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Die Eltern meines Freundes können mich nicht leiden - Trennung?

K

Koralle777

Gast
Hallo allerseits!

Ich möchte nun etwas niederschreiben, was mit schon seit langer Zeit quält, und zwar ist es die Beziehung zwischen mir, meinem Freund und seinen Eltern, und wie man sich denken kann, können sie mich nicht besonders gut leiden. Da es also problematisch ist, wird es auch etwas lang.
Wir sind beide Mitte 20 und seit über 6 Jahren zusammen, eigentlich sind wir auch seit 5 Jahren verlobt. Nach dem ersten Jahr sind wir zusammengezogen, weil er zum Studieren in meine Stadt gekommen ist und bald schon fertig ist. Für das letzte Semester wird er nächste Woche in andere Stadt ziehen müssen, ca. 4 Stunden von mir mit dem Auto entfernt. Er selbst kommt vom Land, auch ca. 4 Stunden von hier entfernt, aber aus einer anderen Region.

Zu seinen Eltern: sein Vater ist normaler Arbeiter, seine Mutter macht den Haushalt. Sie mögen keine Studenten, Einzelkinder und Menschen aus der Stadt, das trifft alles auf mich zu. Nicht-Christen und Homosexuelle sind auch nicht erwünscht. Direkt haben sich seine Eltern bei mir noch nie beschwert, nur bei meinem Freund, und er hat es mir weiter erzählt. Vor allem ist es seine Mutter, von der ich weiß, dass sie unzufrieden ist, wie sein Vater zu mir steht, weiß ich nicht, weil er kaum mit mir redet, meistens bleibt es bei „Hallo“ und „Tschüss“. Somit kommuniziere ich quasi am meisten mit seiner Mutter.

Wenn ich dort zu Besuch bin, fragt niemand, wie es mir geht, oder wenn ich etwas erzähle, merke ich, dass es keinen interessiert. Ich habe auch immer so ein unangenehmes Gefühl, wenn ich dort bin und fühle mich unwohl und unbeachtet. Seine Mutter macht manchmal solche Bemerkungen, wo ich indirekt gemeint bin, deshalb kann ich da nichts sagen. Das sind Dinge, die sich über Jahre hingezogen haben, ich habe oft geweint und wir haben uns gestritten, aber vom Eltern-Problem mal abgesehen, verstehen wir uns in vielen Dingen sehr gut und haben sehr viele ähnliche Ansichten, was das Leben betrifft. Dies ist auch der Grund, warum seine Mutter denkt, dass ich ihren Sohn bevormunde, denn ihrer Meinung nach hat er sich so negativ verändert, seitdem er mit mir zusammen wohne, das hat sie zu ihm gesagt. Wenn ich etwas sage, wird es oft so gewertet, dass ich gegen die Familie sei, andererseits stört es sie, dass ich z.B. beim Essen nur sehr wenig rede, aber das Einzige, was ich machen kann, ist nachzufragen, um was es geht und wer was macht, sonst geht niemand auf mich ein. Mein Freund hat mir die ganzen Jahre lang die Schuld dafür gegeben, dass es zwischen seinen Eltern und mir nicht klappt, weil ich auf andere nicht zugehen könne und total narzisstisch sei, und ich war deswegen sehr verzweifelt und wollte sogar schon zum Psychologen. Dabei habe ich all die Jahre versucht, mich mit seiner Familie anzufreunden: Habe einige Arbeit im Haushalt erledigt, gekocht, Geschenke gemacht. Doch sie sind immer noch der Meinung, ich könne ja gar nicht richtig arbeiten, kochen oder sonst was (komme ja aus der Stadt). Und das ist wieder alles nicht direkt, sondern so ein Gefühl, bis es mal eskaliert.

Denn es gab es letztes Jahr zwei Ereignisse: einmal hat sich herausgestellt, dass die Familie meines Freundes ihm verschwiegen hat, dass er Geld geerbt hatte, aus Angst, ich und meine Mutter (!!!) würden davon Gebrauch machen (habe ich durch meinen Freund mitbekommen) und ein zweites Mal waren wir bei einer Hochzeit eingeladen und als ich den Brautstrauß fing, meinte seine Mutter ohne dass ich es hören konnte: „ich hoffe, sie wird nicht deine Frau!“ Als mein Freund mir das erzählte, war er sehr traurig, meinte aber dann: Er wolle sich nicht in einer Situation befinden, wo er sich zwischen mir und seinen Eltern entscheiden müsste, aber wenn es soweit kommen sollte, würde er sein Zuhause wählen.
Als ich das letzte Mal dort zu Weihnachten war, gab es wieder so ein paar Bemerkungen von seiner Mutter, mein Freund meinte aber, ich soll das nicht so ernst nehmen, ich würde nur das Schlechte in den Menschen sehen etc. Das finde ich nicht in Ordnung, es hat mich zum Nachdenken gebracht. Vor seinem Umzug habe ich ihn gefragt, ob er sich immer noch so entscheiden würde, und er meinte, ja. Das hat mich sehr enttäuscht und irgendwie im Inneren „leer“ gemacht, ich habe überhaupt keine Lust mehr zu kämpfen. Deshalb habe vorgeschlagen, die Beziehung aufzulösen, was er aber nicht wollte. Oft habe ich das Gefühl, er braucht eine „Ersatz-Mutti“ und steht nicht zu mir. So ist er z.B. zu einer Wohnungsbesichtigung mit seinem Vater hingegangen, obwohl er schon Mitte 20 ist! Seinen Eltern hat er damals vor 5 Jahren gesagt, dass unsere Ringe nur Freundschaftsringe seine und nicht Verlobungsringe, das habe ich neulich von ihm erfahren.

