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Familienaufstellung

Lilia

Aktives Mitglied
Hallo
wer kann mir was zum Thema erzählen? ich habe schon desöfteren davon gehört, verstehe aber den sinn und zweck der sache nicht... mich würde interessieren, was das genau ist, was erlebt man dabei, was wird genau gemacht, sprich vlt. hat der ein oder andere erfahrungsberichte...
das thema interesiiert mich so, weil ich grade über die feiertage etwas mehr mit meiner familie zu tun hatte... und ich frage mich, ob es noch hoffnung auf rettung gibt, oder sowas in der art... 🙂
würde mich über ein paar infos freuen...
lg lilia
 
Hallo Lilia!

Ich habe mir noch kein abschliessendes Urteil über die Familienaufstellung gebildet. Dazu kenne ich noch zu wenig über dieses Thema.

Aber ich weiß ungefähr, worum es geht. Im Groben scheint es darum zu gehen, dass ein Familienmitglied seine Familie aufstellt. Das heißt zB, dass man andere lebende Personen so in einem Raum aufstellt, wie es der Familie entspricht.

Beispiel:
Der Vater wird in die Ecke platziert. Die Mutter steht im Türrahmen. Dein Bruder steht in der Diagonalen Ecke und blick in die Ecke und nicht in den Raum. Du legst Deinen Arm auf die Schulter Deiner Mutter.

Dazu können noch interessante Fragen gestellt werden, die Figuren bewegt und anders platziert werden etc.

Ich halte diesen Ansatz für sehr interessant. Der Vorteil scheint darin zu liegen, dass man die oftmals komplizierten Familienverhältnisse einfach in Form eines Bildes darstellen kann. Ein kleines Kind könnte im Grunde so eine Aufstellung machen. Wer nicht so gut mit Worten umgehen kann, stellt die Menschen auf. Ein Bild sagt manchmal mehr als tausend Worte!

Manches wird auch erst in dieser visuellen Darstellung deutlich.

Ich bin mir sicher, dass Du außerdem im Internet über die Suchmaschinen eine Vielzahl von Informationen zu den Familienaufstellungen finden wirst.
 
Hallo EuFrank!
und danke für deine zeilen... im internet hab ich mich noch nicht so wirklich umgeschaut, hab mehr oder weniger anbieter einer solchen theraphie gefunden... wenn ich mir das so vorstelle, wie du beschrieben hast, dann wären in "meinem raum" drei personen... aber was soll es bringen, wenn nicht die eigene familie, sondern irgendwelche personen meine familie darstellen???
wie du siehst: ich hab absolut keinen "plan"... 🙂
deswegen hoffe ich auf ein paar info´s und erfahrungsberichte...
lg lilia
 
Hallo Lilia!

...wenn ich mir das so vorstelle, wie du beschrieben hast, dann wären in "meinem raum" drei personen... aber was soll es bringen, wenn nicht die eigene familie, sondern irgendwelche personen meine familie darstellen???
...
Mit Deiner eigenen Familie kannst Du es wohl auch machen. Aber Du kannst doch auch andere Personen dazu nehmen oder auch Puppen etc.

Aber Du hast schon Recht! Wenn Du es mit den Originalpersonen machst, dann ist es aufschlussreicher. Dann könnte man den Vater in meinem Beispiel zB fragen, wie er sich in der Ecke fühlt, ob er nicht lieber in der Nähe der anderen Familienmitglieder wäre etc. Man könnte mit der OriginalFamilie andere Stellungen ausprobieren etc.
 
Hallo Lilia,

ich habe aus meiner Therapie heraus mal eine Aufstellung der Familienmitglieder gemacht mit denen ich am meisten Probleme habe. Ich mußte damals meine Schwiegermutter spielen und so machen als wäre ich sie, eine andere spielte das ich. Die Rollen werden vertauscht und ich begriff wie ignorant, kalt und über mich hinwegsehende Schwiegermutter ist. Seit dem Tag meide ich sie weil das für mich sehr verletzend ist.

Ich denke das es da viele Varianten gibt und man soll das nicht einfach so machen. Denn ich weinte als ich das damals begriff und das kann sehr wehtun.

