Ex Freund nimmt sich das Leben

Hallo ihr, ich wende mich mit einem sehr schwerem Anliegen an euch. Mein Ex Freund hat sich vor 6 Tagen das Leben genommen. Ich wusste dass er es vor hat und habe es in kauf genommen weil er mich wirklich tief verletzt hat. (Weil er sich getrennt hat, und das über Whats App!!!) Ich habe allerdings nicht geglaubt dass er es wirklich tut. Im Rücknlick sehe ich dass ich wirklich unfair zu ihm war, ich habe die Blumen die er mir geschenkt hat aus verletzung weggeschmissen ihm nie gesagt wie sehr ich ihn liebe. Und habe immer nur darauf gewartet das er mir was gibt, ich gab ihm nie viel. Er hat sich von mir getrennt und ist danach nicht mit der Trennung zurecht gekommen und hat mir gesagt das er mich noch liebt, und um jeden Preis wieder mit mir zusammen sein will. Ist zu mir nach hause gekommen und hat sich endschuldigt, ich habe ihn abgewiesen und beleidigt. Und meinte das ich ihn nie mehr sehen will. Danach war er noch betrunken bei mir zuhause, allerdings waren nur meine Eltern da und denen gegenüber hat er geäußert das er nicht mehr leben will. Sie haben ihn ins Krankenhaus gefahren wo er aber nicht aufgenommen werden wollte. Eine endscheidende Sache ist dass er seid 8 Jahren Trockender Alkoholiker war, er hatte eine Harte Kindheit mit missbrauch und misshandlung. Er erzählte mir das im Vertrauen, und ich habe ihn im Streit dafür runter gemacht. Da hat er das erste mal erzählt das ihn es so tief verletzt hat das er an Selbstmord gedacht hat. Mir war es in dem Moment egal. Nach der Trennung hat er wieder getrunken. Ich habe ihn weiter abgewiesen und mich nie gemeldet. Obwohl er extreme darunter gelitten hat und mir sagte das er es nicht ertragen kann. Dann war lange kein Kontakt und vor 6Tagen stand die Polizei bei mir vor der Tür und wollte wissen was los war und offenbarte mir das er sich das Leben genommen hat. Er war 28 und arbeitete als Fachinformatiker. Es ist nicht wirklich meine Schuld oder? Er ist doch selber für sein Handeln verantwortlich!? Sagt mir bitte was ihr dazu denkt.

Ich frage mich ernsthaft, warum er mit dir zusammen sein wollte, deine Beschreibung von dir selbst in der Beziehung liest sich sehr unsympathisch.
Aufgrund dessen und der Tatsache, dass er von Missbrauch und Misshandlungen in seiner Kindheit erzählt hat, lässt sich wohl sagen, dass er große psychische Probleme hat und hatte (s. Alkoholmissbrauch).
Dein Verhalten war also nicht der Auslöser, es war vermutlich nur der letzte Tropfen, der das Faß zum Überlaufen brachte.
Natürlich war es auch seine Entscheidung, über seine wahren Beweggründe können wir an dieser Stelle nur spekulieren - vielleicht hat die Beziehung zu dir das unvermeidliche auch nur heraus gezögert.

Hast du schon mal über professionelle Hilfe nachgedacht, damit du mit dem Verlust umgehen kannst?
Dein Verhalten liest sich auch ziemlich abgefahren, dafür, dass du ihn angeblich geliebt hast.

Sowas aus der Ferne zu beurteilen finde ich schwer.

Ich würde mich rückblickend fragen, ob ich mich richtig verhalten habe. Es kommt dabei nicht so sehr darauf an, was ich konkret getan habe, sondern was für Möglichkeiten ich hatte und mit welcher Haltung ich ran gegangen bin. Es könnte ja sein, dass Du gestresst warst etc. Er war ja auch nicht einfach etc.

Das soll Dich aber auch nicht völlig entschuldigen. Es kommt eben auf die Haltung an. Hast Du Dich nach Kräften um ihn bemüht? Hattest Du die Freiheit, Dich zu bemühen oder warst Du anderweitig in Deinem Handlungsspielraum beschränkt?

Manchmal nehmen wir die Hilferufe unserer Mitmenschen nicht wahr, weil wir aus teilweise verständlichen Gründen abgelenkt sind etc.

Wie auch immer das Urteil über Dich selbst ausfallen wird. Du wirst damit leben müssen. Und selbst bei einem schlechten Gewissen müßte man weiter leben. Wenn ich im Extremfall große Schuld auf mich geladen hätte, gäbe es bestimmt Möglichkeiten, diese wieder gut zu machen - auch wenn er dadurch nicht wieder lebendig wird.

