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Familie ist gegen meine Beziehung

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Gast1889

Gast
Hallo,

Ich bin zur Zeit einfach total fertig und kurz vor dem emotionalen Zusammenbruch.

Meine Familie war von Beginn an eher skeptisch als ich die Beziehung mit meiner Freundin begann...Als ich sie öfters mal zu Besuch gebracht habe hat sich das Ganze eben noch verschlimmert bis ich eben an diesem Punkt angelangt bin, bei dem meine Eltern und vor allem meine Mutter mir jetzt die Wahl gestellt haben, sie oder wir.

Aus ihrer Sicht habe ich sowas wie sie nich verdient und solle mich nach etwas besserem unschaueb und den kontakt sofort abbrechen. Ich dachte zu Beginn sie machen sich nur Sorgen weil meine Freundin an Depressionen litt, aber mittlerweile ist da so ein richtiger Hass entstanden. (Dass sie geistig und körperlich behindert sei...) ich habe ihnen das mit der Krankheit aus Respekt vor ihnen gesagt und wollte nicht wirklich die Wahrheit vorenthalten.

Ich liebe und respektiere meine Eltern. Wir hatten auch immer ein eher gutes Verhältnis zueinander. Das is auch der Grund warum es mich so fertig macht.

Ausziehen ist natürlich eine Lösung un die nötige Distanz aufzubauen, aber was kommt danach ?

Ich mein ich darf sie nicht wiedersehen und in unser Haus darf sie such nicht mehr kommen...

Und ja wir sind beide volljährig...aber die Beziehung zu meinen Eltern is mir schon wichtig auch wenn sie sich gerade wie A********* aufführen..

Ich bin echt verzeweifelt :/
 
Hey ! Danke fürs Antworten.

Also zum Einen litt sie ja an Depressionen, was meinen Eltern Grund zur Annahme gibt, dass sie den Rest ihrers Lebens eine tickende Zeitbombe ist die sich selbst umbringt...

Meiner Mutter haben ihre "Hausfrauqualitäten" nicht gefallen. Wir sind beide eher Nachtmenschen und deshalb morgens etwas länger im Bett.

Sie bereitet sich auch grad auf ihr Studium vor und ist zur Zeit leider arbeitslos. Auch das sie keinen Führerschein hat stört sie (sie ist 22). Und generell ihre Perspektivlosigkeit (was nicht stimmt weil sie sich zur zeit viel mühe gibt)

Auch stört es meine Mutter vor allem dass meine Freundin mich als die Liebe ihres Lebens sieht. Wir kennen uns seit Januar und sind seit Juni offiziell zusammen. Aufgrund der geographischen distanz geschah das Kennenlernen eher über Text.

Mir wird vorgeworfen dass ich sie gar nicht kenne und meine Eltern sie schon durchschaut haben. Sie sei ein Versager und nie bereit fürs Leben...

Das sind extrem harte Worte, aber sie sind sich sicher...

Ich sehe eben das alles nicht...
 
Hallo Gast1889,

ein emotionaler Zusammenbruch hilft keinem in eurer Situation, als lass das mal besser sein. Jetzt gerade ist Dein Verstand gefragt und es ist nicht hilfreich, Deinen Gefühlen die Schleusen zu öffnen. Das mag sich jetzt vielleicht etwas kaltherzig lesen, aber es ist einfach sinnvoller. Nach einer Flut ist das eigentliche Problem selten kleiner.

Wenn ich mir die von Dir genannten Gründe anschaue, wegen deren Deine Familie Deine Freundin ablehnt, dann werde ich den Eindruck nicht los, dass ihr noch nicht zu des "Pudels Kern" vorgedrungen seid. Es scheinen mir vorgeschobene Argumente zu sein, um nicht über das eigentliche Problem reden zu müssen. Was könnte dieses Problem nach Deiner Meinung sein? Ich bin mir sicher, Du hast eine Vermutung.

