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Emotional total abgestumpft

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C

cora1234

Gast
Ich beobachte in letzter Zeit immer mehr, dass ich emotional total abstumpfe.
Mich bewegt echt gar nichts mehr.
Ich kann nicht mehr heulen, nicht mehr lachen. Nichts berührt oder bewegt mich noch.
Es ist wie emotionale Taubheit. Dinge, die mich früher zur Verzweiflung gebracht hätten, machen nichts mehr mit mir.
Irgendwie ist mir alles egal. Ich bin richtig verbittert und sarkastisch, was ich so gar nicht von mir kannte.
Ja, in letzter Zeit ist viel passiert. Trotzdem finde ich es irgendwie merkwürdig.

Erstaunlicherweise empfinde ich auch Schmerz nicht mehr wie früher. Ich kann meine Arme in brühend heißes Wasser tauchen oder in eiskaltes, bei dem jeder andere Mensch wahrscheinlich reflexartig seinen Arm herausziehen würde.

Was ist los mit mir? Wenn ich nichts mehr fühle und kaum Schmerzen empfinde (weder körperlich noch psychisch), was für ein Mensch bin ich dann noch? Ich bin emotional so kalt geworden.
 
Moin @cora1234,
du kannst dich nicht mehr richtig spüren, weder körperlich noch emotional. Ein PTBS erwähntest du an anderer Stelle, bist du wegen dieser in Therapie?

Mit dem nicht spüren versucht Körper und Seele sich zu schützen, zu schützen vor dem Schmerz, der anders kaum zu ertragen ist. Und doch ist es genau das Spüren von diesem Schmerz, der in der Seele brennt, der unter Umständen auch im Körper steck, ist das was Heilung erfahren muss. Doch geht diese manchmal genau da durch und gut ist, damit dann nicht allein zu sein. Unterstützung zu haben, um diesen Schmerz auflösen zu können, zu verstehen und zu heilen.

Doch wichtig ist auch, damit richtig umzugehen, darauf zu achten den Körper zu schützen und auch die Seele, so dass sie durch diese Phase nicht noch mehr verletzt wird.
Den Körper, auch wenn er grad kaum spürbar ist keinen Schaden zuzufügen, sondern mit ihm sanft umzugehen, genauso aber auch mit der Seele.

Es sind Dinge in deinem Leben passiert, die noch nicht verarbeitet werden konnten. Nimm dir die Zeit und suche dir die Unterstützung, die dir dabei helfen kann, es jetzt zu tun. Nicht immer ein leichter Weg, doch ist es ein lohnender. Denn mit jedem Schritt der Heilung, kommt auch das Wahrnehmen, das Fühlen, die Emotionen und die Verbindung zum Körper und damit auch das Leben zurück.

Im Augenblick mag es grad so aussehen, als würde es nie enden, es nie besser, sondern nur schlimmer zu werden, doch wenn die Heilung der tiefsitzenden Wunden einsetzt, dann wird es lebenswerter und leichter.

Vielleicht magst du denken, was schreibt die da, ich merke wie es immer schlechter wird und wie soll es besser werden, immer mehr versagt mir der Körper und immer weniger spüre ich mich. Ja, es ist so und es ist auch nicht so, das mit den ersten Sitzungen in einer Therapie gleich alles wieder gut ist. Es ist oft ein mühsamer Weg, doch hier hat eine Therapie sehr geholfen, das Loch der Finsternis, die Gefühlslosigkeit ein ganzes Stück zu verlassen.

Wir sind noch nicht am Ende der Reise angekommen, doch ist oft der Weg das Ziel und wir sind auf einen guten Weg und wir mögen das Leben, trotz allem was es nicht nur positives zu bieten hat. Es hat auch viele schöne und gute Seiten und es gibt viel schönes und gutes auch was es zu erleben gibt, selbst wenn es manchmal nicht so aussieht.

Vielleicht hilft es dir zu wissen, auch du kannst dieses alles schaffen, wie wir und viele außer uns auch geschafft haben in ein Leben mit Gefühlen einzukehren und diese dann gern leben, auch wenn ab und an Schmerz dieses Leben begleitet, es kann trotzdem lebenswert und voller Freude und Zuversicht sein.

LG
Mittendurch
 
Liebe Cora1234;


Versuche mal das ganze zu sehen.Das es Dir schlecht geht,Seelisch und Körperlich,aus einer Erschöpfung und Ängsten heraus,hattest du vorweg auch schon beschrieben.
Wenn es Dir gut tut,schreibe es 100 mal,und zumindest dein Verstand erkennt,da stimmt was nicht,es ist gut ,wenn es dir wenigstens auffällt. Das sitzt so Tief,alles.
Du versuchst es aber immer noch mit dem Verstand zu kompensieren.

