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Ein katastrophaler Lebenslauf...

~Lain~

Mitglied
Wenn ich auch Mitte des Jahres zumindest eine schulische Ausbildung mit Fachabitur abschließe, so ist und bleibt mein Lebenslauf eine unglaubliche Katastrophe.
Nachdem ich 2005 meine Mittlere Reife gemacht habe und eine Oberstufenempfehlung erhielt, habe ich diesen Weg verfolgt und kurz vorm Abitur abgebrochen (hier wurde mir dann der schulische Teil der FHR zugestanden mit einem Durchschnitt von 3,5 - da ich das dazugehörige Praktikum jedoch nur angefangen, aber nie eingereicht habe, verfiel dieser entsprechend).
Danach habe ich nochmal versucht das Abitur per Fernschule nachzuholen, aber ich konnte mich offengestanden zum damaligen Zeitpunkt nicht dazu aufraffen. Da war ich bereits um die 25.

Wenn ich im Nachhinein auf die letzten 10 oder auch 15 Jahre blicke, fühlt es sich heute an wie ein leerer Raum. Als habe ich mit 20 aufgehört zu denken und sei mit 29 wieder aufgewacht.

Jedenfalls hatte ich in meiner kompletten Schulzeit den Stempel "zu ruhig" und "Mobbingopfer" aufgedrückt bekommen, der mich spätestens gegen Ende hin so frustrierte, dass ich dem Unterricht massiv fernblieb. Wenn ich 2en schrieb kam gesamt ne 3- oder 4 dabei heraus. Ich hatte Blackouts und schwieg, wenn Lehrer mich ansprachen und an Vorträge war gar nicht zu denken. Ich fühlte mich hilflos und Besuche bei einer Psychologin führten dazu, dass diese mich fragte, ob ich mich denn wirklich stigmatisieren lassen wolle. Danach bin ich dort nicht mehr hingegangen.
Ich denke ich war und bin in einem gewissen Umfang soziophob - und ich merke heute noch, dass es mir zum Teil schwerfällt, angemessen auf andere zu reagieren.

However, eine Diagnose wurde nie gestellt und ich bin weder selbstzerstörerisch noch autistisch.

Jedenfalls habe ich diese 9-10 Jahre im Grunde mit "Nichtstun" zugebracht. Ehrenamtlich etwas Support nebenbei, mal kurz bei meinem Vater ausgeholfen (was ich zwar dezent langziehen könnte, aber nicht über 9 Jahre) und ansonsten nichts bis auf Videospiele u.Ä.
Gut, ich habe noch meine Englischkenntnisse ausgebaut und bin generell computeraffin, jedoch weniger im Bereich der Programmierung. Außerdem habe ich nach dem Tod meines Großvaters meine Großmutter herumkutschiert, aber als Pflegetätigkeit von Angehörigen lässt sich das kaum deklarieren.

Mit 29 bin ich dann zu einer Beratung gegangen (nach dem Motto "das einzige auf das ich seit 10 Jahren stolz bin ist mein Führerschein und motiviert durch meine Familie - auf deren sonstiges Verhalten werde ich jetzt nicht weiter eingehen, vermutlich sehen das auch einige generell kritisch, aber es tut ja nicht zur Sache. Jedenfalls war ich nie arbeitssuchend gemeldet) und habe mich für eine schulische Ausbildung beworben mit FHR. Das klappte soweit problemlos (gut, man wird auch grundsätzlich angenommen mit den nötigen Sprachkenntnissen) und ich beende das Ganze nun mit bald 31 mit einem Notendurchschnitt zwischen 1,1 und 1,9 voraussichtlich (je nachdem wie die Prüfungen ausfallen, meine Vornoten sind so bei 1,1 gesamt). Da meine Rentenbeiträge so oder so im Eimer sind, möchte ich mir nun meinen alten Traum vom Studieren erfüllen und habe mir auch konkret alles soweit zurechtgelegt + Alternativen.
Über die Jahre habe ich große Teile meiner Sozialphobie überwunden, kann Vorträge halten, telefonieren und halbwegs selbstbewusst Gespräche führen. Tatsächlich war es plötzlich so, dass ich mir die Jahre davor nicht mehr wirklich erklären konnte. Nicht, dass es für den Titel "extrovertiert" reichen würde, aber signifikant besser. Auch meine Fehlstunden sind sehr gering und grundsätzlich entschuldigt.

