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Einfach kein Glück im Leben

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Gast

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gibt es sowas? Ja, auch wenn viele sagen werden: "Jeder ist seines Glückes Schmied". So einfach ist das nicht!
Bin 1964 geboren worden, kannte meinen leiblichen Vater nicht. Dann wechselte meine Mutter ständig die Männer und heiratete neu. Dieser war Alkoholiker, erhängte sich bei uns im Kinderzimmer und schlug meine Mutter, die lief oft weg, lies uns alleine. Später heiratete sie noch einmal und es war der tollste Stiefpapa den man sich wünschen kann. Er starb 5 Stunden vor der Geburt meines Sohnes im gleichen Krankenhaus 2 Etage über mir. Das habe ich bis heute nicht gut verkraftet, denn er hatte sich so auf den Kleinen gefreut und wollte nur noch einmal das Kind sehen, hat es leider nicht geschafft, obwohl mein Sohn per Notkaiserschnitt 2 Wochen vor dem errechneten Termin auf die Welt geholt wurde. Er hatte Lungenentzündung und es stand auch nicht gut um Ihn.
Wir waren meiner Mutter ( insgesamt 4 Kinder, ich bin die zweitälteste )scheinbar immer lästig. Liebe kannte ich nicht. Ich war immer auf der Suche nach Liebe. Lernte dann mit 16 meine erste große Liebe kennen, dieser verstarb mit 20 durch einen Unfall, da waren wir zwar getrennt zu der Zeit, aber ich wußte, er liebt mich noch und wir wären sicher auch wieder zusammen gekommen. Ich brauchte 5 Jahre, um halbwegs wieder Mensch zu sein und es geschah ein kleines Wunder, ich verliebte mich wieder. Diese Beziehung hielt aber nicht lange ( 1,5 Jahre ), weil ich wohl zu sehr geklammert habe. Heute weiß ich, es war Verlustangst, wohl weil meine Mutter so oft abgehauen ist. Nach dem Tod meine Stiefvaters, habe ich die Beziehung zu meiner Mutter beendet und auch die anderen Kinder taten das nach und nach. Warum, das ist auch eine lange Geschichte.

Danach hatte ich ständig wechselnde Beziehung, auch tolle Männer die in mich total verliebt waren, ich aber keine wahre Liebe mehr empfinden konnte und mich trennte, so dass ich auch Herzen gebrochen habe. Irgendwann habe ich dann meinen noch Ehemann kennengelernt, es war wohl auch nie wirklich liebe. Ich wurde Schwanger, wir heirateten und bald stellte sich heraus, er war ein Muttersöhnchen, Workaholic und er lies und spüren, dass bei ihm die Familie nicht an erster Stelle steht. Er hielt zu seiner Mutter und die konnte sich alles erlauben mir gegenüber. Ich habe das jahrelang hingenommen, mich still verhalten höchstens mal was kurz dazu gesagt, aber seine Mutti heulte und ich war die Dumme und er viel mir immer in den Rücken.

Er ist ein Mensch kann gut reden, kommt bei anderen gut an und ich bin eher zurückhaltend und stehe nicht gerne im Mittelpunkt. Bei kleinen Problemchen haute mein Mann ab zu Mama für ein paar Tage, Wochen oder auch nur einen Tag. Das ging auch Jahre so und irgendwann zog er ganz aus, hatte eine Andere. Irgendwann wollte er zurück und ich nahm ihn wieder, es änderte sich aber weder an der Einstellung zu seiner Mutter, noch zur Arbeit was. Workaholic, er wußte nichts vom Kind, von mir noch überhaupt etwas, was die Familie betraf. Nach 6 Jahren beendete ich das ganze. Er hatte dann eine Bude und ich musste alleine das große Haus ausräumen. Ich war also während meiner Ehe alleinerziehend, er kümmerte sich nicht wirklich um das Kind. Am Wochenende ja, spielen, aber alles andere was auch dazu gehört, war ihm scheinbar egal und so ist es auch heute noch.

