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Der stress im alltag macht mich kaputt...

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Mausi+2

Neues Mitglied
Hallo!
Ich bin langsam am Ende. Ich bin hier, weil ich niemanden mit meinen Problemen belasten möchte. Ich habe eine gute Freundin, mit der ich eigentlich immer über alles sprechen konnte. Aber sie distanziert sich mittlerweile von meinem Bedürfnis nach einem offenen Ohr. Vielleicht will sie sich nicht von meinen Sorgen „runterziehen“ lassen.
Ich fühle mich aber irgendwie im Stich gelassen. Egal...
Zu meinem Problem (oder tausenden): ich bin Mutter von 2 kleinen Kindern, bin zu Hause und mein Mann arbeitet. Wir sind vor ca 3 Wochen in unser erstes eigenes Haus gezogen, was sich für mich jetzt als der „Stress-supergau“ herausstellt.
Alles ist chaotisch und unorganisiert, was mich total fertig macht. Ständig tauchen neue Probleme mit der Technik des Hauses auf...um alles muss man sich schnell kümmern, während die Kinder an einem hängen. Ist ja für sie auch alles neu.
Hinzu kommt, dass wir weiter weg gezogen sind und nun ziemlich alleine dasitzen. Nicht mal eben schnell die Kinder zu Oma bringen. Nein.
Während hier das totale Chaos herrscht, mein Mann arbeitet, versuche ich sowas wie einen Alltag auf die Reihe zu bekommen. Es gelingt mir kaum. Ständig raste ich aus und bin unausstehlich. Manchmal sitze ich da, starre vor mich hin und möchte am liebsten fliehen.

Hat vielleicht jemand auch eine ähnliche Situation gemeistert und kann mir helfen? Mit tipps oder ähnlichem?
Eigentlich müsste ich doch verdammt noch mal glücklich sein!!!! Ehemann, Familie, Haus, Gesundheit...aber dieser Stress macht mich allmählich kaputt...

Langer Text, ich weiß...musste aber mal sein
 
G

GrayBear

Gast
Hallo Mausi+2,

da helfen vier Dinge: Prioritäten, Organisation, Verbündete und das genauere Betrachten Deiner Erwartungen.

Prioritäten:
Unterscheide nach "wichtig" und "dringend". Nicht alles, was dringend ist, ist auch wichtig. Gehe also die wichtigen und dringenden Dinge zuerst an, danach die wichtigen und zum Schluss den Rest. Es gibt auch so viele Aufgaben, die man verschieben kann, ohne dass der Untergang des Abendlandes droht.

Organisation:
Ausgehend von den Prioritäten schau Dir Deine Aufgaben an und bereite die Lösungsschritte, kombiniert mit einem Terminplan vor, und dann schlage nochmals 15% Zeit drauf, weil man meistens zu kurz schätzt. Außerdem verplane nur 70-80% des Tages, damit Du für unvorhergesehene Dinge noch Luft hast.

Wenn alles "chaotisch" ist, dann helfen feste Zeiten, diesen subjektiven Eindruck zu mindern. Kannst Du wichtige Dinge zu bestimmten Zeiten "abarbeiten"? Danach können sich auch andere richten und man muss nicht ständig Pläne über den Haufen werfen.

Kinder lassen sich schlecht verplanen, da ist was dran. Wer es zu sehr versucht, wird vor gewaltigen Hürden stehen.

Verbündete:
Auf dem Spielplatz lernt man andere Eltern kennen, auch im Kindergarten gibt es "Verbündete". Übernimm Du deren Kind(er) für 2 Stunden und tauscht mit diesen "Auszeiten". Auch andere wünschen sich solche kleinen Hilfen. Bei mir hat es die "Spitzen" gekappt und im Idealfall beschäftigen sich die Kinder mehr mit einander.

Deine Erwartungen:
Wie "perfekt" musst Du sein? Manchmal reicht auch eine 70%-Lösung, die einen wesentlich geringeren Aufwand erfordert. Zumeist die letzten 30% erfordern sehr viel mehr Arbeit und Einsatz. Lohnt sich das?

Warum musst Du Dich um alles "schnell" kümmern? Ok, wenn es kein warmes Wasser mehr gibt, dann wird es ungemütlich, aber warum lässt Du Dir diese Hetze vorgeben? Kannst Du dafür einige Beispiele von ganz dringenden und ganz wichtigen Dingen machen?

Setze Dich nicht selbst zusätzlich unter Druck. Z.B. gibt es in vielen Städten eine stundenweise Kinderbetreuung, die zu Dir nach Hause kommen kann. Oder wie sieht es mit jemandem aus, die/der Dir im Haushalt hilft? Alle paar Tage einige Stunden mindern ganz erheblich den Druck und wenn man nach Hause kommt und der Boden gewischt ist, dann tut auch das der Seele gut. Es gibt sogar "Omas" und "Opas" zum ausleihen.

Was fehlt, damit es für Dich leichter wird? Wie sieht diese Liste konkret aus:
  1. Partner sollte mithelfen
  2. Haushaltshilfe
  3. Kinderbetreuung
  4. Einkaufen dauert zu lange (Evtl. kannst Du Einkäufe online bestellen und liefern lassen?)
  5. "Kooperationen" mit anderen Eltern

Tief Luft holen, es finden sich schrittweise Lösungen.

Nicht aufgeben, es wird besser ... und dann wieder schlimmer und dann wieder besser und dann ...

PS: Offen gestanden scheint da aber noch etwas anderes "im Argen" zu liegen. Bei alle dem Stress scheinst Du als Person und Mensch "zu verschwinden". Kann es sein, dass Du gerade Gefahr läufst "unsichtbar" zu werden? Ist dieses Hausmeister-Mutter-Klempner-Kindergärtnerin-Ding DEIN Ding? Ich habe da so meine Zweifel, Du auch?

