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Fast 30 und kinderlos

Anonym

Registrierter Nutzer, anonym
Meine Freunde haben mir ihren Account geliehen, um mein Problem ins Forum zu schreiben. Sie haben hier gute Erfahrungen mit der Beratung gemacht.
Ich bin fast 30 und habe immer noch keine Kinder und wenn das weiter so läuft wird es wohl auch dabei bleiben.
Das letzte Mal Sex hatte ich mit 18. Danach hab ich mich sehr zurück gezogen und hatte durch Job und Ausbildung nie wirklich die Nerven für eine Partnerschaft.
Nun bekommen alle um mich herum Kinder und werden schwanger und ich merke bei mir tickt die Uhr.
Meine Familie nervt mich regelmäßig mit dem Thema und im Freundeskreis bin ich die Einzige ohne Kinder. Meine Mutter nervt wöchentlich mit dem Thema.
Es geht nur noch um Kinderkrankheiten, Pampers und Babybrei.
Ich selbst bin mit meiner Mutter aufgewachsen. Mein Vater hat sich nie wirklich bemüht und deshalb dachte ich mir, ich will das auf keinen Fall wiederholen.
Andererseits hätte ich aber schon Lust. Gar keine Kinder zu bekommen gruselt mich schon, aber ich merke eben auch, wie ich körperlich abbaue und keine 23 mehr bin.
Ich hab schon Lust auf Kinder. Nur eben keinen Partner.

Ich komme gerade gar nicht klar damit und hab irgendwie schon fast damit abgeschlossen, dass das nichts mehr wird.
Ich weiß, der Trend geht in Richtung Mütter und 40, aber das wollte ich dem Kind und mir nicht antun. Gleichzeitig hab ich Angst, dass mein Partner sich als Luftikus wie mein eigenes Vater entpuppt, der dann eine andere Frau hatte, anstatt sich um mich zu kümmern.

Was meint ihr dazu?
 
Setze dich nicht unnötig unter Druck, nur, weil alle in deinem Freundeskreis bereits Kinder haben und deine Mutter oder wer auch immer nervt. Du bist gerade mal 30. In den nächsten Jahren kann noch viel passieren. Du solltest dich aber auf keinen Fall von anderen in deiner Entscheidung beeinflussen lassen. Nicht, dass du in Torschlusspanik verfällst und mit dem erstbesten Partner ein Kind zeugst, weil du dich durch dein Umfeld oder die Gesellschaft unter Druck gesetzt fühlst. Bekomme ein Kind, wenn DU es für richtig hälst.
Mach auch erst mal einen Schritt vor den anderen. Bevor du an Kinder denkst suche dir erst einmal einen Partner. Gehst du denn aktiv auf die Suche oder wartest du, bis dein Traumprinz vor deiner Tür klingelt?

Meine Mutter nervt wöchentlich mit dem Thema.
Hast du ihr mal gesagt, dass dich das Thema belastet? Vielleicht nimmt sie dann mehr Rücksicht und spricht es nicht mehr so oft an.
 
Wenn man mit Ende 20 schon richtig spürt, wie man körperlich abbaut, dann würde ich ohne dir zu nahe treten zu wollen das abklären lassen. Denn ganz klar, mit 30 ist man keine 20 mehr, aber man ist auch noch keine 80. Was soll man denn dann die ganzen nächsten Jahrzehnte machen?

Auf mich wirkt es so, als würdest du dich sehr negativ an diesem Thema festbeißen. Was ich völlig verstehen kann. Gerade als Frau bekommt man mit Kinderwunsch dahingehend nicht wenig Druck. Und macht ihn sich aber auch selbst.

Es gibt viele Frauen, die haben sich viel früher Kinder gewünscht. Es hat dann von der Planung und den Gegebenheiten her nicht gepasst. Da ist halt die Frage, ob man dann doch noch den Schritt mit Anfang, Mitte oder Ende 30 wagt oder ob man für sich die Entscheidung fällt, dass man eben nur bis maximal 30 Mutter werden möchte. Einige machen das. Andere nicht. Wichtig finde ich, dass du für dich die Entscheidung fällst und nicht, weil du denkst, mit Anfang oder Mitte 30 geht XXXX nicht mehr, weil andere dir das so vorleben oder die Gesellschaft impliziert.