Einzig, er hat bisher immer gut gezahlt, aber das war sein schlechtes Gewissen wie er sagt. Trotzdem kümmert er sich nicht wirklich. Kam zwar mehr oder weniger regelmäßig vorbei, aber nur für die angenehmen Dinge, alles andere blieb und bleibt an mir hängen. Vor 2 Jahren war es mit dem Job vorbei ( wurde unschuldig fristlos gekündigt, ging dann vor Gericht etc. ich habe eigentlich den ganzen Schriftverkehr mit dem Anwalt gemacht etc. er natürlich nicht ). Er geht immer den einfachen Weg, sobald irgendwas kompliziert ist, kehrt er der Sache den Rücken. Wie dem auch sei, jetzt stehen wir finanziell vor dem Nichts, und ich weiß nicht wie es weiter geht. Hauptproblem ist auch das Zwischenmenschliche - mich kann man zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen, ich bin immer da, oder wenn ich merke jemanden geht es nicht gut, biete ich meine Hilfe an. Auch wenn die Kids krank sind, nehme ich die zu mir, damit die "Freundin" arbeiten gehen kann. Nach mir fragt aber keiner mal, wie es geht. So kam es auch, dass ich nach langer Zeit habe Köpfe rollen lassen - "Freunde" die mir nicht gut taten, von denen habe ich mich getrennt, weil ich einfach nicht mehr leiden wollte.

Jetzt habe ich so ein Phase, wo ich mich frage, was ich für ein mieses Leben hatte ( außer natürlich mein Kind ), es kamen immer Niederschläge, kaum ging es mal ein paar Wochen geradeaus, Bums wieder einen drauf. Und insbesondere die letzten 8 Jahre liefen sehr, sehr schlecht. Immer, wirklich immer kam wieder eine Katastrophe und ich frage mich heute noch, wie habe ich das alles aushalten können. Ja, ich bin stark, aber ich möchte einfach mal ein kleines kleines Glückchen haben. Ich war immer stark, zu stark und bin momentan einfach nur froh, wenn nichts gravierendes passiert. Ich bin seit 2006 auch Single geblieben, ich kann wahrscheinlich eh nicht mehr lieben, dass macht mir auch nichts aus, da ich ja im Grunde auch in der Ehe ein Singleleben geführt habe. Mein Ex, zu dem ich ein halbwegs gutes Verhältnis habe, erzählt aber gerne überall rum, dass er sich getrennt hat ( das ist mir auch egal, wenn er sich besser dabei fühlt ) und er überall jammert, dass er für uns zahlt. Er vergisst aber zu erzählen, dass ich arbeiten gehen wollte, er aber nicht bereit war sich mit mir zu arrangieren, denn wenn beide arbeiten gehen und ein Kind im Haus ist, muss man Komprosmisse finden, dazu war er nicht bereit und die alte Firma, wo ich bis damals gearbeitet habe, wollte mich nicht in Teilzeit ( habe vorher Vollzeit gearbeitet ). Das war nur die Kurzversion aus meinem Leben, es gab so viele schreckliche Zeiten und auf manche hätte ich gerne verzichetet. Das Problem, es hört auch heute nicht auf und so langsam merke ich, ich kann nicht mehr. Kriege meinen Hintern nicht mehr hoch, möchte so vieles machen, aber hänge nur noch hier rum und fühle mich nahe am Wasser gebaut. Eins weiß ich, ich habe schon ein extrem dickes Fell, war immer ein Stehaufmännchen, aber jetzt verlässt mich auch so langsam die Kraft. Dann noch die Pubertät von meinem Kind, der Vater lässt sich auch seltenst blicken und kümmert sich eh nur um sich selbst und hatte nie ein Ohr für die alltäglichen Dinge die ein Kind betreffen. Er wußte damals nicht mal unseren Kontostand, wußte nicht welche Versicherungen wir haben, nichts. Es hat ihn alles nicht interessiert. Jetzt versucht er sich seit einem Jahr selbstständig zu machen, ist aber alles auch eine Katastrophe, weil er einfach was anfängt, ohne sich zu informieren, nicht mit Geld umgehen kann und ich immer bisher den Karren aus dem Dreck gezogen habe. Jetzt habe ich ihm aber gesagt, weil meine Kraft das jetzt einfach übersteigt und ich nicht mehr kann und will ( er dankt es einem nie und sieht bis heute nicht, was ich alles getan habe u.a. ihm den Rücken freigehalten damit er damals Karriere machen konnte und mich nie wirklich beklagt habe, auch wenn er nie am Familienleben teilgenommen hat ), dass er seine Fehler jetzt selbst ausbaden muss und ich ihm nicht mehr helfe. Wir hatten ein Abkommen damals bei Beginn der Selbstständikeit, er hat sich aber nicht dran gehalten. Und ich habe beschlossen, ich will nicht mehr immer nur für andere da sein, mir ein Bein ausreißen, helfen immer da sein und nie was zurückbekommen. Es ist hart, aber ich muss das jetzt um mir nicht noch mehr zu schaden ( auch gesundheitlich bin ich sehr angeschlagen seit ein paar Jahren durch den ganzen Kummer ). Ich muss jetzt noch gucken, dass ich mein Kind groß kriege ( ist er eigentlich schon wird 15 ) und hoffe, dass ich da soweit alles richtig gemacht habe, um ihm einen guten Start ins eigene Leben zu ermöglichen. Ich weiß, dass er bald auch gehen wird, ist halt der Lauf des Lebens, aber oft denke ich, ich habe auch da viel falsch gemacht. Ich fühle mich alleine, weil ich immer nur an andere gedacht habe und nie an mich selbst und ich hoffe, dass ich es so langsam schaffe, mich als Mensch auch wichtig zu nehmen. Was mein Ex erzählt, ist mir mittlerweile egal, ich ziehe mir den Schuh einfach nicht mehr an, dass ist jetzt mein Motto, aber so ganz klappt es noch nicht. Mein Kind, da habe ich manchmal auch das Gefühl, er ist ein kleiner egoist, was sicherlich mein Fehler ist. Er hat immer alles bekommen und ich habe immer versucht, dass sein Vater wenigstens seine Besuche macht, damit unser Kind nicht ganz ohne Vater groß wird. Ob das richtig war weiß ich nicht, manche sagen NEIN. Ich habe da eben an mein Kind gedacht, denn es liebt Papa und mir hätte es das Herz gebrochen, wenn es seinen Papa nicht gesehen hätte. Mein Ex redet momentan nicht mir mir, weil ich ihm gesagt habe, dass ich mich nicht mehr um seinen Angelegenheiten kümmern werde und ich mir den ein oder anderen Schuh nicht mehr anziehen werde. Ich werde jetzt auch nicht mehr fragen, wann er mal kommt wegen dem Kind, obwohl es mir sehr weh tut für das Kind, wenn Papa nicht mehr kommt.

