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Erste, bisher einzige Liebe und besten Freund verloren.

Broken

Mitglied
Hallo ihr Lieben,
ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll ohne zu viel oder zu wenig zu schreiben.

Ersteinmal zu mir:
Ich bin jetzt 24 Jahre alt und habe seit Kindesalter aufgrund von Mobbing und Missbrauch, viele psychische Probleme. Bei den kleinsten Triggerpunkten, wird mir schlecht, ich zitter, kann mich nicht mehr konzentrieren und konnte/kann somit nicht an dem gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Ich bin jetzt seit 11 Jahren in Therapie, war schon in Tageskliniken und wurde auch Stationär aufgenommen. Einige Zeit verbrachte ich im Kinderheim um einen Tapetenwechsel zu bekommen. Dort schaffte ich auch einen sehr guten Schulabschluss, aber seitdem war ich in ewig vielen Maßnahmen um meinen Weg auf den Arbeitsmarkt zu finden, aber als ich einen Niederschlag nach dem anderen einsteckte zog ich mich zurück. Daraufhin entwickelte ich eine Sozialphobie und Depressionen, erst zu der Zeit wurde auch PTBS diagnostiziert. Meine Borderline Persönlichkeitsstörung wurde diagnostiziert als ich 15 war.

Während dieser gesamten Zeit, hatte ich immer meinen besten Freund an meiner Seite. Wir verliebten uns ineinander, aber ich war nicht bereit für eine Beziehung und so lief das Leben weiter. Es war ein hin und her, aber wir waren jederzeit füreinander da.
Das ganze letzte Jahr war wunderschön mit ihm. Wir hatten keine Beziehung, aber haben alles getan war Paare tun. Wir haben miteinander geschlafen, uns geküsst, Sachen miteinander unternommen, gekuschelt, gestritten, versöhnt.. Haben zusammen gewohnt, wobei ich eine eigene Wohnung habe.. Ich gestand ihm meine Liebe, dass sie immer da war und nie verging. Er hingegen gestand mir das er vor einem Monat jemand kennengelernt hat. Er findet sie süß, toll, sie bringt ihm zum Lachen und er möchte, dass das was mit ihr wird. Ich merkte davon diesen ganzen Monat nichts, obwohl ich sehr feinfühlig bin. Er küsste mich weiterhin, wir hatten mindestens jeden 2ten Tag den selben intensiven und wunderschönen Sex, wie immer. Dann sagte er mir, dass ich sie auch kenne. Als wir uns mal mit seinen Kollegen trafen, war sie dabei. Mein Herz zersprang.

Aufgrund meiner ganzen Probleme habe ich außer meine Familie und ihn niemanden. Ich habe keine Freunde, niemanden. Und nun verlor ich auch ihn, weil eine Freundschaft für mich unmöglich scheint. Ich kämpfe jeden Tag meine Selbstmord Gedanken aus meinem Kopf zu verbannen, kämpfe jede Sekunde meinem Selbstverletztenden Verhalten nicht nachzugeben, kämpfe jede Minute den Schmerz nicht in Alkohol zu ertränken und bin seitdem bei meinen Eltern untergekommen.
Sie und meine Hündin sind meine größte Stütze.
Ich war glücklich mit ihm, aber ihm war ich anscheinend nie genug und ja, ich weiß, dass er mir nicht fremd ging, weil wir nie zusammen waren, aber trotzdem fühlt es sich genauso an. Ich fühle mich betrogen, verraten.
Es fiel ihm sichtlich schwer, als ich sagte, dass damit unsere 20 Jährige Freundschaft endet. Das ging nicht spurlos an ihm vorbei, wobei es seine eigene Entscheidung war.

Mein Herz schreit, fleht, weint.. Ich wünsche ihm alles schlechte was ihm nur passieren kann, wünsche ihm genauso viel Leid wie ich ertragen muss. Ich hoffe, dass er niemals wieder Glück empfinden wird.

Aber bevor ihr denkt, ich wäre ein egoistischer und selbstsüchtiger Mensch..

Mein Kopf weiß wie falsch das ist. Mein Verstand wünscht ihm ein glückliches Leben. Hofft, dass er seine Liebe in ihr findet und dass er nicht soviel leidet wie ich und niemals auch nur ansatzweise so viel Leid empfinden muss wie ich es tue. Ich wünsche ihm alles Gute.
Nun gut, mein Verstand tut es.


