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Einschulung alleine gestalten?

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Hallo zusammen,

unsere Familie war schon immer sehr klein. Meine Eltern verstarben, als ich selbst noch ein Kind war. Ich wuchs bei meinen Großeltern auf, die inzwischen auch verstorben sind. Geschwister habe ich keine. Ich hatte erst spät das Glück, einen guten Mann zu finden, gemeinsam haben wir eine kleine Tochter. Leider währte unser Glück nicht lange. Als unsere Tochter 2 war, verstarb mein Mann an einem Herzinfarkt in unserem Wohnzimmer, während ich mit der Kleinen schon im Bett lag. Seine Familie hat mich daraufhin für seinen Tod quasi verantwortlich gemacht - hätte ich nicht geschlafen, hätte ich sein Umfallen mitbekommen und hätte ihn retten können! Seitdem besteht kein Kontakt mehr mit seiner Familienseite, zumal sie mir nach dessen Tod das Sorgerecht für meine Tochter haben entziehen wollen.

Seit 4 Jahren gibt es also nur meine Tochter und mich. Das ist nicht immer leicht, aber wir haben eine enge Bindung. Für eine neue Beziehung bin ich noch nicht bereit, zumal meine Tochter ihren Papa noch immer vermisst und ich ihn nicht ersetzen wollen würde.

Nun aber zu meinem Anliegen. Meine Tochter wird in wenigen Wochen eingeschult. Heute flatterte ein Brief von der Schule ins Haus, der mitteilte, dass für jedes Kind 8 Plätze bei der Einschulungsfeier gerechnet sind für Familie und Freunde. Mir wurde mitgeteilt, dass wir in Reihe 6 sitzen. Da musste ich schon mal schlucken, denn außer mir kommt wohl keiner zur Einschulung. Danach rief eine Bekannte an, deren Tochter auch eingeschult wird. Bei uns ist es üblich, eine Einschulungsfeier zu begehen, so mit Essen gehen und Geschenken. Ich wollte das ganze ein wenig umgehen und mir mit meiner Tochter einen schönen Tag machen. Nun berichtete mir die Bekannte, dass ihre Tochter meiner Tochter erzählt habe, dass zu ihrer Feier 30 Leute kommen. Sie meinte, sie habe nun daran denken müssen, dass wir sicher keine Feier machen würden und möchte uns zu ihrer Feier einladen. Ehrlich gesagt käme ich mir da etwas fehl am Platz vor. Es ist ja die Familie des anderen Kindes und alles wird sich um das Kind drehen. Meine Tochter würde da ja nur mitbekommen, wie viele Geschenke andere bekommen....

Allerdings weiß meine Tochter nun, dass ihre Freundin so eine Feier bekommt. Sie hat das beiläufig vorhin erzählt. Meine Intension war, sie zu fragen, ob sie auch eine Feier möchte, doch ehrlich gesagt, weiß ich nicht, wen ich einladen sollte. Unsere Bekannten sind ja größtenteils ihre zukünftigen Klassenkameraden, machen also selbst eine Feier. Ich habe zwar 2 gute Freundinnen, doch die haben selbst keine Kinder und meine Tochter hat jetzt nicht so viel mit ihnen zu tun. Ihre Paten waren Freunde meines Mannes und seit dessen Tod gab es von deren Seite weder Nachfragen noch Geschenke. Ich habe dann im letzten Jahr auch die Versuche nach Kontakaufnahme eingestellt.

Ich weiß also nicht, wen ich einladen könnte. Was würdet Ihr an meiner Stelle tun? Ich dachte daran, meiner Tochter zu sagen, dass es bei unserer Kleinstfamilie halt anders ist und wir es uns anders schön machen. Doch ich habe etwas Angst, wie es für sie ist, wenn dann am 2. Schultag alle von einem Fest erzählen können und nur sie nicht? Steht sie dann nicht gleich als "Außenseiterin" da? Sie hat es sowieso recht schwierig, Freunde zu finden und wurde bereits im Kindergarten damit gehänselt, keine Familie zu haben.