Heute morgen eröffnete mein Sohn mir, dass er sich von seiner Freundin trennen will und ich finde es komisch, dass mich das so traurig macht - ich mochte sie sehr. Ich glaube ich bin momentan so nah am Wasser gebaut, dass mich die kleinste Kleinigkeit umhaut. Ich habe wirklich viel, sehr viel schlimmes erlebt im Leben und es scheint nicht aufzuhören. Ich mag nicht mehr und wenn ich dann andere Probleme lese, wo schon die Welt unter geht, dann frage ich mich heute, wie ich das alles ohne großen Schaden zu nehmen durchgehalten habe. Jetzt aber merke ich, dass ich vielleicht so langsam Depressionen bekomme?

Und dann denke ich mir - jammer nicht, anderen geht es schlechter. Ich bin zwar krank geworden in den letzten Jahre und ich denke Kummer und Sorgen haben dazu beigetragen ( Brustkrebsverdacht, Diabetes, Nieren, Hashimoto ect. und einiges mehr) aber trotzdem denke ich, geht es mir noch gut. Ich darf nicht jammern, denn anderen geht es wirklich viel schlechter. Sicher, es geht auch anderen viel besser, die haben einen tollen Partner, keinen finanziellen Sorgen, tollen Freundeskreis etc.

Ich gebe mich mit Kleinigkeiten zufrieden, aber es geht immer einen Schritt zurück statt vorwärts. Finde keine Arbeit, ab Sommer kein Geld mehr, gesundheitlich bin ich auch angeschlagen und weiß dass ich mein Leben ändern muss, aber weiß nicht wo ich anfangen soll ( außer Jobsuche ) und kriege den Hintern nicht mehr so recht hoch und könnte oft nur heulen. Dann gibt es Tage, da bin ich wieder stark, bis ich wieder auf die Fre_ _ e kriege.

Eins habe ich mir aber vorgenommen und fange mit kleinen Schritten an. Probleme anderer nicht mehr zu meinen eigenen zu machen und auch an mich zu denken, was ich nie, nie getan habe..........
 
AW: Bist auf dem einzig richtigen Weg !

