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Ein kalter Benzoentzug ist die Hölle

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torasap

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Hallo,

Ich möchte euch mal erzählen was passieren kann wenn du lange Benzos konsumiert hast und von 100 auf 0 reduzierst (kalter Entzug) nicht zu empfehlen.

Nach meinem völligen Zusammenbruch 2002 ich war damals Polytox was ich aber erst in der Entgiftung erfuhr. Ich hatte immer Alkohol und Benzos zusammengenommen, weil ich schnell gemerkt habe dass die Wirkung noch besser ist. Ich bin freiwillig weil ich schon bei 2 Flaschen Wodka am Tag angekommen bin in Verbindung mit ca. 25mg Nitrazepam(Hypnotikum also Schlafmittel) das eine Halbwertzeit bis 50 Stunden hat.zur Alkoholentgiftung gegangen sonst wäre ich kaputtgegangen.

Ich hätte wahrscheinlich schon viel früher einen Alkoholentzug gebraucht aber Nitrazepam hat das verhindert. Als ich dann in der Alkoholentgiftung war haben die Ärzte mich gefragt wie lange ich schon Benzos einnehme. Ich fragte ganz verwundert: Was bitte schön sind Benzos?? Sie fragte nach welche Medikamente nehmen sie ein.

Ich sagte ihr dass ich Metroprolol gegen Hochdruck und Mogadan zum Schlafen. Sie sagte mir dann dass Mogadan mit dem Wirkstoff Nitrazepam ein Benzoprodukt ist. Als ich ihr dann sagte dass ich es von einem Arzt ohne Aufklärung über 20 Jahre bekommen habe hat sie ihn angerufen und in fürchterlich zur Schnecke gemacht. Als ich dann entlassen wurde sagte er mir er verordnet mir die Pillen nicht mehr weil man davon abhängig werden kann. Ich sagte nichts weiter dazu und dachte nur warum hat der Schwachkopf mir das nicht früher gesagt?

Er sagte mir aber nicht dass man bei abruptem absetzen brutale Entzugserscheinungen bekommen wird. Nach einigen Tagen war es dann soweit. Ich war gerade tanken auf einmal bekam ich fürchterliche Krämpfe die Leute sah ich alle wie Fratzen die Augen funktionierten nicht mehr richtig und aus lauter Panik bin ich in die Tankstelle habe eine Flasche Wodka gekauft bin ins Auto zurück und habe sie innerhalb von 10 Minuten ausgesoffen. Damit war ich wieder rückfällig geworden und musste schon 3 Wochen später zur nächsten Entgiftung. Am 15.10.2002 habe bin ich dann in eine 4 monatige Entwöhnungstherapie um endlich davon loszukommen. Ich war aber nicht vorher von den Benzos entgiftet worden (d.heisst das Medikament ist nicht ausgeschlichen worden). Die Ärzte dort wussten dass ich Langzeitkosument war und gewusst dass ich nicht entgiftet wurde. Und so passierte eines Tages das gleiche wie an der Tankstelle. Ich kam sturzbesoffen in die Klinik um 23,00 Uhr habe mich gleich bei der Schwester gemeldet und gesagt dass ich einen Rückfall hatte, Der Vertrag lautete nämlich wer sich offenbart dass er einen Rückfall gebaut hat wir nicht rausgeschmissen.