Bin für alle Tips und Ratschläge offen! Danke!
 
Hallo Gast,

zu einer "fremden" Feier würde ich auch nicht gehen, auch wenn die Einladung sehr nett ist.

Entweder du machst die mt deiner Tochter einen tollen Tag, etwas das nicht alltäglich ist wie z.B. einen Freizeitpark oder Ähnliches oder

du springst vielleicht über deinen Schatten und nimmst mal Kontakt zu den Großeltern auf. Im ersten Schock macht und sagt man oft vieles, was man mit etwas zeitlichen Abstand anders sieht. Vielleicht wartet einfach jeder auf den ersten Schritt vom anderen. Immerhin sind es ja doch die Großeltern. Ob da eine Chance besteht, kannst aber nur du berteilen.

Viel Glück bei deiner Entscheidung
 
Mach dir doch nicht schon am Schulanfang wegen sowas einen Kopf. Wir sind auch nur eine Familie bestehend aus 4 Personen. Gut sind doppelt so viel wie bei dir.
Würde es gelassen sehen. Vielleicht machst du da einfach nciht mit und machst mit deiner Tochter einen schönen Tag. Man muss nicht alles mitmachen was die Schule einen so vorschreibt. Es wird immer wieder vorkommen...darum sei froh das ihr euch beide habt.

Zu dem Herzinfakt.. ich kenne viele Fälle, in denen der Notarzt nicht mal hätte was machen können, wenn er daneben gestanden wäre. Wenn die Familie echt sowas denkt, dann sei froh das du sie los hast.
Klar ich finde es traurig weil ich weiß wie das ist, wenn man niemanden hat der hinter einem steht.
Aber lieber niemanden als Leute die einem immer nur das Leben schwer machen.

Ich würde dich gern in echt unterstützen. Wenn es nur hier in der nähe wäre. Dann würde ich einfach spontan als Platzfüller vorbeikommen und meine Kinder mitnehmen.
Andersfalls kann ich dir nur meine Freundschaft anbieten wenn du jemanden zum Quatschen sucht. Da ich dich als Gast nciht anschreiben kann, klicke doch auf meine Hp. Falls du interesse hast
 
Hallo Gastmama,

es ist oft schwer nicht zu vergleichen : " Was haben und erleben andere Kinder"... aber ich glaub aus dem Blickwinkel eines Kindes sieht die Welt oft anders aus.
Hat deine Tochter denn etwas gegen das zusammen feiern mit einem anderen Kind ?

Vielleicht hätte Sie Spaß daran ?
Ohne dem gleich soviel Gewicht zu geben und die Menge der Geschenke zu vergleichen.

Meine Tochter kommt auch in die Schule und als ich fragte, was wünscht du Dir in der Schultüte ?
Sagte Sie... egal... Hauptsache grooooß ;-)

Bin alleinerziehend und "unser Papa" kann auch nicht kommen und aus seiner Richtung haben wir keine Verwandten.
Meine Eltern und meine beiden Schwestern kommen aber.
Auch keine große Party... dafür gehen wir schön essen.

Ich finde es schön , das du dir Gedanken machst. Dein Kind hat immerhin eine gute Mama 🙂
Vielleicht kannst du dich überwindenirgendwo Anschluss anzunehmen.
Und wenn nicht ist es auch ok...solange Du das nicht verhemlichst vor deiner Tochter, sondern sie teil haben läßt an solchen Entscheidungen und ruhig auch deine Bedenken aussprichst.

Wünsch Euch eine schöne Einschulung !
Aus welchen Bunmdesland kommt ihr denn ? ;-)

Gruss aus Berlin
 
Hallo Gast,

nicht jedem Kind wird zur Einschulung eine Riesenfeier geboten, deshalb würde ich mir an deiner Stelle nicht zu viele Gedanken machen.
Gestalte den Tag für deine Tochter besonders schön und unternimm was mit ihr, woran sie Freude hat.
So hat sie mehr zu erzählen als die Kinder, die sich auf der Feier mit der ganzen Verwandschaft vermutlich gelangweilt haben.
 
