Violiberty
Mitglied
Hallo alle zusammen,
Dies ist mein erster Beitrag und ich weiß eigtl garnicht wo ich anfangen soll. Ich versuche mich jedenfalls soweit möglich kurz zu fassen , aber die Sache auch für Außenstehende nachvollziebar zu schildern.
Nachtrag: Leider ist es mir nicht gelungen den Text kurz zu halten...
Leute, ich weiß, dass das ein langer Text ist und einige Dinge weit ab sind vom "normalen" moralischen Horizont, aber ich brauch dringend Rat und Meinungen!
Meine Ängste werden immer absurder, die Vorstellung kommt hoch, dass er schon tot in seiner Wohnung liegt, WEIL ich mich nicht gemeldet habe.
Bitte kritisiert mich, helft mir, sagt doch bitte irgendetwas!
Wie ich in meinem Vorstellungsbeitrag schon erwähnte, habe ich früh Kinder bekommen.
Mit ihrem Vater war ich verheiratet, bin aber schon seit 2008 nach 4 Jahren Beziehung von ihm getrennt. Er war extrem besitzergreifend und eifersüchtig, wurde mit der Zeit immer gehässiger , emotional und am Ende sogar körperlich gewalttätig.
Von 2009- 2013 hatte ich nochmal eine langjährige monogame Beziehung. Um ein Studium zu beginnen zog ich in eine größere Stadt, ca eine Woche vor dem Umzug eröffnete mir mein damaliger Partner, dass er nicht (wie geplant) mit umziehen würde, sondern lieber zu einem Freund in einer anderen Stadt ziehen will. Das heißt... ich war (und bin z. T immernoch) ungeplant völlig auf mich allein gestellt, in einer fremden Stadt, fern von Freunden und Familie und fiel in eine schwere Depression mit der ich immer noch kämpfe.
Im Februar 2015 lernte ich meinen "aktuellen Partner" kennen.
Die Gänsefüßchen deshalb, weil beides , sowohl "aktuell" , weil ich nicht weiß , ob die Beziehung bereits vorbei ist, als auch "Partner" , weil er eigtl nie eine Partnerschaft mit mir eingehen wollte, unsicher ist.
Wir haben beide psychische Probleme, er wird , seit wir uns kennen, ausschließlich medikamentös behandelt gegen Depression, Angstzustände. Dagegen nimmt er niedrig dosiert Venlafaxin.
Er hat aber auch neurotische und zwanghafte Tendenzen. Extreme Stimmungsschwankungen. Phasen extremer Nähe, wechseln mit Phasen der Zurückweisung.
Kurz bevor wir uns kennenlernten, hatte ich das selbe Medikament verschrieben bekommen. Andere hatte ich noch schlechter vertragen. Insgesamt nahm ich es ca 1 1/2 Jahre in unterschiedlichster Dosierung.
Meine Beschwerden wurden aber immer schlimmer, je höher die Dosis gesetzt wurde.
Aus Energietiefs wurde tagelanges nicht Aufstehen können. Aus Prokrastination wurde Ignorieren von akut anstehenden Pflichten. Gegen die Ängste und sozialen Hemmungen half mir das Medikament zwar, aber stattdessen legte ich unheimlich leichtsinniges Verhalten an den Tag, trank exzessiv Alkohol und ging mit fremden Männern nach Hause. Das entspricht nicht im Entferntesten meinem Charakter!
Ich wendete mich letztes Jahr im Juni eigeninitiativ ans örtliche Jugendamt, weil ich komplett den Überblick verloren hatte. Schaffte es nicht mehr Ordnung zu halten oder die notwendigsten Antragstellungen (Bafög etc) zu erledigen.
Das Jugendamt war genau einmal bei mir zuhause. Meine Kinder sind wohlerzogene sehr anständige Mädchen, sie machen keinen verwahrlosten Eindruck. Auch das Chaos in der Wohnung wurde als "hygienisches Chaos" bewertet. Ich wartete ca eine Woche auf Rückmeldung , bis mir gesagt wurde, dass ich noch "zu gut" zurechtkäme, das Jugendamt hätte keine Kapazitäten mir eine sozialpädagogische Familienhilfe zuzuteilen.
Ich brach mein Studium endgültig ab, reduzierte die Dosis und setzte das Medikament ab. Und versuchte mein Leben wieder Stück für Stück zu ordnen.
