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EVT. TRIGGER!!!Vergewaltigung im Zug und am Bahnsteig

Jessi5861

Neues Mitglied
Hallo.
Ich kann bis jetzt nur davon schreiben aber noch nicht sprechen. Ich war erst vor zwei Wochen bei der Polizei deshalb. Es ist aber schon ein Jahr jetzt her. Ich bin 26 Jahre alt. Ich bin in eine psychiatrische Tagesklinik gegangen vor neun Wochen und hab da erst angefangen, darüber zu "sprechen". Ich will es ja. Aber es geht nur das sachliche schreiben. Jetzt bin ich aus der Klinik schon seit drei Wochen raus und bei einer Psychologin in Gesprächstherapie einmal die Woche. Sie hat aber keine Erfahrung mit solchen Traumata. Und meine Familie und meine Freunde haben es erst vor drei Wochen über ein Bild von mir aus der Tagesklinik erfahren. Ich schreib es jetzt mal: Also vor einem Jahr musste ich von Schleswig Holstein mit dem Zug nach Hamburg fahren alleine, um mich dort am Bein operieren zu lassen. Der Zug hatte aber Verspätung. Da kam ein ca. Unter dreißig jähriger, schwarzer, bartloser Typ zu mir und fragte mich wie man nach Hamburg kommt. Der Typ konnte schlecht englisch und schlechter deutsch. Da ich von früheren schlechten Erfahrungen mit Männern eine selbstunsichere Persönlichkeitsstörung aufgebaut habe, habe ich es dem Typen gesagt und gelächelt. Ich lächle immer wenn ich unsicher bin. Das ist mein Problem. Denn wie die anderen Männer vor dem Typen fasste der Typ das gleich als Flirten
auf. Der Typ stellt mir zu meiner Person viele Fragen, wie ich heiße, wie alt ich bin und so weiter. Ich fragte nur woher der Typ ursprünglich kam. Der Typ sagte zwischen anderen Worten, die ich aber akustisch nicht verstand, aus Eritrea. Weiter fragte ich nichts weil mich das nicht interessierte. Jedenfalls setzte der Typ sich auch im Zug direkt neben mich obwohl ich da extra meinen Rucksack hingelegt habe und fing irgendwann an, mir Komplimente zu machen, mich an zu grapschen und zu küssen. Ich hab es über mich ergehen lassen weil ich wohl Angst hatte oderso, habe aber nichts gesagt. Ich wollte es nicht aber ich hab nur dagesessen und nichts gemacht. Der Typ hat weitergemacht und ich wollte weg. Der Typ roch so ekelhaft nach irgendeinem Deo oder so. Dann zeigte der Typ mir Videos von Eritrea in denen die Menschen sangen und beteten und Fotos von seiner Familie. Dazwischen waren viele bunte, kitschige Bilder von Jesus und Maria. Es waren afrikanische Kirchenlieder unter der Musik. (Seitdem kann ich keine solche Musik mehr ertragen). Der Typ fragte mich ob ich an Gott glaube und ich sagte ja. Ich wollte dann auf die Toilette. Der Typ kam mit. Auf der Hälfte des Weges ca. (war ja kein langer Weg) nahm er meinen linken Arm und drückte ihn ganz fest. Der Typ schloss die Tür, sein Blick wurde anders irgendwie hart und kalt und auf einmal nahm er seine linke Hand und würgte meinen Hals so stark zu, dass ich zu Boden fiel oder rutschte. Der Typ war so hammer stark, dass ich vor Schreck ganz starr und taub wurde und mein ganzer Körper kribbelte. Dort hielt der Typ mich dann mit der linken Hand so fest, ich bekam keine Luft und hatte Todesangst, und der Typ begann mit der anderen Hand meine und des Typens Hose aufzumachen und etwas runter zu ziehen. Dabei bekam ich wieder etwas Luft weil der Typ abgelenkt schien (mit einer Hand was das ja schwer). Das war alles ziemlich lautlos (meine Ohren rauschten dabei aber). Und als der Typ mit dem Sex fertig war (ich wurde entjungfert), zog der Typ uns wieder an. Es tat sehr weh und blutete vorne und hinten. Ich glaube da war dann auch Blut auf dem