Aber egal, was ich nun getan habe oder ggf. künftig tun werde, ich bin relativ alt bereits und habe dieses große Nichts im Lebenslauf, von dem ich nicht weiß, wie ich es kompensieren kann.
Kinder habe ich nicht und möchte auch keine.
Für die Uni mag das nun zweitrangig sein, aber was ist danach? Besteht da langfristig überhaupt noch eine realistische Chance auf dem Arbeitsmarkt anzukommen bzw. wie kann man diesen Lebenslauf realistisch angehen?

Zumal ich mich keineswegs als charismatisch beschreiben würde.
 
Zuletzt bearbeitet:

Daniil

Mitglied
Hallo erstmal,

wie sicher ist es, dass du danach ein Studium machst? Ich gehe im folgenden von einem "sehr sicher" aus (deine Noten scheinen ja zu passen :))

in kurz vorne weg: MÖGLICH? JA! Chancen? JA! Genauer: Es kommt drauf an...

Welches Fach willst du denn Studieren?
Je nach Fach gibt es sehr gute Möglichkeiten (grade Naturwissentschaftlich und Informatik, aber auch viele mehr) neben dem Studium zu arbeiten. Sowohl an der Uni (am Lehrstuhl) als auch in Betrieben.
Dort gilt erstmal: Du bist die "günstige Arbeitskraft" und auch hier wieder je nach Bereich durchaus Mangelware (gerade Informatik sei hier mal erwähnt).

Falls dein Studium also klappt wirst du entweder für deine Arbeit während oder nach dem Studium deinen Lebenslauf zeigen müssen.
Von dem was ich mitbekomme ist ein "lückenloser" Lebenslauf nicht mehr "nötig" - du musst halt etwas "erzählen können".
Das bedeutet nicht, dass du den super verargumentieren musst. Wenn du sagst, du hattest gesundheitliche/psychische Probleme, die vor X Jahren waren und dies der Wahrheit entspricht (ich konnte aus deinem Text nicht genau herauslesen, warum konkret du nichts gemacht hast - also neben den bereits genannten dingen, ob der Rest auf "Faulheit" oder andere Dinge zurück zu führen ist). Du kannst direkt darauf einlenken, dass du dann mit 29 Jahren aufgewacht bist, und dein Leben wieder in den Griff kriegen wolltest. Im Idealfall folgt dann ein "und wie sie sehen, klappt dies auch. Um auf diesem Weg weiter vorranzuschreiten möchte ich nun als xy arbeiten/Bei Ihnen weiterlernen/etc.pp." (einfach als bsp für man kann das schon verkaufen^^).

Und jetzt etwas konkreter:

Mein Lebenslauf aktuell (24. Student, noch kein Abschluss, aber Werkstudententätigkeit) beginnt AB dem Stuidum (gut ich war da um die 19, aber wie du siehst auch bei mir sind da paar Jahre eingeflossen).

Je nachdem wie lange und und was du studierst und vorallem mit welchem Abschluss du beendest(bachelor/master?) ebenso, was du neben dem Studium so gemacht hast, kannst du dies ähnlich machen. Je nach Branche sind englische Lebensläufe auch gängig und der beschränkt sich oft auf eine Seite. Du kannst es zumindestens gut genug kürzen um für ein Gespräch eingeladen zu werden.

Fürs Gespräch:
(Tipp: Karriere Messen können ein Flop, aber auf ein Win sein, dort kann man bereits gleich ein erstes Gespräch suchen).

