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Ein Vierteljahrhundert pure Sch**ße!

D

Daniel86

Gast
Guten Abend ... 🙂

Ich weiß nicht recht wie ich anfangen soll. Wenn ich ehrlich bin habe ich noch nie jemanden irgendwas von mir erzählt, weil ich mich für all das unglaublich schäme und Angst habe missverstanden zu werden, doch der Punkt ist erreicht an dem ich Psychisch und Körperlich am Ende bin. Ich bin mir nicht sicher ob ich es ausführlich schildern soll oder doch nur das wichtigste ... aber ich versuche es einfach mal.

Die ersten paar Jahre waren wirklich toll in meinem Leben. Ich hatte glaube ich alles was sich ein Kind wünscht.
Irgendwann ging es dann Berg ab, immer tiefer ... so tief das es eigentlich gar nicht mehr tiefer gehen kann.
Mit 7 Jahren wurde mir beigebracht das ich für den Haushalt verantwortlich bin, wenn es nicht passte wurde ich aufs übelste angeschrien und sollte es sofort machen ... weigerte ich mich Saß mein Dad auf mir drauf und schlug mir mit der Faust mehrmals auf die Brust. Egal ob ich wußte wie es richtig geht oder nicht, oder noch zu klein für manche Sachen war, es war von da an meine Aufgabe. Meine Eltern kümmerten sich immer n Scheiß um den Haushalt ... Ja, es sind Messys und so wuchs ich in einem RIESIGEN DRECKLOCH auf. Ich konnte es nie wirklich ordentlich halten, es war unmöglich damals! In der Ritze vom Sofa machte sich das Toastbrot selbständig weil es dort seid wochen vergammelte, überhaupt lagen überall Sachen rum die einfach vor sich hingammelten, der Boden war von 20cm Dreck überdeckt, man sah den eigentlichen Fußboden überhaupt nicht mehr vor allen möglichen Sachen. Kleidung, Zeitungen, Lebensmittel, Müll, Hundekot, Hundeurin, benutztes Geschirr etc ... Zwischendrin lief das ganze Ungeziefer rum. Es war einfach total heruntergekommen, es gab Wege die durch die Wohnung geführt haben umgeben von Müllsäcken, sogar die Wände waren am schimmeln. Wir hatten damals einen Hasen, aber keinen Hasenkäfig. Der Hase hat sich dann immer zwischen dem Müll versteckt damit der Hund ihn nicht findet, irgendwann war es dann aber zu spät und auch der Hase vergammelte ... Keine Ahnung wie ich es beschreiben soll ... vielleicht wisst ihr wie sowas im Extremfall ausschaut, und ich meine wirklich extrem! So verlief es dann eigentlich ab dann immer. Ich war der, der Putzen durfte ...und es brachte nichts, denn irgendwann ist der Punkt erreicht wo es nichts mehr bringt, und als Kleines Kind macht man da eh nicht viel! Irgendwann fing dann mein Vater an und nutze das Waschbecken und die Badewanne als Toilette, vielleicht weil die Klospülung nicht ging und somit immer voll war ... nicht so schlimm, denn wir wußte nicht was Hygiene bedeutet, uns wurde es nie gezeigt, auch nicht das man die dreckigen Klamotten wechselt. Alle 2 Wochen Sonntags wurden wir gewaschen und liefen weiter in dreckigen Klamotten wie die letzten Penner rum. Wir hatten damals einen kleinen Schrebergarten und waren also IMMER dreckig. Um den ich mich übrigends auch kümmern durfte. Ich weiß noch, als mein Bruder und ich Kuhscheiße zum düngen sammeln waren ... wir waren von oben bis unten voll damit. Am nächsten Morgen wurden die Sachen dann ausgeklopft und wir durften damit dann weiter rumrennen. Irgendwann fing es dann an, das man mich nur noch Fettsack, Dicker, W******, A****, Pisser etc. genannt hat. "Wo ist denn der W******? Komm her und hol mir ein paar Bier vom Kiosk" ... wie ich den Satz heute noch im Kopf habe! Ich hasse Alkoholiker! Einmal wollte ich nicht, da schmiess er mir die Bierflasche direkt an den Kopf. Das war die ganze Aufmerksamkeit die ich bekommen habe. Das ging dann immer so weiter ... ich ging zur schule, wurde ständig beleidigt, ab und zu geschlagen und immer nur angeschriehen wenn man von mir was wollte, durfte den Haushalt machen, im Sommer den Garten sauber halten, Alkohol besorgen und nebenbei meinen Bruder erziehen. Dabei habe nie erfahren wofür Eltern da sind und was man durch sie alles erfahren kann, was liebe ist etc. Zu essen und trinken gab es hier immer eine Mahlzeit am Tag von der Imbissbude und ein Tetrapak Eistee. Sowas wie Obst oder irgendwas frisch gekochtes gab es hier nie, wie sollte man es auch in der verdreckten Küche