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Diplomarbeit - ein nicht enden wollender Albtraum

scorpion

Mitglied
Hallo,

ich sitze jetzt seit bald zwei Jahren an meiner Diplomarbeit und habe bis zum heutigen Tag so gut wie nichts geschrieben und sonst nur Materialien zusammengetragen, ein paar Bücher gekauft, eine (vorläufige) Gliederung erstellt und bin aufgrund des nicht Vorankommens und anderer Gründe in Depressionen verfallen und steuere dem Studiumsabbruch bzw. Exmatrikulation aufgrund des Überschreitens der Höchststudiendauer entgegen. Das Versagen bei der Diplomarbeit und die damit verbundene anhaltende Stagnation in meinem Leben ist der vorläufige negative Höhepunkt in meinem sonst schon traurigen Dasein. Ich höre die Uhr immer lauter ticken und die Angst vor der Zukunft wird immer größer.

Ich bin geistig so sehr beschränkt, dass mir das Schreiben dieser Arbeit wie eine Extremleistung erscheint, die ich niemals schaffen kann. Ich habe zum Beispiel versucht einen "leichteren" Abschnitt zu schreiben, in dem es um die Biografie einer Band gehen soll und habe bereits beim ersten Satz massiv lange gebraucht, da ich zu keiner passenden Formulierung finde, alles ungelenk klingt und ich auch vor allem bezüglich des Inhalts zu keiner Gewissheit finde, was ich eigentlich schreiben soll. Es gibt so viele Informationen und bin nicht fähig mir logisch zu überlegen, was dieser oder jener Abschnitt alles beinhalten soll. Unterpunkte bringen mich durcheinander, da ich dann wieder überlege, ob das mit den Unterpunkten sinnvoll ist bzw. ob man bestimmte Inhalte überhaupt in Unterpunkte unterteilen soll oder kann. Und ob ich dann nicht feststelle, dass das falsch war und alles wieder neu ordnen muss.

Ich fühle mich sprachlich und geistig gesehen sehr dumm und habe auch die Gliederung nur mit Hilfe meines Freundes zustande gebracht.

Ich habe erst im Januar überhaupt geschafft einen Professor anzuschreiben, der meine Arbeit betreuen soll. Ich dachte, das wird mir helfen, da ich ihm auch meine Gliederung zeigte, die vermutlich sich ohnehin noch sehr stark ändern wird, weil sie nicht durchdacht ist. Aber seitdem bin ich kaum weitergekommen und bin mit meinen Kräfte langsam am Ende.

Zugegeben habe ich es mir mit meinem Thema selbst schwerer gemacht, da ich dafür hauptsächlich fremdsprachige Literatur verwenden kann, aber die Arbeit auf Deutsch schreibe. Da es aber das einzige war, was mir thematisch einfiel und mich ein klein wenig interessierte, habe ich es gewählt und für Literatur einiges an Geld schon ausgegeben. Da gibt es kein zurück mehr.

Ich habe solche starken Probleme zu formulieren und mir beim Inhalt der jeweiligen Abschnitte klar zu werden, dass ich einfach nicht weiß, was ich tun soll. Hinzu kommen sehr starke Konzentrationsprobleme und schwierige familiäre Verhältnisse, außerdem die große Angst vor Obdachlosigkeit, weil ich sehr starke Ängste habe, in Bezug auf Menschen und überhaupt und mir nicht vorstellen kann jemals zu arbeiten, zumal ich mich durch mein Studium kein bisschen qualifiziert fühle und mit meinen 25 Jahren nur ein paar kurze Praktika vorweisen kann, die mich allesamt sehr an meine Grenzen brachten und sehr belastend waren. Ich habe noch nie wirkliche Interessen gehabt, für nichts "gebrannt", keine Hobbys gehabt und dümple nur vor mich hin. Mein Tagesablauf ist eine Katastrophe und ich habe auch nur eine Bezugsperson, abgesehen von meiner Mutter. Habe schon immer Probleme mit meinen Mitmenschen gehabt und wollte oft lieber allein sein.

Ich habe hier bereits zu dem Thema geschrieben, das ist länger her und ich weiß nicht, wie ich es so weit kommen lassen konnte. Fühle mich handlungsunfähig und bestehe nur aus Ängsten.

Ich kann eigentlich nur als Hartz Vierler enden um dann sanktioniert zu werden, weil mich schon das Bewerbungen schreiben überfordern wird. Ich fühle mich absolut nicht zugehörig zu dieser Gesellschaft und wünsche mir nur irgendwie nicht unter der Brücke zu landen.