Gegen Schuld hilft gutes Verhalten. Aber vielleicht kann man Dich auch (gänzlich) von Schuld frei sprechen. Das wage ich nicht zu beurteilen.

Hallo,
Wenn ich mir heute das Leben nehme, sind dann meine Peiniger Schuld, die mir in meinem Leben soviel Schmerz zufügten oder habe ich mein Handeln nicht selbst zu verantworten?

Mag sein, das du ein kleines Puzzlestück in seinem Leben warst, an das er was festgemacht hat, aber seine Entscheidung hat er selbst getroffen.

Fürs weitere Leben, sei das nächste Mal etwas empfindsamer. Schaue genauer hin. Was nicht heißt, das du dich für alles verantwortlich machen lassen sollst.
Alles hat seine Grenzen.


Bete für seine Seele, das sie den richtigen Weg findet und seinen Frieden. Schenke ihm ein mitfühlende Gedanken.
Gehe in ein abschließendes Zwiegespräch mit ihm, frei von Schuldvorwürfen an ihn oder an dich. Umarme ihn in Gedanken und verabschiede dich.
Das ist das Beste was du ihm noch geben kannst, hier in dieser Welt.

Hallo du,

sehr takt- oder liebevoll klingt dein Verhalten in der Beziehung wirklich nicht, aber das heißt nicht, dass du eine Schuld an dem trägst, was er getan hat. Deine Entscheidung, die Beziehung nicht wieder aufnehmen zu wollen, war dein Recht. Niemand muss gegen seinen Willen eine Beziehung aufrechterhalten oder eingehen, egal wie die Umstände sind und niemand kann die Verantwortung für das Leben eines anderen Menschen (abgesehen der eigenen Kinder) übernehmen.
Du schreibst, dass er wegen den Gedanken von einem Arzt untersucht wurde. Dieser hat scheinbar auch keine akute Eigengefährdung feststellen können, sonst hätten sie ihn da behalten.
Ich schließe mich dem Ratschlag von Deliverance an, du solltest wirklich überlegen, dir professionelle Hilfe als Unterstützung zu suchen. Deine Gewissensbisse sind in einem gewissen Rahmen, was dein Verhalten innerhalb der Beziehung angeht, berechtigt, aber nochmal, das heißt nicht, dass du eine Schuld, auch keine Teilschuld an seinem Selbstmord trägst. Auch hier teile ich Deliverances Meinung, dass es ohne die von dir beschriebenen Hintergründe von ihm wohl nicht soweit gekommen wäre.

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Hallo TE, nein, du trägst keine Schuld an seinem Suizid!

Wenn jemand sich dazu entschließt, ist das sein ganz eigener Entschluss, vielleicht auch eine Kurzschlussreaktion im Suff.

Du warst fies und unfair zu ihm, aber auch das ja nicht einfach so, sondern er hatte dich ja sehr verletzt zuvor.


Das alles ist tragisch und wirklich sehr traurig, aber das war sein Entschluss, den du garnicht mehr in der Lage warst, zu ändern.

Ihr hattet doch schon länger gar keinen kontakt mehr.

Es hätte auch nichts geändert, wenn du lieber zu ihm gewesen wärst, er wollte dich als seine Freundin zurück, das war es ja, worunter er am meisten litt und was nie mehr geworden wäre.

Du machst dir selber schon genug Vorwürfe und trauerst auch.


Und nochmal, für die , die sie jetzt verdammen wollen . Keiner von uns weiß, was da vorgefallen war, wie sehr er sie verletzt hat.
Eine schwere Kindheit ist keine Rechtfertigung.

Ich bin sicher, du würdest nicht nochmal so gemein sein zu ihm und auch, dass dir das zutiefst leid tut jetzt.

Aber für seinen Selbstmord bist du nicht verantwortlich,.

Wen ich deinen Beitrag so lese dann erinnert mich das an meine Geschichte:
... Kindheit mit missbrauch und Misshandlung ...
Mein Gegenüber hat mich behandelt als würde ich von einem schlechtem Mittagessen erzählen als ich mich anvertraut habe.

...

Tja wer hat die Schuld?
- der damalige Täter?
- der Alkohol
- du
- das Krankenhaus

...

Meine persönliche Meinung dazu:

Er erzählte mir das im Vertrauen, und ich habe ihn im Streit dafür runter gemacht.

Zum Vergrößern anklicken....

Ich hoffe ich werde sie nie im meinem Leben treffen.

...

Du hast ein Geschenk bekommen:

Er erzählte mir das im Vertrauen

Zum Vergrößern anklicken....

und du hast sein Vertrauen weggeworfen.
Sich so öffnen - das kann nicht jeder Mensch.
Hast du überhaupt verstanden was er dir da erzählt hat?