kochen?! Irgendwann war mir das zu viel, ich fing an zu "rebellieren". Ich war 14 und es war für mich das normalste der Welt ... dagegen das ich der putzmann und trottel bin habe ich nie was gesagt. Ich schwänzte die Schule, fing an zu Kiffen und baute jede Menge scheiße, wofür ich NIE direkt ärger bekam, sondern eigentlich immer nur wenn ich nicht aufräumte oder so. Selbst als das mit dem Kiffen rauskam, bekam ich keinen Arger, Es war mein Problem und ich musste damit ganz alleine fertig werden ... naja, ich wollte aufmerksamkeit, von irgendwem ... hauptsache nur etwas davon. Ich saß mal mitten im Flur, ritzte mir die Arme etwas auf, nur so das es stark blutete, brüllte wie ein Irrer durch die Wohnung ... und ich hörte nur meine Eltern sagen: "Guck dir den Spinner an, lass ihn ruhe!" Sogar in der Schule die Lehrer haben es mal gemerkt das etwas nicht in Ordnung ist, wir hatten Termine mit dem Jugendamt, gespräche mit der Familienhilfe ... ich habe mich aber nicht getraut irgendwas zu sagen. Es gab mal eine Situation da habe ich meiner Oma etwas erzählt, als sie meine Eltern drauf ansprach war es natürlich nicht so obwohl es so klar wie Glas war das es so ist ... und ich wußte was mich zuhause erwartete. Irgendwann ist mein Bruder dann abgehauen weil er den ganzen Mist hier zuhause nicht mehr ertragen konnte, obwohl sie ihn behandelt haben wie einen König ... Und was ist? NEIN, meine Eltern sind der Meinung das sie bis heute alles richtig gemacht haben, selbst bei mir ... Ich bin so verdammt stolz auf ihn das er es durchgezogen hat, aber denke die ganze Zeit auch das es meine Schuld ist, weil ich die Wohnung nicht sauber halten konnte, weil ich mich nicht genug um ihn genug gekümmert habe etc. Ich hatte leider nie den Mut dazu. Ich musste ihn ja auch zum Kindergarten bzw. zur Schule bringen ... später mit ihm Hausaufgaben machen, mit ihm spielen etc. Ich wurde älter, die Zeit verging ... Tag für Tag der gleiche Scheiß bis ich dann endlich ausgezogen bin mit 20. Doch dann kam die Nachricht die mich wieder zurück geworfen hat, mein Dad hat auf meinem Namen einen Kredit aufgenommen über 20.000€ die ich die letzten Jahre abgezahlt habe. Wenn man schon seine eigene Bonität und die seiner Frau versaut hat versaut man die von seinem Sohn halt auch ... ich bin also die ganzen 3 Jahren arbeiten gegangen, habe um die 900€ verdient von denen mir gerade mal 300€ blieben nachdem alles abgezogen bevor ich das Geld überhaupt sah. Jeder normale Mensch kann sich nun denken das man davon nicht leben kann und erst recht nicht eine eigene Wohnung finanzieren kann. In der Zwischenzeit waren meine Eltern getrennt, und ich musste wohl oder übel zurück zur Mutter, ich habe mich geschämt bei ihr angekrochen zu kommen. Wir redeten etwas und ich machte ihr klar das es so wie früher nicht weiter gehen kann. Die ersten 3 Monaten verliefen recht gut ... doch dann ließ sich von von meinem Vater bequatschen, er zog wieder zu uns und der gleiche scheiß begann von vorne. Ich kümmere mich um den Haushalt, auch wenn ich es nicht schaffe weil es einfach viel zu viel ist. Es würde nur eine KOMPLETTE Entrümpelung helfen. Ich kümmere mich um 2 Hunde die wirklich nur dafür existieren mit meine Mutter 1 mal die Woche hier raus kommt und zum Hundeverein kann, selbst die sind nicht erzogen worden. Wenn ich mal nicht zuhause bin und mit ihnen raus kann wird meine Zimmertür aufgemacht und die Hunde pinkeln und scheißen mein Bett zu in dem ich dann Schlafen darf. Ach, ich könnte noch so viel mehr erzählen, kann es aber in diesem Moment nicht ... ich bin innerlich mehr als Kaputt und warte eigentlich nur auf den einen Tag. Oft habe ich schon drüber nachgedacht wie ich es mache ... Ich habe keine kraft mehr, für absolut nichts mehr, es ist schon eine qual morgens aufzustehen! ICH BIN KAPUTT! :,( Ich liebe das leben sehr, aber es ist nicht das hier was ich seit 25 Jahren leben darf. Ich habe wirklich schon mehr Träume begraben als Amerikaner Soldaten im Irakkrieg. Ich meine ich bin 25 ... total kaputt, habe KEINE Freunde oder bekannte mehr, wiege von ehemals 90KG noch 55KG ... manche haben in meinem Alter schon 2 Kinder, n Haus und eine wunderbare Familie ... ich habe einen haufen scheiße ... nicht mehr und nicht weniger!