Lieber Gast,

Dein Schluss-Entschluss hat es in sich: genau darum geht es jetzt: endlich mal an Dich denken, nicht nur für andere da sein, die dann ihrerseits nicht für Dich da sind..Dich also nicht mehr ausnutzen zu lassen. Von niemandem !
Darum geht es : dass endlich einer mal ( also Du selbst 🙂 !) sich erlaubt im positiven Sinne egoistisch zu sein.
Geben-Und-Nehmen ( das wurde mehrmals erforscht und bestätigt) beruht auf einer gewissen GEGENSEITIGKEIT, und wenn diese Balance/Gleichgewicht nicht stimmt sind derartige Beziehungen für einen Teil entweder krank machen ( sowohl physisch wie psychisch) oder gescheitert. Diejenigen die profitieren, lassen nicht wirklich los,
diesen Schritt muss das "Opfer" vollbringen, also aus der Opferrolle aussteigen. Das ist kein leichter Prozess, doch jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt. Ich denke auch, dass Du da durch musst, bewusst dein eintrainiertes altruistisches Verhaltens-Muster durchbrechen. Dich immer wieder bewusst fragen ( egal was wer von Dir will),
ob das jetzt WIRKLICH WIRKLICH für Dich stimmt, wenn Du aushilfst. Und dann versuchen ( wird am Anfang ziemlich Mut brauchen, weil die Vampire Dir sicher nicht dafür danken, im Gegenteil…) das einzuholen und
durchzuhalten. Nicht "schwach" zu werden!


Dass Du nicht genügend gelernt hast, zu Dir zu schauen, bzw. viel zu viel Dir Schadendes toleriert hast, hängt zehrwahrscheinlich mit der jüngsten Kindheit zusammen. Du schreibst, dass da nie ein leiblicher Vater war, und dass Deine Mutter offenbar mit dem Single-und Alleinerziehenden überfordert war, weshalb sie für Dich kein grosses Interesse entwickelte. Das sagt jetzt alles, denn wenn ein Kind in seinem frühsten Erdendasein nicht von AUSSEN erlebt, dass es eine Freude ist, dass man für es schaut, dass es wichtig ist, dann verinnerlicht so ein Kind (unbewusst) die Einstellung: weil ich niemandem genug wert bin, bin ich nicht viel wert..und weil ich nicht viel wert bin, muss ich meine Existenzberechtigung sozusagen erarbeiten…und damit ist der Grundstein für das Sich-Ausnutzen-Und-Sich-Selbst nicht ernst genug zu nehmen gelegt.


Glücklicherweise durftest Du dann in Person Deines Stiefvaters die vielleicht rettende Erfahrung machen, dass es doch Menschen gibt, denen an Dir liegt. Diese Erfahrung solltest Du noch mehr versuchen zu verinnerlichen..denke mehr an das Gute, das Dir diese "Papa" gab.

Umso tragischer sein Tod. Für alle. Das war sicher traumatisch für Dich, was auch zeigt, wie lange Du gebraucht hast um diesen gewaltigen Verlust nur einigermassen zu verarbeiten. Doch leider werden die Weichen im Leben in den allerersten Jahren stark gelegt, so dass Du nachher wieder in die alte Rolle von der GEBENDEN bis zum Geht-Nicht-Mehr geraten bist. Es ist dann ein Teufelskreis, weil man mit dieser Einstellung leider Menschen ANZIEHT, die ihrerseits das Pendant "bieten", nämlich Parasiten und Vampire…Du musst jetzt schauen, dass Dein Sohn nicht auch zu so einem wird, denn er hat natürlich mitbekommen, wie Du Dich gegenüber der Welt verhälst. Also da bewusst Grenzen ziehen.

Dass dann nach und nach mit dem Aelterwerden sozusagen die Puste ausgeht, ist verständlich. Auch dass das Elend sich in Körperkrankheiten wiederspiegelt ist nicht selten der Fall. Du schreibst irgendwo, dass Du fürchtest noch depressiv zu werden….ich denke, lieber Gast, das bist Du verständlicherweise schon seit Jahren. Das heisst NICHT, dass Du nicht auch ein Stehaufmännchen und stark ( leider manchmal zu stark…) bist, aber das heisst, dass auch der Krug brechen kann ( "der Krug geht zum Brunnen bis er bricht"). Du bist kein Roboter, Du bist
ein Mensch, und die menschliche Seele / Körper reagieren auf solchen Dauerstress. Wir können uns nicht aussuchen tot oder lebendig zu sein, bzw. die positiven Gefühle zu fühlen, die negativen jedoch nicht..leider🙂.