Was meint ihr also, soll ich mir da tatsächlich nicht so viele Gedanken machen oder soll ich ihn verlassen? Für mich sieht es nun so aus, dass wir es die ganze Zeit nur hinausgeschoben haben, die Trennung ist aber voraussehbar gewesen.
Vielen Dank fürs Lesen!
 
Meiner Meinung nach steht dein Freund nicht zu dir. Ich finde es unmöglich, dass er dir auch noch aufs Butterbrot schmiert, was seine Mutter über dich sagt. Entweder ist er einfach nur total unsensibel oder er will dich mit Absicht verletzen. Dass man seine Familie liebt und zu ihr steht, ist normal und lobenswert, aber der Freundin jede Schuld an einem schlechten Verhältnis zu den Eltern zuzuschieben, ist ziemlich frech und unreflektiert. Dein Freund erscheint mir recht unreif und bequem.

Wenn sie Studenten nicht mögen, müssten sie theoretisch auch ihren eigenen Sohn verabscheuen...krude Logik.
Ich würde jeden weiteren Besuch bei Leuten, die mich wie eine Pestbeule behandeln, bis auf weiteres einstellen und meine Zeit besser nutzen. Vorausgesetzt, du willst die Beziehung weiterführen. Das kannst aber nur du entscheiden.
 
Ich würde auf weitere Besuche bei den hinterwäldlerischen Landeiern verzichten.
Du wirst es ihnen nie recht machen können ,solange dein Freund sich auf ihre Seite schlägt und nicht hinter dir steht. Anscheinend hängt er noch an Mamas Rockzipfel und kann sich nicht abnabeln.
Überdenke deine Beziehung gründlich, ob du sie unter diesen Voraussetzungen weiterführen willst.
 
Hallo Koralle,

Meiner Ansicht nach ist dein Freund genauso ein hinterwäldlerisches Landei wie seine Eltern, trotz Studium.
Es ist letztlich deine Entscheidung und ich weiß, wie schwer eine Trennung ist, aber ich würde es mir nicht geben, diese verschrobenen und weltfremden Ansichten seiner Eltern (man mag keine Einzelkinder etc...wo bitte leben wir?!).
Ich meine.....Wird in dem Dorf wo die wohnen, womöglich noch Hexenjagd praktiziert?!
Nee aber Spaß beiseite...dein Freund steht auf Seiten der Eltern, meint, er würde sich im Zweifelsfalle für sie entscheiden. Ich an deiner Stelle würde ihm die Entscheidung abnehmen und mich trennen!
 
Ein Mann, der sich im zweifel für seine Verwandten und gegen dich entscheidet, liebt dich nicht genug.
Was ist, wenn ihr zusammen Kinder habt, entscheidet er sich dann auch gegen seine Kinder, weil sie von dir sind?

Er hat sich nicht abgenabelt von seinen Eltern und sie bestimmen noch sein Leben und somit dann deines mit.
 
" Er wolle sich nicht in einer Situation befinden, wo er sich zwischen mir und seinen Eltern entscheiden müsste, aber wenn es soweit kommen sollte, würde er sein Zuhause wählen."

Zitat Ende

Tja, das reicht eigentlich als Ansage.

Er hat DICH zum Störfaktor erklärt.
Er verteidigt seine Mutter mit Inbrunst.
Er findet dich extrem nervig.
Er hat seiner Mami eure Verlobung verschwiegen.
Er wird beleidigend.

Also, mir würde das reichen...

Das Problem ist nicht die Familie, sondern dein feiger, eierloser Freund.

Trenne dich auf Zeit, vielleicht kommt er so zur Besinnung.
 
hallo koralle,

dein text könnte nahezu 1🤐 von mir sein, auch ich habe aufgrund meiner supergläubigen, aber leider nicht supernetten schwiegerfamilie permanent stress mit meinem partner, wir sind ebenfalls mitte 20. wobei es bei uns teilweise noch eine spur härter zugeht, z.b. werde ich dort ganz offen beleidigt und niedergemacht und auch mein partner schafft es nicht wirklich, mich zu verteidigen, weil er am liebsten immer friede, freude, eierkuchen hätte. es zehrt enorm an der psyche und ich weiß auch nicht, wie lang ich das noch mitmachen kann. einen rat kann ich dir leider keinen geben, da für mich die situation nicht weniger aussichtslos ist wie für dich. 🙁
 

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