Boden aber zu dem Zeitpunkt war ich nicht direkt anwesend sondern eher wie ein Stück Holz. Der Typ ging mit mir zurück zum Platz. Dann zeigte der Typ mir Videos und Musik auf seinem Handy aus Afrika. Der Typ kam ja aus Eritrea. Und der Typ küsste mich weiter und legte meine Hand auf dessen Hose und dessen Glied und ich spürte wie das Teil sich bewegte. Und ich wollte weg und hasste den Typen und mich weil ich das alles zuließ. Die Leute im Abteil haben nichts gemerkt. Und dann dachte ich, da der Typ nach Hamburg möchte, steige ich vorher aus und der Typ bleibt vielleicht sitzen. Ich sagte dem Typen, ich müsse jetzt aussteigen. Dann stieg ich vor Hamburg in Elmshorn aus aber der Typ kam leider mit. Ich musste mit dem Typen auf den nächsten Zug am Bahnhof warten. Und die Leute gingen weg und als ich und der Typ da standen, hat der Typ meine Arme um sich gelegt und mich begrabscht und geküsst. Der Typ hat mit seiner Zunge Bewegungen in meinem Mund und in meinem Gesicht gemacht und ich musste dabei würgen. Ich hatte Angst dass der Typ es merken würde. Und der Typ sagte ich liebe dich und der Typ wolle Kinder mit mir, mich mit nach Eritrea nehmen und heiraten. Es war so ekelhaft alles, das ich hier immer noch im Moment mit Schwitzen, Gänsehaut, dem Geruch und der Übelkeit am Pc sitze. (Das alles zu schreiben fällt mir echt nicht leicht. Ich hatte hierbei wieder eine Synkope eben - daran erkennt man doch dass sie psychischer Natur sind.) Und der Typ rief seinen Bruder an und redete auf afrikanisch mit ihm. Man sah dass der Typ sich sehr über mich freute und ich sollte in den Hörer Hallo sagen. Dann legte der Typ auf und ging mit mir an der Hand (ich war wie eine Marionette aus Stein also gar nicht anwesend) zum Ende des Bahnsteiges hinter den Kasten. Der Typ zwang mich wieder zu Boden, hatte wieder diesen Blick und Tat das gleiche wie im Zug. Ich bin dabei bewusstlos geworden und der Typ hat mich auf die Bahnschienen gerollt. Das hab ich gemerkt weil ich die Schienen fühlen konnte und es etwas
vibrierte. Dann holte der Typ mich wieder zurück von den Schienen und klatschte mir eine und spukte mir ins Gesicht. Ich wurde wach und übergab mich. Dann zog der Typ uns wieder an und machte mich mit einem Taschentuch sauber. Ich konnte nicht stehen. Also saß ich etwas und dann half der Typ mir zurück auf den Bahnsteig wo wir auf den Zug warteten. Ich bin den Typen erst mitten in Hamburg in der S-Bahn losgeworden. Ich sagte einfach der Typ muss hier sitzen bleiben und ich muss hier aussteigen. Ich lief so schnell ich konnte zu meinem Termin, fiel auf dem Weg dorthin in einer Menschenmenge erneut in Ohnmacht und lehnte einen Krankenwagen ab. (die Leute fragen immer ob sie einen holen sollen aber das geht ja nicht fast jeden Tag und es bringt auch nichts. Meine Herz wurde gut untersucht und ist fit.) Ich schleppte zu meiner Operation und ging vorher auf die Toilette wo ich mich noch säuberte, ich war ja voller Blut und Schmerzen. Und dann wurde ich für die Operation am Bein unten rum komplett sterilisiert, das brannte wie die Hölle!!! Aber es hat zum Glück niemand was gemerkt. Jetzt gebe ich mir die Schuld und ich hasse mich und hasse duschen und habe Angst vorm Bahn fahren alleine und habe Angst vor Männern (nun besonders schwarze) die alleine mit mir reden und ich guck mir jeden schwarzen Mann genau an und halte Abstand zu ihnen und ich bin nur noch ein Wrack und habe sehr häufig seit einigen Wochen häufige Synkopen und ich Schlafwandel sogar oft und habe Alpträume in denen ich keine Luft bekomme. Das Schlafwandeln bemerke ich weil ich oft woanders aufwache und einmal hab ich mich wohl umgezogen und ein anderes Mal lag ich unten am Boden der Treppe und auch mal im Garten auf dem Rasen wo mein Kater mich nachts weckte. Und ich hab im Januar meine Probezeit als Erzieherin nicht geschafft. Und bin deshalb gerade arbeitslos aber so bin ich sowieso arbeitsunfähig. Also es ist einfach furchtbar alles! Ich gebe mir komplett die Schuld, weil ich nichts