Die Therapie ging dann auch weiter nur ich hatte durch die andauerndenEntzugserscheingungen zu nichts mehr Lust und auch fast nichts mehr mit gemacht. Die Ärzte und Therapeuten haben nicht geschnallt dass ich auf Benzoentzug war. Am Entlassungtag musste ich am Bahnhof 4 Stunden auf meinen Zug warten und bekam am Bahnhof wo so víele Leute sind Panik und habe mir ein
Bier nach dem andern reingezogen. Aufgewacht bin ich dann in der Psychiatrie wo man mich 3 Tage entgiftet hat. Dann bin ich nach Hause gefahren. Das ganze ist bis Dezember 2004 9 Mal so gelaufen. 9 Entgiftungen wegen Alkoholmissbrauch. Kein Arzt hat geschnallt das man bei mir die Benzos nicht ausgeschlichen hat und durch den Reboundeffekt kommt es immer wieder zu Situationen mit denen du nicht klar kommst. Dann bin ich zu einem Arzt den ich nicht kenne von dem habe ich eine Privatrezept bekommen. Er sagte aber nur dieses eine Mal. Aus lauter Panik dass ich dann wieder nichts mehr habe ich das Rezept 100-mal kopiert und habe sie ohne Probleme in Verschiedenen Apos eingelöst ich habe mir ein Depot geschaffen. Dann bin ich von Arzt zu Arzt gegangen und habe 5 gefunden die es mir einmal im Monat verschrieben haben und somit war die Besorgungsangst weg. Seit 2004 bin ich auch ambulant in einer Psychiatrischen Klinik von dem ich die Medikamente weiter verordnet bekomme. Bin seit März diesen Jahres bei einem Psychotherapeuten der mit mir die kognitive Verhaltenstherapie macht seit dem habe ich nichts mehr getrunken. Und seit einer Woche haben wir von den Nitrazepam Tabletten auf Diazepam Tropfen umgestellt. Denn Ausschleichen geht nur mit Tropfen bei meiner langen Konsumzeit muss ich ganz langsam ausschleichen. Habe jetzt mit 15 Tropen angefangen und werde alle 4 Wochen einen Tropfen reduzieren zum Schluss hin alle 6 Wochen. Lasst euch niemals auf einen kalten Entzug ein sonst werdet ihr sehen dass es eine Hölle gibt.
Es grüsst Euch Torasap
 
Hallo Torasap,

das ist eine leidvolle und zugleich lehrreiche Erfahrung die du machen musstest - daher möchte ich allen, die das hier lesen den Rat geben:
Informiert euch immer gründlich über Wirkungen und Nebenwirkungen von Medikamenten, bevor ihr sie einnehmt. Seid euch auch der Gefahren beim Konsum von Alkohol (an anderen Drogen) bewusst, denn man kann sich damit kaputt machen und das merkt man erst wenn es längst zu spät ist!​

Ich wünsche dir, dass du es schaffst von den Benzos ganz weg zu kommen und dass du durch die Verhaltentherapie deine Ängste in den Griff bekommst.

Viele Grüße,
Jens
 
Hallo Jens,

ich danke dir für dein Steatment und die Wünsche. Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen wenn du zu besonderer Vorsicht warnst und vertraue niemals einem Arzt, der dir ein neues dir nicht bekanntes Medikament ausstellen will. Hinterfrage immer die Nebenwirkungen besonders wenn es sich um eine psychotrope Substanz handelt. Drinnen sind die Dinger in wenigen Sekunden. Wenn du sie aber absetzen willst dann sind viele Ärzte mit ihrem Latein am Ende. Man hat mich nach einem Totalzusamenknaller wegen der Suchtverlagerung zu Alkohol 9x entgiften müssen und jede Klinik wusste von meiner Benzoabhängigkeit aber auf jedem Entlassungsbericht stand absolute Karenz von Alk und von psychotropen Substanzen. Was immer wieder kalter Benzoentzug und wieder saufen bedeutete bis ich endlich jemand fand der mir zeigte wie man das richtig angeht. Und seit dem ich die Therapie dazu mache bin ich schon mal den Alk wieder los. Eins ist mir allerdings gebleiben von der Sauferei ich habe mir eine ätyltoxische Poyneuropatie eingefangen, die Nervenbahnen und die Nervenleitgeschwindigkeit ist geschädigt dadurch kommt es immer wieder zu Stürzen. Musste deshalb schon einmal am Schädel genähmt werden und habe mir auch sonst die eine oder andere Blessur geholt. Hier ist wirklich absolute Karnenz angesagt. Langes Laufen über 30 Minuten erzeugt brennen in den Füßen wie Feuer. Das geht auch nicht weg wenn man sich setzt. Es beruhigt sich immer erst nach fast einer Stunde. Läufst du weiter kommt es wieder . Ja drum seid schlau und fragt dem Arzt lieber Löcher in den Bauch bevor ihr irgend so einen sinnlosen Dreck schluckt der sowie so nichts hilft. Im Gegenteil du wirst auch noch abhängig und die Grunderkrankung bleibt nach wie vor nur wird sie noch schlimmer. Also immer schon die Ohren spitzen was der liebe Onkel Doktor dir da andrehen will.
LG Torasap
 
hallo mache gerade einen kalten benzo endzug , (zuhause) die heftigsten tage kamen nach 10 tagen erst , blutdruck total durcheinander , heftig panik ,angstzustände. geht dann aber langsam von tag zu tag besser. bin heute bei tag 21.
ich habe mich gott sei dank überall im netz durch gelesen . das hat mir am meisten geholfen :

