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Ein paradoxes Problem mit der Stimmung und schönem Wetter

Ozymandias

Aktives Mitglied
Hallo zusammen,

mich beschäftigt gerade wieder etwas, worüber ich schon häufiger nachgedacht aber selten geredet habe, da die meisten Menschen es nicht nachvollziehen können. Die meisten sagen ja, dass sie bei schönem Wetter aufgeheitert werden. Sie gehen raus, erfreuen sich an der Sonne und fühlen sich besser. Ich frage mich warum das bei mir nicht funktioniert.
Versteht mich nicht falsch, wenn es mir gut geht finde ich es sehr schön bei gutem Wetter etwas zu unternehmen und ich fühle mich dann auch sehr wohl draußen. Aber an Tagen, an denen ich mich bedrückt oder gar schlecht fühle, wirkt es genau gegenteilig. Strahlender Sonnenschein heitert mich nicht auf und bewirkt auch nicht, dass es mir besser geht. Genau das Gegenteil ist der Fall. Ich fühle mich genervt und hätte lieber etwas mehr Dunkelheit.
Vielleicht liegt es daran, dass die Sonne für positive Dinge steht. Für Glück, Fröhlichkeit...sie strahlt Wärme aus. Doch an schlechten Tagen fühlt man all das nicht. Die Emotionen sind farblos, bedrückend und kalt. Wieso schaffen es so viele sich nur durch das Wetter emotional aufheitern zu lassen und bei mir bewirkt es nur das Gegenteil?
Der Vorteil ist, dass mich im Umkehrschluss schlechtes, düsteres Wetter nicht belastet. Auch wenn es mir gut geht, kann mich "schlechtes" Wetter nicht bedrücken. Bei vielen hört man ja immer, dass sie durch tagelanges, düsteres Regenwetter bedrückt werden. Auch tagelange Dunkelheit im Winter macht mir nichts aus, wenn es mir emotional gut geht. Geht es mir hingegen schlechter und es ist, wie zur Zeit, strahlender Sonnenschein, fühle ich mich noch unwohler und habe den Eindruck, als ob mich das Wetter blenden würde und ich habe das Verlangen mich weiter zurückzuziehen.

Bin ich da einfach ein Ausnahmefall oder geht es da jemandem ähnlich? Mich würde interessieren wie ihr damit umgeht?


Viele Grüße

Ozymandias
 
Vielleicht weil man sich von allen Seiten genötigt fühlt, bei schönem Wetter unbedingt draußen was unternehmen zu müssen, obwohl man vielleicht lieber drinnen hocken bleiben würde. Bei Regenwetter kann einem da keiner Vorwürfe machen.

Ich muss ja Mo-Fr immer diesen einen "speziellen" Radiosender anhören. Kaum ist mal ein bisschen schönes Wetter, dröhnt es den ganzen Tag durch: "Gehen Sie raus, GENIEßEN Sie die Sonne, es ist T-SHIRT-Wetter,..." und "jetzt kann man wieder Haut zeigen *ihihihi*". *Äääääätzend!!!*
 
Vielleicht fühlst du dich, wenn du schlechte Laune hast von dem gute Wetter verhöhnt. Oder bist traurig das du es nicht genießen kannst, weil deine Stimmung so mies ist.

Der erste Satz ist ein guter Punkt. Dieser Gegensatz von dem bedrückenden Gefühl im Inneren und der blühenden und strahlenden Umwelt belastet und nervt mich. Es macht mich dann weniger traurig, sondern eher nachdenklich warum ich mich nicht wie andere Menschen von dem Wetter und der Stimmung, die es mitbringt, anstecken lassen kann.

Ich habe mich zwar in vielen Dingen damit abgefunden anders zu sein als viele andere Menschen (und bin mit den meisten Dinge auch mittlerweile zufrieden), aber das ist etwas, dass ich nach wie vor seltsam finde und was ich an mir selbst nicht ganz verstehen kann.

Mir fiel gerade noch eine Stelle aus einem Song ein, die ich sehr schön und sehr passend finde. Die Stelle beschreibt das Gefühl ganz gut. 🙁

"It's warm outside. But the weather fails to hide the stinging loss inside."


Mr. Pinguin meinte:
Ich muss ja Mo-Fr immer diesen einen "speziellen" Radiosender anhören.

Das Problem habe ich zum Glück nicht. Auch unter der Woche im Beruf muss ich mir das zum Glück nicht geben. Selbst wenn es mir gut geht und ich das Wetter genießen kann, würden mir diese Sender den Tag vermiesen. Ich war mal ein paar Monate lang gezwungen das fast täglich mit anzuhören. Das ist einfach nicht meins. Wenn ich mir dann noch vorstelle, dass ich mir das in der jetzigen Verfassung anhören müsste. 😱

Ereyn meinte:
Sie hat auch keine euphorisierende Wirkung auf mich. Ich habe auch mal versucht, mich mit diesem Wetter anzufreunden, aber das hat auch nichts bewirkt.

Ich bin auch lieber abends oder nachts wach als tagsüber und das war auch schon immer so. Trotzdem wird man komisch angeschaut, wie sonderbar man doch ist. Es gibt eigentlich keine Regel, dass man so ein Wetter toll finden muss. Ich fühle mich auch einfach unwohl bei heißen Wetter, auch körperlich.