Und wenn wir schon dabei sind: "Mausi"? Du bist ein erwachsene Frau und kein "Mausilein". Wieso siehst Du Dich als kleines Mäußchen?
 
Zuletzt bearbeitet:

Mausi+2

Neues Mitglied
Erstmal danke GrayBear für deine Antwort!!
Ich versuche mal auf deinen Text einzugehen:

Das mit den Prioritäten versuche ich schon. Es gelingt mir mal mehr, mal weniger. Ich bin ein Mensch, der immer to-do Listen braucht (und liebt)!
Bei einem Umzug läuft es meiner Erfahrung nach (bin schon 8x umgezogen)so ab: 1. packen 2.organisieren 3. umziehen 4.möbel hinstellen 5. einräumen FERTIG

Dieser Umzug war in fast jedem Punkt anders... 1 Jahr Haus gesucht. Immer wieder am Wochenende mit 2 Kindern 400 km weit los und Häuser angucken.
Haus gefunden und die ganzen Behördengänge gemacht, Notar, Finanzierung usw
Das dauerte 7 (!!) Monate
Umzug in ein nicht „fertiges“ Haus. Nix renoviert oder saniert (Kleinigkeiten müssen noch gemacht werden)

Und das packen war diesmal auch mit 2 Kindern eine Herausforderung...

Innerlich habe ich mich gegen diesen Umzug etwas gewehrt.

Dazu: als wir anfingen ein Haus zu suchen, hatte mein Vater einen furchtbaren Verkehrsunfall und verstarb 2 Monate später an den Folgen
während dieser Zeit saß ich tagtäglich an seinem Krankenhausbett und hoffte...vergebens.
ALLES veränderte sich: meine Mutter musste aus dem Haus ausziehen (hab ich mich drum gekümmert)
Als das alles irgendwie geschafft war, ging es wieder an unseren eigenen Umzug. Aber irgendetwas war anders...meine Mutter wollte nicht mitkommen, ihre Heimat nicht verlassen. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu meiner Mutter und wir sahen uns mindestens 3x die Woche, sie nahm gerne die Kinder und war immer da, wenn ich sie brauchte.
Der Fakt, dass ich sie nicht mehr in meiner Nähe haben werde, hat mich sehr traurig gemacht und sie hier alleine zu lassen mit ihrer Trauer...
Nun gut, es gab keinen Weg zurück. Der umzugstag rückte näher.
Der Grund für diesen Umzug war der, dass mein Mann wieder in der Nähe SEINER Familie sein wollte. Naja nun sind es noch 50 Minuten bis zu ihnen.
Von deren Seite hieß es ständig: wir sind ja dann da, wir helfen, nehmen die Kinder. Aber das war nur die Theorie. Mein Mann hat noch 2 Geschwister, die beim Umzug geholfen haben. Sobald die letzte kiste drin war, verschwanden sie...seitdem hatten wir GAR KEINE Hilfe. Weder beim Möbel aufbauen (haben zum Glück kaum noch welche, weil wir neu ausstatten möchten), noch beim Reparieren von irgendwelchen Sachen, nicht beim einräumen oder bei den Kindern)
Nach 1 Woche Urlaub musste mein Mann wieder arbeiten und ich kann irgendwie gar nichts machen...nix mehr einräumen weil die Möbel fehlen oder nicht aufgebaut werden können, da der Maler noch durch muss. Handwerkern kann ich nicht
Diese festen Zeiten versuche ich auch besonders für die Kinder einzuhalten. Essenszeit, raus gehen, Bettzeit. Das klappt auch ganz gut.
Das Problem ist eben, dass ein Fortschritt beim Chaos beseitigen nicht möglich ist, da so vieles fehlt. Und wenn ich mit den Kindern im Kinderzimmer sitze und die kahlen Wände sehe, stellt sich absolut keine wohlfühl-Stimmung ein
So ähnlich sieht es ja überall aus. Noch!
 
Zuletzt bearbeitet:
K

kasiopaja

Gast
Aber auch diese Phase mit den vielen Provisorien geht vorüber.

Das es währenddessen etwas umständlich und unangenehm ist, ist schon klar.

Aber das wird ja besser.

Wie alt sind denn die Kinder?
 

Flocky

Mitglied
Hallo,

so wie sich das für mich anhört, brauchst du auch mal deine kleine "Alltagsauszeit". ;)

Kannst du dir abends nicht mal ein Stündchen Zeit nur für dich nehmen und deinen Mann die Kinder geben? Sicherlich arbeitet auch dein Mann jeden Tag und hat seinen Berufsstress aber du hast einen anderen Stress und dein Mann hat abends ja auch eine kleine Auszeit vom Job ^^ Mit der Zeit wirst du wahrscheinlich auch über deine Kinder andere Mütter kennenlernen, die dir vielleicht in kleineren Dingen helfen können ansonsten wäre für die Anfangszeit eine Tagesmutter eine Option oder eine Kindersitterin?
Dann hättest du auch etwas mehr Zeit für die anderen Aufgaben ( vom Haushalt mal abgesehen ).

Lieben Gruss
 

Mausi+2

Neues Mitglied
Danke für die vielen tipps! ❤
So langsam beruhigt sich alles etwas und ich muss nach 1 Jahr Dauerstress unbedingt wieder lernen, mich auch mal zu entspannen! Kennt ihr das auch? Wenn man so lange unter Spannung stand und nicht mehr so richtig zur Ruhe findet??

Nun habe ich im Kindergarten schon mal eine andere Mutter kennengelernt, die mir sofort angeboten hat, den großen mal vorbei zu bringen
 
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