Karma
 
Hallo Lilia, zu diesem Thema habe ich vor längerer Zeit mich auch geäußert und möchte es hier noch einmal tun:

Ich war vor etwas längerer Zeit mal zu einer Buchlesung, hatte mir eine Bekannte empfohlen, so ging ich mit, obwohl ich nicht so recht wusste, worum es beim Familienaufstellen ging. Aber ich dachte, dümmer kannste ja bestimmt nicht werden. Na, jedenfalls ging es um das Familienstellen nach Bert Hellinger. Ich muss Dir sagen, ich war drauf und dran, mitten in dieser Lesung aufzustehen und zu gehen, so sehr hat mich das aufgeregt. Und zwar ging es um dieses Familienstellen, was ich nicht kannte. Ich blieb aber dann und hörte mir alles an und zum Abschluss gab es dann ein "Familienstellen-Beispiel". Meine Meinung dazu ist, dass ich davon nichts halte. Ich weiß nicht mehr, wer das war, der diese Buchlesung durchführte. Aber ich habe vorhin in meinem Tagebuch nachgelesen: Es wurden einige Personen aus dem Publikum gebeten, sich als Stellvertreter der Familie aufzustellen. Also einer war der Vater, eine die Mutter, eine das Kind, eine die Tante usw. Jetzt kam der Hammer: der Vater war des sexuellen Missbrauchs beschuldigt. Dann wurde kommentiert, was es bedeutet, wenn derjenige Stellvertreter in die oder eben in die andere Richtung schaute. Ich erinnere mich dann, dass das Stellv.-Kind (das missbraucht wurde), sich vor die Mutter stellen sollte und sagen musste: "Mutter, das hab ich für Dich getan". Dann sollte das Vertr.-Kind sich vor den Vertr.-Vater stellen: Der Familienaufsteller-Regie-Mensch forderte die beiden auf, zuerst das Stellv.-Kind: "Schau ihn an". Und dann sollte das Kind sagen, dass es den Vater liebt. (Also das ist jetzt die absolute Kurzfassung, zwischendurch fielen noch einige Sätze zu den anderen Stellv.-Familienmitgliedern.) Also mir schwoll sowas von der Kragen, dass ich mich kaum zurückhalten konnte. Aber angeblich soll eben durch so etwas so ein (und eigentlich auch jedes andere) Problem in der Familie gelöst werden (!!!!). (Ich habe mir das vorgenannte wörtlich aufgeschrieben nach dieser Buchlesung.) In der anschließenden Diskussion bin ich dann sehr erbost aufgestanden und wollte mit dem Regie-Menschen dort sprechen. Allerdings blockte er sehr geschickt meine Diskussion ab und empfahl mir ein Wochenendseminar zum Familienaufstellen. Ich erinnere mich aber nichtmehr, was das kosten sollte, meine aber, dass es nicht wenig war, was zu bezahlen wäre. Und dort würde ich Antworten auf all meine Fragen bekommen.
Also das war meine Erfahrung damit und ich halte davon gar nichts, und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass man auf solchem Wege Probleme löst. Und bis heute blieb mir verborgen, wie in dem vorgeschilderten Fall so eine Tat durch so einen "Hokuspokus" einem betroffenen Kind helfen soll ...
Wobei ich die anderen Beiträge, in denen von Erfahrungen mit dem Familienaufstellen geschrieben wird, mit meinen Worten nicht abbügeln will, denn jeder macht andere (seine) Erfahrungen damit und wie gesagt: mir allein hat das nicht geholfen und mir allein hat es auch nicht gefallen und ich für mich halte dies für keine gute Sache.
Lg Eisherz
 
aber was soll es bringen, wenn nicht die eigene familie, sondern irgendwelche personen meine familie darstellen???
Lilia - das Merkwürdige und absolut Verblüffende (auch nicht wirklich Erklärliche) ist, dass die "Stellvertreter" fühllen, was die gemeinten Personen fühlen würden.
Man kann übrigens nicht nur Lebendige, sondern auch Tote aufstellen oder Probleme (Ich habe mal meine Arthrose aufgestellt, war irre! Hinterher wußte ich, wozu ich die "brauchte"!)

Ich finde Familienaufstellungen bei Einzelproblemen sehr hilfreich und wirkungs- und erkenntnisvoll. Es ist so nützlich besonders auch in Bezug auf Tote oder Verschollene, von denen man noch etwas wissen will.

In deinem Fall wären es auch nicht nur drei Personen - es können mehrere Generationen aufgestellt werden (weil manche Probleme ja noch aus vorhergehenden Zeiten stammen und immer weiter gegeben werden), es werden Tote und die Erzeuger von Kindern (auch wenn kein Kontakt besteht) dazugestellt, alle, die biologisch zur Familie gehören. Also auch Fehlgeburten und abgetriebene Kinder - manche Frau hat es als große Erlösung erlebt, diese Kinder mit in die Familie zu nehmen.