gemacht habe, niemandem was gesagt habe, seinen Namen nicht weis (der Typ weis meinen Namen und hat auch von mir sogar meine Nummer bekommen aber kein Kontakt zu mir bisher aufgenommen), und ich hab nur da gesessen und aus Scham gelächelt und genickt wie eine Marionette. Ich hab nicht Nein gesagt und nicht geschrien. Der Typ hab mich sogar mal gefragt ob das begrabschen gut ist. Und ich hab nur genickt und gelächelt. Ich bin doch nicht zu fassen. Während der Prozedur in der Toilette und am Bahnsteig konnte ich mich ja nicht wehren wegen seiner Kraft an meiner Kehle (das war schon fast Mord weil ich kurz vorm ersticken war und schon Sterne sah), aber danach hätte ich schreien können oder die Notbremse ziehen oder irgendwas! Jetzt hasse ich mich selber darum und auch weil mir oft sowas passiert. Also nicht sowas, sondern ähnliche Dinge mit Männern. Seit ich neun war ungefähr war das so. Da hat mich zum ersten Mal ein Mann, der Vater meiner früheren Freundin, auf die Unterlippe geküsst. Und unter Anderem hat sich jemand in einem Raum von einem Abschlussball auf meinem Bauch ejakuliert und mich geküsst und so. Alles natürlich gegen meinen Willen aber ich hab auch da nichts getan. Egal was alle zu mir sagen – ich gebe mir die Schuld ich hab den Typen ja gelassen. und ich hasse mich dafür. Und jetzt bin ich nicht mal mehr in der Lage mir eine neue Arbeit als Erzieherin zu suchen,
weil ich so selbstunsicher bin und mich nicht durchsetzen kann und kein Respekt vor mir habe. Wie soll ich das denn den Kindern beibringen? Es ist alles so kacke. Ich hab keine Lust mehr irgendwas zu machen und muss mich sogar zwingen aufs Klo zu gehen oder zu Terminen zu fahren. Und ich bin so erschöpft wegen der Synkopen und meiner Schlafprobleme. Das ist echt sau anstrengend. Mein Körper ist nicht mehr mein Körper irgendwie, sondern nur ein dummes Ding das an mir klebt. Und mein Geist ist kaputt gegangen. Und von den Stürzen hab ist ständig Kopfschmerzen und mein Gehirn ist schon ganz matschig. Schwindelig ist mir so häufig, dass es sich schon normal anfühlt. Ich hab keine Lust mehr zu malen oder zu singen. Ich muss mich richtig zwingen dazu, weil ich so gerne zum Chor gehe (dabei ist mir aufgefallen, dass ich auch im Chor versuche, es allen recht zu machen und die immer fröhliche zu spielen. Die älteren Leute freuen sich so, dass sie nun mich und meine Freundin dabei haben). Das Schlimme ist, das ich das meiste, was ich so denke, erst denke seit ich überhaupt darüber nachdenke. Also seit ich mich zwinge, die Gedanken zuzulassen. Und ich werde auch oft konfrontiert durch meine Psychologin und meine Familie, die alle darüber sprechen wollen. Hier sind meine Gedanken mal etwas aufgeschrieben (nicht alles). Ich hatte fast ein Jahr Ruhe, als ich es so verdrängen konnte, dass ich Tage hatte, an denen ich kein
einziges Mal daran gedacht habe. Alpträume hatte ich da auch schon aber noch nicht so häufig. Die Synkopen fingen zwar schon vor Jahren an, aber seitdem Trauma sind sie häufiger und auch im Kindergarten aufgetreten vor den Kindern. Das war schlimm! Nun bin ich soweit, dass ich sie schon bis zu sechs Mal in einer Woche habe. Und leider hab ich für immer eine Erinnerung an den Tag. Bei der Operation wurde eine Veneninsuffizienz im rechten Bein mit einem Laser verödet. Und da ist jetzt für immer ein grüngelber Strich an der Innenseite zu sehen.
 

