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SteffenKr
Gast
Hallo liebe Foren-Gemeinde,
dies ist mein erster Post, für den ich mich hier neu angemeldet habe.
Bestimmt tut es mir schon gut, mir das hier mal von der Seele zu schreiben, aber natürlich hoffe ich auf eure Hilfe/eure Rückmeldungen.
Die Ausgangslage: Ich arbeite seit mehreren Jahren in einem Job, an dem mich verschiedene Dinge so sehr stören, dass ich seit zwei Jahren alles versucht habe, mich auf eine andere Stelle zu bewerben.
Derzeit habe ich eine Fahrtzeit von ca. 50 min und Vorgesetzte, die auf subtile Art Druck ausüben. Entscheiden tun nur die Chefs; entscheide ich doch mal etwas, kann ich mir sicher sein, dass es i.d.R. sowieso falsch war (und rückgängig zu machen ist). Und ohne „Freigabe“ von den Chefs durfte auch nichts, was erarbeitet wurde, die Abteilung verlassen. Inhaltlich diskutiert werden durfte, aber umgesetzt wurde am Ende stets die „Anweisung“.
Zuletzt bin ich den Weg des geringsten Widerstands gegangen: Ich habe so gearbeitet, dass es meinen Vorgesetzten möglichst sofort gefällt (auch wenn ich nicht immer dahinter stand). Nur keine unnötigen, weil unnützen Diskussionen.
Mehr schildere ich das hier bewusst nicht, weil der Kern meines Problems ein anderer ist. Nur so viel: Offenbar hat dieser „Druck“ von oben Über die Zeit habe ich regelrechte „Bauchschmerzen“ entwickelt, leide unter Verdauungsstörungen, bin gereizt (nach Feierabend) und habe das Lachen verlernt: Auf Fotos gucke ich immer traurig, kann mich irgendwie nicht mehr richtig freuen. Das tut mir auch für meine Familie leid.
Ich habe mich in den vergangenen Monaten auf viele (m.M.n. für mich passende) Stellen beworben, einige Einladungen zu Vorstellungsgesprächen erhalten und jeweils gute Eindrücke hinterlassen – letztlich eingestellt wurden jeweils andere.
Nun hat es geklappt: Am Dienstag – also vor fast einer Woche – erhielt ich die Zusage auf eine Stelle, deren Profil ich nur gelesen habe und dachte: Wow, das bin genau ich. Bei der ich die Anforderungen las und dachte: Passt. 2x war ich zur Vorstellung, es waren angenehme Gespräche, in die ich ohne größere Anspannung oder gar Lampenfieber gegangen bin.
Und dann: Zusage! Am Dienstag: „Sie haben den Job!“ Am Mittwoch Vertrag unterzeichnet und beim „verhassten“ Arbeitgeber gekündigt.
Aber: Seit Dienstag bin ich auch ein „Nervenbündel“. Ich male mir aus, wie überfordert ich mit den neuen Tätigkeiten sein _könnte_. Wie nervend der neue Arbeitsweg sein _könnte_ (statt 50 min. eher rund eine bis eineinhalb Stunden, je nachdem ob Pkw oder ÖPNV). Dass ich meine Kinder abends ja gar nicht mehr sehen werde. Es gibt zwar eine Kernzeit, aber Überstunden darüber hinaus sind an einigen Tagen zu erwarten und wenn ich erst nach 18 oder 19 Uhr rauskomme + Fahrzeit, bin ich vor 20 Uhr nicht Zuhause.
„Zuhause“, das ist unser wunderschönes Haus, das wir gemeinsam gebaut haben. Ein Umzug kommt nicht infrage!
Im Haus und im Garten warten natürlich auch immer Arbeit auf mich. Derzeit erledige ich einiges noch nach der Arbeit (bin meist spätestens 18 Uhr daheim). Das fällt künftig flach, meine Frau werde ich im Haushalt auch weniger unterstützen können.
Das alles sind „Sorgen“ und Gedanken, die mich umtreiben, noch bevor ich die Stelle überhaupt angetreten habe – erst im Januar geht’s los.
Ich kann und will aber nicht bis dahin so weiterleben: Nachts wache ich auf und „erschrecke“ vor meinen Gedanken, wälze mich 1-2 Stunden, ehe ich wieder einschlafe. Fast schon Panik. Tagsüber habe ich kaum noch Appetit, mir ist regelrecht übel. In der Magengegend ein Gefühl, als wäre ich ununterbrochen mega-aufgeregt; seit fast einer Woche habe ich wieder Verdauungsprobleme wie zu den schlimmsten Zeiten bei meinem Noch-Arbeitgeber.