Du sagst du hast wenig charisma. Heißt das du kannst dich "schlecht verkaufen"? -> Wenn ja ÜBEN!
pro Sache: in der Uni gibs dafür kostenlose Seminare und mehr.
Sonst gilt: Diese Zeit liegt bereits Jahre zurück. Ein Chef will nicht unbedingt (oder sollte) nicht wissen wollen, wer du vor 5 Jahren warst, sondern wer du jetzt(!) bist. Du kannst durch gute Gesprächsfühung dafür sorgen, dass ihr euch bei dem jetzt aufhalten und nur wenig Zeit für damals "verschwendet".
Aus dem Aspekt:
- Erzähle deine Stärken und wer du bist
- Was macht dir Spaß und warum bist du hier?
- Frage nach der Stelle und der Aufgabe
- ...

Wenn dann dazwischen mal eine Frage zu deiner Vergangenheit kommt - beantworte sie knapp, und ehrlich und versuche klar und versuche eine Brücke zu einem Thema von jetzt zu machen ("Damals hatte ich damals mit dem und dem probleme, aber das habe ich inziwschen gelernt, konnte dies im Seminar festigen und habe das *hier* bewiesen").



Von dem her:
Du hast noch einen nicht kurzen Weg vor dir. Sorge dafür, dass dein Lebenslauf nicht leer bleibt. Fülle ihn :D
Und als kleiner Hinweis: ich habe jetzt keine Noten oder Leistungen erfasst, die vielleicht über dem Durchschnitt wären und damit auch schon wieder interessant ;)

Wenn du zu viele Sorgen hast, kannst du auch sowas erzählen wie (ACHTUNG, nur wenn das dann auch wahr wird) "ich hab mit programmieren angefangen und das später dann gefestigt". Damit spielst du mit "angefangen" vielleicht etwas an der Realität (Du musst für dich entscheiden, ob das bereits eine Lüge ist oder noch im legalen - ich weiß nicht ob das stimmt^^) aber zeigst dass von der Zeit etwas kommt, was jetzt genutzt wird. So zum Beispiel auch deine englisch Kenntnisse.


Don't worry - Keep it up :)
 
C

Catley

Gast
Der Kumpel meines Sohnes hat seine Lehre in einem Einzelhandelsladen absolviert und seitdem dort auch durchgehend gearbeitet.
Fast 20 Jahre lang.

Dann starb der Chef, der Laden wurde aufgelöst. Und der Kumpel, der nie etwas anderes kennengelernt hatte, stand plötzlich auf der Straße.

Doch anstatt den Kopf in den Sand zu stecken, meldete er sich bei den BBS an, machte sein Abi nach und studiert nun. Mit fast 40 Jahren.

Du siehst - es gibt immer Wege. Über eben diesen Weg, sofern man BAfÖG-berechtigt ist, über die Abendschule, falls man per ARGE dem Arbeitsmarkt weiterhin zur Verfügung stehen muss, per Fernstudium, wenn man genug Elan hat, das Ganze auch allein durchzuziehen.
Wie auch immer - Wege sind da!
 

~Lain~

Mitglied
Welches Fach willst du denn Studieren?
Je nach Fach gibt es sehr gute Möglichkeiten (grade Naturwissentschaftlich und Informatik, aber auch viele mehr) neben dem Studium zu arbeiten. Sowohl an der Uni (am Lehrstuhl) als auch in Betrieben.
Angewandte Wirtschaftssprachen und Unternehmensführung. An sich habe ich vor allem ein Faible für sprachlich, kulturelle Bereiche, aber das allein ist natürlich eine eher schwierige Ausgangsposition. Daher eine Kombination, ggf. mit Schwerpunkt auf Controlling. Mathematik liegt mir tatsächlich auch, aber konkret Informatik hatte ich damals bereits als LK und das hat mich eher abgeschreckt (denn auch wenn ich computeraffin bin, bin ich nicht motiviert mich mit Programmiersprachen groß auseinanderzusetzen. Bei PHP hörts auf bei mir und Java mag zwar beliebt sein, hat mich jedoch bereits in Schulzeiten so gar nicht interessiert). Und meine kaufmännisch-sprachliche Ausbildung passt eben auch noch ganz gut in den angestrebten Bereich.
Mein Plan ist dementsprechend mir neben dem Praxisteil im Studium noch Praktika bzw. einen Nebenjob in dem Bereich zu suchen, um mehr vorweisen zu können.