Hallo Schattenglanz,

dass Du kommen würdest, ist ganz lieb von Dir/Euch, aber Ihr wärt für meine Kleine ja auch Fremde, das fände sie sicher komisch.....


und hallo weiße Feder,

lieb auch, dass Du an die Großeltern denkst, die meine Tochter haben könnte, aber nach 3 Verhandlungen vor Gericht wegen angeblicher unterlassener Hilfeleistung und dem Kampf ums Sorgerecht (weil ich als unfähige Mutter und Gefahr für das Kind dargestellt wurde) sehe ich die Gefahr der negativen Beeinflussung für mein Kind als größer an als die Hoffnung darauf, sie könnten zu einer schönen Einschulung beitragen.

Ich denke, ich war heute mittag mit der Situation einfach mal wieder überfordert. Irgendwie ist das mit der Familie gerade Dauerthema bei uns. Die Nachbarn von gegenüber waren auf einer Reise, die Kinder wurden von Oma und Opa betreut und meine Kleine fand es mal wieder schade, dass sie nicht auch mal OmaOpaBesuch haben kann. Bin dabei, mich um eine Leihoma oder einen Leihopa zu kümmern, nur das ist gar nicht so einfach.

Und im Kindergarten wurden Familienbilder gemalt - wer gehört dazu? Meine Tochter hat sich ganz viel Mühe gegeben und uns schön potraitiert - und ganz klein auf einer Wolke den Papa gemalt. Ein Junge machte sich dann wohl lustig darüber und fragte sie, ob sie denn nicht mal Großeltern habe oder ne Tante (oder so ähnlich). Sie sagte, dass die alle im Himmel seien, um auf sie aufzupassen (das sag ich ihr immer) und darauf meinte der kleine Blödmann wohl: "Dann hast Du keine Familie, nur ne Mama!" Sie ist da sehr sensibel, meinte letztens auch mal, sie wäre gerne "normal" und fragte, ob denn die vom Himmel nicht mal zu Besuch kommen könnten. Das bricht mir jedesmal schier das Herz. Ich sage ihr dann ja immer, dass es viele Arten von Familie gibt, wir eben eine ganz kleine sind, uns dafür aber ganz arg lieb haben. Bisher reichte das zum Trösten auch immer, doch so langsam erkennt sie, welche Nachteile so eine kleine Familie eben mit sich bringt. Es ist nicht so, dass sie materielle wenig erhält, aber es kommt eben alles von Mama. Wie sagte sie mal? "Wir sind nur zwei, nicht viele" Ihr fehlt ein wenig das Gemeinschaftsgefühl, zumal es ja auch an Festtagen wie Ostern oder Weihnachten so ist, dass es immer nur wir beide sind, es also jeden Tag für sie gleich ist. Das tut mir oft sehr leid, aber ich kanns leider nicht ändern.

Es tut gut zu wissen, dass mir da draußen jemand zuhört und mit mir fühlt. Wir wohnen übrigens in Hessen.
 
Ich habe deinen Beitrag gestern gelesen und das hat mich so getroffen. Ich kann deine Tochter verstehen, mir ging es als Kind ähnlich. Deine Offenheit gegenüber deiner Tochter, dann auch noch so sensibel und verständnisvoll, rührt mich. Verwandte können auch blöd sein. Ich habe zu meinem 11. Geburtstag eine Kindergartentasche von meiner Tante bekommen. Und so ein Kerzenatelier. Ich hasse basteln und hab das nie gerne gemacht. Wenn man dann Verwandtschaft hat, ist es nur schön, wenn es halt auch passt 😉 Der letzte Kracher war, als ich zu meinem 18. Geburtstag eine Karte bekam, auf der mein Vorname falsch geschieben wurde - falscher Anfangsbuchstabe!! Ne sorry, dann lieber keine Verwandten.
Ich würde an deiner Stelle den Tag mit ihr besonders verbringen. Abenteuerspielplatz, Zoo, Hochseilgarten, Klettern, Freizeitpark, Ponyhof etc... was deine Kleine halt mag! Geb ihr das Gefühl, dass es IHR Tag ist.
 