Warum willst Du bei Deiner Freundin bleiben? Warum ich so eine dämliche Frage stelle? Du schreibst, dass Du Deine Eltern liebst, aber liebst Du auch Deine Freundin? Was bindet Dich an sie? Wenn man jemanden liebt und bei ihr sein möchte, dann sprudeln die Worte zumeist nur so heraus und wie wunderbar dieser Mensch ist. In Deinem Beitrag lese ich nichts davon. Vielleicht hat Dir die Zeit und der Sinn dazu gefehlt und ich irre mich mal wieder gewaltig. Oder? Kann es sein, dass gerade der Widerstand Deiner Eltern euch zusammenschweißt? Wird es Zeit, dass Du Dich von Deinen Eltern abnabelst und diese Beziehung ist der Zündstoff, der die "Nabelschnur" durchtrennt? Was bleibt nach einer Explosion?

Deine für mich offensichtliche innere Zerrissenheit und dass Du zwischen den Stühlen kauerst, sagt mir, dass Du Dir noch über einiges mehr im Klaren werden musst. Hier geht es nicht "nur" um Deine Beziehung, sondern darum, wer Du bist, wer Du sein willst und wer Du für Deine Eltern sein willst und in deren Augen noch nicht bist. Aber wie gesagt, vielleicht irre ich mich. Wenn Dich meine Sätze ärgern oder ängstigen, dann wird es für Dich interessant.

Fälle im Augenblick keine schnellen Entscheidungen aus einer verständlichen Wut heraus. Sieh genau hin, worum es wirklich geht und nimm Dir Zeit, sonst musst Du nachher über verbrannte Erde laufen.

Alles Gute
 
Hallo GrayBear,

danke für die ausführliche Antwort.

Emotional bin ich gerade wirklich etwas irritiert. Ich war vorgestern bei meiner Freundin über Nacht, um dann gestern zu einem rieisgen Streit nach Hause zurückzukehren. Meine Mutter wollte mich aus dem Haus schmeißen und sagte DInge wie "Wir wollen dich nie wieder in diesem Haus sehen".

Des Pudels Kern haben wir wirklich noch nicht erreicht. Die Gründe meiner Eltern stützen sich nur auf Vermutungen, Visionen und einem schlechten Bauchgefühl. Sie sind einig, dass jemand in meiner Position (Aussehen,Beruf etc.) eine gesunde Frau verdient hat. Um ehrlich zu sein ich kann nur spekulieren was die Probleme sind, aber ich kann sie einfach nicht nachvollziehen. Meine Eltern haben viel für mich geopfert in ihrem Leben und sehen jetzt wie ich mir mein Leben vermiese mit so einer Freundin (das sind ihre Worte nicht meine).

Ich liebe meine Freundin wirklich innigst. Sie bietet mir diese Unbeschwertheit und ein geborgenes Gefühl. Bei ihr kann ich wirklich ich selbst sein. Der Widerstand meiner Eltern macht die Beziehung leider etwas schwerer als sie sein sollte. Ich denke wenn ich so bald es geht ausziehe, ich beides nicht vermischen muss und die Zeit dann zeigt, dass meine Freundin nicht das ist was meine Eltern von ihr denken. Zeit ist hier einfach ein mächtiges Problem.

Meine innere Zerrissenheit ist auch wirklich ein richtiges Problem. Ich habe immer mehr das Gefühl meine Eltern verstehen mich und meine Probleme einfach nicht. Ich habe immer auf ihren Rat gehört aber in letzter Zeit wird das für mich immer schwerer. Meine Mutter wirft mir auch andauernd vor, dass ich kein richtiger Mann sei, der sein Leben unter Kontrolle hat. Ich solle auch nicht so viel rumheulen....ach das hier zu schreiben ist grad echt scheisse...ich glaube einfach ich bin nicht dass geworden was meine Mutter sich erhofft hat...Ihre wort treffen mich immer sehr hart....aber das ist ihr egal...Männer in meinem Alter sind schon Millionäre und so ein Mist.