Ich brauche Hilfe denn morgen könnte es schon zu spät sein. Ich weiß nicht mehr weiter, ich kann mir selbst nicht helfen weil ich nicht weiß wie ... ich bin die ganze Zeit schon am überlegen ob ich mich nicht in die Klappse einweißen lasse! Ich klicke jetzt einfach auf Senden und schreibe morgen vielleicht mehr zu der ganzen Sachen, denn ich habe noch soooooo viel zu erählen.

Entschuldigt bitte meine grausame Grammatik teilweise, aber ich habe es einfach nur runter geschrieben.
 
AW: Ein Vierteljahrhundert pure Scheiße!

hey,
ich rate dir,geh schnellstmöglich(wenn auch nur kurzweilig)dich in sicheren raum mit erfahrenden menschen zu begehen.ein geschützter rahmen is,vermute ich ganz wichtig in deiner situatio und verfassung.
mit dem geschriebenden hast du doch gezeigt,dass du leben willst..nur anders
alleine ist das kaum zu bewältigen und wäre zudem grausam dir gegenüber.
der schritt is wahrlich nicht einfach,nutze diese möglichkeit dennoch.
du bist nicht allein,glaub mir
ich wünsch und hoff das beste für deinen weg
liebe grüße peace siglinde
 
AW: Ein Vierteljahrhundert pure Scheiße!

Hi Daniel86,

da hast Du ja schon eine Menge an negativen Dinge miterlebt, was eigentlich nicht "normal" ist.

Denke ich mich, an Deine Stelle, so hätte ich irgendwie versucht, Deine Leidensgeschicht
einem Lehrer anzuvertrauen, oder hätte beim Sozialamt, oder einer Diakonie, oder der Pfarrer Deiner Kirchengemeinde, oder die Polizei mal einen Termin vereinbart.

Diese Menschen die Dir wirklich helfen können, wissen ja noch nichts von Deiner Geschicht,

Aber jeder wird Dir da Recht mit geben, das ein Messie-Leben nicht "normal" ist,
und Du da dringend rauß mußt.

Sag denen, das Du so nicht weiter so leben kannst, und da schnellstmöglichs rauß willst,
und Du wenn möglichst auch nicht mehr nach Hause zurückkehren willst.

Deine Freiheit hängt also nur von einem Gespäch ab, bei der richtigen Stelle.

Irgend jemand wird Dir von diesen Menschen schon helfen, da bin ich mir ganz sicher,
und für Dich eine Ausweich-Unterkunft finden, und frische Kleidung auch.

Das Deine Eltern in ihrem Messie-Zuhause Besuch bekommen werden, ist ganz sicher,
aber so schnell geht das alles nicht, und bis dahin hast Du Dich endgültig von ihnen lossagen können.

Kümmer Dich vorerst einmal nicht mehr um Deine Abzahlung bei der Bank, den Ärger bekommen Deine Eltern, - nicht Du !

In einer Gemeinschaft, wirst Du schnell merken, das dieser Schritt der richtige für Dich war,
und Du wirst auch neue Freunde finden, denen es ähnlch wie Dir ergangen ist.

Alles andere sehe ich nicht als brauchbar an, und vergesse so schnell wie möglich Dein altes Leben,

Ich drücke Dir jedenfalls fest die Daumen, das Du Dich zu einem solchen Schritt durchringen kannst, denn sonst sehe ich Schwarz für Dich.