Seit dem geht es Stück für Stück aufwärts
Ich zahle Schulden zurück und meine Finanzen sind einigermaßen geregelt. Wir leben seit meinem Studienabbruch von Hartz4 und ich besuche seit April halbtags eine Maßnahme vom Arbeitsamt. Ich bemühe mich um eine Anstellung oder Ausbildung in Teilzeit, habe aber unglaubliche Angst davor, dass die Überforderungssymptome wieder überhand nehmen.
Die Wohnung ist oberflächlich weitgehend ordentlich und sauber... nur in Kisten , Schrankabteilen oder der Abstellkammer lauert das Chaos.
Die Mädchen kommen mittags von der Schule, ich unterstütze sie mit den Hausaufgaben, bin in der Lage sie anständig zu versorgen und wir machen Unternehmungen.
Gott, ich hole doch soweit aus! Aber ich halte diese Informationen für notwendig um meine und unsere Situation zu verstehen.
Mein Freund hat mich in einer der schlimmsten und schwierigsten Phasen meines Lebens kennengelernt. Und auch wenn er tatsächlich von Anfang an eine Beziehung im herkömmlichen Sinn ablehnte, unterstützte er mich freundschaftlich und emotional. Wir lebten phasenweise zusammen wie ein Paar, unternehmen Ausflüge mit meinen Kindern.
Ich hatte in der Zeit andere sexuelle Kontakte... aber vorallem aus dem Wunsch nach etwas "Festen" nach einem Mann der mich "will" sowohl sexuell als auch als Person.
In meinen vorherigen Beziehungen, hatte ich nie Probleme damit monogam zu leben.
Ich fühlte mich abgelehnt und versuchte meinen Freund zu ersetzen.
Er sagt einerseits, dass er mich nicht liebt, andererseits führen wir schon lange eine intime Beziehung. Er bezeichnete es immer als Freundschaft... neudeutsch "Freunschaft plus" oder eine Art "offene Beziehung".
Er ist seit 2 1/2 Jahren, der einzige Mann, den meine Kinder als Partner erlebten, der auch bei mir übernachten durfte. Ich kenne seine und er meine Familie.
Wir haben so oft darüber gesprochen, ich habe ihm immer ehrlich gesagt, was ich ansonsten gemacht habe, bzw ihn um Erlaubnis gebeten, einen ehemaligen Freund zu besuchen (mit der Aussicht auf sexuellen Kontakt)
Ich hätte mir manches Mal Eifersucht oder Besitzansprüche erhofft, aber im Gegenteil hatte ich eher den Eindruck, dass ihn die Vorstellung von mir mit anderen Männern erregt.
Dazu muss ich sagen, dass er ein extrem niedriges sexuelles Verlangen besitzt. (durchschnittlich einmal im Monat, mal monatelang garnicht, dann mehrmals pro Woche)
Nach mir oder allgemein.
Ich glaube, dass er seine Bedürfnisse eher durch Pornos und Masturbation auslebt und weiß dass er außer mir kaum Kontakte hatte.
Einmal war er bei einer Prostituierten, was er mir erzählte, mich aber nicht sonderlich verletzte.
Im letzten Jahr hatte er einen Dreier mit einer gemeinsamen Freundin und einer unbekannten Freundin von ihr.
Ich vermutete ein Verhältnis, von ihm wurde es aber abgestritten. Ich erfuhr es von besagter Freundin, zu der ich daraufhin den Kontakt abbrach , auch die Beziehung zu meinem Freund wäre zu dem Zeitpunkt fast auseinander gegangen. Nach einem Monat Kontaktpause , begannen wir aber wieder uns zu treffen und fielen in alte Muster zurück (also nicht nur Freundschaft sondern der alte Spagat)
Vor einigen Monaten besuchten wir eine alte Bekannte von ihm, und er stellte mich (das erste und wahrscheinlich letzte Mal) als seine Freundin vor. Das bedeutete mir viel und wahrscheinlich habe ich dem zuviel Bedeutung beigemessen. Im Grunde hab ich die Hoffnung nie aufgegeben, dass wir ein "richtiges Paar" werden.
