~Lain~
Mitglied
Wenn ich auch Mitte des Jahres zumindest eine schulische Ausbildung mit Fachabitur abschließe, so ist und bleibt mein Lebenslauf eine unglaubliche Katastrophe.
Nachdem ich 2005 meine Mittlere Reife gemacht habe und eine Oberstufenempfehlung erhielt, habe ich diesen Weg verfolgt und kurz vorm Abitur abgebrochen (hier wurde mir dann der schulische Teil der FHR zugestanden mit einem Durchschnitt von 3,5 - da ich das dazugehörige Praktikum jedoch nur angefangen, aber nie eingereicht habe, verfiel dieser entsprechend).
Danach habe ich nochmal versucht das Abitur per Fernschule nachzuholen, aber ich konnte mich offengestanden zum damaligen Zeitpunkt nicht dazu aufraffen. Da war ich bereits um die 25.
Wenn ich im Nachhinein auf die letzten 10 oder auch 15 Jahre blicke, fühlt es sich heute an wie ein leerer Raum. Als habe ich mit 20 aufgehört zu denken und sei mit 29 wieder aufgewacht.
Jedenfalls hatte ich in meiner kompletten Schulzeit den Stempel "zu ruhig" und "Mobbingopfer" aufgedrückt bekommen, der mich spätestens gegen Ende hin so frustrierte, dass ich dem Unterricht massiv fernblieb. Wenn ich 2en schrieb kam gesamt ne 3- oder 4 dabei heraus. Ich hatte Blackouts und schwieg, wenn Lehrer mich ansprachen und an Vorträge war gar nicht zu denken. Ich fühlte mich hilflos und Besuche bei einer Psychologin führten dazu, dass diese mich fragte, ob ich mich denn wirklich stigmatisieren lassen wolle. Danach bin ich dort nicht mehr hingegangen.
Ich denke ich war und bin in einem gewissen Umfang soziophob - und ich merke heute noch, dass es mir zum Teil schwerfällt, angemessen auf andere zu reagieren.
However, eine Diagnose wurde nie gestellt und ich bin weder selbstzerstörerisch noch autistisch.
Jedenfalls habe ich diese 9-10 Jahre im Grunde mit "Nichtstun" zugebracht. Ehrenamtlich etwas Support nebenbei, mal kurz bei meinem Vater ausgeholfen (was ich zwar dezent langziehen könnte, aber nicht über 9 Jahre) und ansonsten nichts bis auf Videospiele u.Ä.
Gut, ich habe noch meine Englischkenntnisse ausgebaut und bin generell computeraffin, jedoch weniger im Bereich der Programmierung. Außerdem habe ich nach dem Tod meines Großvaters meine Großmutter herumkutschiert, aber als Pflegetätigkeit von Angehörigen lässt sich das kaum deklarieren.
Mit 29 bin ich dann zu einer Beratung gegangen (nach dem Motto "das einzige auf das ich seit 10 Jahren stolz bin ist mein Führerschein und motiviert durch meine Familie - auf deren sonstiges Verhalten werde ich jetzt nicht weiter eingehen, vermutlich sehen das auch einige generell kritisch, aber es tut ja nicht zur Sache. Jedenfalls war ich nie arbeitssuchend gemeldet) und habe mich für eine schulische Ausbildung beworben mit FHR. Das klappte soweit problemlos (gut, man wird auch grundsätzlich angenommen mit den nötigen Sprachkenntnissen) und ich beende das Ganze nun mit bald 31 mit einem Notendurchschnitt zwischen 1,1 und 1,9 voraussichtlich (je nachdem wie die Prüfungen ausfallen, meine Vornoten sind so bei 1,1 gesamt). Da meine Rentenbeiträge so oder so im Eimer sind, möchte ich mir nun meinen alten Traum vom Studieren erfüllen und habe mir auch konkret alles soweit zurechtgelegt + Alternativen.
Über die Jahre habe ich große Teile meiner Sozialphobie überwunden, kann Vorträge halten, telefonieren und halbwegs selbstbewusst Gespräche führen. Tatsächlich war es plötzlich so, dass ich mir die Jahre davor nicht mehr wirklich erklären konnte. Nicht, dass es für den Titel "extrovertiert" reichen würde, aber signifikant besser. Auch meine Fehlstunden sind sehr gering und grundsätzlich entschuldigt.
Aber egal, was ich nun getan habe oder ggf. künftig tun werde, ich bin relativ alt bereits und habe dieses große Nichts im Lebenslauf, von dem ich nicht weiß, wie ich es kompensieren kann.
Kinder habe ich nicht und möchte auch keine.
Für die Uni mag das nun zweitrangig sein, aber was ist danach? Besteht da langfristig überhaupt noch eine realistische Chance auf dem Arbeitsmarkt anzukommen bzw. wie kann man diesen Lebenslauf realistisch angehen?