Es war eine Entscheidung,vom Unterbewusstsein, Gefühlsmäßig auf durch Zug zu stellen,um es einigermaßen zu ertragen..Ab welchen Punkt/Situation,ein konkreter Auslöser, hat dein Gefühle entschieden?..versuche dich zurück zu Erinnern,da muss es was gegeben habe,ein Reflex,wenn die Seele nicht mehr Tragen kann.

DU warst doch gerade unter Wochenlang unter extremen emotionalen Ängsten ausgesetzt,wegen deiner Oma in KH..

Vielleicht ist es eine Schutz-Funktion jetzt noch nicht bitterlich in Tränen auszubrechen..?

In der Zeit,hattest du doch extreme Gefühle, wenn auch die Situation einem Befiehlt, sich zusammen zu reißen.

Ich glaube Du bräuchtest mal eine DICKE um-Armung,jemand der Ansatzweise versteht,was du da durch gemacht hast und Dich etwas Fest hält-
Was ist mit deiner Oma,kannst du Sie nicht Besuchen,kannst du nicht mit ihr zusammen,von Herz zu Herz ausschütten?
Sie hat das selber durch gemacht plus die Nächte und die vielen Operationen.

Es gibt viele Menschen den es irgendwann so ergeht..Man muss immer wieder aufpassen,nicht zu verhärten.Viel schwieriger noch,wenn man keine Freunde /Familie mehr hat.
Mach Dich bitte nicht so zu,Du musst dich langsam wieder Öffnen mit deinen Gefühlen,auch oder gerade wenn es Schmerzen sind. Tränen gehören zum Leben.
Es ist eine Entscheidung die du auch Treffen musst.So wie Du die Entscheidung treffen musste,dicht zu machen.
Erkenne den Zeit Punkt,wann Gefahr vor rüber ist und du wieder auftauen kannst.

Ohne Tränen ,kein Glück..Kein Glück ohne Tränen.Das ist eine Priorität.Yin Yan.

Wie erging es Dir denn,vor diesen Drama und Krankenhaus Aufenthalt deiner Oma ?

Warst Du da auch schon so abgestumpft ? Hattest du davor auch schon solche Verfassung ?



Lieben Gruß
Schokschnutte*
 
Hallo,

keine Ahnung Dein wievielter Thread das ist. Daß Du Hilfe suchst, glaube ich Dir schon. Aber wird Dir niemand eine "fertige Lösung" für Deine Probleme servieren. Mit einem solchen Ansinnen überforderst Du das Forum. Mein Rat bleibt derselbe: ändere Deine Lebensumstände, setze Prioritäten.

Alles Gute

PS.: gerade gefunden:
Ich versuche es überspitzt zu formulieren: Das Abitur ist gewiss kein Grund sich das Leben zu nehmen, auch wenn du es sicher nicht gern liest.
Versuch die Sache nicht zu endlich zu sehen.
Man kann das Abi auch mit 30 oder 40 machen oder in der Abendschule absolvieren und danach studieren.
Mir ging es ähnlich wie dir. Was habe ich mich gequält im letzten Jahr.
Mir ging es schrecklich.
Ich hatte es zwar durchgezogen, fiel aber danach in ein Loch.

Das Abitur wird leider total überschätzt. Die Wenigsten planen wie es danach weiter geht.
Hast du denn einen konkreten Berufswunsch oder strebst du den Abschluss an, weil es von dir erwartet wird?

Was machst du gerne? Wo liegen deine Stärken?
Ich bin mir sicher, dass es einen Beruf gibt, der dir liegt. Wahrscheinlich hast du ihn bisher nur noch nicht gefunden.

Hier schreibst Du doch schon, was auch Dir helfen könnte - und Du lieferst den Fehler gleich mit (Unterstreichung).

Viele Grüße
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Guten Morgen,

dieses völlige Fehlen von Emotionen jeglicher Art, dieses "Mir ist alles egal"-Gefühl sind klassische Symptome einer Depression.

Depressionen sind gut behandelbar, wenn man sich darauf einlässt.

Such dir bitte Hilfe.
 
