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Essstörungen...

M

MoonQueen

Gast
Hallo, alle zusammen,

um mich kurz vorzustellen: Ich bin 17 Jahre alt und wohne als gebürtiger Vorstadtmensch in einem Markt in Niederbayern...aus dem meine Mutter stammt. Sie hat es nach langem Hin-und Her wieder hier her verschlagen.
Nach einer "psychischen Störung"...und einem kurzen Aufenthalt in der Psychiatrie war für ein Jahr Ruhe. Dann entwickelte sich Anfang letzten Jahres schleichend meine Magersucht. Im Frühjahr und Sommer bin ich mit 1,62 m und 42 kg ins Krankenhaus transportiert worden, mit Verdacht auf Darmverschluss. Ich habs geschafft und musste danach unter wöchentlicher Kontrolle jede Woche 1 kg zunehmen, was mehr als oft nicht gelang. Ich habe exzessiven Sport betrieben und meinen Körper nicht zur Ruhe kommen lassen...ständig in Bewegung mit dem Gedanken an Kalorienverbrauch. Meine erste Beziehung und Liebe ist daran zerbrochen. Ich glaube, mein Charakter wäre damals mit Egoismus, höchstehrgeizig und panisch sehr gut umschrieben gewesen.
Letzten September habe ich mit meiner Ausbildung als Bürokauffrau begonnen, in der ich bisher recht erfolgreich bin. Auch mein Privatleben hat sich gebessert und ich bin nun wieder in einer Beziehung, die dieses Mal jedoch eine viel ernstere Bedeutung hat. Ich will, dass da eine Aussicht auf Dauer bleibt...
Aber keiner sieht meinen Schmerz. Ich kann mich mit dem Essen absolut nicht mehr beherrschen, wiege jetzt über 60 kg. Ich merke jedes Gramm, dass ich zunehme und jeden Blick in den Spiegel bereue ich. Ich stehe nachts auf, wenn ich abends nichts esse, weil mir in der Nacht schlecht vor "Hunger" wird, weil sich meine Gedanken nur ums Essen drehen. Minute für Minute. Mittlerweile ist es Teil von mir geworden. Ich erinnere mich immer wieder daran, wie es gelaufen ist, wie ich so schön und viel abgenommen habe...Und ich esse unregelmäßig. An manchen Tagen schaffe ich es, mit einem Apfel durchzukommen und dazu noch zu joggen, in anderen Zeiten halte ich es vier Wochen am Stück oder länger nicht aus, dreimal am Tag zu essen, wieviel und was ich will.
Ständig zweifle ich an mir selbst, an meinem Leben, dem Sinn dahinter und an meiner Beziehung. Ich will ihn gehen lassen, bevor er von mir geht.

Ich bitte euch/dich...helft mir. Ich bin allein schon über ähnliche Erfahrungen glücklich, und ein Wort dazu. Ich will nicht wieder 42 kg wiegen. Aber ich will meinen Körper wieder spüren. Und mein Gewicht und meine Konfessionsgröße halten. Vielleicht kann mir jemand Ratschläge geben, wie ich es schaffen kann, wieder auf mein Wohlfühlgewicht zu kommen.
Vielen Dank für eure Zeit. :)
 

hilfe-schlumpf

Aktives Mitglied
Hallo Mondkönigin,

von einem Extrem ins Andere könnte man meinen. Ich sehe da zwei Möglichkeiten, woran es liegen könnte.

1. "Lerneffekt" . Du hast auf sehr leidvolle Weise gespürt, was passiert, wenn man es mit dem Abnehmen übertreibt. Vielleicht hat dieses Erlebnis gaaaaanz tief in deinem Unterbewusstsein einen starken "das will ich nie wieder erleben" Effekt ausgelöst. Und das Unterbewusstsein steuert deine Essgewohnheiten ( Essattacken ? ) stärker, als es dein Bewusstsein ( ich fühle mich eher wieder zu dick ) kann.