Zumal ich mich keineswegs als charismatisch beschreiben würde.
Nachdem ich 2005 meine Mittlere Reife gemacht habe und eine Oberstufenempfehlung erhielt, habe ich diesen Weg verfolgt und kurz vorm Abitur abgebrochen (hier wurde mir dann der schulische Teil der FHR zugestanden mit einem Durchschnitt von 3,5 - da ich das dazugehörige Praktikum jedoch nur angefangen, aber nie eingereicht habe, verfiel dieser entsprechend).
Danach habe ich nochmal versucht das Abitur per Fernschule nachzuholen, aber ich konnte mich offengestanden zum damaligen Zeitpunkt nicht dazu aufraffen. Da war ich bereits um die 25.
Wenn ich im Nachhinein auf die letzten 10 oder auch 15 Jahre blicke, fühlt es sich heute an wie ein leerer Raum. Als habe ich mit 20 aufgehört zu denken und sei mit 29 wieder aufgewacht.
Jedenfalls hatte ich in meiner kompletten Schulzeit den Stempel "zu ruhig" und "Mobbingopfer" aufgedrückt bekommen, der mich spätestens gegen Ende hin so frustrierte, dass ich dem Unterricht massiv fernblieb. Wenn ich 2en schrieb kam gesamt ne 3- oder 4 dabei heraus. Ich hatte Blackouts und schwieg, wenn Lehrer mich ansprachen und an Vorträge war gar nicht zu denken. Ich fühlte mich hilflos und Besuche bei einer Psychologin führten dazu, dass diese mich fragte, ob ich mich denn wirklich stigmatisieren lassen wolle. Danach bin ich dort nicht mehr hingegangen.
Ich denke ich war und bin in einem gewissen Umfang soziophob - und ich merke heute noch, dass es mir zum Teil schwerfällt, angemessen auf andere zu reagieren.
However, eine Diagnose wurde nie gestellt und ich bin weder selbstzerstörerisch noch autistisch.
Jedenfalls habe ich diese 9-10 Jahre im Grunde mit "Nichtstun" zugebracht. Ehrenamtlich etwas Support nebenbei, mal kurz bei meinem Vater ausgeholfen (was ich zwar dezent langziehen könnte, aber nicht über 9 Jahre) und ansonsten nichts bis auf Videospiele u.Ä.
Gut, ich habe noch meine Englischkenntnisse ausgebaut und bin generell computeraffin, jedoch weniger im Bereich der Programmierung. Außerdem habe ich nach dem Tod meines Großvaters meine Großmutter herumkutschiert, aber als Pflegetätigkeit von Angehörigen lässt sich das kaum deklarieren.
Mit 29 bin ich dann zu einer Beratung gegangen (nach dem Motto "das einzige auf das ich seit 10 Jahren stolz bin ist mein Führerschein und motiviert durch meine Familie - auf deren sonstiges Verhalten werde ich jetzt nicht weiter eingehen, vermutlich sehen das auch einige generell kritisch, aber es tut ja nicht zur Sache. Jedenfalls war ich nie arbeitssuchend gemeldet) und habe mich für eine schulische Ausbildung beworben mit FHR. Das klappte soweit problemlos (gut, man wird auch grundsätzlich angenommen mit den nötigen Sprachkenntnissen) und ich beende das Ganze nun mit bald 31 mit einem Notendurchschnitt zwischen 1,1 und 1,9 voraussichtlich (je nachdem wie die Prüfungen ausfallen, meine Vornoten sind so bei 1,1 gesamt). Da meine Rentenbeiträge so oder so im Eimer sind, möchte ich mir nun meinen alten Traum vom Studieren erfüllen und habe mir auch konkret alles soweit zurechtgelegt + Alternativen.
Über die Jahre habe ich große Teile meiner Sozialphobie überwunden, kann Vorträge halten, telefonieren und halbwegs selbstbewusst Gespräche führen. Tatsächlich war es plötzlich so, dass ich mir die Jahre davor nicht mehr wirklich erklären konnte. Nicht, dass es für den Titel "extrovertiert" reichen würde, aber signifikant besser. Auch meine Fehlstunden sind sehr gering und grundsätzlich entschuldigt.
Aber egal, was ich nun getan habe oder ggf. künftig tun werde, ich bin relativ alt bereits und habe dieses große Nichts im Lebenslauf, von dem ich nicht weiß, wie ich es kompensieren kann.
Kinder habe ich nicht und möchte auch keine.
Für die Uni mag das nun zweitrangig sein, aber was ist danach? Besteht da langfristig überhaupt noch eine realistische Chance auf dem Arbeitsmarkt anzukommen bzw. wie kann man diesen Lebenslauf realistisch angehen?
Zumal ich mich keineswegs als charismatisch beschreiben würde.
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