Trotzdem würde ich sagen, Du bist auf dem richtigen Weg. Nun stellt sich die Frage, was Du Dir für Hilfen besorgen kannst auf diesem Weg. Bestimmt wirst Du auch ganz ohne Hilfen ( wenn Du es schaffst den
neuen Weg zu gehen….das ist leichter vorgenommen als GEMACHT !!! Sehr viele Menschen wissen eigentlich,
was sie "falsch" machen ( im Kopf), doch bei der UMSETZUNG hapert es dann..), aber ich möchte, dass Du Dir bewusst bist, dass es keine Schande wäre, wenn Du Dir endlich Hilfen leisten würdest, denn alleine hast Du
mehr als genug im Leben gemeistert.

An was für Hilfen denke ich: eigentlich auf allen Ebenen. Ich weiss nicht, ob Du zur Zeit schon die Kraft hast, allzu viel zu arbeiten, doch es gibt auch da Unterstützung. Wenn Du einen Antrag auf IV ( Invalidenhilfe) stellen würdest, so denke ich, dass Du gute Aussichten hättest aufgenommen zu werden. Es gibt auch Zusatzleistungen vom Staat, wenn klar ist, dass der Ehemann finanziell unzuverlässig ist. Ich kenne mich zu wenig aus auf dem Gebiet, doch frag Dich doch mal um. Darfst allerdings nicht zu stolz sein Hilfen anzunehmen, und wenn die "Freunde" und Bekannten ( und der sowieso Dich immer schlecht-machende Noch-Ehemann seinen negativen Senf dazu gibt..) nicht optimal reagieren, einfach reden lassen. Es ist egal was Menschen sagen, die Dir sowieso nicht gut gesinnt sind !!! Vergiss deren Urteil, lass Dich von denen nicht beeinflussen !!!!! Die Menschen, die Dir gut gesinnt sind, werden die Idee Dir helfen zu lassen genial finden🙂.


Und dann solltest Du mit Deinem Arzt über eine vorübergehende medikamentöse Therapie denken. Es gibt viele Patienten, die sich schämen ( selbst vor ihrem Hausarzt) zu sagen, was Sache ist. Dann gibt es auch viele Hausärzte, die hinter den typischen Symptomen für Depression nur den körperlichen Anteil sehen, der dann
behandelt wird. Ich kann mir also gut vorstellen, dass Dein Arzt Dir noch keine entsprechenden Mittel verschrieben hat. Es ist keine Schande , lieber Gast, vorübergehend ( sozusagen zur Stärkung der Seele) ein Psychopharmaka einzunehmen. Wenn wir z.B. eine Lungenentzündung haben oder sonst etwas…nehmen wir selbstverständlich Antibiotikum, um zu genesen. Wenn die Seele angeschlagen ist, schämen wir uns viel zu oft , die entsprechenden Medikamente um überhaupt wieder auf die Beine zu kommen, zu konsumieren. Bzw. wir machen es im Geheimen. Man weiss das die Depressionshäufigkeit am steigen ist, und bis 2020 den Herzinfarkt ( der an erster Stelle der Todesursachen steht) verdrängt hat. Wir leben in einer Gesellschaft, in der je länger jeder mit sich selbst so viel zu tun hat, dass er eben nicht mehr Hilfe bieten kann. Verwandte etc. sind manchmal meilenweit entfernt und und
also, ich würde Dir vorschlagen, mal als BASIS eine zeitlang ein Antidepressivum zu konsumieren. Bitte nicht den Mut verlieren, wenn es Dir in den ersten Wochen des Einnehmens eher schlechter als besser geht. Verlange ein Beruhigungsmittel ( Benzo) dazu, damit Du in kritischen Momenten während der s.g. "Einschleichzeit" etwas in Reserve hast. Ein Trost: desto schlechter es Dir in den ersten Wochen manchmal gehen kann ( muss aber nicht sein !!!!), desto sicherer kannst Du sein, dass Du auf das Medikament reagierst…und dann ist die positive Wirkung danach umso besser…Es braucht jedoch manchmal Geduld. Wenn Du realisierst, dass Du ein Antidepressivum nicht verträgst ( also extreme Angst- und andere Zustände erlebst während der Einschleichzeit), dann zögere nicht,


das Medikament zu wechseln. Es gibt heute sehr gute , die wenig Nebenwirkungen haben, doch jeder Mensch reagiert sehr verschieden auf die Chemie. Im Gegensatz zu Kopfschmerz- und anderen Tabletten, muss mit
Psychopharmaka experimentiert werden. Kann Geduld brauchen, kann aber auch auf Anhieb klappen.



