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Dass niemand einen Finger rührt, ist schonmal so nicht ganz richtig. Eschten hat viel Zeit in seine Posts investiert nehme ich an, und sowohl von ihm, als auch von mir kamen sehr konkrete, verhaltensbezogene Hilfestellungen, wie du vorgehen und was du machen kannst.

Tatsächlich können Andere (vor allem hier im Forum) aber nur mit dem Finger in die richtige Richtung zeigen, dich tatsächlich in Bewegung setzen; das kannst nur du selbst.


Heißt auch, wenn ein Psychologe in Urlaub ist, google, welche es noch an deinem Wohnort gibt. Schau ob es Tageskliniken gibt und rufe dort an, mach einen Vorstellungstermin aus. Das wir dir hier Möglichkeiten aufweisen, wie du aktiv werden kannst, ist die Hauptform der Hilfe, die hier geboten werden kann. Die anderen sind sicher Verständnis und Mitgefühl sowie die Möglichkeit, dass man hier einfach mal Sachen loswerden kann.




Ich mag das wohl nochmal insofern unterstreichen, als dass eben die Möglichkeiten der Hilfe hier sehr begrenzt sind. Wenn du Nachfragen zu meinem Buchtipp hast oder was an ner Meditationsanleitung nicht verstehst, frag gerne nach. Wenn du nicht weiß, wie du in deiner Stadt weitere Psychlogen oder psychologische Hilfsangebote ausfindig machen kannst, frag gerne nach. Wenn du willst, dass dich jemand analysiert, dich übers Forum behandelt und mit dir nen therapeutischen Interventionsplan aufbaut - das kann das Medium Internet nicht leisten, das können wir hier auch nicht leisten meiner Meinung nach ohne sicherzustellen, dass du mehr Nutzen als Schaden daraus ziehen würdest. Denkansätze, Informationen, konkrete Handlungsvorschläge - ja, ja und ja.


Da du dich ja auch auf fehlende Hilfe von deiner realen Umgebung beziehst: Wenn sich neben einem jemand in den Arm beißen oder die Haut vom Arm mit nem schlüssel abschaben würde bis der Arm blutet.. vielleicht fühlen sich die Leute da direkt so überfordert und überwältigt, dass sie eben auch nicht helfen können. Ich kann sagen, dass deine Erzählung vom Tief bisher mit Abstand das Heftigste war, was ich hier gelesen und mit dem ich mich hier befasst habe. Du denkst, dir will keiner helfen, aber aus meiner Sicht fühlen sich vielleicht die Leute in solchen Situationen so überfordert und machtlos, dass es ihnen an der Fähigkeit mangelt, überhaupt was zu tun und sich auf die Situation einzulassen. Für dich ist das vielleicht Alltag, was du dir antust - für andere kann das so schockierend und lähmend sein, dass sie nichts machen können in der Situation. Weil sie dafür nicht die Kapazitäten haben.


Dass ich mich da wesentlich kürzer als Eschten fasse liegt nicht daran, dass du mir egal wärst, sondern dass ich mich genausowenig in der Lage sehe, dir zu helfen. Der Verweis an entsprechend ausgebildete und erfahrene Leute, also das verabscheute "Such dir Hilfe." ist dann mehr oder minder das Einzige, was man leisten kann, um das Problem an der Wurzel zu packen. Aktiv werden und die Lösungswege beschreiten kannst nur du selbst.



Das sind alles Gründe die dagegen sprechen, die Hilfe aufzusuchen und wahrzunehmen, nach der du dich so sehnst. Was für Gründe gibt es, die dafür sprechen? Wären diese Gründe es nicht wert, mal nen Vorstellungstermin zu vereinbaren und dort schon deine Ängste vor einem Aufenthalt anzusprechen, ja vielleicht zu lösen und zu entkräften?



Wirkliche Kraft findet man in sich selber - man bezieht sie nicht von anderen. Andere Menschen sind nicht deine Batterien, sondern nur die mehr oder weniger freundlichen Leute, die dir sagen in welchem Regal du deine Batterien findest. ;) Auf diese Hilfe zur Selbsthilfe läuft es in geistigen Dingen eben in aller Regel aus. Du kannst erwarten, dass Andere (ob hier oder im RL) mehr leisten müssen als das, aber davon ändert sich die Realität nicht. Und mehr als andere, verletzt du dich mit deiner Erwartungshaltung selbst.

Aus meiner Sicht haben wir hier alles getan, was man gerade tun kann, jetzt musst du selbst aktiv werden.

Aber vielleicht überseh ich auch was: In dem Falle wäre es gut, ganz konkret und präzise zu formulieren, was für eine Hilfe du noch über was bisherig Geleistete hinaus erwartest/erhofft. Je genauer, desto besser.


Am Rande: Da sich mangelnde emotionale Unterstützung gefühlt als Thema abzeichnet: Jap, auch da sind die Kapazitäten der Leute begrenzt. Ich stimme zu, dass wenn Geduld und Mitgefühl erschöpft sind, man nen Post lassen sollte, aber wir sind hier eben auch nur Menschen. Dass sich wildfremde Menschen füreinander Zeit nehmen ist schon ne riesige Sache. Alles darüber hinaus ist Verbesserungspotenzial ;)


Liebe Grüße,

Sila


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