Wenn mir doch nur irgend jemand helfen könnte.


scorpion
 
Hallo Scorpion

ich könnte hier mit so vielen Dingen anfangen und ich weiß auch nicht recht, wie ich das nun sortieren soll ;-). Nun ja, du blockierst dich erst einmal sehr stark selbst mit all den negativen Aussagen über dich, die Bestandteil deiner Depression sind und sie noch weiter gedeihen lassen. u wirst von heute auf morgen kein neues positiveres Bild bekommen, also müssen auch noch andere Methoden her.
Ich würde zuerst zur psychologischen Beratungsstelle deiner Uni gehen und bei denen Rat suchen, wie du deine Depression am besten anerkannt bekommst, welche Behandlungsmethoden jetzt am schnellsten verfügbar wären. Die werden dir sagen zu welchen Ärzten und Einrichtungen du gehen kannst. Du brauchst ne schriftliche Diagnose, mit der du Urlaubssemester beantragen kannst. Mit der Diagnose solltest du ne Verlängerung der Bearbeitungszeit bekommen und nicht mehr kurz vor der Exmatrikulation sein. Ich habe schon eine junge Frau kennengelernt, die seit 6 Semestern Urlaub hat wegen der Psyche. Dann überlegst du dir mal, ob du in eine Klinik gehst. Überhaupt in Absprache mit der Uni und dem Prof. Der Prof sollte schon ein Feedback gegeben haben zu deiner Gliederung. Es zählt nur, was der sagt. Das ist dann gut. Du hast ein Recht darauf, nach verbesserungsvorschlägen zu fragen in der Sprechstunde von diesem menschen. Hast du ne Betreuungszusage von ihm schon? Was ist mit dem Zweitkorrektor? Leih dir mal ein oder zwei Arbeiten bei deinem Fachbereich aus, die bei deinem Wunschprof geschrieben wurden. Dann siehst du, welches Niveau der will. Wiederkäuen mit Literaturangaben heißt die Devise. Du sollst nix Neues erfinden, nur korrekt wissenschaftlich schreiben. Da ist der Inhalt nicht sooooo wichtig wie du glaubst. Es geht um den Beweis, ob du wissenschaftlich schreiben kannst.

Wieso hast du Angst vor Obdachlosigkeit?

und überhaupt...fangen wir mal beim Positiven an : du hast Praktika...das ist was Positives, du hast ne Mutter und ne Bezugsperson, du bist 25 erst...

also, mich hat man schon mal zu Bewerbungsgesprächen eingeladen: Ich habe keine Eltern, mäßig Bezugspersonen beim Diplom gehabt, fast 1 Jahr geschrieben, mit Ende 20 Diplom gemacht und ich konnte zuletzt vor der Abgabe kaum mehr normal atmen, weil es mich fertig gemacht hat...ich hab es geschafft, weil man irgendwas eben schreiben muss...klingt blöd, aber besprech deine Gliederung mit dem Prof, lass sie absegnen und schreib dann erst...und das Ziel heißt dann eine halbe Seite am Tag...autogenes Training, Bachblüten, Johanneskraut und Baldrian und ein gutes Bad mögen deine ständigen Begleiter sein.
 
Jetzt bleib mal ganz ruhig und versuch dich auf deine DA zu konzentrieren. Der Rest ist egal, Hartz-IV brauchste jetzt nicht, unter der Brücke pennen ist auch nicht angesagt.

Die Probleme mit deiner DA sind leider vielseitig. Das Umfeld stimmt nicht. Daran solltest du was ändern. Wenn möglich sofort. Kannst du dich nicht für ein paar Monate irgendwo verkriechen, wo du abschalten und dich einigermaßen konzentrieren kannst? Ich kenne das von meiner Abschlussarbeit. Wenn das Umfeld/die Umgebung nicht stimmt, dann stimmt alles andere auch nicht.

