Er hat keine Freunde, ich finde das komisch

Hallo,

ich (w, 22) habe vor einiger Zeit einen netten jungen Mann (24) kennengelernt, wir haben öfter mal was unternommen und wurden uns immer sympathischer. Ich würde jetzt nicht von Verliebtsein sprechen, aber so ein wenig verguckt habe ich mich schon in ihn.

Was ich aber recht merkwürdig finde ist, dass er keinerlei Freunde zu haben scheint. Er ist die meiste Zeit alleine zuhause und wenn er mal weggeht (Essen etc), dann ebenfalls alleine. Ich finde soetwas immer ein bisschen fragwürdig. Er sagt zwar, dass seine Kumpels eben alle verstreut wohnen würden. Das kann ja auch alles stimmen, aber er hat z.B. auch auf der Arbeit keine Kollegen, mit denen er mal was unternimmt.

Einzig seine Schwester und deren Verlobten besucht er relativ oft (jedes WE), aber sonst ist da nicht viel. Irgendwie habe ich Zweifel, dass er wirklich so cool und unkompliziert ist, wie er sich nach außen hin gibt. Natürlich muss man nicht hunderte von Leuten um sich scharen, ich habe auch nur wenige Freundinnen, aber ich müsste ganz sicher nicht allein in ein Restaurant gehen oder dergleichen.

Manchmal habe ich auch Angst, ob er sich nur so sehr für mich interessiert, weil er vielleicht sonst keinen hat und einsam ist.. man kann sich dadurch ja auch schnell mal was einreden. Wie seht ihr das Ganze? Ich finde es auch ein wenig unangenehm, ihn darauf anzusprechen.

Wäre dir jemand lieber der mehr Kontakte braucht, und evt. nur deshalb eine Beziehung eingeht?

Evt. sind seine Arbeitskollegen auch nicht in seinem Alter, oder es gibt andere Differenzen.

Du solltest mehr Zeit mit ihm statt mit Spekulationen über ihn verbringen wenn du ernsthaft Interesse hast.

Und deshalb willst Du Dir das ganze jetzt vermiesen ?
Denke mal drüber nach, was es für eine Rolle spielt, wie viele Freunde er hat. Du findest ihn nett und anziehend, deshalb frage ich mich, was das Problem ist.
Du bist ein selbst denkender Mensch, der andere Menschen hoffe ich auch selbst bewerten kann ohne dass Du von irgendwoher Bestätigung dafür bekommen musst.

Ich selbst bin ein sehr introvertierter Mensch und an oberflächlichen Beziehungen zu Menschen überhaupt nicht interessiert. Leider findet man auf diese Weise kaum andere Menschen, die in Beziehungen und Freundschaften lieber 'in die Tiefe' gehen, weswegen man oft alleine ist.

Meine wenigen Freunde, die ich seit Kindestagen kenne, sind mittlerweile über ganz Deutschland verteilt, weil sie aus privaten oder beruflichen Gründen umgezogen sind. Ich sehe sie vielleicht 1-2 Mal pro Jahr.

Nach der Arbeit verbringe ich so meine Zeit also meistens alleine. Auch an Wochenenden trete ich kaum in Kontakt mit anderen Menschen, wenn ich nicht gerade Familienangehörige besuche. Bars, Discos oder mit Anderen 'feiern gehen' langweilt mich zu Tode, was die anderen Leute auch schnell merken, weswegen ich das eingestellt habe.

Leider werde ich so wohl nie eine Partnerin finden. Ich bin mittlerweile 28 Jahre alt und hatte noch nie eine Beziehung. Diesen Traum habe ich auch schon aufgegeben, weil mir meine Persönlichkeit bei dieser Sache einen Strich durch die Rechnung macht.

Würde ich eine Frau wie dich treffen, wäre es ein absoluter Glücksgriff für mich und ich würde dir alleine meine ganze Aufmerksamkeit schenken. Wer weiß, vielleicht ist dein Freund in einer ähnlichen Lage? Du könntest also eine wichtige Bezugsperson für Ihn werden und Ihn auch mit mehr Leuten in Kontakt bringen, um Ihn aus seiner einsamen Lage herauszuhelfen. Natürlich nur, wenn du das auch willst.

ich hatte vor 10 Jahren auch keine Freunde. und jetzt ? Ich bin doch der gleiche Mensch und aktuell habe ich einige Freunde und Bekannte.
In der heutigen Zeit gibt es sehr viele Leute, die gar keine Freunde mehr haben. Traurig aber wahr. Meine Freundin hat auch nur zwei Freunde. Das finde ich wirklich nicht schlimm.

Ich finde es totalen quatsch, dass man für eine Beziehung Freunde braucht. Die Freundin kann doch der einzige Mensch im Leben sein.

Das einzige was nicht ok wäre, wenn man vorgibt welche zu haben, aber diese garnicht vorhanden sind.

Es gibt auch Menschen, denen ihre Freundschaften so wichtig sind, dass die Zweier-Beziehungen darunter leiden.
Wäre dein Freund ein solcher und würde dich hinter seine Freundschaften einordnen, dann hättest Du ein wirkliches Problem. Manchmal reicht es nämlich, wenn jemand zu einer Feuerwehr-Truppe gehört oder Mitglied in einem Sportverein ist, damit sich eine Partnerin wie das letzte Rad am Wagen vorkommt.

Burbacher

Ich habe auch nur eine Freundin, mit der ich mich regelmäßig treffe. Eine andere wohnt weiter weg. Ich arbeite allein in einem Bereich, daher habe ich keine Kollegen, mit denen ich was unternehme. darauf kommt es doch nicht an. Besser ein Mensch, der wenig Freunde hat als ein oberflächlicher Freundesammler.

Kleines Seelchen meinte:

Ich finde es totalen quatsch, dass man für eine Beziehung Freunde braucht. Die Freundin kann doch der einzige Mensch im Leben sein.

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Um Gottes Willen, viele Frauen MÖCHTEN das aber nicht sein!



Liebe TE, lerne ihn doch einfach weiter kennen und mach Dir selbst Dein Bild. 🙂 Es gibt nun mal Menschen, die haben nur "lose Kontakte". Aber dennoch sind sie tolle Partner.

Ich denke dass ist schon ein kritischer Punkt: Jemand der sonst keine Freunde oder soziale Kontakte hat, neigt natürlich schon schnell dazu, einen geliebten Menschen zum Lebensmittelpunkt zu machen.
Das ist vielleicht in der Verliebtheitsphase ok, aber nach 2 oder 3 Monaten sollte wieder "normalität" einkehren. Dann wäre es gut, wenn man für verschiedene Lebensbereiche auch verschiedene Bezugspersonen hätte. Einen Kumpel für Sport, einen für Weggehen, einen richtigen Freund für tiefe Gespräche. Wenn der Partner alle diese Rollen ausfüllen soll, kommt es ganz schnell zur Überforderung.

Bei mir ist es momentan leider auch so: Ich habe einen sehr guten Freund und eine sehr liebe Arbeitskollegin, mit der ich auch gerne schlafen würde...😉