Spring über Deinen eigenen Schatten, und laß Dich dort beraten,
aber den Mund wirst Du schon zum Erzählen öffnen müssen, sonst bringt auch das nichts.
 
AW: Ein Vierteljahrhundert pure Scheiße!

Deine Geschichte ist wirklich traurig. Du hast sehr viel erlebt. Ich finde dich sehr stark und bewundernswert. Du hast eine Ausbildung gemacht trotz dieser traumatischen Erlebnisse.

Wende dich unbedingt mal an deinen Hausarzt und lass dich zu einem Therapeuten ueberweisen. Vielleicht kannst du ja auch mal fuer laengere Zeit in eine Klinik um deine Erlebnisse aufzuarbeiten.

Ich wuensche dir viel Kraft!!
 
AW: Ein Vierteljahrhundert pure Scheiße!

Habe deine Geschichte gelesen und mich gefragt, wie sieht wohl so ein junger Mensch aus, der soviel Leid ertragen hat (noch erträgt)?
Du bist ein sehr starker Mensch mit einem sehr hohen Verantwortungsbewusstsein!!!!
Abzulut loyal deiner Familie gegenüber und deine Eltern nutzen das schamlos aus.
Du bist alles andere als egoistisch, du hast deinen Bruder umsorgt, die Liebe gegeben die er brauchte, ihn auf den Weg gebracht, du hast ihn stark gemacht.
Nun ist es Zeit, dass du dich von deinen Eltern trennst und deinen eigenen Weg gehst.
Die sind für ihr Leben selbst verantwortlich.
Wenn du es zur Zeit allein nicht schaffst, hol dir Hilfe.
Arzt, Caritas, Diakonie, egal wo aber tu es.
Mach dir bewusst, wie stark du bist. Wenn du wieder Kraft getankt hast, ist das restliche Leben ein Kinderspiel für dich.
Hast du noch Kontakt zu deinem Bruder? Kann er dir evtl. beistehen?
Ich wünsche dir wirklich von Herzen jede Hilfe die du verdienst!!!

l.g. Hexe
 
AW: Ein Vierteljahrhundert pure Scheiße!

Hi Daniel,

du schreibst richtig,richtig gut! Bei aller Traurigkeit deiner Geschichte musste ich doch manchmal lachen,weil du so einen trockenen Humor hast.

Respekt für alles,was du bisher geschafft hast.

Was müsste passieren,damit du dich besser fühlst?

Äußere drei Wünsche.
 
AW: Ein Vierteljahrhundert pure Scheiße!

Hallo Daniel,


ich habe mich erschrocken, als ich Deine Zeilen gelesen habe.


Es wäre nicht verwunderlich gewesen, wenn Du längst von der nächsten Brücke gesprungen wärest, bei der Misere, die Dich über Jahre begleitet hat.


ABER man muß Dir wirklich Respekt zollen, dass Du Dich da über die Jahre trotz allem irgendwie durchgewurschtelt hast. Bei den Zuständen in Deinem Elternhaus ist es fast ein Wunder, dass Du durchgehalten und noch nicht aufgegeben hast. Es gibt sicherlich viele, die in so einer Situation längst im Drogensumpf auf der Straße verendet oder sonst wie unter die Räder gekommen wären. Das ist eine enorme Leistung! Wirklich top, meine Hochachtung!


Wenn Du momentan mit Deiner Energie am Ende bist und nicht mehr weiter weißt, ist das nur allzu verständlich. Das ist vollkommen nachvollziehbar.


Auch jetzt machst Du wieder etwas Richtiges. Du läßt es raus und versuchst Dir auf diesemWege Rat und Tips zu holen. Gib nicht auf und mach´ das weiter so. Schreib´ Dir Deinen Frust von der Seele und poste weitere Informationen über Dich.


Es gibt Lösungen für Deinen Zustand, es gibt Wege aus Deinem Elend.


Wie die Vorredner schon erwähnten, ist der Kardinalweg wohl zuerst der, dass Du da raus mußt, raus aus Deinem elterlichen Umfeld, raus aus dieser Wohnung. Es wird höchste Zeit, oder? Je schneller, desto besser. Du solltest mit Deinem Dasein als Haus-Sklave und Fußabtreter ganz schnell ein Ende machen.


Aber nicht nur räumlich. Du scheinst auch ein anderes soziales Umfeld dringend nötig zu haben. Das hast Du schon angepackt, indem Du hier in diesem Forum die Kommunikation mit Menschen suchst, die anders sind als Deine Eltern. Allerdings brauchst Du auch vor Ort einen anderen Umgang, ein anderes soziales Netzwerk.