Auch nicht, weil etwas mit deiner eigenen Familiengeschichte schief gelaufen ist. Oder dein eigener Vater so wie es sich liest nicht immer der beste Vater war. Vielleicht wäre es wichtig für dich, sich diesen Punkt näher anzusehen. Vielleicht liegen da noch nicht verarbeitete Verletzungen von dir dahinter. Denn noch schlimmer als wenn etwas nicht nach Plan läuft ist es, wenn man seine Geschichte und Verletzungen auf andere überträgt. Und seine Geschichte und Verletzungen noch nicht verarbeitet hat. Ob und wie das mit dem Mann wäre, mit dem du sesshafter werden würdest ... Das weißt du nicht. Kann auch sein, dass er total pflichtbewusst, treu und fürsorglich ist. Und bevor man Kinder bekommt, guckt man sich ja in der Regel an, wie man als Paar und dann auch eventuell als Eltern gemeinsam funktionieren würde und wie weit das Zukunft hat. 😉 Was dein Vater verbockt hat, muss nicht für dich gelten. Weil du auch nicht deine Mutter bist und vermutlich auch nicht weißt, was alles innerhalb der Beziehung schief gelaufen ist - und das ist auch egal, denn du kannst es anders machen.

Wenn du jetzt den idealen Mann an deiner Seite hättest, würdest du jetzt Kinder wollen? Oder hättest du schon längst welche bekommen?

Ich glaube, viele Frauen haben so eine "Liste" in sich. Auch im Bezug auf Familiengründung. Und da sie selbst schwanger werden können und die Kinder austragen, sind sie nochmal in einer anderen Position als ein Mann. Nicht wenige bekommen dann riesen Panik, wenn es nicht nach Plan läuft.

Wenn man dann aus den verschiedensten Gründen Schwierigkeiten hat, einen Partner zu finden oder Beziehungen dauerhafter zu führen, hat man ohnehin schon Druck und eine Baustelle. Wenn dann noch ein "Plan" dazukommt oder dass man bis X Kinder bekommen sollte/müsste, dann kommt noch mehr Druck dazu. Und wenn die Familie ständig nachfragt sowieso.

Bei mir im Freundeskreis gibt es beispielsweise nur eine Frau, die Mutter ist. Das wars. Und ein Paar ist verheiratet. Die anderen alle single oder einfach so in Beziehungen. Alle so zwischen Mitte 20 und Mitte 30. Ich denke es ist auch wichtig, andere Seiten zu sehen und sich unter Umständen mit zusätzlich anderen Leuten zu umgeben, wenn einem etwas besonders Druck bereitet und Kopfzerbrechen.

So für dich zum Mutmachen:

Schwangerschaft über 35: Das Glück der späten Jahre | Gesundheitsberater Berlin
 
Ich muß ehrlich sagen, so wie ich Familie im Freundeskreis erlebe, schreckte es mich eher immer ab. Die gut ausgebildeten Frauen verschwinden im wahrsten Sinne des Wortes in der traditionellen Rolle. Treffen muß man teilweise einen Monat vorher ausmachen und selbst dann ist es nicht sicher. Den dazugehörigen Männern geht es super gut, sie blühen richtig auf, die gehen natürlich weiterhin ihren Hobbies, Sport, Beruf nach und die Frauen verbleiben im häuslichen Bereich. Ich habe mir immer vorgestellt, dass Kinder und Familie ein gemeinsames "Projekt" ist, das beide zu möglichst gleichen Teilen verantworten. Aber so ist das wohl nicht. Ich habe keine einzige Freundin, die weiterhin qualifiziert arbeiten würde. Selbst Studierte gehen höchstens putzen.

Ich hatte nur einmal eine langjährige "Partnerschaft" der war mit dem Thema völlig kompromisslos, er wollte Familie "nur mit 100 % Hausfrau". Da ich fast 10 Jahre meines Lebens studiert habe und darin extrem viel Blut, Schweiß und Geld gesteckt habe, mich damit mit der gesamten Familie überworfen habe, kam und kommt es für mich nicht in Frage, das aufzugeben. Natürlich wollte ich nie sofort nach der Geburt in Vollzeit weiter machen, aber natürlich wollte ich meinen Job behalten und auch arbeiten. Auch hinsichtlich Rente ist es mir unbegreiflich, warum immer noch so viele Frauen teilweise über ein Jahrzehnt nichts arbeiten.