Ich habe mit Abbruch des Studiums und Absetzen des Medikaments alle Beziehungen zu anderen Männern abbgebrochen. Seit Anfang des Jahres nehme ich die Pille und wir schlafen ohne weiteren Schutz miteinander.
Nun komme ich endlich zur aktuellen Problematik.
Eigtl lief es bei uns sehr gut, mir ging es besser , wir verstanden uns gut und unternahmen viel auch mit meinen Töchtern.
Bis er Mitte Juli über ein Wochenende in seine Heimat fuhr, anlässlich der Geburtstagsfeier seiner Mutter.
Als er zurückkam war er abweisend, genervt und distanzierte sich. Erst dachte ich es ginge ihm nach der Anstrengung (soziale Veranstaltungen sind immer schwierig) einfach nicht gut. Ca eine Woche später , fand ich durch Zufall heraus, dass er sich mit einer anderen Frau getroffen und (nach seiner Aussage) verliebt hatte.
Ich erklärte mich damit einverstanden, dass er "ein paar Tage" in die Heimat fahren und sie besuchen würde um sie besser kennenzulernen.
Bat ihn lediglich darum im Falle eines Falles Kondome zu benutzen und mir baldmöglichst Bescheid zu sagen, wann er wieder zurück kommt.
Dazu muss ich nochmal ausholen... ich habe extrem Angst davor, dass jmd etwas passiert, wenn man sich verabschiedet, dass man sich nicht wiedersieht. Fixe Termine helfen mir unter Trennungen nicht zu sehr zu leiden.
Wie gesagt hatte ich versucht damit zu arrangieren, dass er Zeit mit einer potenziellen Partnerin verbringt und im schlimmsten Fall auch mit ihr schläft.
Es fiel mir jedoch noch wesentlich schwerer als ich das befürchtet hatte... bereits am zweiten Tag nach seiner Abreise begann ich körperlich zu leiden... unter Herzrasen, Bauchschmerzen, Übelkeit. Ich konnte schon die Vorstellung einer anderen in seinem Arm nicht ertragen.
Er meldet sich auch gewöhnlich spärlich, wenn er woanders ist... aber dieses Mal ging jegliche Kommunikation schief...
Noch dazu sagte er erst er würde (nach seiner Abreise am Sonntag) Donnerstag oder Freitag wiederkommen. Dann hieß es Freitag um 3. Am Freitag schrieb er mir er hätte die Mitfahrgelegenheit verpasst und würde merst Samstag kommen.
Zuletzt schrieb er mir Samstag mittag
"Bin wieder da. Aber heute geht bei mir nichts mehr. Morgen Kaffee?"
Da war es bei mir vorbei mit Nerven, Geduld und Fassung... ich wollte endlich Klarheit darüber, wie sehr diese neue Frau meine "Beziehung" gefährdete, Klarheit was zwischen ihnen passiert war und wie es nun weitergehen würde.
Auf meinen Druck hin sprachen wir uns Samstag Abend aus.
Schonungslos berichtete er mir, dass sie, obwohl er kein Interesse an einer weitergehenden Liebesbeziehung hätte, einige Male miteinander geschlafen hätten.
Auf meine Nachfrage hin, gab er ohne Umschweife zu keine Kondome benutzt zu haben. Das übertraf meine schlimmsten Befürchtungen.
Er hält dies für ein "kalkulierbares Risiko".
Ich fragte ihn , wie er sich denn vorgestellt hat, dass wir weitermachen. Dass es mich ekelt, dass sie sämtliche Körperflüssigkeiten ausgetauscht haben und dass ich nicht weiß , wie ich weiter zärtlich mit ihm umgehen soll.
Er war sichtlich erschrocken von meiner Reaktion, ich glaube ihm war tatsächlich nicht bewusst, wie sehr es mich verletzt.
Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte ich ihn innerhalb der Zeit in der er weg war garnicht kontaktiert. Und die Sache mit den Kondomen zeigt mir, dass ihm schon der geringste Anspruch, Erwartung an ihn zuviel ist.
Unsere psychischen Baustellen kommen sich total zu wieder.
Nun haben wir Samstag bestimmt 3 Stunden zusammen gesessen und uns unterhalten, kamen aber auf keinen anderen Nenner als das die Bilanz ist, dass es nicht funktioniert und wir uns mit unseren entgegen gesetzen Bedürfnissen, zwangsläufig immer wieder weh tun.