Wenn Dir das aber alles merkwürdig und kariert vorkommt, lass es lieber. Dann ist es nicht das Richtige für dich.

Jedenfals ist Familienaufstellen, wie gesagt, keine längere Dauertherapie, sondern verblüffend erhellend bei einzelnen Problemen.

Beste Grüße, CupCoffie
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Lilia,
Ich habe selbst schon bei Familienaufstellungen teilgenommen. Das sind meine Erfahrungen:
Es kann eine ganze Menge bringen, wenn es in einem geeigneten Rahmen stattfindet, d. h. auf keinen Fall als Randerscheinung während einer "Buchlesung" (was war denn das für eine Buchlesung????)
Die Familienaufstellung ist meiner Menung nach eine ernst zu nehmende therapeutische Methode, dabei liegt die Betonung auf therapeutische Methode, sollte also auch nur von einer erfahrenen, mitfühlenden und kompetenten Person durchgeführt werden. Das, was bei dem, der vorhin etwas geschrieben hat, abgelaufen ist, ist ein absolutes Negativbeispiel. Das sollte verboten sein!!!
So eine Aufstellung einfach aus dem Kontext herausgerissen zu machen, die Menschen seelisch zu vergewaltgen, ist nicht das Anliegen von einer Familienaufstellung. Normalerweise sollte sie im Rahmen einer Therapie stattfinden. Nach der Aufstellung ist feedback und Aufarbeitung des Geschehenen ein Muss.
Die vorher beschriebene Erfahrung trägt die Handschrift des Bernd Hellingers, dessen Methoden ich recht brutal finde und die sehr umstritten ist. Ich empfehle die Familenaufstellung nach Virginia Satir, die von Wertschätzung geprägt ist.
Zur Methode (ganz oberflächlich):
Eine Person benennt die wichtigsten Menschen ihrer Familie und wählt unter mehreren Anwesenden Leute aus, die die jeweilge Person darstellen könnten (wenn sie möchten). Dann werden die Personen, also Mutter, Vater, Schwester..., im Raum positioniert und "eingerollt", d.h. die Person, die ihre Familie aufstellt, sagt zu jedem kurz ein paar Eigenschaften, damit sie sich einfühlen können.
Für sich selbst sucht die Hauptperson auch einen Stellvertreter und "stellt" ihn gemäß ihres Empfindens auf.
Dabei sollen die räumliche Nähe/Distanz, die Haltung zueinander, Gestik und Blickrichtung das Familiensystem abbilden.
Im folgenden werden die einzelnen Familienmitglieder an ihren Positionen befragt. Wie fühlen sie sich an dieser Stelle? Es können auch Positionen verändert, neue Stellvertreter hinzugenommen werden.
Durch die Rückmeldung des Familiensystems soll es dem "Aufstellenden" möglich gemacht werden, neue Einschten zu gewinnen.
Alternativ zu einer reinen Gesprächstherapie soll es bei einigen Menschen bei der Familienaufstellung eher möglich sein, Abwehrmechansmen zu umgehen und schneller auf die Gefühlsebene zu kommen.

Das war jetzt total theoretisch...
Wenn du mal sowas machst, rate ich dir auf jeden Fall, das in einem geschützten Rahmen zu tun, wo Vertrauen haben kannst usw.
Ich hoffe das hat dir ein bisschen wetergeholfen
Alles Liebe
 
Warum Familienaufstellungen?

Familienaufstellungen sollen helfen, Beziehungskonflikte zu lösen.

In einem geschützten Raum wird eine Herkunfts- oder Gegenwartsfamilie aufgestellt.Dazu werden Stellvertreter ausgewählt und aufgestellt, wie es dem inneren Bild entspricht.
Die Repräsentanten dieses Systems werden über körperliche und emotionale Reaktionen sowie ihre Beziehung zueinander befragt.
Meine Aufgabe ist es, Verletzungen im System durch Sätze und Handlungen zu heilen und eine krankmachende oder hemmende Dynamik aufzuheben.
Bei derartigen Aufstellungen kann man erfahren, welche Hintergründe Ängste, Depressionen oder Süchte haben. Trauer kann gelöst werden, belastende Beziehungsmuster können erkannt und gelöst werden.
Auch problematische Beziehungen beruflicher, gesellschaftlicher und persönlicher Art, sowie Krankheitssymptome können Gegenstand einer Aufstellung sein.
Familienstelle -und- lebensberatung
 

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