Aber jetzt sitze ich hier, seit 4 Tagen am Weinen, vermisse in jeder Situation meinen Besten Freund, der mehr in meinem Elternhaus, als in seinem aufwuchs. Ich vermisse jede Berührung, jeden Kuss.. Vermisse sein dummes Gesicht, wenn er mich zum Lachen bringen will. Ich vermisse sogar sein niesen, was ich gehasst habe.. und seinen warmen Körper neben mir im Bett.. Ich vermiss es wie er mich gestreichelt hat, wenn ich nach einem Albtraum aufwachte.. Vermisse die Abende, die wir bei meinen Eltern verbrachten und Spiele spielten.. Vermisse alles von ihm..
Ich habe mich, trotz meiner ganzen Probleme, noch nie so leer gefühlt wie jetzt. Noch nie stand ich so nah am Abgrund. Ich habe Angst vor mir selber, Angst vor den Dingen die ich mir selber antun kann. Ich will weiterleben, auch wenn es mir gerade unmöglich erscheint. Ich will meinen Weg finden.
Aber ich weiß einfach nicht wie. Ich weiß nicht, wie ich ohne ihn weiterleben soll. Jeder Atemzug schmerzt und ich bin verdammt nochmal alleine. Meine Familie ersetzt nunmal keine etwa gleichaltrigen Freunde. Ich habe niemanden mit dem ich darüber reden kann, niemanden der mich umarmt.. Niemand der wenigstens eine Nacht neben mir schlafen kann, damit ich endlich mal wieder mehr als 3h am Stück schlafe ohne weinend aufzuwachen. Jemand der mir die Hand auf den Kopf legt oder meine Hand in seine nimmt, wenn mein Körper sich aus Verzweiflung mal wieder verkrampft und die Tränen wie Bäche über meine Wangen fließen, niemand der mich ermutigt, dass es besser werden kann und mich aus meiner Trauer holt.. Ich weiß einfach nicht mehr was ich tun soll..
Ich habe solche Angst, dass ich diesen Schmerz nie wieder los werde.


Danke für alle die sich die Mühe gemacht haben und bis hierhin gelesen haben. Auch wenn das nicht das ist was ich gerade so sehr brauche, habe ich Hoffnung, dass ihr mir ein wenig Trost spenden könnt. Auch wenn dies leider niemals eine Umarmung ersetzen könnte, seid ihr die einzigen hier die ich habe.

In Liebe
Eure Broken
 
Zuletzt bearbeitet:
........verständlicher Weise ist das eine schmezrhafte Situation für Dich.
Aber man wünscht dem Menschen den man liebt Glück auch wenn er dieses Glück mit einer anderen Frau findet. Liebe heißt auch Verzicht, wenn man wirklich liebt.
Dein Leben hast Du an einer Person festgeschweißt ohne daran zu denken, das Dein Leben nur allein in Deiner Hand liegt und ein Freundschaft+ nicht mehr wie eine Unterstützung, aber keine Stütze, sein kann. So wie Deine Beine Dich tragen, musst Du lernen Dich selbst zu tragen.
Du solltest stolz und auch trotziges sein und Dir sagen - Nun erst recht!
Beweise in erster Linie Dir und auch ihm, das Du alleine Laufen kannst ohne Gehhilfe und Krückstock.
Mit jedem Aufwachen solltest Du zu Dir sagen - ich schaff das, Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat sollten Deine Schritte fester werden.
Auch wenn es Dir im Moment unmöglich erscheint - Du wirst eine neue Liebe finden und eine Beziehung haben, die dann mehr ist als nur Freundschaft+. Das Freunschaft+ viel zu wenig ist, diese Erfahrung machst Du gerade. Eine Erfahrung, die Dir in der Zukunft helfen wird - zu erkennen, das das Leben nur eine starke Bindung kennt - die Bindung an Dich und das ist mehr, als Dir ein anderer Mensch geben kann.
 