Harle

Aktives Mitglied
AW: Vergewaltigung im Zug und am Bahnsteig

Hallo Jessi,
was dir passiert ist, ist wirklich schlimm und schrecklich!

Leider ist dein Verhalten nicht ungewöhnlich, wenn die Täter in der Lage sind genügend Mordlust zu verströmen. Dies ist nicht vorzutäuschen.

Gut, das du nun zur Polizei konntest und auch schon Hilfe hast - aber ich würde dir raten unbedingt einen erfahrene Traumatherapeuten aufzusuchen. Lass dich evtl. vom weißen Ring auch nochmals beraten. Du kannst dort deine Geschichte per Mail hinschicken.

Sollte es dir besser gehen wäre vielleicht Kampfkunst eine Möglichkeit ein klares ''Nein'' auszustrahlen.

Gib dir bloß nicht selber die Schuld, dort sind fiese Mechanismen ausgenutz worden, die dich in der Situation gehindert haben, die Dinge zu tun, die du nun im Nachhinein gerne getan hättest.

Ich wünsche dir viel Kraft!
 
D

Deliverance

Gast
AW: Vergewaltigung im Zug und am Bahnsteig

Hallo,

es tut mir leid, was dir da passiert ist und ich kann mich Harles Tipps nur anschließen, einen Selbstverteidigungskurs zu besuchen und nach einer erfahrenen Traumatherapeutin zu suchen.

Leider ist es in unserer Gesellschaft noch weit verbreitet, Kindern das "Nein!"- Sagen abzugewöhnen. Das macht sie gefügig und vermeintlich angenehm. Für die Eltern ist es erstmal toll, denn sie müssen nicht diskutieren, sondern "Du machst das, weil ich es sage!" steht an der Tagesordnung.
(Durchaus wohlgemeinte) Grenzüberschreitungen sind bei diesem Erziehungsstil üblich.
Und so lernen wir nicht zu hinterfragen, Grenzen zu setzen, Ablehnung zu zeigen, die Platte "Nett Lächeln und Hinnehmen" wird bis zum Erbrechen abgespielt.
Du kannst noch "Nein!!!" Sagen lernen...

Als Erzieherin kannst du später immer noch arbeiten, die Tür ist noch nicht geschlossen, nur angelehnt. Vielleicht kannst du eine winzige ehrenamtliche Tätigkeit übernehmen, zB einmal die Woche in der Kita eine Stunde lesen?

Ich weiß nicht, was ich dir sonst schreiben soll - ich hoffe, dass du deine innere Kraft findest und die Dunkelheit überwinden kannst.
 

MrHokusPokus

Mitglied
AW: Vergewaltigung im Zug und am Bahnsteig

Es ist immer verdammt schlimm und schwer zu verkraften,wenn Gewalt über deinen Körper verübt wurde (in jeglicher physischen Hinsicht).
Vor allem musst du jetzt wieder zu alten Kräften zurückfinden oder Neue zum Vorschein bringen,ansonsten wird dich dieses tragische Ereignis dein Leben lang massivst belasten.Geschehenes ist nun mal geschehen und kann leider nicht rückgängig gemacht werden.
Daher kann ich Harle bei ihrem wertvollen Tipp nur bekräftigen:Fang mit Kampfsport an,um dich,solltest du unglücklicherweise wieder in diese Situation gelangen,selbst effektiv verteidigen zu können.Das wird dir auch ein neues Selbstbewusstsein schaffen!

~MrHokusPokus
 

pecky-sue

Aktives Mitglied
AW: Vergewaltigung im Zug und am Bahnsteig

Hallo Jessi,
Du hast mein volles Mitgefühl. Ich kann dir leicht nachfühlen. Aus diesem Grund, möchte ich dir raten, ein Fitness Studio kombiniert mit Kampfsport sehe ich als Kraftquelle um die körperlich nicht mehr so schwach zu fühlen. Aber was helfen die "Besten Techniken", wenn man seelisch nicht die Kraft hat, das gelernte umzusetzen.

Ich weiß in welche Gefahr du dich begibst, wenn du dich in diesem schwachen Zustand in den Alltag stürzt. An jeder Ecke warten solche, ich weiß nicht wie ich sie nennen soll. In den harmlosesten Situationen. Darum egal, was du machst um deinen Körper zu stärken, du solltest immer eine Begleitperson dabei haben, wenn du dort hingingst. Meinst du das wäre möglich.
Hast du überhaupt das Geld für solche Kurse?
Ich vermute der Anfang deines Problems liegt noch weiter zurück in der Kindheit, an eine Zeit an die du dich nicht erinnerst.

