Mein Tipp wäre es ohne Antidepressiva zu versuchen.
Ängste haben sich nicht ohne Grund aufgebaut und ebenso eine Depression.
Ich hatte hierzu mal eine tolle Aussage gelesen: "Die Depression ist nicht unser Feind, sondern unser Freund, denn sie versucht uns zu zeigen, dass mit unserem Leben etwas nicht stimmt." (Oder so ähnlich.)
Es sollte daher der Fokus darauf gerichtet werden, was an den Lebensumständen gebessert werden muss, damit Ängste und negative Stimmung nicht mehr so sehr zum Tragen kommen und abgebaut werden können.
Natürlich ist das leichter gesagt als getan und deswegen wäre hierbei die Unterstützung durch eine einfühlsame Fachperson, welche eine korrekte Einschätzung vornehmen kann, extrem hilfreich. Eine Kompetenz in irgendwelchen theoretischen Therapiemethoden ist leider keinesfalls ausreichend und eine falsche Behandlungsweise kann sich gegenteilig für den Behandlungserfolg auswirken und sogar krank machen.
Leider gibt es meiner Meinung nach auch einen sehr krassen Systemfehler im medizinischen Gesundheitsbereich, in welchem es Behandlungsfehler schlicht nicht gibt. Die Ärzte und Therapeuten müssen ihre Berichte immer so zurechtschreiben, dass es für sie passt (sie "aus dem Schneider sind"), und dann kann es schon mal zu recht haarsträubenden Diagosen kommen. Dagegen zu protestieren hilft nichts, da diese Diagosen derart sind, dass sie durch den Protest bestätigt werden würden.
Die medizinischen Kollegen sind da leider sehr unkritisch, was die Berichte ihrer Vor- und Mitbehandler angeht. Man ist da sozusagen beim neuen Behandler gleich in einer Schublade drin. Bzw. werden Fehler auch gerne mal an Kollegen abgeschoben. Man selber ist als Arzt oder Therapeut sozusagen immer perfekt. Muss es auch sein, sonst gibt es Probleme im beruflichen Fortbestehen.
Bzgl. Medikamente (Antidepressiva ) wird es so gehandhabt, dass mit einem (wie es heißt) "gut verträglichen Einstiegspräparat" angefangen wird. Das wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht viel bringen. Woraufhin man auf das nächste Medikament wechselt. Und dann wieder auf das Nächste. Immer mit einer Gewöhnungs- und Ausschleichphase von mehreren Wochen. Man kann sich denken, dass die möglichen Nebenwirkungen immer ausgeprägter werden. Das kann dann bis zu acht oder zehen verschiedenen Präparaten führen (oder auch mehr?) Über einen Zeitraum von einem Jahr (oder länger?) Am Ende hat dann nichts so recht geholfen (?), aber die Nebenwirkungen werden wahrscheinlich beträchtlich sein.
Alleine diese Vorgehensweise ist für mich, vorsichtig ausgedrückt, mehr als fragwürdig.
Aber mit einem Patienten, der großes Vertrauen und einen guten Glauben an das medizinische System hat und der sich dringend Hilfe erhofft, kann man es machen.
Also ich bin sehr skeptisch. Aber ist auch nur meine Meinung.