........verständlicher Weise ist das eine schmezrhafte Situation für Dich.
Aber man wünscht dem Menschen den man liebt Glück auch wenn er dieses Glück mit einer anderen Frau findet. Liebe heißt auch Verzicht, wenn man wirklich liebt.
Dein Leben hast Du an einer Person festgeschweißt ohne daran zu denken, das Dein Leben nur allein in Deiner Hand liegt und ein Freundschaft+ nicht mehr wie eine Unterstützung, aber keine Stütze, sein kann. So wie Deine Beine Dich tragen, musst Du lernen Dich selbst zu tragen.
Du solltest stolz und auch trotziges sein und Dir sagen - Nun erst recht!
Beweise in erster Linie Dir und auch ihm, das Du alleine Laufen kannst ohne Gehhilfe und Krückstock.
Mit jedem Aufwachen solltest Du zu Dir sagen - ich schaff das, Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat sollten Deine Schritte fester werden.
Auch wenn es Dir im Moment unmöglich erscheint - Du wirst eine neue Liebe finden und eine Beziehung haben, die dann mehr ist als nur Freundschaft+. Das Freunschaft+ viel zu wenig ist, diese Erfahrung machst Du gerade. Eine Erfahrung, die Dir in der Zukunft helfen wird - zu erkennen, das das Leben nur eine starke Bindung kennt - die Bindung an Dich und das ist mehr, als Dir ein anderer Mensch geben kann.

Ich danke dir so sehr für diese Worte.. Und ja mein Verstand wünscht ihm das größte Glück und ich weiß, dass mein Herz das auch irgendwann tun wird. ♡
 
Liebe Broken,
als ich deine Zeilen laß, erinnerte mich das sehr an meinen damals besten Freund und an die schwierige Dynamik. Ich verstehe daher jedes Wort, das du schreibst und es tut mir sehr leid, dass du gerade am Anfang dieser Tragödie stehst.
Bei mir ist das jetzt ca. ein Jahr her, zwei, als es anfing zu zerbrechen. So ein Verlust tut weh, noch mehr die Enttäuschung darüber, dass plötzlich von all dem, was man miteinander teilte, nie genug war, man selbst wohl nicht das ist, was der andere in seinem Leben möchte. Das ist traurig, glaubte man doch wirklich an diese tiefe Verbindung und dass sie nichts so schnell erschüttern könnte.
Nun wachst du auf und das tut richtig weh.
Aber ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass der einzige Weg da heraus führt der ist, loszulassen. Lass diesen Menschen in deinem Herzen sterben.
Eure Verbindung war keine echte, keine auf Augenhöhe. Du brauchtest ihn, er dich nicht. Im idealfall brauchen sich beide nicht, sondern man ergänzt sich.
Für dich fühlt es sich so an, als hättet ihr euch ergänzt, richtig? Für mich war dies auch so. Aber er zeigt dir deutlich, dass du für ihn eine nette Gelegenheit warst, mehr aber auch nicht. Er hat deine Liebe zu ihm benutzt, um sich über Wasser zu halten, bis die richtige kommt. Während du nie die richtige sein konntest, allein schon wegen eurer verqueren Dynamik.
Lass ihn los, er hat dich gar nicht verdient.
Ich kenne diese deine dunklen Gedanken ihm gegenüber. Es geht und ging mir auch so. Aber es ist eine natürliche Reaktion auf eine tiefe Verletzung. Irgendwann wirst du diese Gedanken wieder loslassen können und ihm gutes wünschen können.
Die Trauer über die Art und Weise, wie er eure Verbindung abgeschnitten hat, wird bleiben. Du wirst damit leben müssen.

Alles Gute.
 
........verständlicher Weise ist das eine schmezrhafte Situation für Dich.
Aber man wünscht dem Menschen den man liebt Glück auch wenn er dieses Glück mit einer anderen Frau findet. Liebe heißt auch Verzicht, wenn man wirklich liebt.
Dein Leben hast Du an einer Person festgeschweißt ohne daran zu denken, das Dein Leben nur allein in Deiner Hand liegt und ein Freundschaft+ nicht mehr wie eine Unterstützung, aber keine Stütze, sein kann. So wie Deine Beine Dich tragen, musst Du lernen Dich selbst zu tragen.
Du solltest stolz und auch trotziges sein und Dir sagen - Nun erst recht!
Beweise in erster Linie Dir und auch ihm, das Du alleine Laufen kannst ohne Gehhilfe und Krückstock.
Mit jedem Aufwachen solltest Du zu Dir sagen - ich schaff das, Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat sollten Deine Schritte fester werden.
Auch wenn es Dir im Moment unmöglich erscheint - Du wirst eine neue Liebe finden und eine Beziehung haben, die dann mehr ist als nur Freundschaft+. Das Freunschaft+ viel zu wenig ist, diese Erfahrung machst Du gerade. Eine Erfahrung, die Dir in der Zukunft helfen wird - zu erkennen, das das Leben nur eine starke Bindung kennt - die Bindung an Dich und das ist mehr, als Dir ein anderer Mensch geben kann.
Wahre Worte. Nehme sie dir zu Herzen.
 
