mir bei mir absolut nicht vorstellen, denn es ist das schlimmste, was man tun kann (und ich habe es getan). Ich habe auf jedenfall daraus gelernt, werde es mit 10000% Sicherheit nicht mehr tun. Ich denke immer daran, wie kalt und herzlos und egoistisch ich doch war, und dass ich seine Liebe nicht verdiene.... aber es war doch wirklich nicht beabsichtigt. Ich bereue zutiefst, diesen schrecklichen Fehler gemacht zu haben.....ich ständig daran, und mein Gewissen macht mich fertig. Habe zwischendurch schon an Therapie gedacht. Aber wie sollte ich diese erklären?! Ab und zu geht es, es fühlt sich leichter an, aber dann überrollt mich die Lawine an Gefühlen und Gewissensbisse. Ich weiß langsam nicht mehr, was ich tun soll. Es ihm zu sagen kommt auf keinen Fall in Frage (wegen der Vorgeschichte)

Vielleicht weiß jemand einen guten Rat für mich, oder vielleicht ist einer ja auch in einer ähnlichen Situation, irgendwas. Ich bin wirklich für jeden Rat dankbar, greife nach jedem Strohhalm....

Hallo, es wird wohl eine Menge Moral-Apostel geben, die mit dir schimpfen wollen.

Ich nicht, ich rate dir, komm raus aus deinem destruktiven Gedankenkarusell. Mach dich nicht selbst fertig, du wirst noch lange seelisch gesund gebraucht. Mach kein Drama draus, beende das Thema mit es war ein hormoneller Schub und fertig.

Die Natur steuert oftmals unbewusst einige Dinge. Weißt doch was Glücksgefühle bei verliebten auslösen. Gedanken steuern oft auch Gefühle und die Chemie im Körper. Wer ist davor gefeit.

Du bist für dich selbst zuständig und verantwortlich. Sonst niemandem.
Komm mit dir ins reine und versuche im reinen zu bleiben.

Behandle diese Sache im Geiste wie einmal Zahnschmerzen. Du bist niemandem schuldig deine Zahnschmerzen zu erklären und niemand hat das Recht dir deine Zahnschmerzen vorzuwerfen.
Manche sagen nun, der spinnt, hat doofe Vergleiche.
Ich antworte dann, Leute bleibt menschlich, wer frei von jeglicher Schuld ist, werfe den ersten Stein.
 
Ich finde Fehler aus denen man etwas lernen kann, sind gut.

Denn ohne etwas selbst falsch zu machen, kann zB: ich nur schwer lernen und intellektuelle Einsicht ist oftmals ein Tragschluss. Ein verarbeites Gefühl ist dagegen etwas von bleibenden wert.

Verzeih dir den Fehler, du kannst ihn sowieso nicht mehr rückgängig machen. Das heisst nicht das du in einer ähnlichen situation den Fehler vergessen/verdrängen sollst. Aber wenn keine akute Situation vorliegt wo diese Erfahrung nützlich ist, schieb sie in den Hintergrund. Dadurch werden einige Potentiale frei, die gerade von negativ-depri-Gefühlen besetzt werden.
Eine riesen Verschwendung deiner Energie, wenn du mich fragst.
Autos fahren auch besser ohne angezogene Handbremse!
Das zum Thema unpassender Vergleich
^^

Karsten
 
Hallo ,

Du willst alles Du gehst fremd ,willst natürlich nicht drüber reden,
weil es unangenehm ist.
Du willst aber auch kein schlechtes Gewissen haben.

Ich finde:etwas leiden gehört schon dazu,wenn man den Partner
hintergeht.

Versteh mich nicht falsch.Ich sage nicht:ach,was für eine große
Sünde.
Nein,aber wer nicht richtig handelt,wer Fehler macht,der soll auch
dafür die Verantwortung übernehmen :entweder indem er das dem
Partner sagt oder eben mit einem schlechten Gewissen.
 
Hallo ,

Du willst alles Du gehst fremd ,willst natürlich nicht drüber reden,
weil es unangenehm ist.
Du willst aber auch kein schlechtes Gewissen haben.