Ich habe mich zu spät von dem Typen getrennt und bin nun 39 und der Zug ist abgefahren. Mittlerweile bin ich auch zu der Überzeugung gelangt, dass ich einfach nicht attraktiv bin für Männer, um sich etwas ernsthaftes aufzubauen. Woran es liegt, weiß ich nicht. Meine Typen haben sich allesamt geweigert, mir zu sagen, was an mir so falsch ist. Ich denke, es ist die Ausbildung und dass ich arbeiten will. Als Friseurin oder Verkäuferin hätte ich wohl längst jemanden. Aber egal.

Mit 30 hast Du noch alle Chancen und Möglichkeiten. Steiger Dich da nicht rein.
 
Was meint ihr dazu?

Hallo,

ich meine dazu das es wenig hilft, ein Pferd falsch herum auf zu zäumen.

Mit 18 Jahren der letzte Sex, Partnerschaften ebenfalls Fehlanzeige. Und du denkst über ein Kind nach?
Gut, hat die Natur wahrscheinlich so eingerichtet das du diese Gedanken jetzt hast. Dennoch müssen ja zunächst
die anderen Schritte gegangen werden. Und da diesbezüglich nichts in Aussicht ist, hast du doch auch gar keine Wahl als erstmal weiterhin kinderlos zu bleiben. Vielleicht solltest du dich um eine Partnerschaft bemühen?
 
Viel interessanter als die Erwartungen anderer, finde ich für dich folgende Frage:

Sind die Verletzungen Deiner Kinderseele, des kleinen Mädchens in Dir soweit gelöst und verheilt, daß Du bereit bist, heute als Frau hervorzutreten? Als Frau sichtbar und begehrenswert zu sein? Frau zu sein an der Seite eines Mannes? Selbst Mutter zu sein?

Wenn das noch nicht der Fall ist - und das wäre völlig ok, denn die Verletzung durch den Vater ist eine schwere Bürde - dann würde ich da ansetzen.

Dann darfst Du Dich innerlich aussöhnen mit Dir, daß Du noch etwas Zeit brauchst, daß zunächst noch anderes wichtig ist. Und dankbar sein, daß Du dafür noch Zeit hast, bevor Kinder da sind. Daß du noch ins Vertrauen finden mußt. Denn sonst wird es sehr schwer.

Ein Kinderwunsch ist heute auch in höherem Alter noch gut realisierbar. Viele meiner Freundinnen wurden erst mit Ende 30 Anfang 40 schwanger. Und es gibt auch viele andere Konstellationen, wie man auch später noch ganz unverhofft in eine mutterähnliche Rolle kommt. Viele Männer haben ja schon Kinder.
Und auch ein Leben ohne Kinder kann reich und schön und erfüllt sein.

Bis dahin würde ich jeden freundlich zurechtweisen, der glaubt sich einmischen und dumme Fragen stellen zu müssen. Wenn deine Mutter Interesse an babybrei und Windeln hat, dann schlag ihr vor, sich zur Tagesmutter ausbilden zu lassen oder bei den Nachbarn babysitten zu gehen.

Du bist ok. Es ist nichts verkehrt daran, dein Tempo auf Deinem Lebensweg zu haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
haben wir auch mal gedacht, es war bei meiner Frau aber so, das
sie tatsächlich musste, hört sich blöd an, aber irgendwie ging
kein weg daran vorbei, da war sie 32 und beim zweiten dann
35 Jahre alt.
Das hätten wir uns vorher gar nicht denken können, ist aber
so gekommen, heute ärger ich mich auch das wir nicht früher
angefangen sind, aber vorher wollten wir gar nicht, schon
merkwürdig die Natur🙂

Jetzt sind wir aber froh das wir sie haben🙂

Ich denke immer noch so. Alles hat seine Vor- und Nachteile. Wie immer im Leben.
 

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