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Einfach nur niedergeschlagen

Sarah1899

Neues Mitglied
Hallo zusammen :)
Ich bin Sarah (29) und ich bin derzeit in einem ziemlichen Tief, weshalb ich mir hier ein paar Tipps erhoffe. Es geht um meine berufliche Situation. Ich habe bis Juli 2023 als Sozialpädagogin in der Schulsozialarbeit einer Berufsschule gearbeitet, wo ich super glücklich war. Ich habe dort 2 Jahre gearbeitet. Leider war der Vertrag befristet und es konnte nicht entfristet werden. Meine Kolleginnen und ich haben alles versucht, dass ich dort bleiben kann, aber leider vergebens. Es war wirklich mein Traumjob, ich habe mich pudelwohl gefühlt. Ich hatte tolle Kolleginnen und die Arbeit mit den Jugendlichen hat mir extrem Spaß gemacht. Es war eine super dankbare Aufgabe. Seit dem 01.09 habe ich nun einen neuen Job. Ich kann ständig nur an meine alte Stelle zurück denken. Zudem ist meine neue Stelle nicht so, wie ich sie mir vorstelle. Ich arbeite nun mit Arbeitslosen zusammen, um sie in den Arbeitsmarkt zu integrieren, es ist eine vorgegebene Maßnahme. Es ist im Vergleich zu vorher sehr undankbar, da die meisten Menschen keine Lust haben und mich dies spüren lassen. Zudem ist es ein Wirtschaftsunternehmen und ich stehe unter großem Leistungsdruck.
Es zieht mich alles so runter, dass ich fast jeden Tag am weinen bin. Ich gehe sehr ungern zur Arbeit. Ich würde einfach gerne wieder mit Jugendlichen arbeiten und wo das Angebot freiwillig ist.
Dass ich von meiner Stelle weg musste, hat mir den Boden unter den Füßen weg gerissen.
Jetzt bin ich schon am Bewerbungen schreiben, in der Hoffnung, schnell dort weg zu kommen. Meine Frage ist jetzt, was ich tun kann, dass ich die Zeit, die ich dort noch bin, gut „überstehe“. Eigentlich würde ich gerne mit einem Psychologen darüber reden, aber die Wartezeit ist sehr groß. Derzeit würde ich mich am liebsten krankmelden, aber da ich schon einmal krank war, hätte ich irgendwie ein schlechtes Gewissen. Ich freue mich über eure Meinungen.

Liebe Grüße,
Sarah
 

Erytheia

Sehr aktives Mitglied
Hallo Sarah,

Jetzt erst recht - das sollte Dein Motto sein und Dein derzeitiges Problem als Herausforderung betrachten. Versucht man nicht immer sein Bestes zu geben, ist man sich das nicht selbst schuldig ?
Verganges hinterher zu trauern, frustiert. Du musst nach vorne schauen und die Vergangenheit dort lassen wo sie hingehört, in der Vergangenheit.
Auch an Deinem jetztigen Arbeitsplatz gibt es Menschen, die Dich brauchen und wenn vor ihnen ein frustiert lustloser desinteressierter Mensch sitzt, dann wird das spürbar wahrgenommen und die Reaktion ist dementsprechend. Warum sollte Dein Gegenüber positiv eingestellt sein, wenn Du soviel Pessimismus ausstrahlst, das man damit ein ganzes Gebäude füllen könnte.
Suche nicht das, was Dir an Deinem jetzigen Arbeitsplatz missfällt, suche das, was positiv ist.
Wenn Du jetzt denkst, das gibt es nicht, dann hast Du nie wirklich danach gesucht.
Es sind doch immer die positiven Aspekte, die das Negative überlagern und nicht umgekehrt.
Mögen sie auch wenig sein, aber das Wenige hat eine große Macht - wenn Du es zulässt.
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Ich kann mir schon vorstellen, dass das Klientel einen großen Unterschied macht und auch, dass die Arbeit mit Menschen, die deinen Service eigentlich gar nicht wollen, sehr frustriert. Ich würde daher konsequent versuchen, eine neue Stelle zu finden in der Arbeit mit Jugendlichen.

Dass du deiner alten Stelle noch nachhängst, da es für dich deine Traumstelle war, ist nachvollziehbar. Allerdings kannst du da ja nicht mehr Fuß fassen und das musst du akzeptieren. Veränderungsprozesse durchlaufen Phasen, du trauerst noch ganz arg. Hier (https://www.bettinahielscher.de/tal-der-traenen/) kannst du beispielhaft sehen, wie solch ein Prozess abläuft und eben auch, dass zumindest diese Sicht auf die Dinge besser werden wird. Mit fortschreitender Zeit wird dann auch die Kraft mehr für die neue Perspektive, die es aufzubauen gilt. Anders als mein Vorschreiber würde ich nicht versuchen, ob es in diesem Job nicht doch noch besser wird. Die wesentlichen Rahmenbedingungen werden sich hier ja nicht ändern; was dich glücklich macht weißt du hingegen schon.

Ob du dich krankschreiben lassen solltest würde ich von deiner Belastungssituation abhängig machen. Wenn es dir wirklich ans Gemüt geht und auf die Seele drückt, sollte deine Gesundheit vor Loyalität gehen. Du markierst dann ja nicht, sondern bist ernsthaft belastet. Da kann dich auch erst einmal der Hausarzt aus dem Verkehr ziehen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Hallo, wenn es Dir sehr schlecht geht, könntest Du Dir von einem Arzt etwas zur Stimmungsaufhellung verschreiben lassen. Zur Not krankschreiben lassen, wenn es nicht mehr geht.

Du kannst versuchen, die Situation zumindest für Dich mental etwas zu ändern, indem Du weniger an Deine alte Stelle denkst, sondern daran, dass Du den Arbeitslosen etwas geben kannst, ihnen helfen kannst. Interessiere Dich für sie, guck nach Möglichkeiten, wie Du sie motivieren kannst. Wenn man anderen hilft und ihnen etwas Gutes tut, dann macht einen das auch zufriedener.

Parallel natürlich kannst Du Dich weiter bewerben. Wenn Du Dir sagst, dass diese Stelle, wo Du jetzt bist, nicht für immer ist, dann versuche, das Beste daraus zu machen.
 

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