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Familie völlig zerstritten, Mutter pflegebedürftig, völlig allein

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Gelöscht

Gast
Hallo. Ich bin neu hier und hoffe, dass ich hier Tipps und Anregungen finde. Mein Problem ist folgendes. Meine Familie, bzw. meine beiden Schwestern haben sich vor zwei Jahren nach einem Erbschaftsstreit völlig mit meiner Mutter entzweit. Da ich Zeit meines Lebens hinter meiner Mutter gestanden habe, bin ich leider "zwischen die Fronten" geraten und werde seitdem ebenfalls gemieden. Ich habe mich eben zu dieser Zeit von meinem Partner getrennt und eine schwere Zeit auch im Berufsleben durchgemacht. Statt Rückhalt in der Familie zu finden, habe ich nur Anfeindungen erlebt. Im Beruf habe ich wieder Halt gefunden. Die Familie ist nach wie vor zerstritten. Hinzu kommt, dass meine Mutter sich nun seit zwei Jahren gehen lässt, mittlerweile eine Pflegestufe erhalten hat und ihren gesamten angestauten Frust an mir auslässt bzw. verlangt, dass ich mich um sie kümmere. Der Druck ist unerträglich und ich komme mir sehr allein gelassen vor. Mein Selbstwertgefühl hat unter den gesamten Einflüssen und Erlebnissen sehr gelitten und eine neue Beziehung aufzubauen ist mir seitdem auch nicht mehr geglückt. Ich bin 41, meine Schwestern sind 10 und 11 Jahre älter als ich. Meine Mutter ist 70. Meine Frage ist, hat jemand ähnliches erlebt oder erlebt es gerade? Wie geht ihr damit um bzw. wie seid ihr aus so einer Krise herausgekommen? Habe viele Hobbys und pflege meine Freundschaften aber die große Einsamkeit bleibt.
 
Liebes Sternchen,

Deine Situation liest sich ganz schön kompliziert. Ich denke, es wäre wichtig, bei jeder Einzelfrage die Details zu kennen und dann beurteilen, wie eine harmonische Lösung aussehen könnte.

Also selbst einfach feststellen, was will ich und was ist richtig?

So bei der Frage - ob Du Deine Mutter pflegst: Willst Du das, kannst Du das? Was spricht dafür, was dagegen?

Sich nicht ungerechtfertigt vereinnahmen lassen, trotzdem den sozial besten Weg finden, das wäre meine Vorgehensweise. Andere hingegen weichen allem aus, was nur nach Anstrengung riecht.

LG; Nordrheiner
 
Hallo Sternchen,

die zerstrittene Familie wirst Du, ohne weiteres, nicht so einfach wieder zusammenführen können.
Es gibt die Möglichkeit über alles zu reden, das hängt aber auch immer vom Gegenüber ab. So blöd das vielleicht klingen mag, solche Streitigkeiten in der Familie, können mürbe machen, wie Du ja selber gemerkt hast.

Um Dir wieder einen (ich drücke es mal vorsichtig aus) normalen Lebensablauf bzw. Alltag herzustellen, musst Du Dir klare Linien schaffen.

So wie es @Nordrheiner schon geschrieben hat: Mutter pflegen ?, Kann ich das -> Ja oder nein. Wenn nein, dann eventuell über Alternative nachdenken. Was schon mal gut ist, das Du im Beruf wieder Fuß gefasst hast, denn dort kommt man auch mal auf andere Gedanken.

Du darfst Dich nicht einengen lassen. Wenn Du kein Freiheitsgefühl mehr hast, bekommst Du psychische Probleme und dann irgendwann auch körperliche, denn den ganzen Stress, kann der Körper nicht ständig kompensieren.

Den Streit, zwischen deiner Mutter und deinen Geschwistern, würde ich erstmal etwas ausklammern, nicht komplett beiseite stellen, aber zumindest als nächsten Punkt festhalten. Mit deiner Mutter, musst Du über die Situation Zwecks pflegen sprechen, und Ihr dabei auch klar machen, das Du nicht über deine Fähigkeiten und Kräfte hinaus für Sie da sein kannst, sonst bist Du so krass gebunden, das es Dir früher oder später zu viel wird und Du darunter leidest. Wenn das dann so funktioniert, kommst Du auch wieder in einen normalen Alltag, wo Du Dich auch mal wieder freuen kannst und auch Spass hast. Was das zweite Thema angeht, so solltest Du erstmal etwas Gras über die Sache wachsen lassen. Manchmal löst sich so ein Erbstreit, durch Erkenntnisse die man dazu gewinnt. Doch hier ist Vorsicht geboten, denn Erbstreitigkeiten sind nicht leicht zu lösen.

Für mich, ist das Thema Erbstreit sowieso eine Kategorie für sich. Denn es macht mich immer wieder traurig, das durch so eine Sache ein Streit entsteht. Für manche Menschen wäre es besser, es gäbe kein Erbe.

Also ich wünsche Dir viel Glück und Mut fürs weitere.

Und eins merke Dir, es kommen wieder bessere Tage. -> Denn da willst Du hin. Dich wieder freuen und Spass haben.

Grüße
 
Wenn du durch deine Mutter so belastet bist , dann lasse sie durch andere Leute pflegen und kümmere dich lieber um
dein eigenes Leben, Beziehungen und Wohlbefinden, sonst bist du schneller im Grab als sie.
 