benzo.org.uk : Benzodiazepine: Wirkungsweise & therapeutischer Entzug, CH Ashton DM, FRCP, 2002

also ich würde jeden empfehlen das in der klinik machen . was ich sagen kann beim endzug wenig zucker essen ,salzarm ,kein kaffee, kein alkohol, also viel gemüse. damit der blutdruck nicht so heftig ansteigt!!!
ich hatte zum glück noch betablocker da , ohne die hätte ich es nicht bis hier geschaft!!!!!!!!!!!!! deswegen sollte das keiner allein zuhause machen . hab schon viel erlebt aber das war das heftigste !!!!!!!!! nie mehr wieder die scheiss benzos!!!! ich habe die noch nicht mal regelmässig genommen . hatte vorher auch nie entzugs erscheinungen.
 
Eigentlich ist es extrem unverantwortlich von deinem Arzt dir nach so langem Benzo-Konsum einen kalten Entzug vor die Nase zu setzen. Nitrazepam hat auch eine hohe krampflösende Wirkung und je stärker es krampflösend wirkt, desto gefährlicher ist der Entzug. Dabei kann es zu lebensgefährlichen bis zu tödlichen Krämpfen kommen. Du hattest Glück das du Alkohol getrunken hattest, als du keine Benzos mehr hattest, sonst hätte das ziemlich gefährlich werden können.
Außerdem sollte dir dein Arzt immer die Gefahren des Medikamentes erklären. Benzos sollten eigentlich nicht länger als 1 Monat verordnet werden. In deinem Fall war der Arzt nicht nur leichtsinnig, sondern hat dadurch deine Gesundheit stark gefährdet!
Wenn du ihnen erzählst dass du schon 20 Jahre lang Benzos nimmst dann müssten sie dir sofort einen Entzug anbieten. Da haben die sich um deine Gesundheit wirklich wenig gesorgt.
Hoffe es geht dir jetzt wieder besser.

MFG
 
ich habe von 30 zolpidem täglich kalt entzogen....begann zwar in der klinik ....aber dort gabs für 90 patienten nur einen pfleger der faktisch nicht vorhanden war...in eine andere klinik durfte ich nicht weil monatelang anmeldung zwar...ich habs dann mit viel wissen und geduld geschafft ....es dauerte 1.5 jahre und mir half die gemeinschaft mehrerer chöre....ich singe bei chören und durch das singen hab ich es geschafft....wäre ich in der klinik geblieben, ich wäre verreckt...dort gabs fast nur alkoholiker und die ärztin hat mich empfangen mit den worten....ob das überhaupt noch machbar ist? trinken sie täglich 3 liter mindestens sonst sterben sie und man stellte mich quasi in einem kammerl ab....ohne betreuung...ich war täglihc bewusstlos, hatte starke schmerzen usw...niemand tat was....MEINE METHODE HALF....DANKE GOTT:::Wenn wer wissen will....wie ich das schaffte...bitte melden ...ich helfe gerne weiter, weil ich weiss, wie schrecklich das sein kann...!!!viel geduld und konsequenz....
 
ich habe von 30 zolpidem täglich kalt entzogen....begann zwar in der klinik ....aber dort gabs für 90 patienten nur einen pfleger der faktisch nicht vorhanden war...in eine andere klinik durfte ich nicht weil monatelang anmeldung zwar...ich habs dann mit viel wissen und geduld geschafft ....es dauerte 1.5 jahre und mir half die gemeinschaft mehrerer chöre....ich singe bei chören und durch das singen hab ich es geschafft....wäre ich in der klinik geblieben, ich wäre verreckt...dort gabs fast nur alkoholiker und die ärztin hat mich empfangen mit den worten....ob das überhaupt noch machbar ist? trinken sie täglich 3 liter mindestens sonst sterben sie und man stellte mich quasi in einem kammerl ab....ohne betreuung...ich war täglihc bewusstlos, hatte starke schmerzen usw...niemand tat was....MEINE METHODE HALF....DANKE GOTT:::Wenn wer wissen will....wie ich das schaffte...bitte melden ...ich helfe gerne weiter, weil ich weiss, wie schrecklich das sein kann...!!!viel geduld und konsequenz....


diese Methode interessiert mich ebenfalls sehr.
 
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