Versuche, das Ganze nicht zu sehr zu dramatisieren. Auch bei Enttäuschungen im Liebesleben ist es besser, die Dinge nüchtern zu betrachten. Auch wenn's schwerfällt. Es kommt sehr häufig im Leben vor, dass eine Liebesbeziehung endet, weil einer von beiden einen neuen Partner/eine neue Partnerin kennen gelernt hat. Das tut ein paar Wochen oder Monate lang weh, aber der Schmerz lässt mit der Zeit nach. Und Reisende sollte man nicht aufhalten.

Warum sollte ich mich über Gebühr grämen, wenn mein Partner mich betrogen hat, weil er mir eine andere vorzieht? Warum sollte ich mich moralisch verpflichtet fühlen, ihm zum Dank auch noch Glück zu wünschen? Das ist doch Selbstbetrug. Die Hauptsache ist, man schadet dem Expartner nicht. Ob er mit deiner Nachfolgerin glücklich wird oder nicht, sollte dir dagegen scheißegal sein. Wichtiger ist, dass DU wieder glücklich wirst. Mit erst 24 Jahren stehen die Chancen dafür extrem gut. Vielleicht nicht heute oder morgen, aber in ein bis zwei Jahren kann dein Leben schon wieder ganz anders aussehen. Mit "Freundschaft +" erniedrigst du dich nur selbst - abgesehen davon, dass ich keine Lust auf Sex mit jemandem hätte, von dem ich genau weiß, dass er es auch noch mit einer anderen treibt. Ich habe weder Lust auf AIDS noch auf eine Geschlechtskrankheit. Und auch geschützter Sex käme für mich mit jemandem, der neben mir auch noch Sex mit anderen Personen hat, nicht infrage.

Der Typ hat deine psychische Labilität ausgenutzt, also konzentriere dich auf deine Psychotherapie, und zwar dergestalt, dass du solche Typen künftig nicht mehr zu deiner Stabilisierung nötig hast. Ich finde es auch eigenartig, dass du seit elf Jahren in Dauertherapie bist. Eine gute Therapie sollte sich doch zeitlich auf ein gewisses Maß beschränken und nicht lebenslang erforderlich sein. Vielleicht solltest du mal den Therapeuten wechseln.

Viel trauriger ist es, wenn man eine Beziehung geführt hat, die im Großen und Ganzen glücklich war, und dann stirbt der Partner. Vielleicht sogar noch plötzlich und unerwartet. Mir ist genau das vor einem Monat passiert. Ich bin auch traurig deswegen und vermisse ihn sehr. Ich werde wohl auch keinen anderen Partner mehr finden und strebe dies in meinem Alter (59) auch nicht mehr an. Das Thema ist für mich erledigt. Aber ich werde dennoch kein Drama daraus machen, so, als ob ich der einzige Mensch mit diesem Schicksal wäre. Auch das passiert nämlich tagtäglich millionenfach auf der Welt. Ganz gewiss werde ich mir deswegen auch nicht das Leben nehmen. Und sich in heftigste Emotionen der Trauer bis hin zu Suizidgedanken hineinzusteigern und sich als etwas ganz Besonderes fühlen, ist kein Zeichen besonders großer Liebe und ehrt den verstorbenen Partner auch nicht. Man ehrt ihn viel mehr, wenn man in seinem Sinne weiterlebt und ihn in liebevoller Erinnerung behält. Das fällt bei einem Partner, der einen nicht betrogen hat, wesentlich leichter als bei einem Beziehungsende durch Trennung, weil der Partner was vermeintlich Besseres gefunden hat.

Ich weiß, wovon ich spreche. Bevor ich meinen verstorbenen Partner kennen lernte, habe ich etliche Jahre vorher mit einem Luftikus eine große Enttäuschung erlebt. Jede Träne, die ich deswegen geweint habe, war rückblickend eine zuviel. Ob er glücklich oder unglücklich ist, interessiert mich schlichtweg nicht mehr. Es ist mir gleichgültig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Versuche, das Ganze nicht zu sehr zu dramatisieren. Auch bei Enttäuschungen im Liebesleben ist es besser, die Dinge nüchtern zu betrachten. Auch wenn's schwerfällt. Es kommt sehr häufig im Leben vor, dass eine Liebesbeziehung endet, weil einer von beiden einen neuen Partner/eine neue Partnerin kennen gelernt hat. Das tut ein paar Wochen oder Monate lang weh, aber der Schmerz lässt mit der Zeit nach. Und Reisende sollte man nicht aufhalten.