Ich will eine feste Beziehung und gemeinsame Zukunftspläne.
Er sucht emotionale und körperliche Nähe frei von Verantwortung und Zwang... also er will die Beziehung zu mir weiterführen und trotzdem weiter nach der "idealen Frau", die ihn in Rauschzustände versetzt suchen.
Seit Samstagabend haben wir nicht miteinander gesprochen und ich halte es kaum aus. Ich weiß, dass eine Trennung das vernünftigste wäre. Wünsche mir aber Liebesgeständnisse und Entgegenkommen von seiner Seite.
Ich weiß, dass meine Verlustängste und Trennungsschmerzen nicht gesund sind. Aber sein Verhalten ist für mich nicht nachvollziehbar und ich frage mich , ob ich mit meinen Borderlinezügen an einen Partner mit narzisstischen Zügen oder einer narzisstischer Persönlichkeitsstörung geraten bin?
Eigtl bin ich aber nur auf der Suche nach einem gesunden Umgang mit der Situation.
Ich habe im Internet nach Tipps gesucht , wie man als Borderliner mit einer Trennung umgehen sollte. Finde aber immer nur Tipps für Partner , die sich vom Borderlinepartner trennen.
Ich habe das Bedürfnis ihn anzurufen, fühle mich schuldig, weil ich ihm den Besuch ja erlaubt hatte, und das Kondom als einziger Trennungsgrund sich wie ein Aufhänger anfühlt. Hab das Gefühl einen Streit vom Zaun gebrochen und alles kaputt gemacht zu haben. Weil er mir ja auch die Freiheit ließ, andere potenzielle Partner zu treffen.
Meine Kinder merken sofort, dass mit mir etwas nicht stimmt. Ich weiß nicht , wie ich nach Außen Stabilität ausstrahlen soll, wenn es sich im Inneren wie Sterben anfühlt.
Ich war übrigens von ca September 2014-Dez2014, und wieder von Juli 2015-Dez 2016 in therapeutischer Betreuung. Beide Therapien haben nicht den Erfolg gebracht, den ich erhofft hatte.
Vielen Dank allen die die Geduld haben diesen Text durchzulesen.
Dies ist mein erster Beitrag und ich weiß eigtl garnicht wo ich anfangen soll. Ich versuche mich jedenfalls soweit möglich kurz zu fassen , aber die Sache auch für Außenstehende nachvollziebar zu schildern.
Nachtrag: Leider ist es mir nicht gelungen den Text kurz zu halten...
Leute, ich weiß, dass das ein langer Text ist und einige Dinge weit ab sind vom "normalen" moralischen Horizont, aber ich brauch dringend Rat und Meinungen!
Meine Ängste werden immer absurder, die Vorstellung kommt hoch, dass er schon tot in seiner Wohnung liegt, WEIL ich mich nicht gemeldet habe.
Bitte kritisiert mich, helft mir, sagt doch bitte irgendetwas!
Wie ich in meinem Vorstellungsbeitrag schon erwähnte, habe ich früh Kinder bekommen.
Mit ihrem Vater war ich verheiratet, bin aber schon seit 2008 nach 4 Jahren Beziehung von ihm getrennt. Er war extrem besitzergreifend und eifersüchtig, wurde mit der Zeit immer gehässiger , emotional und am Ende sogar körperlich gewalttätig.
Von 2009- 2013 hatte ich nochmal eine langjährige monogame Beziehung. Um ein Studium zu beginnen zog ich in eine größere Stadt, ca eine Woche vor dem Umzug eröffnete mir mein damaliger Partner, dass er nicht (wie geplant) mit umziehen würde, sondern lieber zu einem Freund in einer anderen Stadt ziehen will. Das heißt... ich war (und bin z. T immernoch) ungeplant völlig auf mich allein gestellt, in einer fremden Stadt, fern von Freunden und Familie und fiel in eine schwere Depression mit der ich immer noch kämpfe.
Im Februar 2015 lernte ich meinen "aktuellen Partner" kennen.
Die Gänsefüßchen deshalb, weil beides , sowohl "aktuell" , weil ich nicht weiß , ob die Beziehung bereits vorbei ist, als auch "Partner" , weil er eigtl nie eine Partnerschaft mit mir eingehen wollte, unsicher ist.