Das kenne ich sonst von mir nicht. Ich bin ein sehr rationaler Mensch. Warum und woher diese „Panik“? Offenbar gehe ich im tiefsten Inneren davon aus, die Arbeit nicht zu schaffen, den Arbeitsweg nicht zu „schaffen“ und auf ganz schlimme Kollegen zu treffen.
Meine Frau ist natürlich langsam von meiner „Weltuntergangsstimmung“ genervt. Sie hat ja eigentlich Recht: Ich _wollte_ einen anderen Job. Seit Jahren. Nun hat’s geklappt, aber statt Freude und Erleichterung Angst und Panik!
Dass ich ggf. einen längeren Weg in Kauf nehmen muss, war mir zwar irgendwie klar – aber jetzt ist es Wirklichkeit. Ich _wollte_ mehr Selbstbestimmtheit (und auch mehr Verantwortung) – aber jetzt bilde ich mir ein (?) dass ich das mit vielen Überstunden „bezahlen“ werde. Wissen tue ich es nicht. Im Vorstellungsgespräch hieß es auf meine Frage nach dem „üblichen Tagesablauf“: Gegen 18 Uhr ist hier eigentlich niemand mehr…
Ich (Ende 30) habe schon einige schwierige Job-Situationen in meinem Leben gemeistert, habe mich überall schnell eingearbeitet und galt/gelte stets als vorbildhafter Mitarbeiter (blöde Formulierung, mir fiel nichts Besseres ein. Alle Vorgesetzten bescheinigen mir sehr gute Arbeit und hohe soziale Kompetenz).
Ich könnte noch mehr schreiben, Hintergründe, Erklärungen usw. aber ich hoffe, euch soweit einen Einblick in meine (Gefühls-)Welt gegeben zu haben, dass ihr mein Problem auch so versteht und hoffe auf eure Antworten.
Übrigens: Kündigen vor Dienstantritt (beim neuen Arbeitgeber) ist vertraglich ausgeschlossen.
Ich überlege bereits jetzt, noch weiter nach Jobs in meiner näheren Umgebung zu suchen und bei einer Alternative/einem ähnlich guten Angebot nach kurzer Zeit in der Probezeit direkt wieder zu kündigen – obwohl ich noch nicht einmal angefangen habe…
Hilfe!
Liebe Grüße
Steffen.
dies ist mein erster Post, für den ich mich hier neu angemeldet habe.
Bestimmt tut es mir schon gut, mir das hier mal von der Seele zu schreiben, aber natürlich hoffe ich auf eure Hilfe/eure Rückmeldungen.
Die Ausgangslage: Ich arbeite seit mehreren Jahren in einem Job, an dem mich verschiedene Dinge so sehr stören, dass ich seit zwei Jahren alles versucht habe, mich auf eine andere Stelle zu bewerben.
Derzeit habe ich eine Fahrtzeit von ca. 50 min und Vorgesetzte, die auf subtile Art Druck ausüben. Entscheiden tun nur die Chefs; entscheide ich doch mal etwas, kann ich mir sicher sein, dass es i.d.R. sowieso falsch war (und rückgängig zu machen ist). Und ohne „Freigabe“ von den Chefs durfte auch nichts, was erarbeitet wurde, die Abteilung verlassen. Inhaltlich diskutiert werden durfte, aber umgesetzt wurde am Ende stets die „Anweisung“.
Zuletzt bin ich den Weg des geringsten Widerstands gegangen: Ich habe so gearbeitet, dass es meinen Vorgesetzten möglichst sofort gefällt (auch wenn ich nicht immer dahinter stand). Nur keine unnötigen, weil unnützen Diskussionen.
Mehr schildere ich das hier bewusst nicht, weil der Kern meines Problems ein anderer ist. Nur so viel: Offenbar hat dieser „Druck“ von oben Über die Zeit habe ich regelrechte „Bauchschmerzen“ entwickelt, leide unter Verdauungsstörungen, bin gereizt (nach Feierabend) und habe das Lachen verlernt: Auf Fotos gucke ich immer traurig, kann mich irgendwie nicht mehr richtig freuen. Das tut mir auch für meine Familie leid.
Ich habe mich in den vergangenen Monaten auf viele (m.M.n. für mich passende) Stellen beworben, einige Einladungen zu Vorstellungsgesprächen erhalten und jeweils gute Eindrücke hinterlassen – letztlich eingestellt wurden jeweils andere.