Mir fällt es gerade echt schwer das so richtig in Worte zu kapseln.
 
Wenn Kinder das "werden" sollen, was die Eltern nicht geworden sind, dann tritt genau das ein: die Eltern sind enttäuscht. Offenbar bist Du für Deine Eltern (oder nur Deine Mutter?) wahrscheinlich eher unbewusst ein Mittel zum Zweck, ihre eigene "Fassade" aufzupolieren? Deine Mutter scheint ein sehr unzufriedener und unreflektierter Mensch zu sein, die viele Entscheidungen "aus ihrem Bauch" heraus trifft und damit aber auf dem selben gelandet ist. Und nun sollst Du es richten. Dabei stört natürlich Deine Freundin und euer "vertraulicher" Umgang miteinander. Ja, Deine Eltern dürfen Dich gar nicht verstehen, denn dann würde ihnen ja die Dummheit und das Unmögliche ihres Tuns auffallen.

Es ist an der Zeit, dass Du dem dumpfen Sehnen Deiner Eltern ein klare Grenze setzt und DEIN Leben führst. Du hast diesen seltsamen Karren Deiner Eltern mit ihren kruden Wertvorstellungen lange genug gezogen und geschoben. Erkenne, was Deins ist und was ihre Anteile sind. Manchen Scheiß darf man auch irgendwann einfach sein lassen.

Jetzt kommt Deine Zeit.
 
Hallo Gast1889,

ich habe ähnliches erlebt ein paar Eckdaten sind anders. Er ist älter als ich, wohnte 600km entfernt und ist Selbstständig, wir haben uns ca. ein Jahr seit kennenlernen gelassen und sind dann zusammen gezogen, rausgeschmissen wurde ich allerdings nicht.

Am Ende weiß nur du was besser für dich sein könnte, ob das die richtige Entscheidung war wird die Zeit zeigen. Wenn ich eine Sms bekam hieß es meist "Wir wünschen dir ein schönes Wochenende!" oderso und ich habe dann prinzipiell "Wir danken euch und wünschen euch auch ein schönes Wochenende!" oder sowas in der Art!

Du musst dir überlegen worauf du verzichten könntest und dann zu deiner Entscheidung/der Person stehen. Meine Familie akzeptiert allmählich meinen Freund!

Am Ende denke ich das sich deine Eltern einfach sorgen um dich machen, aber selbst wenn es ein Fehler ist, es ist deiner! Wir müssen alle eigene Fehler machen Fehler können auch schön sein! So meine Erfahrung!

Lg Samantha
 
Nun ja, sie haben sich halt eine andere Schwiegertochter gewünscht und befürchten, dass du einer Internet-Blenderin aufgesessen bist. Da habt ihr euch ja auch kennengelernt, scheint es. Ist es deine erste Freundin?
Wenn sie momentan nicht arbeitet, wie finanziert sie sich?
Und warum sind ihre Depressionen so ein Thema? Wann erwähnt sie diese und musst du besonders viel Rücksicht darauf nehmen?
Deine Eltern handeln strategisch unklug, da sie dich so quasi dazu zwingen, Partei für deine Freundin zu ergreifen und ihre Bedenken abzuwehren.

Pepita, das ist eine massive Grenzüberschreitung der Eltern, dem Sohn vorzuschreiben, wen er zu lieben und mit wem er Beziehungen zu führen hat! Ganz gleich, ob die Wahl gefällt oder nicht!
 
Mir ist bildlich geschrieben die Kinnlade auf den Laptop geklatscht, als ich das 'mit der Behinderung' gelesen habe. Und als ich mir das fortlaufende Thema zu Gemüte geführt habe, hat es mir einen Moment mehr die Sprache, die Gedanken verschlagen, wie Deine Mutter Dir begegnet.