Wir haben beide psychische Probleme, er wird , seit wir uns kennen, ausschließlich medikamentös behandelt gegen Depression, Angstzustände. Dagegen nimmt er niedrig dosiert Venlafaxin.
Er hat aber auch neurotische und zwanghafte Tendenzen. Extreme Stimmungsschwankungen. Phasen extremer Nähe, wechseln mit Phasen der Zurückweisung.
Kurz bevor wir uns kennenlernten, hatte ich das selbe Medikament verschrieben bekommen. Andere hatte ich noch schlechter vertragen. Insgesamt nahm ich es ca 1 1/2 Jahre in unterschiedlichster Dosierung.
Meine Beschwerden wurden aber immer schlimmer, je höher die Dosis gesetzt wurde.
Aus Energietiefs wurde tagelanges nicht Aufstehen können. Aus Prokrastination wurde Ignorieren von akut anstehenden Pflichten. Gegen die Ängste und sozialen Hemmungen half mir das Medikament zwar, aber stattdessen legte ich unheimlich leichtsinniges Verhalten an den Tag, trank exzessiv Alkohol und ging mit fremden Männern nach Hause. Das entspricht nicht im Entferntesten meinem Charakter!
Ich wendete mich letztes Jahr im Juni eigeninitiativ ans örtliche Jugendamt, weil ich komplett den Überblick verloren hatte. Schaffte es nicht mehr Ordnung zu halten oder die notwendigsten Antragstellungen (Bafög etc) zu erledigen.
Das Jugendamt war genau einmal bei mir zuhause. Meine Kinder sind wohlerzogene sehr anständige Mädchen, sie machen keinen verwahrlosten Eindruck. Auch das Chaos in der Wohnung wurde als "hygienisches Chaos" bewertet. Ich wartete ca eine Woche auf Rückmeldung , bis mir gesagt wurde, dass ich noch "zu gut" zurechtkäme, das Jugendamt hätte keine Kapazitäten mir eine sozialpädagogische Familienhilfe zuzuteilen.
Ich brach mein Studium endgültig ab, reduzierte die Dosis und setzte das Medikament ab. Und versuchte mein Leben wieder Stück für Stück zu ordnen.
Seit dem geht es Stück für Stück aufwärts
Ich zahle Schulden zurück und meine Finanzen sind einigermaßen geregelt. Wir leben seit meinem Studienabbruch von Hartz4 und ich besuche seit April halbtags eine Maßnahme vom Arbeitsamt. Ich bemühe mich um eine Anstellung oder Ausbildung in Teilzeit, habe aber unglaubliche Angst davor, dass die Überforderungssymptome wieder überhand nehmen.
Die Wohnung ist oberflächlich weitgehend ordentlich und sauber... nur in Kisten , Schrankabteilen oder der Abstellkammer lauert das Chaos.
Die Mädchen kommen mittags von der Schule, ich unterstütze sie mit den Hausaufgaben, bin in der Lage sie anständig zu versorgen und wir machen Unternehmungen.
Gott, ich hole doch soweit aus! Aber ich halte diese Informationen für notwendig um meine und unsere Situation zu verstehen.
Mein Freund hat mich in einer der schlimmsten und schwierigsten Phasen meines Lebens kennengelernt. Und auch wenn er tatsächlich von Anfang an eine Beziehung im herkömmlichen Sinn ablehnte, unterstützte er mich freundschaftlich und emotional. Wir lebten phasenweise zusammen wie ein Paar, unternehmen Ausflüge mit meinen Kindern.
Ich hatte in der Zeit andere sexuelle Kontakte... aber vorallem aus dem Wunsch nach etwas "Festen" nach einem Mann der mich "will" sowohl sexuell als auch als Person.
In meinen vorherigen Beziehungen, hatte ich nie Probleme damit monogam zu leben.
Ich fühlte mich abgelehnt und versuchte meinen Freund zu ersetzen.
Er sagt einerseits, dass er mich nicht liebt, andererseits führen wir schon lange eine intime Beziehung. Er bezeichnete es immer als Freundschaft... neudeutsch "Freunschaft plus" oder eine Art "offene Beziehung".
Er ist seit 2 1/2 Jahren, der einzige Mann, den meine Kinder als Partner erlebten, der auch bei mir übernachten durfte. Ich kenne seine und er meine Familie.