Ich weiß nicht ob man je aus dieser Rolle rauskommt, und wenn einem das Geld oder die Begleitperson fehlt, solche Kurse zu besuchen wird das allein zu gefährlich. Denn dort lauern auch wieder solche Menschen.
Naja so richtig viel Mut kann ich dir nicht machen wie du merkst. Ab einer gewissen Stelle im Leben geht es auch nicht mehr darum, sondern nur noch darum wie man solchen Situationen aus dem Weg geht. Denn jede Körperliche und seelische Übergriffigkeit die stattfindet schmeißt einem weit zurück.
Das ist der Teufelskreis, dann nämlich wenig am Leben teilzunehmen, aber so soll es nicht sein. Manchmal gibt es eine Zeit da braucht man Menschen die einem beschützen. Notfalls leg dir einen abgerichteten Schäferhund zu der die überall hin begleitet. Nur in den Kampfsport darf man diesen nicht mitnehmen. Hmm.

Als ich meinen Schäferhund damals hatte der hat auf Kommando Laut gegeben, auf Komando zugebissen, und mich immer beschützt, da ging es mir damals besser. Nur bei Ärzten konnte er nicht dabei sein, oder beim Einkauf. Auch alles Gefahren. Trotzdem, es ging mir um einiges besser. Ich habe ihm das alles selber beigebracht, natürlich hat er gehorcht. Nicht auszudenken, wenn sich so ein Verhalten selbständig macht beim Hund.

Einen Vorteil hast du, als Erzieherin bist du weniger solchen Menschen ausgesetzt.
Aber du willst deinen dir anvertrauten Kindern ja auch täglich die richtige Energie mitgeben, nicht wahr.

Was meinst du, gibt es vielleicht eine ambulante Trauma Klinik in deiner Nähe, oder eben eine stationäre Traumatherapie ?
Dann wären noch deine unvorhersehbaren Ohnmachtsanfälle, die du nicht steuern kannst. Und das mit dem Schlafwandeln ist auch gefährlich.

Ganz ehrlich, ich weiß nicht warum du noch zu der OP gegangen bist. Warum hast du nicht deine Eltern angerufen und sie gebeten dich abzuholen, und die OP verschoben. Es ist aber auch wirklich hart was du deinem Körper und deiner Seele zugemutet hattest.

Warst du denn beim Arzt wegen etwaiger Krankheiten, die übertragen werden können?

Dein Thema berührt mich so/zu sehr, ich kann leider nicht weiter darüber schreiben. Ich denke das eine stationäre Trauma- Therapie das einzig Richtige für dich ist, dort kannst du Techniken erlernen, wie du dich selbst aus den Flashbacks wieder rausholst. Und wie du dich stärkst in speziellen Situationen.
Du bist noch so Jung, es ist wichtig das du dahingehend alles unternimmst.

Kannst du dir das vorstellen?

Ich wünsche dir ganz viel Mut und Kraft, und visualisiere dir ein schreiendes Nein mit Schallwelle in deiner Fantasie.

Liebe Grüße Pecky
 

Seegurke

Mitglied
AW: Vergewaltigung im Zug und am Bahnsteig

Liebe Jessi,

puhh...ich musste ganz doll schlucken als ich das gelesen habe. Da kriege ich schon wieder sone Wut im Bauch auf solche Menschen!

Ich kann dir leider keinen brauchbaren Tipp für deine Situation geben - das ist alles so tragisch...

Möchte dir einfach nur viel Kraft wünschen, ich wünsche dir von ganzem Herzen alles Gute, dass dir nie wieder soetwas schreckliches wiederfährt.

Du kannst stolz auf dich sein, dass du nach Hilfe gesucht hast und dass du es geschafft hast, dich hier im Forum auszutauschen! Mach das beste daraus.

Fühl dich gedrückt!
 

