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Erfahrungen Antidepressiva

Donot

Neues Mitglied
Hey, ich bin ganz neu hier und hoffe ich kann ein paar Tipps und Erfahrungsberichte bekommen.

Also mir geht es seit einigen Monaten regelmäßig schlecht. Es gibt keinen besonderen Grund. Ich habe Freunde, studiere, verstehe mich gut mit meiner Familie und habe keine Geldprobleme.

Aber irgendwie sehe ich ganz oft nur das schlechte in der Situation, ich liege nur rum, kann mich zu nichts aufraffen. Ich versuche so selten wie möglich aus dem Haus zu gehen, weil ich den Kontakt mit Fremden als sehr anstrengend empfinde. Wenn ich durch die Stadt laufe und Leute lachen höre, glaube ich immer dass sie über mich lachen.

Ich merke immer öfter dass ich meine Laune nur noch mit Alkohol über Wasser halten kann und will etwas unternehmen bevor ich komplett absacke.

Kann ich zu einem Hausarzt gehen und Antidepressiva bekommen? Oder muss ich einen psychologen aufsuchen? Und wie sieht die Wechselwirkung mit Alkohol aus? Das klingt zwar komisch aber wenn ich beim weggehen aufhöre zu trinken, würde das meine Freunde sehr stuzig machen und ich will nicht dass alle wissen dass ich irgendwelche Medikamente nehmen.

Ich habe schon so oft versucht mich mit Gesprächen, Musik und so auf bessere Gedanken zu bringen, aber es funktioniert einfach nicht. Irgendwie finde ich immer einen kleinen Grund um unglücklich zu sein und ich glaube das beste wäre wenn ich mir professionelle Hilfe hole.

Kann mir jemand helfen und sagen wie ich das am besten angehe??
 
Hallo!

1. Nein, Antidepressiva verschreibt nur ein Psychiater. Ein Hausarzt kann keine Psychopharmaka verschreiben, soweit ich weiß. Ganz wichtig: Ein Psychologe ist kein Arzt. Folglich kann er auch nichts verschreiben. Das kann wie gesagt ausschließlich ein Arzt, im Fall von Psychopharmaka nur ein Psychiater.

2. Bzgl. Alkohol - ganz schlecht. Die Wirkung wird in aller Regel durch Alkohol sehr verstärkt, bei mir (ich bin eigentlich sehr resistent gegen den Alkohol) führt es zu vorzeitigem Erbrechen und verstärktem Schlafdrang. Insbesondere Psychopharmaka wie Alprazolam (welches für mich ohnehin schon die Wirkung einer Keule hat, ich falle tagsüber dadurch in den Sekundenschlaf, ohne Alprazolam nicht), welche eine stark beruhigende Wirkung haben, vertragen sich nicht mit Alkohol. Ausserdem musst du damit rechnen dass du während der Einnahme mancher Psychopharmaka nicht im Stande bist, ein Auto zu lenken. Tust du es doch, kann das auch strafrechtliche Konsequenzen haben.

Beste Grüße,
ED
 
Ewige Dunkelheit, du kannst Benzos aber nicht mit Antidepressiva vergleichen! Ein Stoff aus der Gruppe der Benzodiazepine wie Alprazolam hat einen ganz anderen Einsatzzweck als ein Antidepressivum und einen ganz anderen Wirkmechanismus. Du hast natürlich recht, dass man auch Antidepressiva nicht mit Alkohol kombinieren sollte, aber Angst von wegen "nicht mehr Autofahren" muss man doch bitte niemandem auf Grundlage einer ganz anderen Wirkstoffgruppe machen! Unter dem Einfluss eines gut auf einen persönlich eingestellten Antidepressivums kann man natürlich Auto fahren, ist auch nicht benommen und fällt definitiv NICHT plötzlich in Sekundenschlaf.

Im Weiteren kann ein Hausarzt übrigens durchaus Antidepressiva verschreiben, die Frage ist nur ob das sinnvoll ist. Psychiater kennen sich im Allgemeinen besser damit aus, aber wenn man möchte kann man es auch erst mal beim Hausarzt probieren. Das richtige Medikament kann man eh nur durch ausprobieren finden, auch ein Psychiater kann nicht vorhersagen wer wie auf ein Medikament reagieren wird.