...

Meine Meinung dazu:

ich gab ihm nie viel

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Vielleicht war er froh überhaupt jemanden zu haben.

Er hat sich der falschen Person anvertraut.

...

Du hast eine Frage gestellt:

Es ist nicht wirklich meine Schuld oder?

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Wir haben nicht das Recht dir eine Schuld zuzuweisen. Es wird dich keiner anklagen und du wirst nie vor einem Richter stehen. Was ich noch sagen möchte: ein Mensch ist kein Spielzeug.

Wie gesagt - es ist nur eine Meinung aber es ist meine Meinung.

Liebe Anonym,

ich möchte dir sagen, dass ich es sehr reif von dir finde, wie offen und ehrlich du dein Verhalten gegenüber deinem Ex-Freund beurteilst.

Was die schlimme Situation betrifft, in der du dich befindest, so bin ich der aufrichtigen Überzeugung, dass du seinen Selbstmord nicht hättest verhindern können.

Wer sich das Leben nimmt, hat extreme Probleme mit dem Leben selbst.
Was dann letztendlich der Auslöser ist, das Leben zu beenden, ist diesbezüglich nicht mehr relevant, als alle anderen Faktoren, die dabei eingespielt haben.

Dass du dich unfair und gefühlskalt benommen hast, weiß du ja sicher selbst.
Ich wünsche dir, dass du aus deiner Erfahrung lernen kannst, und Menschen, denen du wirklich am Herzen liegst, in Zukunft mit mehr Gefühl und Respekt begegnen wirst...


Liebe Grüße

Ich denke nicht das das deine Schuld ist.

Du hast dich zwar nicht immer korrekt verhalten, aber das darf man nicht anprangern. Denn er ist für sein Leben selbst verantwortlich und nur er alleine trifft Entscheidungen über sein Leben.
Er hat keinen Ausweg mehr gesehen, für ihn war es der richtige Weg.

Er hätte auch einen anderen Weg gehen können, mit Therapien usw. aber vielleicht hat er genau darin keinen Sinn gesehen, da er vielleicht dachte das mir eh niemand helfen kann.

Das schlimme an einem Suizid oder an einem anderen plötzlichen Tod ist, dass so viele Fragen offen bleiben und diese nie beantwortet werden können.

Für dich bleibt nur eine Option: das Ganze so akzeptieren wie es gekommen ist. Es ist nicht änderbar. Sich dafür nun die Schuld zu geben, das kann dich zerfressen.

Es ist hart und nur schwer zu ertragen, aber verliere dein Leben nicht aus dem Fokus für etwas das was du nicht mehr ändern kannst.

Liebe Grüße
SchwarzeSeele

Liebe TE,

du merkst ja grad, wie unterschiedlich die Meinungen zu dem Thema sind: Konnten dir die Beiträge weiter helfen?

Denn die Antwort darauf, ob du Schuld hast oder nicht, die musst du für dich selbst beantworten. Hier kann dir niemand Absolution erteilen, die kommt durch dich selbst.

Ich frage mich noch, warum du im Bereich Familie gepostet hast, hat es damit eine besondere Bewandtnis?
Hast du denn Unterstützung in deinem Leben oder war er deine Familie, was die Trennung für dich noch schlimmer machte? (Ich mein das völlig ohne Vorwürfe!)

Ich habe so eine Ahnung, wie du dich fühlst: meine Mutter beging vor ein paar Jahren Selbstmord. Ich rief das Jugendamt wegen der Zustände, mein Bruder flüchtete und meine jüngeren Geschwister wurden ihr abgenommen, sie war ein ganz furchtbarer Mensch, wenn auch furchtbar krank.
Man könnte echt sagen, dass wir furchtbare Kinder waren: wir ignorierten sie, hatten kein Interesse an ihr, ich hoffte nur, dass der Horror mit ihr bald vorbei wäre, es kam zu fiesen Auseinandersetzungen.
Mein Bruder meint, sie hätte sich nie umgebracht, wenn wir nicht abgehauen wären - wirklich? Ich denke nicht, dass hätte die Grundprobleme nicht gelöst und vermutlich hätte sie einen von uns in ihrer Psychose umgebracht.

Man muss sich selbst schützen können, vielleicht hast du das unbewusst erkannt und dich deswegen distanziert.
Man kann anderen Menschen nicht helfen, wenn sie keine Hilfe wollen - dein Exfreund hätte sich Hilfe holen können. Vielleicht hat er sie auch bekommen, immerhin war er 8 Jahre trocken - man weiß es nicht.

Zerfleisch dich nicht selbst, zumindest hat er seinen Frieden (hoffentlich!) finden können und die Erlösung gefunden.


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