Was die eigentliche DA angeht, kann ich dir nur sagen wie ich es gemacht habe. Vielleicht hilft das ein bischen. Ich habe das Grundgerüst (die Gliederung) angefertigt. Ohne Inhalt, einfach nur das Inhaltsverzeichnis erstellt, welches dann irgendwann in sich schlüssig war. Hauptsache erstmal was konkretes zum damit arbeiten. Dann habe ich einfach jeden einzelnen Punkt mit Inhalt gefüllt. Von oben runter geschrieben. Ich habe viele Anläufe gebraucht, weil die Formulierungen nicht gepasst haben oder meine Ansprüche an der deutschen Sprache zu hoch waren. Irgendwann war mir das dann egal. Es ging ja erst einmal um den Inhalt, nicht um schöngeistige Schreiberei. Also hab ich einfach drauf los geschrieben, mit der Vorgabe es am Ende in passendes Deutsch umzuformulieren.
Das hat auch wunderbar funktioniert. Wenn man mal im Schreiben ist, dann geht es viel leichter. Nicht jeden Satz und Absatz tausendmal überdenken, einfach schreiben. Löschen und ändern kann man das später immer noch.

Wenn du mit manchen Dingen haperst, dann guck doch mal im Internet wie andere das gelöst haben. Oder welche Gliederung andere benutzt haben. Solange du diese "Vorlagen" nicht selbst verwendest, ist es ja kein Plagiat etc. Aber hilfreich kann es schon sein.

Der erste Schritt ist wirklich ätzend und schwer. Ich habe auch ewig vorm weißen Bildschirm gesessen. Hatte mir auch die Abschlussarbeiten einiger Studienkollegen durchgelesen, die vor mir fertig waren. Das hatte mich noch mehr verstört und geängstigt. Die sahen so perfekt und hochgestochen aus. Als ich dann mit meiner Arbeit durch war, hatte ich aber eine andere Sichtweise. So perfekt und hochgestochen waren die Arbeiten gar nicht. Das ganze war auch gar nicht so komplex und anspruchsvoll wie angenommen. Typischer Fall von heißer gekocht als gegessen.
 
Wenn ich etwas schreibe, dann mache ich das immer so, dass ich Abschnittsweise lose formuliere. Erst einmal Stoff zusammen tragen. Dann wird das vorsortiert. An die jeweils passenden Stellen. Erst dann schreibe ich Übergänge. Und erst zum Schluss wird komplett ausformuliert.

Manchmal kann das dann eben auch erst einmal nur aus Stichworten bestehen, zu denen ich dann später ganze Sätze formuliere.

Etwas von jetzt auf gleich zu Papier zu bringen ist eigentlich ziemlich unmöglich. Es so wie andere zu machen noch unmöglicher. Du musst Deinen eigenen Stil finden, Deinen eigenen Anspruch erreichen und Deine eigene Freude in die Arbeit legen. Ganz wichtig sind eigene Ideen und Ideale und übergreifend Brücken zu Zusammenhängen zu schlagen.

Manchmal hab ich auch ziemlich ätzende Themen auf dem Tisch, die mich vorerst nicht die Bohne interessieren. Da muss man sich dann schon überwinden und reinknabbern.

Was ist denn Dein Thema? Welches Fach?
 
Vielen Dank Euch für Eure Antworten! Ich hoffe, ich kann angemessen auf Eure Beiträge eingehen.

@Gast

Das Schlimme ist, dass ich schon letzten Sommer ein Urlaubssemester genommen habe und es nicht genutzt habe. Ich dachte, ich verschaffe mir dadurch mehr Zeit und kann in Ruhe ohne Druck an der Arbeit weitermachen, aber daraus wurde nichts. Was professionelle Hilfe angeht, ist es so, dass ich nicht mehr an meinem Studienort wohne, sondern in meinem Heimatort bei meinen Eltern, was eine kleine Stadt ist. Ich habe vor zwei, drei Jahren eine Zeit lang professionelle Hilfe in Anspruch genommen, in Form von Gesprächen mit einer Sozialarbeiterin der Diakonie und auch eine Therapie angefangen, hatte aber kein Glück mit dem Therapeuten und brach diese ab. Auch medikamentös habe ich etwas versucht und nahm ein Jahr etwa Citalopram, was aber kaum half. Leider hat sich seitdem noch alles verstärkt und meine sozialen Ängste sind so stark, dass ich sogar schon Probleme hab, die Wohnung zu verlassen, weil ich von Nachbarn auf meine Situation angesprochen werden könnte (was schon passiert ist und mich extrem runterzieht).