Das Problem habe ich auch! Ich hatte Ende 2018 / Anfang 2019 mit derben Problemen in Form von Unruhe, Anspanung und sogar Panik-Attacken zu kämpfen.
Nachdem ich die letzten Monate viel gelesen, viel geschrieben habe und bei etlichen Ärzten war, merke ich nun umso mehr, das ich - obwohl es mir an sich nicht schlecht geht - eigentlich gar nichts mehr empfinde.
Weder Freude, noch Trauer, kein Zorn, keine Scham, keine Laust, nicht einmal mehr Angst... mir ist einfach alles gleichgültig, lasse mich quasi nur noch "treiben", lebe nur noch in den Tag hinein.
Morgens aufstehen, zur Arbeit gehen / fahren... abends wieder heim fahren.
Gehe zwar seit Anfang des Jahres wieder 3x die Woche ins Fitness-Studio, das allerdings nur, um nicht zuhause zu sitzen.
Auch andere Tätigkeiten oder Unternehmungen wie z.B. der gestrige Kinobesuch dienen eigtl. nur noch der Ablenkung. Ich habe mir den neuen Film von Q. Tarantion angeschaut und das erste Mal musste ich feststellen, das ich so rein gar nichts dabei empfinde. Die anderen Kino Besucher haben oft und viel gelacht, wo ich gedacht habe "Was war daran jetzt witzig?"
War danach noch im Bistro, in dem eine "Freundin" von mir arbeitet, nur um nicht heim fahren zu müssen.
Was ich aber viel merkwürdiger finde, ist, das ich auch für andere Menschen nichts mehr empfinde!
Ich habe Geschwister, insgesamt 3 an der Zahl, alle älter als ich, meine Eltern leben auch noch, und ja, ich habe auch Freunde, wenn auch nur wenige, die ich an einer Hand abzählen kann.
Doch merke ich immer wieder, bzw. öfter, das auch da nichts mehr an Emotionen ist, wenn ich mit diesen Menschen zusammen bin, will sagen, am liebsten bin ich tatsächlich für mich allein mittlerweile.
Doch das war nicht immer so, ist es eigtl. auch heute nicht, ich weiß nur nicht wie ich es anders umschreiben soll... der Wunsch nach Gesellschaft ist zwar irgendwo da, ja... ich habe auch kein Problem mich mit anderen zu unterhalten, eigentlich... nur ich empfinde nichts dabei. Bei Smalltalk wird mir schnell fad.
Darauf aufmerksam gemacht hat mich eine Freundin, die ich seit nunmehr 12 Jahren kenne, und die mir vor ein paar Tagen schrieb, das ich mich sehr verändert hätte... was meine Persönlichkeit angeht.
Ich wäre immer öfter gedanklich abwesend, was ich persönlich nicht bestreiten kann und will, ich wäre sehr zurückhaltend geworden und nie ganz bei der Sache, und ich hätte früher auch viel mehr gelacht & Quatsch gemacht usw.
Daraufhin habe ich wieder viel gelesen und geschrieben, im INet recherchiert und bin schlussendlich auf einen Artikel gestoßen, der mir seitdem nicht mehr aus dem Kopf geht. Es geht um die (Spät)Folgen von Schädel-Hirn-Traumata... dort stand explizit drin, das schwere Schädelverletzungen zu Persönlichkeitsveränderungen führen (können), und das auch mit eben o. g. Symptomen.
Hintergrund ist der, das ich vor 7 Jahren einen schweren Fahrradunfall hatte, bei dem ich dem Tod quasi von der Schippe gesprungen bin, wie man so sagt.
Ich habe damals unverschuldet einen Salto über den Fahrrad-Lenker gemacht, weil mir ein Taxi mit Fernlicht entgegen kam und ich eine Verkehrsinsel übersehen bzw. nicht realisiert habe und bin mit der linken Stirnhälfte quasi genau auf der Bordstein-Kante gelandet...*AUTSCHN*... und NEIN... der / die Taxi-Fahrer/in ist NICHT angehalten...
Ich war zwar nicht bewusstlos, habe mein Rad nach dem Sturz nach hause geschoben, bis ich dann im Bad die ca. 10cm lange Platzwunde an der Stirn bemerkte. Daraufhin habe ich den Notruf gewählt, wurde dann erstmal ins KH verfrachtet.
Der Arzt hat die Wunde gesäubert und genäht, aber ich hatte wohl unsägliches Glück, wie er meinte, das nicht mehr passiert sei... das habe ich damals auch geglaubt, heute bin ich mir nicht mehr so sicher!
Denn wenn ich die Situation erinnere hatte ich damals auch mit Sehstörungen und noch einigen anderen Malessen zu kämpfen... ganz davon abgesehen, das ich aussah wie Rocky B. nach 15 Runden Box-Kampf!
Beim Neurologen bin ich damals allerdings nicht gewesen, da ich geglaubt hatte, es sei tatsächlich noch mal gut gegangen... heute lese ich das, das sich solche Persönlichkeitsveränderungen oft erst spät(er) manifestieren und durchaus auch zu depressiven Verstimmungen oder gar Depressionen oder anderen schwerwiegenden psychischen Problemen führen können. Nun weiß ich nicht, wie ich damit umgehen soll...
 

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