Mache Dir eines bewusst: Du - bist - wertvoll! Du bist ein wertvoller Mensch, so wie Du bist. Du existierst nur ein einziges Mal auf dieser Welt, mit allem, was rundum zu Dir gehört. Das ist nicht abhängig davon, wie viel Geld man auf dem Konto hat; wie hoch man beruflich aufgestiegen ist - nicht abhängig von irgendeinem materiellen Kram. Das ist nicht das, was im Leben zählt - finde ich.

Du bist alt genug selbst zu entscheiden, wie Du Dein Leben führen und wen Du lieben möchtest; was für Dich von Wichtigkeit geprägt ist, was nicht; Du kannst Deine eigenen Entscheidungen treffen. Du bist frei. Es ist Dein Leben - nicht das Deiner Eltern. Und das haben sie zu akzeptieren. Das würde ich ihnen klar machen. Ebenfalls, wie wichtig sie Dir sind; eben aber auch, wie wichtig Dir Deine Partnerin ist. Vor allem aber eines: Das Du über Dein Leben zu entscheiden hast, kein anderer. Mache auch Du Dir bewusst, dass es Dein Leben ist. Mache Dir bewusst, was Du willst und ob Du es nötig hast Dir das Benannte von Deinen Eltern vorschreiben zu lassen, Dich von ihnen abhängig zu machen. Dein Leben, Deine Wahl. Ich wünsche Dir Mut hierzu. Mut für Dich.

Hast Du bislang ein genau so offenes Gespräch mit ihnen geführt und die Punkte benannt, welche Du uns gegenüber preis gegeben hast?

Da Du anscheinend zu Hause wohnst, scheinen Deine Eltern entscheiden zu können, wer in dieses Haus Einzug erhalten darf. Wenn sich keine Lösung durch ein Gespräch finden lässt, würde ich ihnen ebenfalls verdeutlichen, welche Konsequenzen Du daraus ziehen wirst. Du - bist - erwachsen. Wenn ausziehen die letzte Option ist, würde ich dies an Deiner Stelle tun. Deine Eltern haben, vielmehr Deine Mutter hat für mich von außen betrachtet eine deutliche Grenze überschritten. Nimm die Segel in die Hand, Junge!
Von außen betrachtet denke ich, es würde Dir gut tuen Abstand von Deinen Eltern, vor allem von Deiner Mutter zu erlangen, um Dir bewusst zu werden, wohin die Reise für Dich gehen soll. Deine Mutter übt aus meiner Sicht eine Menge Druck auf Dich aus. Hast Du das nötig? Was ist für Dich wichtig? Was willst Du? Was wünschst Du Dir für Dich?
 
Wegen einer Frau, mit der man gerade ein paar Monate zusammen ist, mit Pauken und Trompeten und unter Abgesang schmutziger Lieder auszuziehen, halte ich für vollkommen überzogen.

Lieber TE, kannst du die Bedenken deiner Eltern in irgendeiner Weise nachvollziehen?

[...] das ist eine massive Grenzüberschreitung!
Ein Auszug bei bleibender Lage ist die einzige vernüftige Option für die Kinder! Zumal man ja so oder so irgendwann ausziehen muss, um als Erwachsener sein eigenes Leben so zu gestalten, wie man es möchte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe zwei erwachsene Söhne, und der Jüngste wohnt noch bei uns. Jede Freundin von ihnen war uns immer willkommen und ist es auch heute noch. In erster Linie und eigentlich ausschließlich geht es doch um die Partnervorstellung des Sohnes, aber doch nicht um unsre. Mir ist DIE Freundin lieb und recht, die meinem Sohn etwas bedeutet und für die er sich entschieden hat.

Ich kann dir nur dringend den Rat geben, dein eigenes Leben zu leben und deine eigenen Erfahrungen zu machen, und natürlich unabhängig von der Meinung deiner Eltern. Das müssen sie als Eltern akzeptieren, und sie sollten zu dir stehen und dich als Sohn so annehmen, wie du bist.

Viel Glück!
 

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