ich konnte aus deinem Text nicht genau herauslesen, warum konkret du nichts gemacht hast - also neben den bereits genannten dingen, ob der Rest auf "Faulheit" oder andere Dinge zurück zu führen ist).
Ich denke, ich war teils uninformiert und hatte schlichtweg die Vorstellung, dass der Zug generell eh abgefahren ist. Im Nachhinein verstehe ich das zum Teil selbst nicht so ganz. Ich denke, die Ausbildung hat mir gezeigt, dass sich durchaus vieles verändert hat. Vermutlich hätte ich mir qualifiziertere Hilfe suchen sollen mit 20, aber die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen. :)


Je nachdem wie lange und und was du studierst und vorallem mit welchem Abschluss du beendest(bachelor/master?) ebenso, was du neben dem Studium so gemacht hast, kannst du dies ähnlich machen. Je nach Branche sind englische Lebensläufe auch gängig und der beschränkt sich oft auf eine Seite. Du kannst es zumindestens gut genug kürzen um für ein Gespräch eingeladen zu werden.
Ich würde ggf. auch durchaus im Ausland arbeiten und bin da recht flexibel/offen.

Dass es nun sinnvoll und angemessen ist, eine Entwicklung und entsprechende Zielstrebigkeit zu verdeutlichen im Gespräch, sehe ich ebenso. Nur wenn man nun fragt "was ist eigentlich mit den X Jahren" fände ich es spontan sehr schwer eine ädaquate Antwort darauf zu formulieren.

Du sagst du hast wenig charisma. Heißt das du kannst dich "schlecht verkaufen"? -> Wenn ja ÜBEN!
Nun, auch wenn ich inzwischen x Präsentationen etc hinter mir habe, bin ich weiterhin ziemlich unspontan in Gesprächssituationen. Bis zu einem gewissen Grad muss ich mir hier sehr genau vorher überlegen, was ich wie sage und das wirkt vermutlich nicht immer allzu souverän. Wir haben Leute bei uns, denen hört man gerne zu oder sie sind auch ohne Hintergrundwissen rhetorisch überzeugend. Das ist bei mir nicht der Fall. Dementsprechend sollte ich das unbedingt angehen parallel.
Dazu muss man wissen, dass ich früher Schwierigkeiten hatte zu telefonieren, ein Eis zu kaufen oder Fragen zu stellen. Das ist jetzt zum Glück weitestgehend Geschichte, aber es gibt noch gewisse Übrigbleibsel aus dieser Zeit im Bereich der direkten Kommunikation. Schriftlich konnte ich mich jedoch immer recht gut ausdrücken - zumal hier mehr Zeit zur Reflektion gegeben ist.