Ja, das habe ich bei mir auch bemerkt. Das Wetter hat nur sehr wenig Einfluss auf mein Befinden, sowohl körperlich als auch psychisch. Abgesehen von meiner Familie habe ich das bei nur sehr sehr wenigen Menschen angesprochen und bei den paar Malen habe ich ähnliche Reaktionen bekommen wie du sie beschreibst. Man wird als unnormal und sonderbar angesehen, weil man das sonnige Wetter nicht als aufheiternd wahrnimmt und an Tagen, an denen es einem schlecht geht, sogar als störend. Zu den meisten Dingen stehe ich, aber dazu sage ich meist nichts, weil das nahezu immer auf Unverständnis stößt.
Es ist aber auch unabhängig von der Temperatur. Auch wenn im Winter bei -10°C die Sonne scheint und es mir dabei schlecht geht empfinde ich sie als störend.
Richtig heißes Wetter (30°C aufwärts) mag ich sowieso nicht, aber da habe ich die Erfahrung gemacht, dass es da schon mehr Menschen gibt denen es auch so geht. Vorrausgesetzt mir geht es gut, finde ich es im Frühling und Sommer optimal bei 20-25°C.

Wenn heute Abend die Sonne untergeht und es dunkel wird mit sternenklarem Himmel, finde ich das auch sehr schön und fühle mich dann wieder deutlich wohler als jetzt. 🙁
 
Mir geht das genauso.

Ich arbeite sogar nachts, dann kann ich den Tag mit gutem Gewissen verschlafen.
Muss mich nicht dauernd rechtfertigen, warum ich bei so schönem Wetter daheim sitze statt raus zu gehen. Vor allem im Sommer.

Für mich ist das schöne Wetter einfach nur belastend. Ich will alleine nichts unternehmen, werde ständig von Erinnerungen gepisackt, was alles ich mit meinem Freund unternommen habe, Überlegungen, was wir heute wohl tun würden..

Das schöne Wetter verstärkt all meine Traurigkeitsgefühle, ich kann auch besser leben, wenn es düster und dunkel ist.
 
Hallo,

kann das mit einer negativen Grundeinstellung Zusammenhängen ?

Ich meine, normalerweise lässt man sich doch eher vom trüben und regnerischen Wetter runterziehen. Bei Sonne möchten viele Leute raus und das Wetter genießen, haben Spass , treffen sich mit Freunden oder unternehmen auch etwas alleine , aber Hauptsache raus......

Oder ist das schon eine depressive Sichtweise, wenn man das alles nicht mag und es einen eher negativ stimmt ???

LG

Gast
 
Hallo,

hängt das dann mit einer negativen Grundeinstellung zusammen oder geht das schon in Richtung Depris ?

Ich meine, " normal " ( sorry für die Formulierung ) ist es doch, wenn man sich an schönem WEtter erfreut, rausgeht, etwas unternimmt mit Freunden oder auch alleine / Familie etc.- und wenn es nur ein Spaziergang ist..

Wie kommt es , dass man dieses Wetter dann nicht wirklich geniessen kann ?


LG
 
Hallo,

hängt das dann mit einer negativen Grundeinstellung zusammen oder geht das schon in Richtung Depris ?

Ich meine, " normal " ( sorry für die Formulierung ) ist es doch, wenn man sich an schönem WEtter erfreut, rausgeht, etwas unternimmt mit Freunden oder auch alleine / Familie etc.- und wenn es nur ein Spaziergang ist..

Wie kommt es , dass man dieses Wetter dann nicht wirklich geniessen kann ?


LG

Mit Depressionen habe ich leider zu tun, ja. Aber selbst dabei hört man ja meistens, dass es den Betroffenen gut tut, wenn die Sonne scheint und sie bei schönem Wetter etwas unternehmen. Im Gegenzug vertragen es viele nicht, wenn im Winter wenig die Sonne scheint und es erst sehr spät hell bzw. sehr früh dunkel wird.
Zur Zeit ist es wohl eine leichte depressive Verstimmung. Ich hatte da schon ganz andere Phasen. Ich fühle mich nicht extrem schlecht, ich komme durch den Alltag, aber ich bin eben von diesem Gegensatz "inneres Empfinden <--> strahlende Umwelt" genervt. Jetzt am Abend, wenn es dunkel ist fühle ich mich entspannter.
 
Mir geht es genauso und bei mir liegt es daran dass ich nicht so gute Haut habe und sehr blass bin, fühle mich bei grellem Sonnenschein unfassbar hässlich. Leider auch, wenn ich alleine bin. Das Gefühl hat sich so festgefressen und wird von Sonnenschein leider automatisch getriggert. Im Winter ist es schlimmer, weil die Sonne da greller ist und nicht den goldenen Ton hat wie im Sommer und Herbst. Generell empfinde ich Sonnenlicht am Tag oft als unerbittlich, trist und deprimierend. Als würde man da am härtesten mit der Wirklichkeit konfrontiert, die man eigentlich gar nicht sehen will.
 

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