Warum sollte ich mich über Gebühr grämen, wenn mein Partner mich betrogen hat, weil er mir eine andere vorzieht? Warum sollte ich mich moralisch verpflichtet fühlen, ihm zum Dank auch noch Glück zu wünschen? Das ist doch Selbstbetrug. Die Hauptsache ist, man schadet dem Expartner nicht. Ob er mit deiner Nachfolgerin glücklich wird oder nicht, sollte dir dagegen scheißegal sein. Wichtiger ist, dass DU wieder glücklich wirst. Mit erst 24 Jahren stehen die Chancen dafür extrem gut. Vielleicht nicht heute oder morgen, aber in ein bis zwei Jahren kann dein Leben schon wieder ganz anders aussehen. Mit "Freundschaft +" erniedrigst du dich nur selbst - abgesehen davon, dass ich keine Lust auf Sex mit jemandem hätte, von dem ich genau weiß, dass er es auch noch mit einer anderen treibt. Ich habe weder Lust auf AIDS noch auf eine Geschlechtskrankheit. Und auch geschützter Sex käme für mich mit jemandem, der neben mir auch noch Sex mit anderen Personen hat, nicht infrage.

Der Typ hat deine psychische Labilität ausgenutzt, also konzentriere dich auf deine Psychotherapie, und zwar dergestalt, dass du solche Typen künftig nicht mehr zu deiner Stabilisierung nötig hast. Ich finde es auch eigenartig, dass du seit elf Jahren in Dauertherapie bist. Eine gute Therapie sollte sich doch zeitlich auf ein gewisses Maß beschränken und nicht lebenslang erforderlich sein. Vielleicht solltest du mal den Therapeuten wechseln.

Viel trauriger ist es, wenn man eine Beziehung geführt hat, die im Großen und Ganzen glücklich war, und dann stirbt der Partner. Vielleicht sogar noch plötzlich und unerwartet. Mir ist genau das vor einem Monat passiert. Ich bin auch traurig deswegen und vermisse ihn sehr. Ich werde wohl auch keinen anderen Partner mehr finden und strebe dies in meinem Alter (59) auch nicht mehr an. Das Thema ist für mich erledigt. Aber ich werde dennoch kein Drama daraus machen, so, als ob ich der einzige Mensch mit diesem Schicksal wäre. Auch das passiert nämlich tagtäglich millionenfach auf der Welt. Ganz gewiss werde ich mir deswegen auch nicht das Leben nehmen. Und sich in heftigste Emotionen der Trauer bis hin zu Suizidgedanken hineinzusteigern und sich als etwas ganz Besonderes fühlen, ist kein Zeichen besonders großer Liebe und ehrt den verstorbenen Partner auch nicht. Man ehrt ihn viel mehr, wenn man in seinem Sinne weiterlebt und ihn in liebevoller Erinnerung behält. Das fällt bei einem Partner, der einen nicht betrogen hat, wesentlich leichter als bei einem Beziehungsende durch Trennung, weil der Partner was vermeintlich Besseres gefunden hat.

Ich weiß, wovon ich spreche. Bevor ich meinen verstorbenen Partner kennen lernte, habe ich etliche Jahre vorher mit einem Luftikus eine große Enttäuschung erlebt. Jede Träne, die ich deswegen geweint habe, war rückblickend eine zuviel. Ob er glücklich oder unglücklich ist, interessiert mich schlichtweg nicht mehr. Es ist mir gleichgültig.

Ich glaube du missverstehst mich etwas.. und auch ihn.. Wie gesagt habe ich mich betrogen gefühlt, obwohl mir das gar nicht zustand.. und er hat in der Zeit mit mir lediglich jemand kennengelernt, nicht mir ihr geschlafen..

Und es war nicht einfach nur eine Freundschaft+ .. Dann würde ich da schneller darüber hinwegkommen..