Mein Betreuer hat meine Gliederung gesehen und auch ein Feedback dazu gegeben, welches mir aber Angst machte, da ich dadurch merkte, dass meine Arbeit wohl inhaltlich zu anspruchslos sein wird. Für mich es aber so wie es ist, ja schon maximal schwer. Die Bearbeitungszeit hat de facto noch gar nicht angefangen, da ich dafür bestimmte Noten einreichen lassen muss. Das ist etwas kompliziert, ich studiere an einer kleinen Hochschule, da ist alles wohl etwas anders als an Unis. Jedoch gibt es eine Höchststudiendauer, die in einem Jahr erreicht ist. Wohl könnte ich noch ein Urlaubssemester einlegen, aber ich quäle mich damit ja so schon seit bald zwei Jahren, dass ich für eine freiwillige Verlängerung keine Nerven mehr hab.

Die Angst vor Obdachlosigkeit habe ich, weil ich in meinem Studium nicht viel dazu gelernt habe, da ich schnell vergesse und es mir auch an sozialen Kompetenzen stark mangelt. Auch sonst sehe ich keinerlei Fähigkeiten, die mir Selbstbewusstsein oder eine Hoffnung geben könnten, dass ich meine Existenz irgendwie absichern kann und auch an Interessen fehlt es. Ich kenne seit ich klein bin nicht das Gefühl sich ehrlich für etwas zu begeistern und mit Leidenschaft eine Tätigkeit auszuüben.

Von den Praktika, die ich gemacht habe, ist übrigens nur eins relevant fürs Studium, die anderen waren Pflicht während meiner Zeit an der Fachoberschule und haben mit dem Studienfach nichts zu tun.

Meinen Betreuer aufgesucht habe ich noch nicht, da ich erstens aus finanziellen Gründen mir es nicht so einfach leisten kann und zum anderen schon etwas geschrieben haben sollte, damit sich eine Fahrt dorthin überhaupt lohnt, denn ich muss ihm ja was vorlegen können. Und bis jetzt habe ich nur die Rohform der Gliederung, die er wie gesagt schon gesehen hat und in Ordnung fand, abgesehen von ein paar Punkten.

Danke für deine Tipps, mir bleibt auch nichts anderes übrig als es weiter zu versuchen solange noch Zeit bleibt.

@paulemaule

Danke auch für deine Ratschläge. Ich habe mir Arbeiten, die Gemeinsamkeiten mit meinem Thema haben, angesehen und tue mich nur sehr schwer, da irgendwas auf meine Arbeit zu übertragen, da sich bei mir immer neue spezifische Probleme ergeben, wo ich immer das Gefühl hab, dass diese so individuell und auf mich bezogen sind, dass ich keine Lösung finde.

Aber du hast schon recht, dass es wohl zumindest etwas besser wird, wenn ich einfach trotzdem was schreibe und mir dabei klar mache, dass ich es dann später noch alles ändern kann. Mit fällt es nur sehr schwer überhaupt was zu Papier zu bringen, die zwei Jahre sprechen ja für sich. Ich weiß nämlich nie wie ich entscheiden soll, ob eine bestimmte Information jetzt wichtig ist oder nicht bzw. auch wie alles ein sinnvolles Ganzes ergibt. Gibt es dazu irgendwelche Orientierungsmöglichkeiten oder Hilfen? Mir kommt alles nämlich so willkürlich vor.
Das andere Problem ist auch, dass ich bis heute nicht verstanden habe wann man etwas mit einer Quellenangabe versehen muss und wann nicht. Was sind fremde Gedanken und was nicht? Bei mir haperts schon an ganz kleinen Sachen, obwohl ich dazu schon gelesen habe. Aber ich kann ja schlecht jeden Satz mit einer Fußnote versehen, habe aber ja keine eigenen Gedanken. 🙁 Ist beispielsweise eine Fußnote nötig, wenn ich davon schreibe, dass ein bestimmtes Bandmitglied entscheidenden Anteil an der Entstehung eines bestimmten Songs hatte, der später zu einem großen Hit wurde? Tut mir leid für solche einfältigen Fragen.

@Ginga

Danke dir auch für deine Tipps. Ich versuche jetzt zu verinnerlichen, dass ich auch erst mal nur Satzbrocken schreiben kann und erst später alles zusammenfügen und ausformulieren kann. Besser als gar nichts zu schreiben. Mit eigenen Ideen wird es aber schwierig werden..

Ich studiere Übersetzen und mein Thema beschäftigt sich auch mit dem Thema, genauer gesagt geht es um eine Band und deren Songtexte, die ich analysieren und übersetzen will. Das Thema klingt bestimmt für viele nicht besonders schwer, aber leider ist es für mich genau das, vor allem da ich beim Interpretieren auf mich alleine gestellt bin und da sehr viel beschreiben und mit Adjektiven um mich werfen muss, was mir gar nicht liegt. (Dabei bin ich selbst schuld, da ich für das Thema verantwortlich bin)

Ich habe jetzt nur noch das Ziel einfach zu schreiben, ganz egal, was am Ende dabei rauskommt, ich muss nur irgendwie lernen etwas aufs Papier zu bringen und mich nicht an jedem Satz so extrem lange aufzuhalten.