2. Nach dem "Vorfall" wurdest du mehr oder weniger sanft zum Essen gezwungen. Ohne jetzt auf spezielle Erfahrungen aus der Kindererziehung zu haben, nur 40 Jahre Leben mit offenen Augen, würde ich sagen, dass man mit Druck und Zwang nicht alles ( hier : normales Essverhalten ) erreichen kann. Das geht eben auch manchmal ins Auge.

Ich wünsche dir nur eines : Das du bald wieder zu "deinem" Gewicht findest. Das, von dem du beim Blick in den Spiegel sagst : "So soll es sein, so kann es bleiben" ( Wer sang doch gleich dieses Lied ? )

Grüßle

Schlumpf
 
M

MoonQueen

Gast
Hi Schlumpf,

das mit dem "Von einem Extrem ins andere" höre ich ständig. Und ich weiß natürlich, dass da was dran ist. Mittlerweile ist es sogar so, dass ich vor mir selbst zugeben kann, dass ich gerne aufmerksamkeit auf mich gelenkt habe und mir gleichzeitig wünsche, nur normal zu sein. So, wie viele andere es sind. :eek:
Danke für Deine Worte...vielleicht hast du recht. dass das alles nur psychische und nicht physische Ursachen hat, weiß ich. Aber ich kann nicht aus meiner Haut...so sehr ich es auch versuche. Zur Zeit verliere ich einen Kampf nach dem anderen gegen mich selbst.
Ich hoffe, deine Glückwünsche kommen mir zugute...ich kann sie brauchen ;-).
Ich will ja nicht Hans im Glück sein, aber ein bisschen was vom Kleeblatt würd mir auch schon reichen ;-).
Danke!
 

trinchen78

Aktives Mitglied
Hallo MoonQueen,
du hast geschrieben du führst einen Kampf gegen dich selbst?
Warum gegeneinander Kampf führen, wenn man eine Einigung finden kann?
Du bist dir bewusst, dass da etwas nicht stimmt. Es hat sich jetzt geändert und du hast es im Griff gehabt (wenn ich es recht verstanden habe). Welchen Kampf führst du?
Ich kann es mir nicht so ganz erklären und möchte nicht irgendwelche Vorurteile fällen.
Du bist auf einem guten Weg, dein Problem im Griff zu halten nutze deine Beziehung als Stärkung und ich denke, dass es dir dann auch ganz gut geht.
LG trinchen
 

hilfe-schlumpf

Aktives Mitglied
Hi MoonQueen,

das mit der Aufmerksamkeit erregen , ja , bin ich nicht draufgekommen. Das würde dann aber bedeuten, dass du als dünne nicht mehr genug Aufmerksamkeit - sei es tatsächlich oder gefühlt - erregt hast, und dein Unterbewusstsein sein einfach mal versuchen wollte, ob es mit der anderen Variante besser klappt. Interessante Theorie zumindest.

Das mit deinem Kampf kann ich schon verstehen. Dein Unterbewusstsein "zwingt" dich zum Essen, ber dein Verstand sagt, dass es zuviel ist ( Gewichtszunahme bedeutet immer, dass dem Körper mehr zugeführt wird als nötig, mal von der Zusammensetzung der Nahrung abgesehen ). Und du willst natürlich wieder, dass der Verstand wieder die Oberhand gewinnt in diesem Kampf.
Fällt mir noch ein. Das gilt natürlich nur, wenn keine Stoffwechselerkrankung o.ä. vorliegt. Hast du das mal checken lassen. Weil es könnte ja sein, dass du als bisherige Wenigesserin und Abnehmerin nur denkst, du schaufelst Unmengen in dich hinein und dabei ist deine Ernährung, abgesehen von einer Unregelmäßigkeit in der Summe "normal" und die Gewichtszunahme resultiert aus einer echten körperlichen Krankheit.Nur mal so als Idee.

Grüßle

Schlumpf
 

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