Findefuchs

Sehr aktives Mitglied
Liebe TE,

du bist nicht Schuld. Der Typ hätte dich verdammt nochmal in Ruhe lassen müssen. Ein normaler, vernünftiger, nicht gestörter Mann weiß, dass es einer Frau NICHT gefällt, wenn er sie würgt. Oder auf die Schienen legt, schlägt und bespuckt. Und dass es sehr wahrscheinlich belastend für eine Frau ist, wenn sie ohnmächtig wird.

Du hattest Angst. Du hast dich ausgeliefert und unsicher gefühlt. Du hast nicht den Mut gehabt, dich zu wehren. Wer hat das schon?

Nur weil du nicht geschrien oder um dich geschlagen hast heißt das nicht, dass du schuld bist.

Danach warst du einfach traumatisiert. Du hast ab diesem Moment einfach noch weniger tun können.

Schieb das mal mit der Arbeitslosigkeit beiseite. Das ist gerade nicht wichtig. Du musst jetzt dafür sorgen, dass du das Trauma verarbeiten und die psychischen Wunden verheilen können.

Sowas ist ja schon unheimlich schrecklich und verstörend, was dir passiert ist. Wenn es an einem öffentlichen Ort passiert, wo noch Leute unterwegs sind, ist das nochmal traumatisierender.

Du musst jetzt unbedingt eine Therapie durchziehen und gut zu dir sein. Und alles tun, was dir hilft, das zu überstehen und zu verarbeiten. Wenn du die Erinnerungen und Gefühle als zu belastend empfindest, sprich auch mal mit einem Facharzt oder Therapeuten darüber, ob du für einige Zeit Medikamente nehmen kannst, damit du mehr zur Ruhe kommst. Manchmal kann man gerade dann eine Therapie besser in Angriff nehmen, wenn man weniger belastet ist.

Es ist gut, dass du darüber sprechen willst. Sprechen hilft. Auch darüber zu schreiben. Es ist wichtig, dass du dir eine Stimme verleihst und es rauskommt.

Und erst dann denke wieder darüber nach, wie du am besten wieder arbeiten kannst. Sei nicht hart zu dir. Dir ist etwas entsetzliches und grausames passiert. Das überwindet man nicht so einfach.
 

Jessi5861

Neues Mitglied
Vielen lieben Dank für eure schnellen Antworten! Es tut mir leid, dass ich euch damit belasten musste. Ich hab schon oft gehört dass der Erzieherberuf nichts für mich ist. Aber nun hab ich das fünf Jahre gelernt und irgendwie wäre es ja doof was Neues zu lernen. Ich wüsste auch nicht was, weil ich sehr kindlich bin und immer leider eher die Freundin von Kindern statt die auch mal strenge Erzieherin. Deshalb könnte ich auch keinen Hund haben und ihm Gehorsam beibringen. Ich bin sehr schlecht im Erziehen. Ich hab zwei Katerchen denen ich viel erlaube. Also wenn ich zum Beispiel in der Küche bin und mir Milch einschenke, springt mein einer Kater immer auf den Tisch weil er auch Milch möchte. Das würde er bei meiner Mutter niemals machen weil die ihn sofort erschrecken würde. Wenn sie kommt, ist er sofort wieder unten. Naja und Kampfsport hab ich früher zehneinhalb Jahre lang gemacht. Hättet ihr nicht gedacht was?^^ Bis zum grünen Gurt bin ich gekommen. Ich hab dann aufgehört weil es härter wurde und keinen Spaß mehr gemacht hat. Und weil ich immer weniger Kondition hatte. Da haben wir auch gelernt dass man weglaufen und schreien soll und sogar ein Fenster einschlagen darf mit einem Stein um auf sich aufmerksam zu machen. Aber es ist schon lange her und das Geld dafür habe ich wirklich nicht. Ich hab ja nur ein halbes Jahr gearbeitet und meine Eltern verdienen gut. Ich wohne noch zu Hause und bekomme daher gar nichts vom Arbeitsamt. Ich muss meine Versicherung selbst bezahlen von meinen Ersparnissen. Das reicht aber nicht mehr so lange leider. Ich versuche mit meiner Psychologin über einen Klinikaufenthalt in Bad Bramstedt zu sprechen. Ich hab das Thema schon mal erwähnt aber sie möchte noch etwas warten. Ich soll erstmal mit ihr fünf Sitzungen haben. Morgen hab ich die vierte. Und von der Klinik hab ich von der Tagesklinik erfahren und nur Gutes gehört. Das ist auch extra für Traumata und so geeignet. Das dauert dann wohl sechs bis acht Wochen. Solange bin ich aber vielleicht nicht mehr versichert außer wenn meine Eltern das ganz übernehmen würden. 170 Euro im Monat. Ich will ihnen nicht so auf der Tasche liegen. Meine Mutter schmeißt mich bald raus wenn ich mich nicht bald anfange zu bewerben oder in die Klinik gehe. Ich bin ja schon bald 27 und immer noch zu Hause. Es ist einfach alles furchtbar. Und die Operation war damals das Einzige an das ich mich halten konnte. Es war wie die Rettung weil ich wusste, dass ich da alleine hin muss. Das er da, egal was passiert, nicht mitkommen kann! Deshalb bin ich dahin gelaufen. Und dann konnte ich an etwas anderes denken. Naja an Schmerzen und Schmerzen aber es hat mich etwas abgelenkt. Es war gut dass alles danach dann etwas taub war und der Rückweg im Zug war kaum zu ertragen. Ich hab die ganze Zeit heimlich im Zug die Beine hoch gelegt und die Augen zu gemacht. Ich bin langsam aus der Hölle wieder aufgewacht und musste mich seelisch auf zu Hause vorbereiten, dass keiner was merkt. Warum weiß ich auch nicht. Man hätte den Typen vielleicht noch fassen können wenn ich schnell reagiert hätte. Aber so läuft er jetzt immer noch frei rum. Es tut mir soooo leid für andere Menschen! Und an den weißen Ring traue ich mich nicht ran, weil sie mir dann irgendwelche Vorschläge machen würden und das wäre dann alles irgendwie hinter dem Rücken meiner Psychologin. Finde ich.
 