Ich finde:etwas leiden gehört schon dazu,wenn man den Partner
hintergeht.

Versteh mich nicht falsch.Ich sage nicht:ach,was für eine große
Sünde.
Nein,aber wer nicht richtig handelt,wer Fehler macht,der soll auch
dafür die Verantwortung übernehmen :entweder indem er das dem
Partner sagt oder eben mit einem schlechten Gewissen.


Hör doch auf mit diesem Blödsinn.
Das ist sehr einseitiges und kurzfristiges und destruktives denken.

So ganz im Sinne von: wenn du mir dann ich dir.
(Wenn du mir ein Auge aussticht, steche ich dir eins aus. Denk mal drüber nach, bevor zwei Blinde da rumlaufen)
 
Hallo ,

Du willst alles Du gehst fremd ,willst natürlich nicht drüber reden,
weil es unangenehm ist.
Du willst aber auch kein schlechtes Gewissen haben.

Ich finde:etwas leiden gehört schon dazu,wenn man den Partner
hintergeht.

Versteh mich nicht falsch.Ich sage nicht:ach,was für eine große
Sünde.
Nein,aber wer nicht richtig handelt,wer Fehler macht,der soll auch
dafür die Verantwortung übernehmen :entweder indem er das dem
Partner sagt oder eben mit einem schlechten Gewissen.

Natürlich ist es richtig, was du da sagst, wegen dem schlechten Gewissen. Aber ich will nicht alles, ich will und wolllte nie fremdgehen, ich hatte nie daran gedacht, bis mir alles so trostlos vorkam, ich weiß auch nicht, es war einfach sehr schlimm. Ich hatte mich so alleine gefühlt. was keine Entschuldigung sein soll (nichts auf der Welt kann das entschuldigen). Ich finde auch, das es das allerletzte ist, was man seinem Partner antun kann. Aber was soll ich noch machen?! Ich habe für die Zukunft gelernt. Das ist das einzigst Positive, was ich daraus ziehen kann. Ich habe mich an euch gewandt, in der Hoffnung, jemand könnt mir einen Weg zeigen, wie ich mir selbst verzeihen kann, oder zumindest, wie ich damit Leben kann. Ich will mich ja bessern, oder eher gesagt, ich habe mich schon gebessert, denn ich habe einen entgültigen Schlußstrich gezogen, und werde dies nicht mehr tun, egal wie es mir geht oder was auch immer passieren mag. Aber wie soll ich mit Vergangenem umgehen und leben?!
 
Hallo Gast

Zuerst einmal mußte ich schmunzeln. Denn so, wie Du Eure Beziehung beschreibst, könntet Ihr ganz gut zusammen passen. Ihr scheint beide spontan zu handeln, und Euch manchmal keine Gedanken über langfristige Konsequenzen zu machen. Mir wäre das etwas zu hektisch... 😉

Zu Deinem Problem. Ich selbst kann mir Fehler auch schlecht verzeihen. Ich weiß gar nicht, ob ich es überhaupt kann, oder ob so etwas möglich ist, und wie Menschen das machen. Es gibt Situationen, an die ich mich jahrelang erinnere, und auf eine Gelegenheit warte, das mit den entsprechenden Menschen zu klären. Viele sind es zum Glück nicht.

Wenn man sich etwas nicht verzeihen kann, kommt man in Konflikt mit seinen Ansprüchen an sich selbst. Entsprechend könnte man versuchen, diese Ansprüche zu modifizieren.

Du könntest Dich mit dem Thema fremdgehen in einer Beziehung auseinandersetzen. Vielleicht würde es Dir helfen, wenn Du die Regeln nicht so streng ansetzt, wie Du es bisher machst. Darf man (beide) in einer Krisensituation einmal fremdgehen, oder stellt das gleich die ganze Partnerschaft in Frage? Ist die Verletzung, die man dem anderen Menschen damit zufügen könnte zumutbar, oder nicht?

Wenn Du Dich für zumutbar entscheidest, steht es Dir frei, Deinen Partner damit zu konfrontieren. Es bliebe also noch die Aufrichtigkeit dem Partner gegenüber.