Vielleicht habt ihr noch irgendwelche Tipps wie man Informationen bündelt oder wie man erkennt, was wichtig ist und was nicht. Macht ihr sowas wie Exzerpte von Büchern, die ihr lest oder woher wisst ihr beim Schreiben, wo ihr die relevanten Informationen für den jeweiligen Gliederungsabschnitt findet? (Exzerpteschreiben ist auch Neuland für mich und eigentlich habe ich dabei die gleichen Probleme wie bei der Arbeit selbst auch, sprich: ich weiß nicht, welche Informationen wichtig sind und welche nicht) Vielleicht hab ich einfach einen Schaden.


Tut mir leid für meinen unstrukturierten Beitrag, ich bin leider sehr verzweifelt.


scorpion
 
Hallo Scorpion,

wenn es um eine ganz spezielle Band geht, dann würde ich Dir raten die Biografien der einzelnen Mitglieder + das Gesamtwerk auch unter historischem, sozialem, politischen und geschichtlichem Hintergrund zu sehen und Dich nicht bloss auf die Interpretation der Musikstücke und Texte zu beziehen.

Wenn Du Hilfe brauchst (auch bei Übersetzung) schreib mir PN. Deine Arbeit werd ich Dir natürlich nicht schreiben. Aber vielleicht helfen Interpretationsanregungen und Übersetzungen weiter. Und keine Sorge: Ich verlang dafür kein Geld.
 
Hallo scorpion...ich bin es wieder, der Gast mit den vielen Beruhigungsvorschlägen ala Bachblüten und Co...Irgendwo in all deinen Ausführungen hast du zwei Dinge geschrieben, die sich beißen. Du hast schreckliche Angst bekommen, als der Prof Dinge an deiner Gleiderung kritisierte und daraus geschlossen, dass deine zukünftigen Unhalte mittelmäßig werden. Allerdings schreibst du auch, dass dein Prof die Gliederung in Ordnung fand. Das ist der Punkt! Er mochte sie mit kleinen Ausnahmen!!! Davon lässt du dich niedermachen, dass er ein wenig gemosert hat aber alles andere absegnete? Meinst du nicht, er macht das so nicht auch bei allen anderen? Könnte es nicht sein, dass er auch mal am einen Tag einen Teil der Gliederung etwas blöder findet, weil zig Studenten betreut werden wollen und ihre Sorgen haben und er an dem Tag mal schlechte Laune hatte? Er hat deine Gliederung nicht abgelehnt, so dass es nun dir zusteht, sie mit Leben zu füllen.

Ich meine, wenn du es mal anders betrachtest, kann das vielleicht auch helfen. Wenn du da sitzt, geht sowieso alles den Bach runter. Wenn du was schreibst und meinetwegen auch noch einmal änderst, aber es bleibt was auf dem Papier, hast du ne Chance. Deine Angst ist das, was dich lähmt.

Du hast es bis dorthin in deinem Studium geschafft. Darüber, wie geeignet du für den Arbeitsnmarkt bist, kannst dir noch später den Kopf zerbrechen. Es könnte Menschen geben, die dich schon jetzt mögen mit allem, was du bist und kannst!!
 
Na ja, ich frage mich eher, warum man sich da nicht mal jemanden Professionellen sucht und wenn es bloß mal ne Studienberatung ist. Wobei ich bei solchen Problemen eher mal zu einem Psychotherapeuten gehen würde. 😱

Wenn du so blockiert bist, wie soll denn das was werden? Ich meine, du schiebst das doch schon seit 2 J. vor dir her.

Das hätte ich mir überhaupt nicht leisten können finanziell. 😱
Wie man sich das alles so gegen die Wand fahren kann, ist mir ein Rätsel... *kopfschüttel*

Wenn der Leidensdruck wirklich angeblich so krass ist, warum macht man da nicht mal irgendwas gegen die Probleme?
Bist du dir selbst das nicht wert?

Im Übrigen habe ich meine Examensarbeit mit mittelschweren Depressionen geschrieben, bin nebenher zur Therapie gegangen, habe angefangen, 3* die Woche Sport zu treiben usw. Es ist durchaus möglich, mit Problemen was auf die Reihe zu kriegen; aber man muss halt auch mal anfangen.

