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Einfach weg-----

S

SomeoneLikeYou

Gast
Hallo an euch,

es ist komisch, bis gestern Morgen war alles okay. Meine Freunde und ich gingen in unsere Klasse, ziemlich gut gelaunt. Dann kommt eine Freundin dazu und sie war kreidebleich im Gesicht. Sie sagte, dass der Sohn unserer Klassenlehrerin gestorben sei und wir deshalb die nächste Zeit erstmal keinen Unterricht bei ihr haben, weil es ihr dementsprechend geht. Verständlich.

In der 1. Stunde saßen alle ganz still auf ihren Plätzen und kaum einer wusste, was er sagen solle. Dann rannte die erste weinend aus dem Klassenzimmer. Ich hinterher, konnte die Tränen auch nicht mehr zurückhalten. Nach und nach kamen die anderen dazu und am Ende standen von 23 Schülern 15 da und weinten. Es war oder besser ist für mich, als wenn ich nicht ganz da bin.

Ihren Sohn kannte ich noch nicht einmal, doch wenn ich daran denke, dass wir am Tag davor in der Klasse saßen und miteinander gelacht haben muss ich gleich wieder daran denken.

Kann sie überhaupt noch wieder lachen? Wie soll sie das tun? Sie hat ihren Sohn verloren. Heute wollte ich zu ihr fahren, aber dann hat mir eine Freundin gesagt, ich solle es lieber lassen. Immerhin bin ich ja auch nur eine ihrer Schülerinnen. Das ist schon richtig. Doch ich denke die ganze Zeit über das Vorgefallene nach. Ich denke: Hoffentlich ist sie nicht alleine, bitte lass sie alles gut übertstehen, doch ich habe keine Gewissheit, bis Mittwoch.
Da gehen wir alle zur Beerdigung.

Eigentlich ist der Tod nichts Neues, vom Tag der Geburt an sterben wir alle. Doch immer wieder, wenn es passiert ist es ein Gefühl, dass man kaum begreifen kann.

Was soll ich fühlen? Wie soll ich denken? Was soll ich machen? Ich habe keine Ahnung.

SomeoneLikeYou

P/S : Ich habe euch noch ein Bild von mir hochgeladen.
 

lea

Aktives Mitglied
einfach weg

hallo du, deine wahrscheinlich erste Begegnung mit dem Tod hat dich ganz schön durcheinander gebracht, ja? Ich kann dir nachfühlen, wie es dir geht. Ich betreue alte Menschen und irgendwie wachsen sie einem alle ans Herz. Wenn dann einer stirbt, ist es jedesmal wieder wie beim ersten mal, nicht mehr ganz so schlimm aber doch da. Man kann nicht begreifen, dass sie/ er nie wieder in diesem Bett liegt, nie wieder an diesem Tisch sitzt, man nie wieder mit ihm reden kann. Jeder reisst eine Lücke, egal wie alt sie sind. Bei so jungen Menschen wie deinem Bekannten wiegt das natürlich noch schlimmer. Du empfindest das als sinnlos, weil er sein Leben noch nicht gelebt hat. Und du wirst mit der eigenen Endlichkeit konfrontiert, weil dir das ja auch passieren kann. Dein Gefühlschaos in dieser Situation ist ganz normal, akzeptiere deine Gefühle so, wie sie kommen. Das wird dir helfen, die Sache zu verarbeiten und eine Einstellung dazu zu finden. Du kannst sicher mit deinen Mitschülern drüber reden, oder? Zu deiner Frage, ob du deine Lehrerin besuchen sollst oder nicht, kann ich dir nur was erzählen. Ich hab ne freundin, deren Sohn mit 15 Jahren gestorben ist. Sie hat sich bitter beklagt, dass in der ersten zeit kaum einer zu ihr gekommen ist. Das ist nicht mal schlechter Wille. Die meisten haben Scheu, weil sie nicht wissen, was sie sagen sollen und wie sie mit den Hinterbliebenen umgehen sollen. Und die widerum würden sich freuen, wenn einer käme damit sie spüren, in ihrer Trauer nicht alleine zu sein. Du könntest sie fragen, ob du vorbei kommen kannst. wenn sie das nicht will, ist es okay aber sie weiss, dass sie dein mitgefühl hat. Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen helfen. Alles Liebe....Lea
 
T

Tori

Gast
Tod eines geliebten Menschens

Hallo someoneLikeYou!

>Eigentlich ist der Tod nichts Neues, vom Tag der Geburt an sterben wir alle. Doch immer wieder, wenn es passiert ist es ein Gefühl, dass man kaum begreifen kann.<

Wie recht du hast. Der Tod gehört zum Leben und eigentlich ist es doch seltsam dass wir ihn immer so scheuen und aus unserem Leben versuchen zu streichen (vergeblich natürlich). Der Mensch lebt seltsamerweise in unserer Gesellschaft als würde er ewig leben, als würde es den Übergang des Todes nicht geben.
Ich schreibe bewußt übergang, da ich an einen Tod in dem sinne dass dann alles vorbei ist nicht Glaube. Aber dies ist mein glaube und muss nicht für jeden gelten.

Trotz dass ich jemand bin der den Tod in seinem Leben hinzufügt und ihn sich bewußt macht, habe natürlich auch ich Ängste wenn es darum geht mich von jemanden verabschieden zu müssen, zumal das schon oft geschehen ist in meinem bisherigen Leben.
Vorallem denke ich dass es unerträglich scheint wenn es darum geht dass das eigene Kind vor einem selber stirbt.
In meiner Familie ist dies vorgekommen, meine Schwester ist vor vielen Jahren tödlich verunglückt und meine Mutter hat dafür 22 Jahre gebraucht darüber sprechen zu können ohne jedesmal fast zusammenzubrechen. Auch deshalb weil der Tod meiner Schwester so todgeschwiegen wurde und keiner den Mut hatte sie darauf anzusprechen. Durch dieses verdrängen ist es natürlich noch viel schlimmer geworden und sie wurde psychisch krank.

Deshalb möchte ich mich Lea anschließen. Ich denke dass es einfacher für die Betroffenen ist so natürlich wie möglich darauf zu reagieren. Wenn dein erster input war sie zu besuchen, ihr nah zu sein um ihr trost zu spenden so denke ich kann es nicht falsch sein. Aber frag sie vorher ob sie mit Besuch jetzt umgehen kann.

>Was soll ich fühlen? Wie soll ich denken? Was soll ich machen? Ich habe keine Ahnung.<

Was läßt dich denn so verzweifeln? ist es deine Hilflosigkeit die du spürst? Keiner wird ihr die Trauer nehmen können und das ist auch gut so. Trauerphasen sind sehr wichtig um das Geschehene verarbeiten zu können. Das einzige was Du machen kannst ist zu zeigen dass Du da sein und verstehen möchtest (in sofern du das kannst, ich weiß ja nicht wie das Verhältniss zu deiner Lehrerin ist), das tut in den meisten Fällen schon sehr gut.

Wenn dich das ganze sehr mitnimmt hast auch du das recht traurig zu sein, fühl also was du fühlst ohne scham.

Alles liebe und gute für Dich und Deine Lehrerin,
Tori
 

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