Aber, lieber Threadersteller, ich würde dir eh erst mal raten zum Hausarzt zu gehen um dich untersuchen zu lassen. Deine Schilddrüse, Eisenwerte, Blutwerte allgemein sollten gecheckt werden um eine organische Ursache für das Problem auszuschließen. Und danach, falls nichts gefunden wird, wird dich dein Hausarzt sicherlich gut und gern beraten, wie deine weiteren Möglichkeiten aussehen. Eventuell wäre es sinnvoller, wenn du kurzfristig eine Art Seelsorgerischen Dienst in Anspruch nimmst um die Krise zu überwinden. Oft gibt es an der Uni Psychotherapeutische Beratungsstellen, die kurzfristig Termine für Studenten anbieten um durch solche Phasen zu helfen. Das ist dann keine vollständige, langfristige Therapie kann aber bei leichten Verstimmungen wie deiner schon helfen, ohne dass du auf Medikamente zurückgreifen musst. Also rede einfach mal mit deinem Hausarzt und schau, ob deine Uni etwas derartiges anbietet. Damit ist dir sicherlich vorerst mehr geholfen als mit einem Termin beim Psychiater und der Einnahme eines Medikaments. Den Schritt kannst du später noch in Erwägung ziehen, wenn sich die Verstimmung zu einer richtigen Depression weiter entwickeln sollte.
 
Hallo Donot,

Ich merke immer öfter dass ich meine Laune nur noch mit Alkohol über Wasser halten kann und will etwas unternehmen bevor ich komplett absacke.

Finde ich gut!

Kann ich zu einem Hausarzt gehen und Antidepressiva bekommen?

Ja, kannst Du. Ich würde Dir aber eher empfehlen, Dich (nach einer ausführlichen Untersuchung, denn Deine Symptome könnten auch eine körperliche Ursache haben, siehe den Beitrag meines Vorschreibers) an einen Psychiater überweisen zu lassen, denn Psychiater kennen sich im allgemeinen besser mit den einzelnen Wirkstoffen aus.
Das Erstgespräch sollte möglichst ausführlich sein.
Auf jameda.de kannst Du Dir Arztbewertungen anschauen.

Erwarte nicht zuviel von den Medikamenten; sie helfen nicht jedem. Und häufig braucht es mehrere Versuche, bis ein passender Wirkstoff gefunden ist.

Antidepressiva wirken meist besser, wenn sie mit einer Psychotherapie kombiniert werden. Dies gilt auch dann, wenn man (auf den ersten Blick) keinen Grund für die Depression ausmachen kann. Ein guter Therapeut kann einem bei der Entwicklung von geeigneten Strategien zum Umgang mit der Krankheit helfen.
Für eine Psychotherapie benötigt man ein Rezept.

Und wie sieht die Wechselwirkung mit Alkohol aus? Das klingt zwar komisch aber wenn ich beim weggehen aufhöre zu trinken, würde das meine Freunde sehr stuzig machen und ich will nicht dass alle wissen dass ich irgendwelche Medikamente nehmen.

Zu Beginn der Behandlung sollte man grundsätzlich keinen Alkohol konsumieren, danach ist es abhängig vom jeweiligen Wirkstoff. Das solltest Du auch mit dem Arzt besprechen.

Falls Du eine Notlüge brauchst: Wie wär's mit Magenproblemen.


1. Nein, Antidepressiva verschreibt nur ein Psychiater. Ein Hausarzt kann keine Psychopharmaka verschreiben, soweit ich weiß.

Falsch. Jeder Arzt kann Psychopharmaka verschreiben, sogar ein Orthopäde.

Insbesondere Psychopharmaka wie Alprazolam (welches für mich ohnehin schon die Wirkung einer Keule hat, ich falle tagsüber dadurch in den Sekundenschlaf, ohne Alprazolam nicht), welche eine stark beruhigende Wirkung haben, vertragen sich nicht mit Alkohol. Ausserdem musst du damit rechnen dass du während der Einnahme mancher Psychopharmaka nicht im Stande bist, ein Auto zu lenken. Tust du es doch, kann das auch strafrechtliche Konsequenzen haben.

Das ist korrekt.
Allerdings ist Alprazolam kein Antidepressivum, sondern ein Tranquilizer, und wäre in Donots Fall nicht geeignet.

Viele Grüße,
Freigeist
 
Warum muss es denn gleich Antidepressiva sein?! Warum nicht anders nach einer Lösung suchen?

Meine Erfahrung sagt, dass auch ein Hausarzt Antidepressiva verschreiben kann. (Bei mir war der Grund dafür, dass er es tat Kopfschmerzen (die er auf die Psyche schob) )

Auf jedem Beipackzettel von Antidepressiva steht, dass man während der Zeit der Einnahme gar kein Alkohol zu sich nehmen darf.
 
lass die Finger von Antidepressiva - die haben schlimme Nebenwirkungen. Dein Hausarzt kann dir Johanniskraut verschreiben. In manchen Fällen bezahlt es die Kasse. Außerdem gibt es noch 5-htp.
Aber auf jeden Fall solltest du zu einer Verhaltenstherapeutin und Imagination lernen.
 

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