Selbst wenn du meinst, du produzierest nichts Richtiges, wieso fängst du nicht einfach mal ne Rohfassung an, selbst wenn die erst mal arg schlecht geschrieben ist? Hauptsache da steht was. So mache ich das... und ich leide auch seit Jahren an so nem Perfektionismuswahn.
Hinterher kann man das immer noch überarbeiten...

Wenn du weiterhin die Probleme nicht angehst, wird das, glaube ich nie groß was.
Musst du halt selbst entscheiden, was du willst.
 
Ich habe jetzt zwar keine Tipps für dich, aber ich finde du schreibst sehr gut. Deine Sätze sind toll formuliert! Das zeigt mir, dass du es kannst und einzig und alleine deine Ängste dir im Wege stehen 🙂. Setze dir das Ziel, diese Arbeit zu schaffen und dann ist es auch rum. Nimm dir danach so viel Zeit wie du brauchst um dich wieder zu stärken und deine psychische Verfassung zu verbessern. Vielleicht solltest du gar nicht in deinem Studienbereich arbeiten wenn du dich so unfähig fühlst. Aber beende es - du bist kurz vor dem Ziel! Wie gesagt, nimm dir danach ganz viel Zeit für dich... und dann wenn es dir wieder besser geht schaue ob du in dem Beruf arbeiten möchtest oder vielleicht einen ganz anderen Weg einschlagen solltest.

Ich wünsche dir alles, alles Liebe !
 
Vielen Dank für die Antworten!


@Gast

Du hast schon Recht, dass ich das Positive aus der Meinung des Profs zu meiner Gliederung ziehen sollte. Dass er einen schlechten Tag hatte, kann ich aber ausschließen, da er mir im Grunde sehr freundlich geantwortet hat und die Anmerkungen/Kritikpunkte hat er eben einfach sachlich geäußert und man merkte, dass er eben schon einen gewissen Anspruch an so eine Arbeit stellt. Und das ist es, was mir Angst macht, da ich glaube, dem nicht gerecht werden zu können. Er weiß zum Beispiel nicht, dass die Songtexte der zu untersuchenden Band in meiner Arbeit eher einfach und nicht komplex sind und ich glaube, das könnte ein Problem werden. Aber angenommen hat er das Thema ja, von daher wird er wohl später nicht verlangen können, dass ich nochmal das Thema ändere, hoffe ich jedenfalls.

Danke für deine mutmachenden Worte, ich werde weitermachen.


@Löwi

Danke auch für deine Worte und du hast eigentlich mit allem recht. Ich verstehe sehr gut, dass meine Situation Kopfschütteln auslöst. Vielleicht geht es mir ja wirklich nicht schlecht genug, weil ich mir keine Hilfe suche, obwohl ich einen sehr großen Leidensdruck verspüre, aber die Angst blieb bis jetzt immer größer und lähmt mich. Und eigentlich kann ich deine Frage, ob ich mir das selbst nicht wert bin, mit Ja beantworten. Ich empfinde schon einen sehr großen Selbsthass.

Als ich vor zwei, drei Jahren mit professioneller Hilfe begonnen hatte und auch mehrere Anlaufstellen aufsuchte, hat das alles zu nichts geführt und wohl habe ich seitdem den Glauben an Besserung verloren, zudem haben sich meine sozialen Ängste noch mehr verstärkt. Das fängt schon bei Telefonaten an. Ich bin auch durch meine Familie sehr negativ geprägt und habe keine echte Stütze, niemanden, bei dem ich aufbauenden Halt finden könnte. In meiner Familie bräuchte fast jeder selbst Hilfe. Und ich bin ein Mensch, der einen Antreiber bräuchte. Jemanden, der mich an die Hand nimmt. Das fühlt sich alles wie ein bodenloses Nichts an. Ich sehe auch keine Perspektive, nichts, das mir wertvoll erscheint, darauf hinzuarbeiten. Die totale Abstumpfung und Gleichgültigkeit. (Nachts ist meine Stimmung besonders hoffnungslos, ein häufig vorkommendes Phänomen..)

Das mit der Rohfassung versuche ich dennoch.


@Mausy

Vielen lieben Dank für deine aufbauenden Worte! Es tat gut, diese zu lesen. Danke!




Vielleicht wird es ja noch was, dieses Jahr wird es sich zumindest entscheiden.


Grüße
scorpion
 

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