Und dann sollte kein Mensch nur Psychopharmaka nehmen, auch wenn es ihm/ihr ( sobald sie wirken) viel besser gehen wird, und Lebensfreude und -Kraft zurückkehren. Trotzdem muss die WURZEL DES ÜBELS behandelt werden ( eben in Deinem Fall lernen Deine innere Stimme ernst zu nehmen und vor allem umzusetzen..), was häufig nur,
bzw. viel leichter und besser in einer Psychotherapie möglich ist. Mit einer Psychotherapeutin bist Du vor allem mal nicht mehr allein. Schon das hat auf die Seele eine grosse positive Wirkung !!!! Da kann das Kindheitstrauma vom prinzipiell Unwillkommen- und nicht genügend Beachtetwordensein ( wie in Deinem Fall) schon ein stückheit korrigiert ( geheilt ) werden. Denn für den Therapeuten bist nur Du im Focus, manche nennen ihn/sie "den Advokaten des Klienten". Nur das schon einmal über einige Zeit erleben zu dürfen, verändert einem..und dann wird Dir der Therapeut oder die Therapeutin helfen bei der Stange zu bleiben ( wenn die Zögermomente, die immer kommen werden, vor allem am Anfang der Reise..nachher wird man nach und nach selbstsicherer…die Spirale geht vielleicht zum ersten Mal im Leben langsam hoch…🙂). In der Regel werden in der Schweiz Psyc hotherarapien nur von der Krankenkasse bezahlt, wenn ein Mensch "zusatzversichert " ist. Soviel ich weiss,
doch das ist nicht up-to-date werden in Deutschland bloss die Psychoanalyse und Verhaltenstherapie finanziert. Die Gesprächstherapie leider nicht. Und dann werden bei uns die Psychiater ( die Medizinstudium haben)
anstandslos von den Krankenkassen finanziert. Es kann deshalb sein, dass Du zu einem Psychiater gehen musst.


Doch heutzutage haben sehr viele Psychiater sich auch zu Psychotherapeuten ausbilden lassen. Du kannst das im Google oder/und auf ihrer Homepage nachlesen. Desto mehr Kurse sie in Psychologie und -therapie besucht haben, um so besser.


Also, lieber Gast, verfolge den ersten Schritt, den Du super selbst erkannt hast ( GRATULATION!!) nun
konsequent weiter. Hilf Dir selbst…und such Dir Hilfe dort wo eine echte Chance besteht, dass Du echte Hilfe bekommst. Und denk daran: vergiss was andere dazu sagen oder meinen oder denken, denn DU ALLEIN BIST JEDEN TAG UND JEDE NACHT MIT DIR ZUSAMMEN. KEIN MENSCH AUF DIESER WELT KANN WISSEN, WAS
DU ZUWEILEN DURCHMACHST ( Dich auch manchmal durchschleppst..), WESWEGEN DU DICH NICHT NACH DEN RATSCHLÄGEN ( die oft Schläge sind..) RICHTEN SOLLST. NUR WENN DU WEITERHIN LERNST AUF DEINE INNERE STIMME ZU HOEREN UND SIE DANN AUCH ERNST ZU NEHMEN, geht es Dir langsam aber sicher besser….
Ich weiss, das ist schwer, gerade in einer Gesellschaft, in der eigentlich verlangt wird, dass man die innere Stimme ignoriert..also sich anpasst…aber leider ist es der einzige Weg…viel, viel, viel Kraft und Glück wünscht Dir von ganzem Herzen Desdemonaschall ( die aus eigener trauriger Erfahrung weiss wovon sie schreibt 🙁!)
 
Ich muss mich ganz herzlich bedanken für dein langes Statement. Ich lese mir das nachher nochmal in Ruhe und ganz langsam durch. Beim Lesen kamen mir noch 1000 andere Dinge aus der Vergangenheit in den Sinn. Als mein Sohn per Notkaiserschnitt geboren wurde Abends und mein Stiefvater 6 Stunden später starb, was mir mein Mann morgens als er kurz bevor er ins Büro maschiert ist gesagt hat, schüttel ich heute den Kopf. Unser Sohn mit Lungenentzündung ein paar Std. zuvor geboren, mein Papa tot und er geht ins Büro und kam nicht mal eher ins Krankenhaus am Abend, nein... Ich kannte seinen Chef, der hätte ihm sofort frei gegeben und nicht nur für den Tag. Mein Ex hatte ja eh Überstunden ohne Ende, gesammelten Resturlaub aus Jahren zuvor. Heute würde das jemand nur einmal mit mir machen, nie wieder. Was ist das für ein Mann und warum habe ich mich nicht schon viel eher getrennt? Er hat nie hinter mir gestanden, aber das was ich gerade davor geschrieben habe klingt heute in meinen Ohren unglaublich. Ich dachte nachdem ich mich getrennt habe, geht ihm ein Licht auf, was er verloren hat. Nein, ich denke es kam ihm gerade recht.