Wir haben so oft darüber gesprochen, ich habe ihm immer ehrlich gesagt, was ich ansonsten gemacht habe, bzw ihn um Erlaubnis gebeten, einen ehemaligen Freund zu besuchen (mit der Aussicht auf sexuellen Kontakt)
Ich hätte mir manches Mal Eifersucht oder Besitzansprüche erhofft, aber im Gegenteil hatte ich eher den Eindruck, dass ihn die Vorstellung von mir mit anderen Männern erregt.
Dazu muss ich sagen, dass er ein extrem niedriges sexuelles Verlangen besitzt. (durchschnittlich einmal im Monat, mal monatelang garnicht, dann mehrmals pro Woche)
Nach mir oder allgemein.
Ich glaube, dass er seine Bedürfnisse eher durch Pornos und Masturbation auslebt und weiß dass er außer mir kaum Kontakte hatte.
Einmal war er bei einer Prostituierten, was er mir erzählte, mich aber nicht sonderlich verletzte.
Im letzten Jahr hatte er einen Dreier mit einer gemeinsamen Freundin und einer unbekannten Freundin von ihr.
Ich vermutete ein Verhältnis, von ihm wurde es aber abgestritten. Ich erfuhr es von besagter Freundin, zu der ich daraufhin den Kontakt abbrach , auch die Beziehung zu meinem Freund wäre zu dem Zeitpunkt fast auseinander gegangen. Nach einem Monat Kontaktpause , begannen wir aber wieder uns zu treffen und fielen in alte Muster zurück (also nicht nur Freundschaft sondern der alte Spagat)
Vor einigen Monaten besuchten wir eine alte Bekannte von ihm, und er stellte mich (das erste und wahrscheinlich letzte Mal) als seine Freundin vor. Das bedeutete mir viel und wahrscheinlich habe ich dem zuviel Bedeutung beigemessen. Im Grunde hab ich die Hoffnung nie aufgegeben, dass wir ein "richtiges Paar" werden.
Ich habe mit Abbruch des Studiums und Absetzen des Medikaments alle Beziehungen zu anderen Männern abbgebrochen. Seit Anfang des Jahres nehme ich die Pille und wir schlafen ohne weiteren Schutz miteinander.
Nun komme ich endlich zur aktuellen Problematik.
Eigtl lief es bei uns sehr gut, mir ging es besser , wir verstanden uns gut und unternahmen viel auch mit meinen Töchtern.
Bis er Mitte Juli über ein Wochenende in seine Heimat fuhr, anlässlich der Geburtstagsfeier seiner Mutter.
Als er zurückkam war er abweisend, genervt und distanzierte sich. Erst dachte ich es ginge ihm nach der Anstrengung (soziale Veranstaltungen sind immer schwierig) einfach nicht gut. Ca eine Woche später , fand ich durch Zufall heraus, dass er sich mit einer anderen Frau getroffen und (nach seiner Aussage) verliebt hatte.
Ich erklärte mich damit einverstanden, dass er "ein paar Tage" in die Heimat fahren und sie besuchen würde um sie besser kennenzulernen.
Bat ihn lediglich darum im Falle eines Falles Kondome zu benutzen und mir baldmöglichst Bescheid zu sagen, wann er wieder zurück kommt.
Dazu muss ich nochmal ausholen... ich habe extrem Angst davor, dass jmd etwas passiert, wenn man sich verabschiedet, dass man sich nicht wiedersieht. Fixe Termine helfen mir unter Trennungen nicht zu sehr zu leiden.
Wie gesagt hatte ich versucht damit zu arrangieren, dass er Zeit mit einer potenziellen Partnerin verbringt und im schlimmsten Fall auch mit ihr schläft.
Es fiel mir jedoch noch wesentlich schwerer als ich das befürchtet hatte... bereits am zweiten Tag nach seiner Abreise begann ich körperlich zu leiden... unter Herzrasen, Bauchschmerzen, Übelkeit. Ich konnte schon die Vorstellung einer anderen in seinem Arm nicht ertragen.
Er meldet sich auch gewöhnlich spärlich, wenn er woanders ist... aber dieses Mal ging jegliche Kommunikation schief...