Auch meine Suizidgedanken such ich mir nicht raus.. und stelle mich nicht hier hin, als wäre ich etwas besonderes.. All dies gehört leider durchweg zu meinem Krankheitsbild und meinem Charakter.. Ich kann dagegen nichts tun, ich merke nicht wie sich die Gedanken in meinen Kopf schleichen.. erst dann wenn es viel zu spät ist..

Ich bin nicht 11 Jahre in ein und der selben Therapie, ich habe schon sehr viel durch.. viele Aufenthalte, viele Therapeuten, viele verschiedene Therapieansätze..

Mir tut dein Verlust von Herzen Leid, das meine ich sehr ernst und wünsche es keinem.
 
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich sehr wohl erwartet habe, dass hier auch jemand "gegen mich" schießen wird.. Und ich war darauf vorbereitet Dinge zu lesen, die ich selber genau weiß. Dinge zu lesen, die mir wehtun oder die ich ungerecht mir oder ihm gegenüber seh'..
Und genau das verletzt mich, macht mich wütend und das wichtigste es lenkt mich von allem ab.
Denn ich habe hier auch Antworten gefunden und darüber bin ich mehr als glücklich, deswegen danke ich jedem von euch, dass ihr da wart.
Wir kennen uns nicht, aber es fühlt sich ein wenig an wie eine Diskussion unter Freunden.. und auch wenn mich das erbärmlich rüberkommen lässt.. Bin ich trotzdem froh, dass ihr da wart!

In Liebe
Eure Broken.♡
 
Hallo liebe Broken,

du hast alles Recht der Welt zu Jammern, zu Weinen und tieftraurig zu sein.
Wenn eine Beziehung auseinander geht, ist das schmerzhaft und tut einfach nur weh.

Auch die Zeit der Wut auf den Freund, die Zeit der Enttäuschung hat ihre Daseinsberechtigung. Auch das gehört zum Verarbeiten.

Aber sei sicher, diese Phase wird nachlassen, es wird leichter werden. Aber es braucht seine Zeit.
Beim einen geht es schneller, beim anderen dauert und dauert es.

Gefühle lassen sich nun mal nicht einfach an- und abschalten. Doch es wird der Tag kommen, da kannst du deinem Freund alles Glück der Erde wünschen und es auch genau so meinen.

Ich wünsche dir, dass dir deine Eltern und dein Hund weiter zur Seite stehen und du zur Ruhe kommen kannst.
 
Liebe Broken

Ein solcher Verlust bringt einen grossen Schmerz mit sich. Es tut unglaublich weh, in der Liebe abgelehnt zu werden und gleichzeitig damit einen guten Freund zu verlieren. Dein Kummer, deine Wut, deine Verzweiflung, sie sind berechtigt, du darfst so fühlen und deine Gefühle erscheinen mir angemessen. Denn was du beschreibst, ist eine schwierige, schmerzhafte Situation, auch für Menschen ohne vergleichbare Probleme wie die psychischen Erkrankungen, mit denen du zurechtkommen musst.

Ich würde mich im Übrigen genauso betrogen fühlen in dieser Konstellation, obwohl ihr nicht fest zusammen wart. Du empfindest aus meiner Sicht nicht falsch. Wie du eure Beziehung beschreibst, tönt sie für mich tatsächlich nach einer Quasi-Beziehung, die nur nie wie eine Beziehung benannt wurde. Es ist daher in Ordnung, dich betrogen zu fühlen.

Gut, hast du Unterstützung bei deiner Familie und deinen lieben Hund. Auch, wenn sie keinen gleichaltrigen Freund und potentiellen Partner ersetzen können, findest du hoffentlich etwas Halt bei ihnen.

Du schreibst, dass du dir Trost wünscht. Ich bin nicht gut im Trösten, aber ich würde mich, wenn ich darf, im Geiste eine Weile lang neben dich setzen und die schlimmen Gefühle mit dir zusammen aushalten. 🐞

Und: Du kannst es im Moment nicht sehen, aber es wird wieder besser werden. Es wird wahrscheinlich noch eine ganze Weile dauern, aber es wird wieder besser werden. Und ich bin überzeugt davon, dass du das schaffst, dass du diese schlimme Phase überstehen, und dass du auch neue gute Beziehungen finden kannst. Sicher, neue Beziehungen werden anders sein. Aber sie werden nicht weniger gut sein, liebe Broken. Nur anders.

Ich schicke dir liebe Grüsse und denke an dich.
Santino
 

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