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Erst Bewerbungsgespräch, dann Schnuppertag und jetzt unbezahltes Probearbeiten?!

Easterbunny

Mitglied
Guten Morgen,

mir ist etwas recht Komisches passiert. Und war hatte ich letzte Woche ein Vorstellungsgespräch für einen Job als Sachbearbeiterin in einer kleinen Steuerkanzlei (Eine Steuerberaterin und 5 Angestellte). Da ich auch eine entsprechende Ausbildung habe, weiß ich ja ungefähr, was auf mich zukommen wird. Die Chefin sagte dann im Gespräch, ihr wäre es lieb, wenn ich einen "Schnuppertag" absolvieren würde, damit die Kollegen mich kennenlernen können und ich mir ein Bild über den Tagesablauf machen kann.

Das war für mich ja noch in Ordnung und der Tag hat mir auch wirklich gefallen. Als ich dann abends heimging, war die Chefin gerade in einem Auswärtstermin, sodass ich mich nicht verabschieden konnte. Also schrieb ich ihr eine E-Mail und bedankte mich nochmal für den Probetag.

Als Antwort kam zurück, dass sie mir anbiete, ich könne ja nach Ostern eine Woche Probearbeiten, um zu schauen, ob es mir auch wirklich gefällt und dass sie und die Kollegen sich noch ein genaueres Bild machen können, ob ich auch wirklich ins Team passe.. Das fand ich dann schon etwas merkwürdig, ich meine, wie lang und wie oft will man sich einen Bewerber denn anschauen, bevor man entscheidet, ob man ihn einstellt?!

Jedenfalls schrieb ich ihr dann, ob diese Woche vergütet wird, woraufhin sie mir nun heute Morgen per Mail antwortete, nein wird sie nicht, es wäre ja nur Arbeit zur "Probe" und keine richtige vollwertige Arbeit und eher so ein "gegenseitiges Beschnuppern"..

Ich muss ehrlich sagen, dass ich das ziemlich unverschämt finde, oder sehe ich das falsch? Ich müsste ja für diese Woche bei meinem jetzigen AG auch extra Urlaub einreichen, den ich dann quasi mit unbezahlter Arbeit verbringe. Was meint ihr denn dazu? Für mich sieht das leider sehr nach Ausnutzerei aus, obwohl ich zuvor eigentlich ein recht positives Bild von der Kanzlei hatte. Zudem bin ich kein Berufsanfänger, der gerade erst mit der Ausbildung fertig ist und denke, dass ich schon recht gut abschätzen kann, was da an Arbeit auf mich zukommt.
Ich bin nun schon seit einer Stunde am Überlegen, was ich ihr antworten soll. 😕
 
Es kommt darauf an, wie wichtig dir diese Stelle ist. Nach dem einen Probetag bereits finde ich das allerdings reichlich übertrieben. Und dass du eben nicht "frei" hast, sondern dir extra Urlaub nehmen müsstest, mach das ja noch komplizierter. Dein Urlaub wird doch bezahlt beim alten Arbeitgeber, oder nicht? Am Gehalt kann es also nicht liegen.

Du kannst ja als Kompromiss 2 Tage anbieten und mit Urlaub nehmen usw. begründen. Wenn es sich dann noch wie Ausnutzerei anhört, würde ich wahrscheinlich auf die Stelle verzichten.
 
Du warst da am Probetag, beide Seiten hatten die Gelegenheit, sich zu beschuppern, sich ein Bild zu machen.

https://www.bernd-slaghuis.de/karriere-blog/probearbeiten/

Welchen Eindruck hattest du gewonnen?

Möchtest du für ein Unternehmen arbeiten, welches einem Bewerber abverlangt, 1 Woche ERHOLUNGS(!)Urlaub zu investieren, um kostenlos dort zu arbeiten?
Warum können Sie nach dem stattgefundenen Probetag nicht einschätzen, ob du ins Team passen würdest? Haben sie den Tag nicht sinnvoll genutzt? Sind sie wenig entscheidungsfreudig?