Du schreibst sehr lieb über dich und deine Tochter. Ich denke, selbst wenn sie jetzt manchmal eine Familie vermisst, wird sie später mal sicher von sich sagen, dass sie alles gehabt hat, was man sich an Familie wünschen kann und eines Tages wenn Du mal Großmutter bist...naja, da ist es ja noch hin 🙂
Ich kann dich gut verstehen. Die Idee zu der fremden Feier zu gehen finde ich nicht sooo schlecht. Frag doch mal Deine Kleine- Kinder sehen das ja oft nicht so kompliziert. Ansonsten mach was Tolles mit ihr, dass sie schon lang wollte (Ponyhof, oder sowas...)
Ich glaube, so große Familienfeiern sind für Kinder oft langweiliger, als ein Tag im Freizeitpark
Versuch ihr zu zeigen, dass es kein Nachteil ist, dass ihr nur zu zweit seid (schließlich hat sie dich ja dann ganz für sich 😉
Wirklich schade, dass ihre echten Großeltern dir so zugesetzt haben. Ich würde da auch den Kontakt meiden.

Langfristig find ich das mit der Leihoma ne tolle Sache. Wie wärs, wenn Du in einer Kirchengemeinde einen Zettel aushängst und mal mit dem Pfarrer redest, ob der jemanden weiß? Ich meine ein Pfarrer kennt ja seine Leute und weiß sicher von irgendjemandem, der sich vielleicht eine Enkelin wünscht. In der Kirche gibt es doch ne Menge gesellige Senioren- ist zumindest in meiner Gemeinde so 🙂
Kopf hoch, wenn deine Kleine erstmal in der Schule ist, hat sie so viele neue Eindrücke, da vergisst sie das mit der Feier auch ganz schnell, weil alles andere so aufregend ist.
Alles Gute! Gast VV
 
Mir ist da grad noch eine Idee gekommen: Habt ihr denn ein Haustier? Mag Deine Tochter denn vielleicht gerne eins? Da deine tochter ja etwas einsam ist, könnt ihr euch doch ein Haustier als neues "Familienmitglied" dazuholen. Da Du sicher Tagsüber arbeitest, wäre ein Hund vielleicht nicht so gut, aber ne Katze, oder ein (besser2) Meerschweinchen, oder Kaninchen brauchen ja nicht so viel "Aufsicht". Deine Tochter ist ja auch alt genug um sich darum zu kümmern.
Ich bin zwar generell nicht dafür, ein Tier als Geschenk zu machen, aber in eurem Fall, wäre das was anderes. Es wäre doch ein schönes Einschulungsgeschenk für deine Tochter, wenn Du am ersten Schultag mit ihr in die Zoohandlung, oder ins Tierheim gehen würdest, um einen neuen Spielkameraden auszusuchen. Besprich das doch mit ihr (es ist ja auch noch genug Zeit, sich über ein Tier zu einigen und die nötigen Infos einzuholen). Dann freut sie sich sicher massig auf ihr "Fest" und die blöden Kommentare der anderen wären ihr egal.
Grüße!
Gast VV
 
könntest Du vielleicht mal mit der Betreuerin reden damit diese den anderen Kindern vermittelt wie schlimm es eigentlich ist jemanden zu verlieren und dass deswegen hänseln SOFORT aufhören soll? Und das würde ich auch gleich mit der neuen Lehrerin besprechen. Also Deine Ängste und dass diese in der Schule dann dagegenwirken sollte?

Das finde ich auch notwendig. Und aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass das fruchtet, wenn Lehrkräfte das richtig machen.
 

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