Guten Morgen und vielen Dank für Eure Antworten. Wenn ich die Details aufschlüsseln würde, würde es leider den Rahmen sprengen. Meine Mutter ist durch einen Pflegedienst rundum versorgt. Aber es reicht ihr immer noch nicht. Ich bekomme ständig Vorwürfe und werde runtergemacht. Ich kenne meine Mutter so nicht und es macht mich sehr fertig. Ich fühle mich durch meine Geschwister so allein gelassen. Manchmal stelle ich den Kontakt zu meiner Mutter für einige Zeit ein, weil ich den Druck nicht mehr aushalte. Fühle mich wie entwurzelt und es fällt mir schwer, mich auf neue Beziehungen einzulassen.
 
Wenn sich deine Mutter dir gegenüber so zänkisch, abwertend,fordernd und unfair verhält , dann distanziere dich konsequenter verstärkt von ihr.
Brich zunächst notfalls den Kontakt zu ihr ab.
Das könntest du ihr auch mitteilen,wenn sie sich nicht verändert.
Sie darf keinen Psychoterror auf dich ausüben und dich nicht unter emotionalen Druck setzen..sodass dein eigenes Leben darunter leidet.
 
Bevor man den Kontakt erwägt abzubrechen wäre es wichtig sich noch einmal (allein wegen des eigenen Befindens) auszusprechen. Wobei der Frust auch aufgrund des Abbruchs innerhalb der Familie zurückzuführen sein kann. Allein weil Ihre Mutter nun pflegebedürftig geworden ist und nun auch nicht mehr die jüngste ist, wäre es vielleicht auch zu überlegen wieder gemeinsame Differenzen aus dem Weg zu schaffen. Darf ich Fragen worum es bei der Erbangelegenheit damals ging? Liegt womöglich der Zwist darin dass ihre Mutter oder ihre Geschwister sich um Höhen des Erbes gestritten haben?
 
Gibt es für Dich eine Möglichkeit mit Deiner Mutter mal inRuhe zu reden? Ist ihr nicht klar, dass sie den Kontakt zu Dir evtl. durchihren großen Druck, den sie Dir gegenüber ausübt, komplett verliert?

Wie genau läuft denn so ein Gespräch ab, wenn sie so großenDruck auf Dich ausübt und Du darunter quasi fast zusammenbrichst und erstmalden Kontakt einstellst? Ich kann mir das nur schwer vorstellen, wie das läuft?
Hast Du mal abklären lassen, ob hier evtl. eine Erkrankung(Demenz, Alzheimer etc.pp) mit reinspielt, so dass sie hier deshalb so krassagiert?

Hast Du persönlich mal versucht, wieder Kontakt zu DeinenGeschwistern herzustellen? Wenn ja, wie ist das gelaufen? Wenn nein, warumnicht?

Hast Du mal die Möglichkeit in Betracht gezogen, Dir einenCoach (Psychotherapeut, Lebensberater o.ä.) zu suchen, der Dich in der jetzigenPhase unterstützt?

Mir scheint, Du bist in einer persönlichen Krise –unabhängig davon, was Deine Mutter will. Deine gefühlte Entwurzelung, dieUnmöglichkeit sich auf eine neue Beziehung einzulassen – was genau ist das?Kannst Du da durch „in Dich hineinhören“ eruieren, was das Problem ist? Gibt esetwas, was Dich nicht los lässt, was Dich immer wieder im Kreise drehen lässt?

 
Wenn du durch deine Mutter so belastet bist , dann lasse sie durch andere Leute pflegen und kümmere dich lieber um
dein eigenes Leben, Beziehungen und Wohlbefinden, sonst bist du schneller im Grab als sie.

Genau davon würde ich eher abraten.

Ich, d.h. meine Freundin und ich haben gerade tierischen Ärger mit den "anderen Leuten", in dem Falle einen professionellen Pflegedienst, die uns die Behörden auf den Hals geschickt haben.

Nun hat sich sogar noch ein Betreuungsgericht eingeschaltet (was immer das auch ist?).

Ich rate also drigend davon ab, fremden Leuten Einblicke in intime familiäre Verhältnisse zu geben.

Pflegt sie lieber alleine.
 
Hallo. Ich bin es mal wieder. Leider ist meine Mutter im letzten Jahr verstorben. Die Familiensituation hat sich nicht wesentlich verbessert und ich stecke leider in einer Depression. Über die Trauer konnte ich mit einer Psychologin sprechen und auch über alle anderen Baustellen. Ich stecke in einem befristeten Arbeitsvertrag, der mir in den letzten beiden Jahren zusätzlich die Kraft geraubt hat. Würde mehrmals bezüglich einer Festanstellung vertröstet und nun wurde mir mitgeteilt, dass die Stelle wahrscheinlich ersatzlos gestrichen wird. Ich habe jetzt eine Reha beantragt, um erstmal wieder richtig auf die Füße zu kommen. Leider habe ich mich in der Zeit meiner Trauer auf den falschen Mann eingelassen. Ich hätte mir Trost gewünscht und er hat nur jemanden gebraucht um den Frust der eigenen Trennung irgendwo abzuladen. Wir kannten uns schon einige Jahre durch den "Freundeskreis". Das macht es um so schwerer. Ich habe gut gelernt, mich selbst zu reflektieren aber trotzdem würde mich interessieren, wie andere mit solchen Krisen umgehen. Liebe Grüße
 

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