Noch dazu sagte er erst er würde (nach seiner Abreise am Sonntag) Donnerstag oder Freitag wiederkommen. Dann hieß es Freitag um 3. Am Freitag schrieb er mir er hätte die Mitfahrgelegenheit verpasst und würde merst Samstag kommen.
Zuletzt schrieb er mir Samstag mittag
"Bin wieder da. Aber heute geht bei mir nichts mehr. Morgen Kaffee?"
Da war es bei mir vorbei mit Nerven, Geduld und Fassung... ich wollte endlich Klarheit darüber, wie sehr diese neue Frau meine "Beziehung" gefährdete, Klarheit was zwischen ihnen passiert war und wie es nun weitergehen würde.
Auf meinen Druck hin sprachen wir uns Samstag Abend aus.
Schonungslos berichtete er mir, dass sie, obwohl er kein Interesse an einer weitergehenden Liebesbeziehung hätte, einige Male miteinander geschlafen hätten.
Auf meine Nachfrage hin, gab er ohne Umschweife zu keine Kondome benutzt zu haben. Das übertraf meine schlimmsten Befürchtungen.
Er hält dies für ein "kalkulierbares Risiko".
Ich fragte ihn , wie er sich denn vorgestellt hat, dass wir weitermachen. Dass es mich ekelt, dass sie sämtliche Körperflüssigkeiten ausgetauscht haben und dass ich nicht weiß , wie ich weiter zärtlich mit ihm umgehen soll.
Er war sichtlich erschrocken von meiner Reaktion, ich glaube ihm war tatsächlich nicht bewusst, wie sehr es mich verletzt.
Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte ich ihn innerhalb der Zeit in der er weg war garnicht kontaktiert. Und die Sache mit den Kondomen zeigt mir, dass ihm schon der geringste Anspruch, Erwartung an ihn zuviel ist.
Unsere psychischen Baustellen kommen sich total zu wieder.
Nun haben wir Samstag bestimmt 3 Stunden zusammen gesessen und uns unterhalten, kamen aber auf keinen anderen Nenner als das die Bilanz ist, dass es nicht funktioniert und wir uns mit unseren entgegen gesetzen Bedürfnissen, zwangsläufig immer wieder weh tun.
Ich will eine feste Beziehung und gemeinsame Zukunftspläne.
Er sucht emotionale und körperliche Nähe frei von Verantwortung und Zwang... also er will die Beziehung zu mir weiterführen und trotzdem weiter nach der "idealen Frau", die ihn in Rauschzustände versetzt suchen.
Seit Samstagabend haben wir nicht miteinander gesprochen und ich halte es kaum aus. Ich weiß, dass eine Trennung das vernünftigste wäre. Wünsche mir aber Liebesgeständnisse und Entgegenkommen von seiner Seite.
Ich weiß, dass meine Verlustängste und Trennungsschmerzen nicht gesund sind. Aber sein Verhalten ist für mich nicht nachvollziehbar und ich frage mich , ob ich mit meinen Borderlinezügen an einen Partner mit narzisstischen Zügen oder einer narzisstischer Persönlichkeitsstörung geraten bin?
Eigtl bin ich aber nur auf der Suche nach einem gesunden Umgang mit der Situation.
Ich habe im Internet nach Tipps gesucht , wie man als Borderliner mit einer Trennung umgehen sollte. Finde aber immer nur Tipps für Partner , die sich vom Borderlinepartner trennen.
Ich habe das Bedürfnis ihn anzurufen, fühle mich schuldig, weil ich ihm den Besuch ja erlaubt hatte, und das Kondom als einziger Trennungsgrund sich wie ein Aufhänger anfühlt. Hab das Gefühl einen Streit vom Zaun gebrochen und alles kaputt gemacht zu haben. Weil er mir ja auch die Freiheit ließ, andere potenzielle Partner zu treffen.
Meine Kinder merken sofort, dass mit mir etwas nicht stimmt. Ich weiß nicht , wie ich nach Außen Stabilität ausstrahlen soll, wenn es sich im Inneren wie Sterben anfühlt.
Ich war übrigens von ca September 2014-Dez2014, und wieder von Juli 2015-Dez 2016 in therapeutischer Betreuung. Beide Therapien haben nicht den Erfolg gebracht, den ich erhofft hatte.
Vielen Dank allen die die Geduld haben diesen Text durchzulesen.
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