Du könntest Dich mit dem Thema Ehrlichkeit und Offenheit auseinandersetzen. Sicher ist es für eine Partnerschaft sinnvoll, wenn man aufrichtig miteinander umgeht. Aber darf man auch Geheimnisse haben? Darf man etwas machen, von dem der Partner nichts weiß, weil es ihn stören, oder verletzen könnte? Oder muss der Partner alles wissen? Auch dann, wenn es nicht regelmäßig, sondern nur selten vorkommt?

Wenn Du Dich dafür entscheidest, dass Du derartige Geheimnisse haben darfst, und dass es erlaubt ist, dass man in einer Krisensituation fremdgeht, sofern beides selten vorkommt, steht dem Verzeihen nichts mehr im Weg.

Vielleicht ging es Dir aber auch noch um etwas anderes. Bist Du vielleicht fremdgegangen, weil Du Deinem Partner insgeheim eins auswischen wolltest? Als Genugtuung für Dich, weil er Dich vernachlässigt hat? Dann solltest Du Dir vielleicht auch noch Gedanken darüber machen, ob so etwas in besonderen Fällen in einer Beziehung erlaubt sein darf.

Das wären die Gedanken, die ich mir in so einer Situation machen würde. Entweder ich richte mich nach meinen Ansprüchen, oder ich muss meine Ansprüche verändern. Andere Wege kenne ich bisher nicht.

Könntest Du denn Deinem Partner verzeihen, wenn dasselbe bei ihm vorgefallen wäre?

Günter
 
Zuletzt bearbeitet:
Entweder ich richte mich nach meinen Ansprüchen, oder ich muss meine Ansprüche verändern. Andere Wege kenne ich bisher nicht.

😀 Bliebe noch die Möglichkeit das Anspruchsdenken generell zu eliminieren und das Leben anzunehmen, wie es nun einmal gerade geschieht. Etwas ist passiert. Eine Erfahrung wurde gemacht. So ist das Leben und es ist gut, dass es so ist, sonst könnten wir nicht wachsen und lernen. Es braucht dazu keinen Richter, der verurteilt und etwas zu verzeihen hätte.
 
Etwas ist passiert. Eine Erfahrung wurde gemacht. So ist das Leben und es ist gut, dass es so ist, sonst könnten wir nicht wachsen und lernen. Es braucht dazu keinen Richter, der verurteilt und etwas zu verzeihen hätte.

Ja,klingt so einfach.Aber "Gast" kann sich das selbst nicht verzeihen,
weil sie auch gern hätte,dass ihr Partner zu ihr steht und sie nicht
hintergeht.
Wenn beide Seiten denken:"So ist das Leben!" - hätte sie damit kein
Problem.Ihr ist aber nicht wohl dabei.
Eigtl. ein "normales" Gefühl ,wenn man einen Partner betrügt,den man
liebt.
Es gibt 3 Möglichkeiten: das Unwohlsein versuchen auszuhalten/den Partner einweihen /sich aussprechen mit ner Freundin oder hier.
Ich bleibe dabei:wer Fehler macht,sollte auch dazu stehn,egal wie.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Gast

Zuerst einmal mußte ich schmunzeln. Denn so, wie Du Eure Beziehung beschreibst, könntet Ihr ganz gut zusammen passen. Ihr scheint beide spontan zu handeln, und Euch manchmal keine Gedanken über langfristige Konsequenzen zu machen. Mir wäre das etwas zu hektisch... 😉

Zu Deinem Problem. Ich selbst kann mir Fehler auch schlecht verzeihen. Ich weiß gar nicht, ob ich es überhaupt kann, oder ob so etwas möglich ist, und wie Menschen das machen. Es gibt Situationen, an die ich mich jahrelang erinnere, und auf eine Gelegenheit warte, das mit den entsprechenden Menschen zu klären. Viele sind es zum Glück nicht.

Wenn man sich etwas nicht verzeihen kann, kommt man in Konflikt mit seinen Ansprüchen an sich selbst. Entsprechend könnte man versuchen, diese Ansprüche zu modifizieren.

