und das ist der punkt, wo ich mich nerve. wo ich kirre werde. ich hatte mal eine enge bekanntschaft zu einem menschen, der sich auch sehr viel damit beschäfitgt hat, überhaupt hat er viel nachgedacht und so.. und war auch vertraut mit unterschiedlichen "lehren". was mich an ihm immer gestört hat, war die tatsache, dass er vor mir seine aggression nicht benannt hat. er weder zu seiner aggression stehen konnte, auch nicht benennen, drüber reden. dafür wurde ich mit so guten sachen überschüttet. er redete nicht von seinem misstrauen, von seinen ängsten, von seinem ärger. er behielt das für sich. machte das für sich aus. irgendwann konnte ich mich nicht mehr mit ihm treffen. weil ich dann die ganzen aggressionen für ihn übernommen habe, und er war immer der gute, liebe, ruhige, verständisvolle, aggressionsfreie mensch. natürlich gelang das ihm nicht. natürlich blitzte das durch. man merkt es. und irgendwann mal wurde ich so aggressiv, weil ich wollte, dass er vor mir sich zeigt wie er ist.. und nicht so halb.. der gute.. und ich immer das A**** mit all den negativen gefühlen.
die beziehung ist aus.
versteh mich nicht falsch. ich finde das gut und wichtig, sich gedanklich aufbauenden sachen zu widmen, sich mit sachen zu beschäftigen, wo man dinge "begreifen" kann... aber ich spür das halt.. wenn jemand so tut als ob. ich finde das dann so kompliziert. ich habe auch eine andere freundin. die aufgrund ihrer traumatischen erfahrungen sich total verschlossen hat. sie drückt ihren ärger nicht aus. man kommt nicht in kontakt mit der person. sie macht sich aber schon gedanken. aber behält sie für sich. aus angst vor reaktionen. also es ärgert sie was. sie hat ne total andere meinung. oder fühlt sich gekränkt. aber sagt es nicht. ich versuche das den menschen nicht vorzuwerfen. weil weder bin ich superman und jesus in einem, dass ich auch an meine grenzen stosse, und die andere person auch. aber ich muss es benennen. und ich persönlich werde aggressiv und krieg migräne, wenn man aggressionen jeweils anderen unterstellt und dann mit hundert super thesen diese auch noch untermauert und für sich plädiert, man sei das nicht. ich finds hilfreich und konstruktiv, wenn man sich äussern kann. reden kann.
ich habe mühe damit, wenn man seine eigenen aggressionen verneint. weil sie sind da! man lebt sie auch aus. nur wird dann mit vielen worten das ganze irgendwie verdeckt. es ist schwer, so in beziehung zu bleiben mit einem menschen.. für mich jedenfalls.
ich meine damit nicht, dass man mich schlagen soll. aber den ärger ausdrücken.. sich zu spüren.... und zu sagen.. oh.. da spür ich grad ne mega hasswelle aufkommen... ohoh!! uuuuiihhh!! usw. und ich finde es für mich hilfreich in beziehungen, das zu kommunizieren. kommunikation ist für mich beziehung. "gute" kommunikation ist für mich eine "gute" beziehung.. was nicht heisst.. dass das leben so wird, wie ich es mir wünsche.. aber ich hab dann nicht das gefühl, dass da sone nebelwand aus projektionen zwischen mir und dem anderen steht.
schliesslich sind wir alle nur menschen.
unter emotionaler autonomie.. stell ich mir unterschiedliches vor..( letzthin kam die frage nach der emotionalen gesundheit auf... eine lawine von unterschiedlichen definitionen haben innerhalb von fünf sekunden mein gehirn lahmgelegt.. ..)
- frei von trigger sein
- wählen können, entscheiden können, wie man reagiert, antwortet und nicht als reflex (jemand kommt und betitelt mich als A*******. ich geh heim heulen).
- emotionen nicht "ausgeliefert" sein, wahrnehmen und reflektieren können
- über emotionen reden können
und böse... puuuhhh.. find ich grad gewagt.. eine mutter oder vater oder ein erwachsener vernachlässigt das kind. das kind wird vorgeprägt. und nun steht das mittlerweile erwachsene kind vor mir. und schlägt aus. ist es böse?
einerseits gilt die norm der nächstenliebe, der solidarität, der gemeinschaft zwecks gemeinsamen überlebens. und dass man zusammenhänge erkennt. andererseits, wird fatalistisch reagiert. die anderen können nichts dafür, dass dieser mensch als kind vernachlässigt, ja ganz schlimm misshandelt wurde. nun tickt es heute aus. und bumm wird es wieder bestraft. landet im gefängnis. ist doch auch ein zeichen von ohnmacht und hilflosigkeit. finde ich.
an dieser grenze wird immer wieder gefightet. die unterschiedlichen standpunkte eingenommen.
und da find ich, dass es immer noch zu faschomässig zu geht. dass sich gesellschaftlich nicht viel ändert.
heisses thema. und ich hör jetzt auf. vielleicht liest hier jemand was bereicherndes raus.