Nun hat es geklappt: Am Dienstag – also vor fast einer Woche – erhielt ich die Zusage auf eine Stelle, deren Profil ich nur gelesen habe und dachte: Wow, das bin genau ich. Bei der ich die Anforderungen las und dachte: Passt. 2x war ich zur Vorstellung, es waren angenehme Gespräche, in die ich ohne größere Anspannung oder gar Lampenfieber gegangen bin.
Und dann: Zusage! Am Dienstag: „Sie haben den Job!“ Am Mittwoch Vertrag unterzeichnet und beim „verhassten“ Arbeitgeber gekündigt.
Aber: Seit Dienstag bin ich auch ein „Nervenbündel“. Ich male mir aus, wie überfordert ich mit den neuen Tätigkeiten sein _könnte_. Wie nervend der neue Arbeitsweg sein _könnte_ (statt 50 min. eher rund eine bis eineinhalb Stunden, je nachdem ob Pkw oder ÖPNV). Dass ich meine Kinder abends ja gar nicht mehr sehen werde. Es gibt zwar eine Kernzeit, aber Überstunden darüber hinaus sind an einigen Tagen zu erwarten und wenn ich erst nach 18 oder 19 Uhr rauskomme + Fahrzeit, bin ich vor 20 Uhr nicht Zuhause.
„Zuhause“, das ist unser wunderschönes Haus, das wir gemeinsam gebaut haben. Ein Umzug kommt nicht infrage!
Im Haus und im Garten warten natürlich auch immer Arbeit auf mich. Derzeit erledige ich einiges noch nach der Arbeit (bin meist spätestens 18 Uhr daheim). Das fällt künftig flach, meine Frau werde ich im Haushalt auch weniger unterstützen können.
Das alles sind „Sorgen“ und Gedanken, die mich umtreiben, noch bevor ich die Stelle überhaupt angetreten habe – erst im Januar geht’s los.
Ich kann und will aber nicht bis dahin so weiterleben: Nachts wache ich auf und „erschrecke“ vor meinen Gedanken, wälze mich 1-2 Stunden, ehe ich wieder einschlafe. Fast schon Panik. Tagsüber habe ich kaum noch Appetit, mir ist regelrecht übel. In der Magengegend ein Gefühl, als wäre ich ununterbrochen mega-aufgeregt; seit fast einer Woche habe ich wieder Verdauungsprobleme wie zu den schlimmsten Zeiten bei meinem Noch-Arbeitgeber.
Das kenne ich sonst von mir nicht. Ich bin ein sehr rationaler Mensch. Warum und woher diese „Panik“? Offenbar gehe ich im tiefsten Inneren davon aus, die Arbeit nicht zu schaffen, den Arbeitsweg nicht zu „schaffen“ und auf ganz schlimme Kollegen zu treffen.
Meine Frau ist natürlich langsam von meiner „Weltuntergangsstimmung“ genervt. Sie hat ja eigentlich Recht: Ich _wollte_ einen anderen Job. Seit Jahren. Nun hat’s geklappt, aber statt Freude und Erleichterung Angst und Panik!
Dass ich ggf. einen längeren Weg in Kauf nehmen muss, war mir zwar irgendwie klar – aber jetzt ist es Wirklichkeit. Ich _wollte_ mehr Selbstbestimmtheit (und auch mehr Verantwortung) – aber jetzt bilde ich mir ein (?) dass ich das mit vielen Überstunden „bezahlen“ werde. Wissen tue ich es nicht. Im Vorstellungsgespräch hieß es auf meine Frage nach dem „üblichen Tagesablauf“: Gegen 18 Uhr ist hier eigentlich niemand mehr…
Ich (Ende 30) habe schon einige schwierige Job-Situationen in meinem Leben gemeistert, habe mich überall schnell eingearbeitet und galt/gelte stets als vorbildhafter Mitarbeiter (blöde Formulierung, mir fiel nichts Besseres ein. Alle Vorgesetzten bescheinigen mir sehr gute Arbeit und hohe soziale Kompetenz).
Ich könnte noch mehr schreiben, Hintergründe, Erklärungen usw. aber ich hoffe, euch soweit einen Einblick in meine (Gefühls-)Welt gegeben zu haben, dass ihr mein Problem auch so versteht und hoffe auf eure Antworten.
Übrigens: Kündigen vor Dienstantritt (beim neuen Arbeitgeber) ist vertraglich ausgeschlossen.
Ich überlege bereits jetzt, noch weiter nach Jobs in meiner näheren Umgebung zu suchen und bei einer Alternative/einem ähnlich guten Angebot nach kurzer Zeit in der Probezeit direkt wieder zu kündigen – obwohl ich noch nicht einmal angefangen habe…
Hilfe!
Liebe Grüße
Steffen.