Thema Tabletten - nein, ich denke vorerst kriege ich das noch irgendwie so hin. Es gibt halt Tage, da versinke ich und mich wundert manchmal selbst, wie stark ich bin. Ich bin auch jemand der sich auch nichts anmerken lässt, wenn es mir nicht gut geht., immer alles mit mir selbst ausmachen, ja... Vielleicht liegt das auch in der Kindheit begraben. Meine Mutter hatte eh nie ein Ohr für uns Kinder und als ich den ersten Liebeskummer hatte, war sie echt fies. Ich soll mich nicht so anstellen und kritzelte mir was in mein gemeines ins Tagebuch, nachdem meine erste große verstorben war. Aber ich frage mich wirklich, warum habe ich soviel im Leben auf die Nase bekommen? Ok, den Mann hätte ich nicht heiraten dürfen, mich eher trennen müssen. Aber ich gerate auch so oft an die falschen Menschen. Ist mal alles ein paar Wochen normal, Wochen nie länger, kommt schon die nächste Plage. Ich erwarte nicht viel, einfach nur dass nichts passiert. Leider kommt immer ein Nachschub, deshalb denke ich schon, dass manche Menschen mehr Pech haben und andere mehr Glück. Ich bin auch nicht undankbar, im Gegenteil. Ich spende, obwohl ich selbst nicht viel habe, mir tun schnell die Menschen leid, die auch mal Pech haben ( so wie akutell die Ex-Freundin von meinem Sohn, der geht es momentan ganz schlecht und mich beschäftigt das den ganzen Tag, weil sie mir so unendlich leid tut ). Ich kümmere mich um Menschen, frage nach, biete Hilfe an usw. Ich kann darauf nicht hoffen. Einmal habe ich gesagt, dass es wohl besser ist wenn ich ein Mensch ohne Gefühl und Mitleid werden also ein Schwein, dem es egal ist wie es anderen geht. Die Menschen scheinen ja mehr Glück zu haben, so ein Gedanke kam mir mal. Das bin aber nicht ich, ich bin halt sehr sensibel auf der einen Seite, aber auch hart im Nehmen. Ich bin durchaus auch dankbar für die wenigen Momente im Leben wo ich Glücklich war. Es gibt Menschen in meinem Umfeld, die jammern auf hohem Niveau...Da schüttel ich innerlich immer den Kopf. Die haben alles - Familie, Haus, Reise, Großeltern die sich kümmern ( habe ich alles nicht ) finanzielle gut, gesund und meckern und neiden anderen noch was. Sowas ist mir unbegreiflich. Ich habe meinen Sohn vom ersten Tag alleine großgezogen, mein Mann war ja als Workaholic im Büro. Er wußte nichts von uns, von mir, dem Kind - nichts. Wenn wir Glück hatten, konnte ich ihn mehr oder weniger zwingen mit uns in Urlaub zu fahren, was damit endete, dass er ständig am Handy hing beruflich.

Egal, das Thema ist vorbei, aber es tut oft noch sehr weh... Auch jetzt - ich will mal gerade nichts von ihm hören und sehen von seinem Mist den er baut. Darüber vergisst er aber auch mal wieder seinen Sohn. Er macht keinen Anstalten mal einen Termin zwecks Treffen zu vereinbaren. Darüber wollte ich mich nicht mehr ärgern - mir tut es aber weh für den Jungen. Er hatte Konfirmation dieses Jahr - Familie, Fehlanzeige. Das tat mir auch weh, aber ich kann es nicht ändern. Ich denke mit der Therapie werde ich auf jeden Fall in Angriff nehmen, die Tabletten lass ich erstmal außen vor.

Nochmals ein großes Lob für deinen langen Bericht. Danke, danke, danke!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
 
an Elch und Gast

Danke lieber Elch für Dein "Danke" , und auch Dir lieber Gast für Dein Danke.

Invalidenhilfe (IV) bekommt man in der Schweiz ( das sind um die 2000 Franken), wenn nach vielen Untersuchungen ( medizinisch, psychiatrisch..) erwiesen ist, dass man zur Zeit arbeitsunfähig ist. Dann bezahlt der Staat ( bis man 65 Jahre alt ist, und die s.g. Pensionskasse für alle 65jährigen zuständig ist) den Lebensunterhalt. Man kann auch teil-arbeitsunfähig geschrieben werden, dann bekommt man vom Staat so viel wie man eben nicht mehr erarbeiten kann.