Findefuchs

Sehr aktives Mitglied
Ich würde mit meiner Therapeutin reden und eventuell ein Gutachten erstellen lassen, das ich beim Arbeitsamt einreiche. Damit die dir nicht schlimmstenfalls noch Druck machen.

Bei Arbeitslosigkeit muss das Arbeitsamt meines Wissens nach die Krankenversicherung trotzdem immer zahlen. Also diesbezüglich solltest du auch bei Arbeitslosigkeit abgesichert sein. Es herrscht ja auch in Deutschland Versicherungspflicht.

Weiß deine Mutter, was dir widerfahren ist? Sie sollte mehr Verständnis zeigen.
 

Harle

Aktives Mitglied
So, ich versuche einfach mal deinen letzten Eintrag von vorn bis hinten durchzugehn.

Schön, das du hier wieder schreibst, das wird viele von uns freuen. Bitte entschuldige dich nicht, das du Leutze hier belastest. In deiner Überschrift ist eine Triggerwarnung und hier ist niemand gezwungen etwas zu lesen oder zu schreiben. Aber viele von uns fühlen einfach mit dir.

Eine sanfte liebevolle verständnisvolle Erzieherin ist bestimmt keine schlechte Erzieherin und du wirst dir einiges an Tricks und Härte von deinen Kollegen abgucken.

Zehneinhalb Jahre Kampfsport sind doch eine tolle Basis. Falls deine Eltern absolut nicht bereit wären dir eine Vereinsmitgliedschaft zu bezahlen schick mir bitte eine PM und ich schaue ob ich Leute in deiner Gegend kenne, die dich kostenlos mit trainieren lassen. Oder etwas ähnliches ( nur wenn du möchtest und wenn dein Therapeut(in) das auch für eine gute Idee hält).

Bad Bramstedt finde ich eine gute Idee, deine Mutter möchte doch sogar, das du in eine Klinik geht. Deine Eltern verdienen gut und werden das bisschen Geld mit Freuden für ihre Tochter ausgeben!

Trotz des schlimmen Erlebten hast du es geschafft ihn abszuschütteln und ihm zu entkommen! Sehr gut gemacht.
Jemand der dich auf die Gleise rollt ist einfach jenseits des Normalen.

Du warst jetzt bei der Polizei. Damals konntest du es leider nicht, aber das ist nicht unnormal!

Und deine Psychologin hat sicherlich nichts dagegen wenn du dich an den weißen Ring wendest, da wird dir nichts aufgezwungen aber du wirst weitergehend beraten. Informiere sie doch einfach vorher.

Liebe Grüße!



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