Das geht, das wirst Du auch schaffen, denn Du hast ja schon ganz andere Dinge geschafft.


Poste weitere Infos über Dich. In welcher Region, Stadt lebst Du? Was machst Du beruflich? Was sind Deine Hobbies? Wie ist Deine momentane Situation?


Viel Energie wünscht Dir
Roman
 
AW: Ein Vierteljahrhundert pure Scheiße!

Danke für dich Antworten, auch wenn ich total verheult bin haben sie mir ein kleines lächeln ins Gesicht gezaubert.

Ich versuche mal jeden zu Antworten ...

Hexe46: Nein, leider habe ich keinen Kontakt mehr zu meinem Bruder. Selbst wenn ich ihn in der Stadt gesehen habe und mich etwas mit ihm unterhalten wollte, tat er so als würde er mich nicht kennen und ging ganz schnell weiter. Überhaupt habe ich zu niemanden mehr Kontakt aus meiner Familie. Irgendwas scheinen sie gegen mich zu haben, ich weiß nur nicht genau was. Auf dem 75. Geburtstag meiner Oma sagte mir niemand Hallo von ihnen. Und auf der Beerdigung meiner Oma vor einem Jahr kam mein Onkel zu mir und meinte ich wäre unerwünscht ... So viel zum Thema Familie.

Wummy: Ich tue alles mögliche das man mir nicht anmerkt wo ich herkomme. Wenn es sein muss wasche ich meine Kleidung sogar mehrmals am Tag, damit ich mich einfach wohl fühle wenn ich nach draußen gehe.

Patch: Ich weiß es nicht ... ich will hier einfach nur weg in eine andere Stadt, damit ich nie wieder auch nur einen Gedanken an den Mist verlieren muss. Ich befürchte, wenn ich in der Stadt hier bleibe ... versuchen sie mich zu finden und zu bequatschen, denn das haben sie auch bei meinem Bruder gemacht. Mein Vater ist da etwas Psychopatisch drauf. Mehr möchte ich zur Zeit nicht ...

Romanski: Ich komme aus NRW, genau gesagt aus einer kleinen Stadt namens Lippstadt ... Seit 5 Wochen bin ich wieder arbeitslos und Momentan auf der suche nach einer BFD Stelle denn das würde ich sehr gerne machen, auch wenn die Bezahlung nicht all zu toll sein soll. Als ich noch Arbeit hatte, war ich Aushilfe im Einzelhandel. Ich habe leider nie eine Ausbildung gemacht. Nach der Schule war mir selbst nie bewusst wie wichtig so etwas heut zu Tage ist. Ich hatte ja auch nie jemanden der mir das sagte oder in den A**** trat das ich mir einen Ausbildungsplatz suchen sollte. Ich habe ein Berufsgrundschuljahr gemacht ... aus dem flog ich aber raus, wegen der Hygiene. Mir war das selbst mit 17/18 nicht bewusst. Das mag sich doof anhören, ist aber so. Am liebsten würde ich eine zum Altenpfleger oder Bäcker machen!

Meine Momentane Situation ist nicht viel anders als die früher. Ich lebe in diesem Loch hier das ich versuche einigermaßen sauber zu halten. Esse ein mal am Tag irgendwas vom Imbiss. Werde täglich von meinem Vater terrorisiert ... erst am Donnerstag meinte er die Miete von mir verlangen zu wollen für die ganze Zeit in der ich hier inzwischen wieder wohnen darf. Ich versuche ihn klar zu machen das er die auf gar keinen Fall bekommt, denn es ist ganz allein seine Schuld das ich wieder da bin. Fast eine ganze Stunde haben wir uns angeschrienen bis ich dann einfach gegangen bin. Es ist eigentlich jeden Sonntag so das er mich den ganzen Tag anschreit und regelrecht fertig machen will. Er geht morgens mit seinen Bekannten in die Kneipe, kommt dann irgendwann Mittags wieder und schreit die ganze Zeit nur rum bis er einschläft ... morgen ist es wieder so weit.

