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Auf Thema antworten


 

...hi Doc,


natürlich sind die Grenzen fließend, und letztlich sind die Begriffe auch vollkommen wurscht.


Wie der Text von Khalil Gibran zeigt kann man verheiratet sein ohne sich zu binden.

Ich persönlich habe geheiratet als Zeichen meines vollkommenen Einlassens auf meine Frau 

und wir sind tagtäglich bestrebt keine Bindung zwischen uns entstehen zu lassen,

unsere Eigenständigkeit zu pflegen und zu achten.


Bindungen entstehen meines Erachtens immer aus Angst.

Wir binden uns weil wir Halt suchen, 

weil wir Angst vor dem Leben und Angst vor dem Tod haben.


Um frei und ohne Bindung zu sein muß ich kein Eremit sein,

es ist nur eine Frage des wachen Bewußtseins.


Jeder von uns ist, in gewisser Weise, allein.

Diese Tatsache vergessen wir nur allzu gern, sobald wir in Beziehung gehen.

Wir benutzen dann den anderen

um unser Alleinsein zu vergessen

und den Schmerz unserer Einsamkeit zu kompensieren.


Seitdem ich mein Alleinsein als die Basis meiner Beziehungen begreife

entstehen keine Bindungen mehr, 

ich selber und auch die Anderen bleiben frei.


lg van











Von der Ehe 






 Ihr wurdet zusammen geboren 


 und ihr werdet auf immer zusammen sein. 


 Ihr werdet zusammen sein, 


 wenn die weissen Flügel des Todes eure Tage scheiden. 


 Ja, ihr werdet selbst im stummen Gedenken Gottes zusammen sein. 




 Aber lasst Raum zwischen euch. 


 Und lasst die Winde des Himmels zwischen euch tanzen. 


 Liebt einander, 


aber macht die Liebe nicht zur Fessel: 


 Lasst sie eher ein wogendes Meer 


zwischen den Ufern eurer Seelen sein. 




 Füllt einander den Becher, 


aber trinkt nicht aus einem Becher. 


 Gebt einander von eurem Brot, 


aber esst nich vom selben Laib. 


 Singt und tanzt zusammen und seid fröhlich,


aber lasst jeden von euch allein sein, 




 So wie die Saiten einer Laute allein sind 


und doch von derselben Musik erzittern. 


 Gebt eure Herzen, 


aber nicht in des anderern Obhut. 




 Denn nur die Hand des Lebens kann eure Herzen umfassen. 


 Und steht zusammen, doch nicht zu nah: 


 Denn die Säulen des Tempels stehen für sich, 


 Und die Eiche und die Zypresse 


wachsen nicht im Schatten der anderen.








Khalil Gibran









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