Nicht nur ich muss dem Unternehmen zusagen, das Unternehmen muss auch mir zusagen. Sonst hat eine Zusammenarbeit keine Zukunft.

Vor einigen Wochen habe ich einen Probearbeitstag abgebrochen.
Ich hatte mir für das Vorstellungsgespräch freigenommen, erhielt da jedoch keine schlüssigen Hinweise auf mein künftiges Aufgabenfeld.
Also dachte ich, mir beim Probearbeiten ein Bild machen zu können. Wieder freigenommen.
Pustekuchen. Ich sollte vor mich hinarbeiten (fremde Branche, unbekanntes Programm, unbekannte Hersteller). Na gut.
Dann sollte ich eine Datei zur Auswertung bestimmter Aktionen erstellen, Formeln hinterlegen, damit sie diese künftig nutzen können. Da wurde ich stutzig, habe nachgehakt.
Fragen zum Aufgabenfeld wurden nicht beantwortet, es wäre noch unklar, man könne noch keine Aussage machen, da man sich selbst erst klar werden müsse, wie das künftig aufgeteilt werden könne. Dann folgten noch negative Bemerkungen über den vorherigen Mitarbeiter, Informationen und Anschuldigungen, die mich absolut nichts angehen.
Für mich war klar, dass ich für dieses Unternehmen nicht tätig werden möchte und habe das Gespräch an der Stelle beendet.

Es ist wirklich verrückt, was man teilweise erlebt.
Aber man entscheidet selbst, wie weit man mitgeht.
 
Das geht gar nicht....wieso solltest du deinen Urlaub dafür Opfern?
Warum brauchen die eine ganze Woche zur Entscheidungsfindung?
Klingt nach Ausbeuterei.
 
Ich finde es auch sehr unverschämt, aber leider ist das heutzutage nicht unüblich, dass man reihenweise Interessenten zum Probearbeiten antanzen lässt um so für ein paar Monate Gehaltskosten zu sparen.
 
Ich finde den Vorschlag von Lalelu eigentlich ziemlich gut, nochmal anzubieten, für maximal 1-2 Tage Probearbeiten zu kommen. Würde ich aber nur machen, wenn du bisher ein gutes gefühl bei dem Unternehmen hast. ich würde auch ganz klar sagen, dass dann eine abschließende Bewertung seitens des Unternehmens kommen MUSS. Normalerweise reicht locker 1 Tag, um den Menschen an sich einzuschätzen.

Aber ne ganze Woche unbezahlt auf keinen Fall.
 
Meine Erfahrung nach: Je länger man kostenlos arbeiten muss, desto unwahrscheinlicher ist es, dass sie dich einstellen. Ich wurde von letztem Arbeitgeber auch nur verarscht. Zwei Wochen unbezahlte Arbeit, dann groß Versprechen auf Übernahme von wegen “Nächte Woche Anruf, Vertrag, blablabla“. Tja das nächste Woche ist schon zwei Monate her: Hinterhertelefonieren, Firma besuch abstatten, Zentrale anrufen endete nur in vertrösten, “Keine Ahnung“ und sie würden es weiterleiten. Als sie mich am ende nur noch wegdrückten, hatte ich die Schnauze voll und hab jetzt zwei andere Arbeitgeber, wo vielleicht was wird. Meine Zeit war mir da viel zu schade, um als Bittsteller hinterherzukriechen ^^
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich finde, dass ein Tag vollkommen ausreicht und ich würde der künftigen Chefin erklären, dass Du nicht nochmal Probearbeiten kannst, da Dein Urlaub bereits verplant ist und Du somit keinen weiteren Tag nehmen kannst.
 
Eine ganze Woche kostenlos arbeiten ist maßlos übertrieben.
Da kommt schnell der Verdacht auf, dass man einfach nur mal eine kostenlose Kraft für ne Woche haben will, die mal eben liegengebliebene Arbeiten verrichten soll.
 
ich glaube, daß dich die komische firma ausnutzt und anschließend bekommst du aber keine einstellung. irgendwas läuft da aus dem ruder. alles, was über 1,2,3 tage hinausgeht, ist doch nicht normal. du machst doch kein praktikum.
 

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