Dir lieber Gast möchte ich noch sagen, dass Du sicher ein dankbarer und guter Mensch bist. Meistens helfen ja genau diejenigen denjenigen die es schlecht ( und manchmal schlechter als sich selbst) geht , am meisten. Ich finde Dich auch ein sehr starker Mensch, doch was oft bei Menschen passiert, die eine Mutter wie Du sie hattest, hatten, ist, dass sie nicht über ein wirklich gesundes Selbstwertgefühl verfügen. Sie strahlen das dann leider aus, so dass sie nicht lediglich Pech im Leben haben, sondern eben leider oft ( unbewusst) Situationen und Menschen suchen/anziehen, die ihnen sozusagen bestätigen ( wie die Mutter oder eine andere prägende Person), dass sie nicht wirklich viel wert sind, und sie wieder so behandeln wie die Mutter oder eine andere prägende Person. Bei diesen Menschen fühlen sich dann Menschen wie Du ( ich bin/war…es ändert sich zur Zeit viel bei mir…) "zu Hause". Diese Behandlung ist zwar grausam, aber VERTRAUT. In einer Psychotherapie ( wo man hoffentlich anders behandelt wird als von der Ursprungs-Prägungs-Person/en) merkt man dann langsam aber sicher, dass man eben auch Respekt und Liebe bekommen kann..und so beginnt man dann langsam auf einen anderen Weg zu gehen, auf dem man dann auch andere Menschen trifft. Klar, wie Du schreibst, Glück gehört sicher auch in jedem Leben dazu. Ich wünsche Dir alles Gute und denke daran, auch starke, dankbare, gebende Menschen haben ein Recht mal schwach sein zu dürfen, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Herzlichst Desdemonaschall
 
Liebe Elch,

ach so..Gast = Elch..verstehe das System nicht, dachte Gäste sind Leute, die neu hinzukommen...

Ich bin sicher, dass Du es mit Deinem Sohn besser gemacht hast. Auch ich hatte mir das bei
meinen Kindern fest vorgenommen ! Klar machen wir ( wieder andere) Fehltet, doch ich bin
davon überzeugt, dass wenn Eltern ihrem Kind das Gefühl von Willkommensein und Liebe
geben, dann ist es auch nicht so gravierend, wie wenn wir immer wie Roboter funktionieren
täten...

Du hast mich gefragt, wie ich mir in meiner Situation helfe. Ich hatte ein Trauma vor 2 Jahren,
als mir mein Ex ( nach 36 Jahren) sagte, dass er mich WIEDER betrogen hatte, mit Prostituierten.
Er machte das kurz nach der Geburt unseres ersten Kindes, gestand es mir..wir trennten uns,
doch weil ich wieder schwanger und er sehr reumütig war und immer tat, blieb ich bei ihm. Er
war ein äusserst überzeugender Schauspieler…vor 2 Jahren fiel ich aus allen Wolken. Nach dem
ersten Schock und der neuen Distanz ( seit 5 Monaten sehen wir uns nicht mehr) nehme ich
Antidepressiva und gehe gleichzeitig in Psychotherapie. Es geht langsam bergauf..natürlich auch
immer wieder mit Rückfällen…doch ich merke, dass ich ( obwohl ich mich oft einsam und allein
fühle ) ich resoluter gegenüber neuen Männern bin. Möchte nicht wieder einen Schrecken ohne
Ende…"lieber" ein Ende mit Schrecken 🙁 Und da ich noch nicht soooo lang und soooo aktiv
auf der Suche bin, hoffe ich schon noch auf etwas Liebe mit Respekt und Augenhöhe…es gibt
jedoch auch Tage ( wie bei Dir liebe Elch) an denen ich denke, so ein Glück hab ich bestimmt
nicht. Glücklicherweise sind diese Tage immer weniger..ich denke, wenn man die Hoffnung
ganz verliert, hat man auch kein Glück…aber ich weiss es nicht. Mein Leben und ich sind im
Umbruch, weshalb ich diesbezüglich nicht so viel sagen kann🙂. Werde im August 60….

ich sende Dir liebe Grüsse und ich hoffe, dass Du wieder hoffen kannst, irgendwann…Desdemonaschall
 

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