Ich kenne den Weg Bankkaufmann -> Bankfachwirt -> Bankbetriebswirt -> dipl. Bankbetriebswirt.
Nach der Ausbildung gibt es mehrere Träger, über die man die Fortbildungen machen kann. Den Fachwirt gibts z.B. als Studium an einer Hochschule, zum Beispiel der Frankfurt School of Finance & Management, als Präsenzstudiengang oder auch als Fernstudiengang. Bis 2012 legt man da nur eine Zwischenprüfung bei der IHK ab und am Schluß der zwei Jahre eine Abschlußprüfung, ebenfalls vor der IHK, und ist, wenn man besteht, "geprüfter Bankfachwirt (IHK)".
In den künftigen Jahrgängen laufen interne Prüfungen der Frankfurt School parallel mit. Die prüft dann verschiedene Themen schon dann ab, wenn sie durchgenommen wurden. So sammelt man zwei Jahre lang Punkte. Wenn es bei der einen abschließenden Prüfung der IHK am Ende nicht für den Bankfachwirt (IHK) reicht, dann vielleicht für den Bankfachwirt (Frankfurt School).
Die Fortbildungsgänge bieten die Fortbildungszentren von Bankengruppen ihren jeweiligen "Angehörigen" an, z.B. den "Sparkassenfachwirt" bei den Sparkassen oder den "genossenschaftlichen Bankfachwirt" bei den VR-Banken, oder eben freie Träger, wie die Frankfurt-School. Welcher Träger die beste Wahl ist, ist so ´ne Sache. Am Ende kommts drauf an, ob die Fortbildungseinrichtung einen guten Ruf bei dem genießt, dem man das Zeugnis vorlegt, um sich dort für einen (guten) Job zu empfehlen. Es macht also durchaus Sinn, beim Wunsch-Arbeitgeber mal nachzufragen, welche Fortbildungsträger dort gern gesehen sind oder eben nicht.
Auf den Fachwirt aufbauend kann man dann den Betriebswirt und den dipl. Betriebswirt angehen. Da gibts ebenfalls wieder die Möglichkeiten eines freien Trägers oder einer Fortbildungseinrichtung, die einer Bankengruppe nahesteht. Wo man die einzelnen Weiterbildungsschritte macht, kann man meiner Beobachtung nach miteinander mischen. Die Träger sehens zwar nicht ganz so gern, lassen sich aber meist überzeugen. Sofern man also einen "genossenschaftlichen Bankbetriebswirt" erreicht hat, kann man i.d.R. bei der Anmeldung dann auch mit einem "dipl. Bankbetriebswirt" bei der Frankfurt School oder anderswo weitermachen.
Bei den internen Fortbildungseinrichtungen der jeweiligen Bankengruppen übernehmen die Kosten für die Studiengänge oft ganz oder teilweise die Arbeitgeber, wenn man sich im Job als fortbildungswürdig darstellen kann. Dieser Weg dauert zeitlich etliche Jahre länger, man ist auf den goodwill seines jeweiligen Chefs angewiesen, kann sich einige Euro sparen, ist vertraglich und/oder emotional gebunden und erhält eine sehr spezielle, keine so breit gefächerte Fortbildung. Der komplette berufsbegleitende (!) Weg von Ausbildung bis zum Dipl. über einen freien Träger zieht sich, straff durchgezogen, gute 5 Jahre hin und es kommen € 15-20000 Euro oder mehr an Studiengebühren, Materialaufwand usw. zusammen. (Online- oder Fernstudium = günstiger.) VR-Bank- oder sparkassenintern kann das 7-10 Jahre dauern und man kommt eventuell mit rund 3-8000 Euro aus, sofern man überhaupt das Glück hat, so weit gefördert zu werden. Dort ist nämlich sehr gern beim Fachwirt Schluß.
Rat: Ein Bank...wirt ist immer eine fachspezifisch Sache. Wenn Du noch am Anfang irgendweiner Entwicklung stehst, wäre mein Vorschlag, auf eine universelle Weiterqualifikation zu setzen und das trotz hohem Aufwand nicht über den Arbeitgeber zu machen.
Einen bachelor zum Beispiel gibts in verschiedenen Ausprägungen, an der Frankfurt School, den Bankenfortbildungseinrichtungen und anderen Studienorten. In dem vereint sich unterm Strich ein vergleichbarer Stoff, wie in Fach-, Betriebs- und dipl. Bankbetriebswirt + ein paar Extras obendrein. Den bachelor hast mit straffen Zeitaufwand aber in einem Aufwasch erledigt und er ist universeller. Vorteil auch: bachelor ist anerkannter Hochschulabschluß, "dipl. Bankbetriebswirt" nicht.
Viel Glück bei der Auswahl!