Du könntest Dich mit dem Thema fremdgehen in einer Beziehung auseinandersetzen. Vielleicht würde es Dir helfen, wenn Du die Regeln nicht so streng ansetzt, wie Du es bisher machst. Darf man (beide) in einer Krisensituation einmal fremdgehen, oder stellt das gleich die ganze Partnerschaft in Frage? Ist die Verletzung, die man dem anderen Menschen damit zufügen könnte zumutbar, oder nicht?

Wenn Du Dich für zumutbar entscheidest, steht es Dir frei, Deinen Partner damit zu konfrontieren. Es bliebe also noch die Aufrichtigkeit dem Partner gegenüber.

Du könntest Dich mit dem Thema Ehrlichkeit und Offenheit auseinandersetzen. Sicher ist es für eine Partnerschaft sinnvoll, wenn man aufrichtig miteinander umgeht. Aber darf man auch Geheimnisse haben? Darf man etwas machen, von dem der Partner nichts weiß, weil es ihn stören, oder verletzen könnte? Oder muss der Partner alles wissen? Auch dann, wenn es nicht regelmäßig, sondern nur selten vorkommt?

Wenn Du Dich dafür entscheidest, dass Du derartige Geheimnisse haben darfst, und dass es erlaubt ist, dass man in einer Krisensituation fremdgeht, sofern beides selten vorkommt, steht dem Verzeihen nichts mehr im Weg.

Vielleicht ging es Dir aber auch noch um etwas anderes. Bist Du vielleicht fremdgegangen, weil Du Deinem Partner insgeheim eins auswischen wolltest? Als Genugtuung für Dich, weil er Dich vernachlässigt hat? Dann solltest Du Dir vielleicht auch noch Gedanken darüber machen, ob so etwas in besonderen Fällen in einer Beziehung erlaubt sein darf.

Das wären die Gedanken, die ich mir in so einer Situation machen würde. Entweder ich richte mich nach meinen Ansprüchen, oder ich muss meine Ansprüche verändern. Andere Wege kenne ich bisher nicht.

Könntest Du denn Deinem Partner verzeihen, wenn dasselbe bei ihm vorgefallen wäre?

Günter


Danke Günter, dass du dir soviel Zeit genommen hast, und dich mit meinem Problem zu befassen. Ich habe heute nacht viel über deinen Ansatz nachgedacht, und ich bin echt froh über deinen Beitrag.

Ja, das stimmt, wir haben uns nie viel Gedanken über die Zukunft gemacht, jeder Tag war (bevor DAS passierte) so, als ob das der letzte für unsere Beziehung sein könnte, wir haben uns viel gestritten, geweint, wieder versöhnt, uns in den Armen gelegen, um bei der nächsten Angelegenheit wieder loszustreiten. Wie man so sagt: Es war die schönste Zeit, es war die schlimmste Zeit.

Aber ich bin ein Mensch, der anderen schnell verzeiht, und auch schnell wieder vertraut, egal was damals vorgefallen ist, egal, wie geheimnissvoll er in diesem halben Jahr war (was die Dinge angeht, was er getan hat, wenn ich ihn nicht erreicht habe).

Ich liebe ihn, aus tiefstem Herzen, ich würde ihm alles (und damit meine ich WIRKLICH alles) verzeihen, denn schlimmer wie damals kann es gar nicht sein.

Aber so war ich schon immer, ich bin sehr gutmütig und ich stürze mich auf jeden, der etwas Interesse an mir zeigt, ich weiß auch nicht, warum das so ist.

Aber mir haben deine Gedanken sehr gutgetan, ich werde sie mir siecherlich noch öfters durchlesen, wenn mich die Gefühle mal wieder überrollen.....
 

Anzeige (6)


Antworten...
Jedem Teilnehmer und jedem Beitrag des Forums ist mit Respekt zu begegnen...
Bitte beachte das Thema auf das du antworten möchtest und die Forenregeln.
Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
A moralische Fehler & Charakterlich versagt Ich 65
G Realistische Einschätzung meines Lebens Ich 28
G Teenie-Tochter meines Nachbarn Ich 43

Ähnliche Themen

Thema gelesen (Total: 4) Details

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.


      Du hast keine Berechtigung mitzuchatten.
      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben