[QUOTE="MikeOh, post: 4789448, member: 132152"]
Habe diese Spielchen auch alle durch.
Viele Frauen, die ich in den Kennenlernphasen so erlebt habe, taten drei, vier Wochen lang wirklich alles für mich, obwohl ich bereits ohne rosarote Brille sah, dass das hier keinerlei Sinn macht. Da wurde alles getan, geschrieben, telefoniert, sich bemüht. Die sachlichen Probleme musste immer ich ansprechen, also ich war immer der Spaßbremser, der Spielverderber, der Diskussionsheini.
Irgendwann, nach meistens 2 Monaten, waren die Damen wie einprogrammiert beleidigt, zogen sich zurück, unternahmen plötzlich mit "Kumpels" etwas, die ich bis dato nie kannte, und plötzlich waren da tausend Freundinnen, was man so alles am Wochenende halt vor hatte. Mit dem Ziel, dass ich "zurück erobere und mal erkenne, was ich da verloren hätte".
In den ersten Jahren meiner Zeit, als ich noch so 30 war, bisschen Verlustangst beigemischt, zog diese Taktik noch. Dann war ich plötzlich derjenige, der sich als Event Manager am Wochenende was nettes ausdenken musste. Die Beziehung hat deswegen trotzdem nicht funktioniert, weil das, was ich da organisieren musste, ja auch nie das war, was ich wirklich wollte.
Irgendwann war ich dann am Ende des Tages genervt und war am Wochenende am Ende doch lieber allein für mich.
Übrigens kam auch recht schnell immer unterschwellig das Thema gemeinsame Wohnung, Heiraten, Urlaubsplanung auf, nach wenigen Wochen, in denen man sich kannte, sollte ich mein gesamtes Leben umkrempeln, immer das gleiche Lied.
Heute reagiere ich da anders bzw. habe anders reagiert. Wenn es so schon anfängt, kann man es einfach lassen, denn alles was man investiert, ist vergebens. Wenn einem das innere Bedürfnis bzw. Gefühl sagt: Ich will die Partnerin oder den Partner nicht sehen, sondern lieber allein daheim sein, dann darf man diesem Gefühl glauben, das einem irgendwelche Warnungen aufzeigt, die man vielleicht anfangs einfach übersieht oder nicht sehen will. Oft hat sich das bewahrheitet.
Diese Raucherei scheint ja wieder Thema, wenn ich das lese, muss ich sagen: Wird spätestens beim Zusammenziehen ein Problem und da muss man sich vorher überlegen, ob man die Lebensgewohnheiten des anderen, so wie man ihn kennenlernt (und die können sich ja auch noch mal negativ verändern) akzeptiert oder nicht. Wenn der Schuh heut beim anprobieren drückt, wird man damit keinen Marathon laufen können. Ich habe mir ebenfalls angewöhnt, auch wenn das verletzend ist, dem anderen mit zuteilen, wenn ich keine Lust habe ihn zu sehen, denn er kann auch klar die Kante kennen, wann ich die Schnauze voll von Diskussionen habe. Man darf positive Gefühle kommunizieren, aber man darf auch negative Gefühle kommunizieren, auch wenn meist gewollt ist, dass man nur die positiven Momente mitteile. Ich für meinen Teil sage auch klar gerade aus, wenn mich etwas nervt, die Themen immer die selben sind und vieles mehr.
Hör aufs Gefühl, wenn dir das sagt, dass du keine Lust mehr hast, dann ist da was dran. Wenn ihr jetzt 20 Jahre verheiratet wäret, könnte man der Sache mal auf den Grund gehen, aber nach so kurzen Monaten habt ihr kaum gemeinsame Wurzeln gebildet.
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