Das Problem habe ich auch! Ich hatte Ende 2018 / Anfang 2019 mit derben Problemen in Form von Unruhe, Anspanung und sogar Panik-Attacken zu kämpfen.
Nachdem ich die letzten Monate viel gelesen, viel geschrieben habe und bei etlichen Ärzten war, merke ich nun umso mehr, das ich - obwohl es mir an sich nicht schlecht geht - eigentlich gar nichts mehr empfinde.
Weder Freude, noch Trauer, kein Zorn, keine Scham, keine Laust, nicht einmal mehr Angst... mir ist einfach alles gleichgültig, lasse mich quasi nur noch "treiben", lebe nur noch in den Tag hinein.
Morgens aufstehen, zur Arbeit gehen / fahren... abends wieder heim fahren.
Gehe zwar seit Anfang des Jahres wieder 3x die Woche ins Fitness-Studio, das allerdings nur, um nicht zuhause zu sitzen.
Auch andere Tätigkeiten oder Unternehmungen wie z.B. der gestrige Kinobesuch dienen eigtl. nur noch der Ablenkung. Ich habe mir den neuen Film von Q. Tarantion angeschaut und das erste Mal musste ich feststellen, das ich so rein gar nichts dabei empfinde. Die anderen Kino Besucher haben oft und viel gelacht, wo ich gedacht habe "Was war daran jetzt witzig?"
War danach noch im Bistro, in dem eine "Freundin" von mir arbeitet, nur um nicht heim fahren zu müssen.
Was ich aber viel merkwürdiger finde, ist, das ich auch für andere Menschen nichts mehr empfinde!
Ich habe Geschwister, insgesamt 3 an der Zahl, alle älter als ich, meine Eltern leben auch noch, und ja, ich habe auch Freunde, wenn auch nur wenige, die ich an einer Hand abzählen kann.
Doch merke ich immer wieder, bzw. öfter, das auch da nichts mehr an Emotionen ist, wenn ich mit diesen Menschen zusammen bin, will sagen, am liebsten bin ich tatsächlich für mich allein mittlerweile.
Doch das war nicht immer so, ist es eigtl. auch heute nicht, ich weiß nur nicht wie ich es anders umschreiben soll... der Wunsch nach Gesellschaft ist zwar irgendwo da, ja... ich habe auch kein Problem mich mit anderen zu unterhalten, eigentlich... nur ich empfinde nichts dabei. Bei Smalltalk wird mir schnell fad.
Darauf aufmerksam gemacht hat mich eine Freundin, die ich seit nunmehr 12 Jahren kenne, und die mir vor ein paar Tagen schrieb, das ich mich sehr verändert hätte... was meine Persönlichkeit angeht.
Ich wäre immer öfter gedanklich abwesend, was ich persönlich nicht bestreiten kann und will, ich wäre sehr zurückhaltend geworden und nie ganz bei der Sache, und ich hätte früher auch viel mehr gelacht & Quatsch gemacht usw.
Daraufhin habe ich wieder viel gelesen und geschrieben, im INet recherchiert und bin schlussendlich auf einen Artikel gestoßen, der mir seitdem nicht mehr aus dem Kopf geht. Es geht um die (Spät)Folgen von Schädel-Hirn-Traumata... dort stand explizit drin, das schwere Schädelverletzungen zu Persönlichkeitsveränderungen führen (können), und das auch mit eben o. g. Symptomen.
Hintergrund ist der, das ich vor 7 Jahren einen schweren Fahrradunfall hatte, bei dem ich dem Tod quasi von der Schippe gesprungen bin, wie man so sagt.
Ich habe damals unverschuldet einen Salto über den Fahrrad-Lenker gemacht, weil mir ein Taxi mit Fernlicht entgegen kam und ich eine Verkehrsinsel übersehen bzw. nicht realisiert habe und bin mit der linken Stirnhälfte quasi genau auf der Bordstein-Kante gelandet...*AUTSCHN*... und NEIN... der / die Taxi-Fahrer/in ist NICHT angehalten...
Ich war zwar nicht bewusstlos, habe mein Rad nach dem Sturz nach hause geschoben, bis ich dann im Bad die ca. 10cm lange Platzwunde an der Stirn bemerkte. Daraufhin habe ich den Notruf gewählt, wurde dann erstmal ins KH verfrachtet.
Der Arzt hat die Wunde gesäubert und genäht, aber ich hatte wohl unsägliches Glück, wie er meinte, das nicht mehr passiert sei... das habe ich damals auch geglaubt, heute bin ich mir nicht mehr so sicher!
Denn wenn ich die Situation erinnere hatte ich damals auch mit Sehstörungen und noch einigen anderen Malessen zu kämpfen... ganz davon abgesehen, das ich aussah wie Rocky B. nach 15 Runden Box-Kampf!
Beim Neurologen bin ich damals allerdings nicht gewesen, da ich geglaubt hatte, es sei tatsächlich noch mal gut gegangen... heute lese ich das, das sich solche Persönlichkeitsveränderungen oft erst spät(er) manifestieren und durchaus auch zu depressiven Verstimmungen oder gar Depressionen oder anderen schwerwiegenden psychischen Problemen führen können. Nun weiß ich nicht, wie ich damit umgehen soll...