Catley meinte:
Du siehst - es gibt immer Wege. Über eben diesen Weg, sofern man BAfÖG-berechtigt ist, über die Abendschule, falls man per ARGE dem Arbeitsmarkt weiterhin zur Verfügung stehen muss, per Fernstudium, wenn man genug Elan hat, das Ganze auch allein durchzuziehen.
Wie auch immer - Wege sind da!
Das sehe ich inzwischen auch so, nur ist und bleibt es natürlich etwas problematisch dann mit Mitte 30 erstmals ggf. eine Arbeitsstelle suchen zu gehen. Diverse Leute deuten auch gerne an, dass man doch lieber Geld verdienen solle anstatt zu studieren. Ich denke allerdings, dass a) ein Studium eher Chancen bietet als meine schulische Ausbildung b) man sich die Zeit ruhig nehmen kann, wenn man sich sowieso schon sehr viel Zeit genommen hat und c) ich die Chance auf eine anspruchsvollere Tätigkeit offenhalte, die über den Assistenzquark hinausgeht.
Sollte ich den Studienplatz nicht bekommen, würde ich ein Schuljahr fürs die Allg. Hochschulreife dranhängen, aber das würde ich an sich gerne vermeiden, weil ich mich auf Dauer schwer für die Schulsituation motivieren kann nach nunmehr 16 Schuljahren insgesamt (8. wiederholt, zwischendurch wiederholt um den LK zu wechseln, jetzt 2 Jahre Berufsfachschule...).
Zumal die Studiengänge dann nicht unbedingt besser sind, nur die Auswahl fällt insgesamt größer aus.
 

Erytheia

Sehr aktives Mitglied
Wenn man bedenkt, das der Arbeitsmarkt (zumindest in Deutschland) ab 45 Jahre schon wieder in Richtung zu "Alt für Job" geht, dann bleibt Dir wirklich nicht mehr viel Zeit.
Der Weg der Selbstfindung ist ein weiter Weg und man weiß wirklich erst durch vielfältiges Ausprobieren, wohin die Reise letztendlich gehen soll.

Im Hinblick auf Dein Studienabschluß solltest Du auf jeden Fall schon jetzt anfangen Dich zu bewerben, ohne Lebenslauf.
Betreibe Marktanalyse, auch im Ausland, und schreibe Arbeitgeber an, die in Dein Suchprofil passen.
Mit etwas Glück hast Du Glück.

Die Zeit, als Du bei Deinem Vater "ausgeholfen" hast, lässt sich ausschmücken und erweitern.;)
Auch das Pflegen eines Familienangehörigen kann man ein wenig übertreiben.
Also, so ganz leer muss Dein Lebenslauf nicht sein, wenn es denn soweit ist.
 

Stachel

Aktives Mitglied
Du hast wirklich Glück. 20-30 Jahre früher und du hättest dich schon Mal auf ein Leben mit Hartz IV vorbereiten können.

Du lebst aber in einem goldenen Zeitalter wo es Jobs wie Sand am Meer gibt, solange man seinen Namen richtig schreiben kann und zeigt das man etwas machen will.
Du musst dich nur jetzt entscheiden was du vom Leben willst. Eine Ausbildung (vorzugsweise im Handwerk, da findest du garantiert etwas) oder ein Studium.

Die wenigsten Personaler können sich heute leisten auch als Historiker zu arbeiten und zu gucken wieso du früher mal eine große Lücke hattest. Entscheidend sind die letzten 2-3 Jahre. Auf die Lücke wird man im Vorstellungsgespräch vielleicht eingehen, aber wenn du erklärst das du dich um familiäre Angelegenheiten (Pflege usw.) gekümmert hast, dann reicht das aus.
 

Daniil

Mitglied
Sorry für die späte Antwort. Hier noch paar Gedanken, die vll helfen:

Angewandte Wirtschaftssprachen und Unternehmensführung. An sich habe ich vor allem ein Faible für sprachlich, kulturelle Bereiche, aber das allein ist natürlich eine eher schwierige Ausgangsposition. Daher eine Kombination, ggf. mit Schwerpunkt auf Controlling. Mathematik liegt mir tatsächlich auch, aber konkret Informatik hatte ich damals bereits als LK und das hat mich eher abgeschreckt (denn auch wenn ich computeraffin bin, bin ich nicht motiviert mich mit Programmiersprachen groß auseinanderzusetzen. Bei PHP hörts auf bei mir und Java mag zwar beliebt sein, hat mich jedoch bereits in Schulzeiten so gar nicht interessiert). Und meine kaufmännisch-sprachliche Ausbildung passt eben auch noch ganz gut in den angestrebten Bereich.
Mein Plan ist dementsprechend mir neben dem Praxisteil im Studium noch Praktika bzw. einen Nebenjob in dem Bereich zu suchen, um mehr vorweisen zu können.
Aus persönlicher Erfahrung kann ich dir allgemein sagen:
- Interkulturelles ist zur Zeit der Schrei in einer immer international sich formenden Wirtschaft.
- Es kann dir passieren, dass du mit Noten glänzen musst (je nachdem wie du dich spezialisierst. BWL Themen können (müssen nicht) sehr stark konkuriert sein.
- Mathe liegt dir? Wenn du Statistik kannst, hast du tolle Karten (auch im Bereich der Schnittstelle mit Informatik. Das schimpft sich heute Big Data und co.. Da werden noch die nächsten 10 Jahre Firmen Quereinsteiger wie Ausgebildete nehmen (ergo dein Lebenslauf ist hier Nebensache und keine Sorge Info ist hier nicht programmieren)
- Kleine Anmerkung zur Programmierung: Ich mag php nicht (finde ich eklig xD) und statt Java spreche ich lieber C# und C++. Ich würde aktiv keinen Java Job annehmen wollen, weil mir das einfach wenig "freude und Spaß" bereitet. (Wie in Mathe: am anfang ist alles "mathe", danns tellt man fest, oh es gibt Algebra, Geometrie, Analysis, Stochastik, ...) Vielleicht gefällt dir ja was anderes mehr? (es gibt unendliche viele kostenlose Möglichkeiten Programmieren zu lernen oder auszuprobieren - auch so, dass es Spaß machen kann. Solltest du hierbei dich mal Probieren wollen, gerne pn).
- Mit eindeutiger und guter Praxiserfahrung (also sowohl durch Praktika als auch Werkstudententätigkeit, kannst du auch sehr gut Punkten. Da lässt sich ein Lebenslauf oder ein Alter schnell vergessen ;)

Nun, auch wenn ich inzwischen x Präsentationen etc hinter mir habe, bin ich weiterhin ziemlich unspontan in Gesprächssituationen. Bis zu einem gewissen Grad muss ich mir hier sehr genau vorher überlegen, was ich wie sage und das wirkt vermutlich nicht immer allzu souverän. Wir haben Leute bei uns, denen hört man gerne zu oder sie sind auch ohne Hintergrundwissen rhetorisch überzeugend. Das ist bei mir nicht der Fall. Dementsprechend sollte ich das unbedingt angehen parallel.
Dazu muss man wissen, dass ich früher Schwierigkeiten hatte zu telefonieren, ein Eis zu kaufen oder Fragen zu stellen. Das ist jetzt zum Glück weitestgehend Geschichte, aber es gibt noch gewisse Übrigbleibsel aus dieser Zeit im Bereich der direkten Kommunikation. Schriftlich konnte ich mich jedoch immer recht gut ausdrücken - zumal hier mehr Zeit zur Reflektion gegeben ist.
Auch hier kann man Üben. Einmal über erwähnte Kurse an Hochschulen/Unis, aber auch ganz klar über Freunde/Bekannte.
Man könnte sagen: die einen können es beim ersten Mal, die anderen müssen üben. Du musst halt solche Gespräche üben. Also machen machen machen, und immer wieder stolpern und daraus lernen. Irgendwann (ich meine du hast ja sicher noch 3-4 Jahre) wirst du das dann hinbekommen. Und es ist ja auch nicht schlimm beim Üben zu stolpern. Dann kann man wachsen und sich Reaktionen, Formulierungen und Strategien überlegen. Keiner zwingt dich spontan zu sein, dann musst du nur leider deutlich mehr investieren, falls du es nicht "kannst"


Grüße, Daniil :)
 

Bonsoir

Aktives Mitglied
Die Frage ist nicht, ist alles zu spät, sondern wie leistet man Schadensbegrenzung.

Irgendwas zu studieren, nur um zu studieren und das Ende 20 ist nicht der günstigste Plan.