Hobbies habe ich eigentlich nicht mehr wirklich welche. Früher fuhr ich mal Skateboard was echt gut war! Da habe ich dann die Falschen Leute kennen gelernt mit denen auch das Kiffen begann, ich wusste damals nicht wirklich was ich da tat und was das ist. Auf jeden Fall kam das dann mit 14 Jahren raus, ich musste mit dem Schuldirektor einen Drogentest machen der natürlich Positiv war, er rief die Polizei an und ich sollte alle Leute nennen die ich damit irgendwie in Verbindung bringen konnte ... ich tat es und es war ein riesen Fehler. Um die 30 Leute wurde hoch genommen und dabei waren auch mehrere dicke Fische. Ab da an habe ich mich nicht mehr wirklich aus den Haus getraut. Ich glaube es ist verständlich bei Leuten die aus "Spaß" einfach jemanden das Klappmesser in die Schläfe stechen weil ihnen grad langweilig ist. Immerhin wissen die Leute ja das ich es war ... und ich möchte wirklich nicht wissen was mit mir Passiert. Im Sommer kaufte ich mir wieder eins und wollte damit wieder anfangen doch es sind immer noch die gleichen Leute dort, also ließ ich es lieber. Das ganze mag zwar schon 10 Jahre zurück liegen, aber ich habe immer noch Angst. Am liebsten würde ich die Stadt wechseln! Als ich alleine lebte hatte ich Plattenspieler und mixte mir alte Jazz Platten neu zusammen die ich auf Flohmärkten zusammen suchte. Das war die perfekte Möglichkeit meinen Gefühlen freien lauf zu lassen und durch die Musik auszudrücken. Ich hoffe das ich demnächst irgendwann wieder welche haben werde, und auf Schatzsuche nach neuen Platten gehen kann. Ansonsten sitze ich nur noch vor dem PC und surfe im Internet rum. Gehe nach draußen und setzte mich an die Lippe ab und zu mit den Hunden die mir wirklich Leid tun in so einer Umgebung leben zu müssen.

Na ja ... was soll ich als nächstes machen? Ich bin mir bewusst das ich mit jemanden reden muss der mir wirklich helfen kann. Das Problem ist, ich traue mich nicht einmal bei irgendwem anzurufen um einen Termin zu machen. Ich habe auch niemanden an meiner Seite der mir dabei helfen würde. Und das eigentlich Gespräch würde dann auch nur unter Tränen statt finden. Das schreiben hier im Forum fällt mir schon schwer und funktioniert nur mit Tränen und Pausen zwischendrin damit ich mich wieder fangen kann, deswegen dauert es auch immer etwas.
Am Montag will ich es aber endlich tun ... ich weiß nur noch nicht genau was.

Ich weiß nicht genau was ich sonst noch so schreiben könnte. Zum einen geht es mir wieder richtig scheiße und ich bin nur am heulen, auf der anderen Seite denke ich das es eher "uninteressant" ist. Und dann sind da diese Gedankenblitze die mich an früher erinnern, die ich aber immer ganz schnell bei Seite schiebe. Zum Beispiel wurde mir als Kind immer die Bettdecke geklaut wenn der Hund auf die Decke meiner Eltern gepinkelt hat und ich schlief ohne. Einmal fiel sogar die Heizung im Winter aus und ich schlief zugedeckt mit dem Bettlaken. Wo soll ich nur anfangen und wo soll ich aufhören?

Ich höre jetzt erstmal hier auf, denn es geht im Moment wirklich nicht mehr ... tut mir Leid.
Bis zum nächsten Mal ... Liebe Grüße Daniel. Danke das ihr "zuhört" 🙂
 
AW: Ein Vierteljahrhundert pure Scheiße!

Hi Daniel,

du kannst dich innerhalb von einem Jahr zum Altenpflegehelfer ausbilden lassen. Geht auch in Lippstadt,wenn Tante Google mich nicht beschwindelt hat.ESTA - Das europäische Bildungswerk - Stadt Lippstadt
Ich finde die Idee gut und zukunftsträchtig. Wenn Lippstadt für dich "verbrannt" ist,wähle frei eine neue, unbeschriebene Stadt nach deinem Geschmack.

Alles Gute!

Patch
 
AW: Ein Vierteljahrhundert pure Scheiße!

Hallo Daniel,

ich finde den Vorschlag von Patch gut.
Wenn dich die Altenpflege interessiert, hast du bei dem Mangel an Pflegepersonal die besten Chancen angenommen zu werden. Vorrangig ist natürlich, daß du aus diesem "Loch" erst mal rauskommst. Wie lange zahlst du den Kredit noch ab? Hat dein Vater ihn mit deinem Einverständnis aufgenommen?

LG Punto
 

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