Wenn du studierst, solltest du dir zu 80 bis 90 Prozent sicher sein, dass du diesen Job auch machen willst, denn auch auf die Gefahr hin, dass jetzt der Shitstorm auf mich los geht: Realistisch gesehen, schafft man neben dem Studium äußerst selten eine 40 Stundenwoche. Ich habe auch neben dem Studium gearbeitet und habe im vorletzten Semester von 25 auf 20 Stunden reduziert, weil es doch eine von mir unterschätzte Belastung war.

Sei dir auch im klaren, dass du nicht irgendwelche Orchideenstudiengänge wählen solltest, bei denen es pro Jahr 900 Absolventen und deutschlandweit nur 200 freie Arbeitsstellen gibt.

Ich würde, wenn es nicht Maschinenbau, Jura, Lehramt oder Medizin/Psychologie wäre, heute gar nicht mehr studieren oder zu einem Studium raten.
 

~Lain~

Mitglied
Ich würde, wenn es nicht Maschinenbau, Jura, Lehramt oder Medizin/Psychologie wäre, heute gar nicht mehr studieren oder zu einem Studium raten.
An diversen anderen Stellen würde man dem abgesehen von Medizin und Lehramt auch widersprechen. Letztendlich kann man es häufig keinem Recht machen. Psychologie hatte ich eine Zusage, aber ich habe mich - wie auch beim Lehramt - dagegen entschieden.

Eine Ausbildung (vorzugsweise im Handwerk, da findest du garantiert etwas) oder ein Studium.
1. ich habe eine kaufmännische, schulische Ausbildung (kurzum in Hinsicht auf Berufserfahrung eher wertlos; Mitauszubildende haben allerdings noch recht ordentliche Stellen gefunden)
2. würde ich nie ins Handwerk gehen. Handwerk ist per se nichts Schlechtes und man kann sicherlich auch gut davon leben - aber es war und wird auch nie mein Bereich sein obwohl mein Vater Feinmechaniker ist. Werkunterricht war durchweg ein größerer Albtraum als Sport. Von daher hatte ich z.B. auch kein Interesse das Kleinstunternehmen meines Vaters zu übernehmen - ich hätte zusätzlich Handwerker einstellen müssen, was sich kaum rechnen würde (wobei mit etwas mehr Talent für Kostenoptimierung und Kundenbindung evtl. noch etwas drin gewesen wäre). :rolleyes:

Von daher habe ich nun mein wirtschaftlich-international ausgerichtetes Studium aufgenommen und das läuft soweit auch ganz ordentlich - wenn es auch aufgrund ständiger Leistungsüberprüfungen doch zeitintensiver ist als gedacht.


Gut, das ist ein alter Post, ich hatte allerdings keine Lust, den Thread neu zu schreiben, da das Kernproblem dasselbe ist. Wenn ich meinen Lebenslauf auf die letzten 2-3 Jahre beschränke kommen Nachfragen wegen des Alters, wenn ich ihn erweitere, habe ich eine Leere, die ich nicht einmal mir selbst sinnvoll erklären kann. Doch genau das fordern jegliche Personen mit denen ich aus Beratungszwecken gesprochen habe ein: Eine Erklärung.
Ich habe daher diese irrationale Angst mich überhaupt irgendwo für Nebenjobs zu bewerben, weil ich nicht in der Lage bin diesen Lebenslauf vernünftig darzustellen nebst der 1,0 FHR und dem 1,1er Ausbildungsschnitt. Ich könnte eventuell behaupten ich hätte im "Familienunternehmen" bis zur Neuorientierung ausgeholfen, aber mir fallen sonst keine sinnvollen Überbrückungen an.

Irgendwann hinterher bin ich vermutlich ggf. an Orten mit englischem Lebenslauf besser aufgehoben in Hinblick auf Chancen, aber so lange hänge ich nun einmal in Deutschland fest.
 

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