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Fehlende Liebesbekundungen

Geißblatt67

Sehr aktives Mitglied
Hallo zusammen,

da ich mich mit meinen Gedanken im Kreis drehe, möchte ich sie euch gerne darlegen, vielleicht kann mir jemand helfen.

Ich bin seit zwei Jahren mit meinem Partner zusammen. Davor war ich in einer jahrelang sehr unglücklichen Ehe. Mein Mann konnte nicht kommunizieren, hat mir nie etwas Nettes gesagt, rückblickend nicht mal in der Anfangsphase der Beziehung. Das hat mich deutlich traumatisiert.

Mein jetziger Partner ist sehr liebevoll, fürsorglich, zugewandt. Wir können über alles reden.

Nur ein (Luxus?-)Problem habe ich: Auch er kann mir kaum mit Worten sagen, dass oder wie sehr er mich mag. Wenn ich zu ihm sage "Ich liebe dich" oder "Ich mag dich sehr" antwortet er schon mit "Ich dich auch". Aber es kommt nie von ihm.

Beispiel: An unserem zweiten Jahrestag (an den er nicht gedacht hat, finde ich jetzt nicht so schlimm, aber ... hm) habe ich zu ihm gesagt, dass wir jetzt tatsächlich schon zwei Jahre zusammen sind und dass ich mich sehr darüber freue und finde, es war eine schöne Zeit. Er daraufhin: "Ja. Vor zwei Jahren hatte es viel mehr Schnee als heute."

Ich habe ihm mehrfach gesagt, dass mir das fehlt und auch erklärt, warum es mir so wichtig ist. Ich denke, er hat es verstanden. Trotzdem kommt nichts. Er ist ein sehr rational denkender Mensch, ich weiß nicht, ob es daran liegt.

Natürlich ist es für ihn schwierig, wenn ich ihn sozusagen auffordere, endlich was zu sagen. Das ist mir bewusst.

Wenn ich aber nichts mehr sage, kommt in mir immer wieder diese Unzufriedenheit hoch.

Ich weiß auch, dass man die Liebe an Taten erkennt, nicht nur an Worten. Die Taten sind da. Wir haben wirklich eine gute Zeit miteinander und es läuft alles gut.

Ist es einfach blöd von mir, nicht darüber hinwegzukommen, dass ich ab und zu gerne mal ein liebevolles Wort hören möchte?
 
Hallo Geißblatt, ich kenne das auch sehr gut.

Etliche Männer sind da in der Hinsicht leider sehr wortkarg oder es ist ihnen nicht so wichtig, das zu äußern. Und man kann es ihnen natürlich nicht "verordnen", dann wäre es nicht mehr spontan und man hat auch nichts davon.

Etliche definieren Liebe wirklich eher durch Taten, liebevolles Verhalten, Fürsorge. Gerade für Frauen sind aber Worte auch wichtig. Schwierig, da eine Lösung zu finden.

Ich verstehe es auch nicht, dass wenn man einem Partner, der zudem auch noch sehr fürsorglich ist, sagt, dass man etwas ab und zu gerne hätte, er es dann nicht macht. Für mich gehört das zu Liebe dazu, dass man gerne mal das macht, was dem Partner gefällt - wenn es einen nicht stört.

Ich habe da leider auch kein Patentrezept. Vielleicht versuchen, das Bedürfnis loszulassen und dann vielleicht aber auch mal dem Partner eine Zeitlang nichts Liebevolles sagen. Ist vielleicht ein bisschen kindisch, aber vielleicht kann er es dann besser nachfühlen und es fehlt ihm dann auch.
 
Ist es einfach blöd von mir, nicht darüber hinwegzukommen, dass ich ab und zu gerne mal ein liebevolles Wort hören möchte?

Ich finde es ist nicht blöd von dir. Wenn es dein bedürfnis ist ein liebes wort von deinem partner zu hören, hast du das recht dies zu kommunizieren.

Nun gibt es menschen die einfach nicht daran denken einfach mal zwichen durch "ich liebe dich" zu sagen. Nicht weil sie es nicht wollen oder sie nicht lieben, sondern weil für sie es ja klar ist das man sich liebt.

Wenn du deinem partner bereits mitgeteilt hast das du es öfter hören willst, dann sollte er sich auch bemühen es öfter zu sagen. Im gegensatz finde ich es wichtig das du immer daran denkst das er dich liebt auch wenn er mal nichts sagt.
 
Ja, ist schon "blöd", wenn sich seine Liebe doch anderweitig zeigt. (Derartige "Ich liebe dich" Floskeln verlieren sogar mit der Menge Wert, aber naja, meine Erfahrung was vielleicht anders)

Die Frage ist also: Wieso versteifst du dich drauf? Hat es doch mit deiner Ex Beziehung zu tun?
 
In einem anderen Thread habe ich geschrieben: Ein bekannter Ehetherapeut sagte in einem Interview, dass in einer Ehe (oder Beziehung, egal) die Worte "Danke" und "Entschuldigung" viel wichtiger sind als "ich liebe dich".

Ganz ehrlich, wenn mein Mann mir ild sagen würde, ich würde schreiend davonlaufen. Weil das nicht er wäre. Er zeigt seine Wertschätzung in Taten, nicht in Worten, und das ist mir auch viel lieber so.

Ich würde mich an deiner Stelle viel eher fragen, warum ich so abhängig von diesen Worten bin.
 
Ich als Frau sage in einer Beziehung auch sehr ungern "ich liebe dich". Das kann man also wirklich nicht aufs Geschlecht festlegen. 🙄

Ich finde es viel wichtiger, dass sich mein Partner fürsorglich verhält.
ABER: das bin ich und nicht du.
Zwei Dinge fallen mir auf: kann es sein, dass dein jetziger Partner und dein Expartner sich mehr ähnlich sind als du im ersten Moment denken würdest? Man hat ja oft eine Art Schema.
Zweitens: Ändern wird er sich nicht, resp. du darfst nicht erwarten dass er sich für dich ändert. Darauf hast du kein Recht.

Also bleib mal eher bei dir und frag dich, woher das kommt, dass du durch die unterlassenen Worte so traumatisiert wurdest. Und was du tun kannst und willst. Was deine eigenen Gefühle und Gedanken und Prioritäten sind.
Denn dich selber, und deine Wahrnehmung, die kannst du durchaus ändern.
 
@Befana und @bansaighdear

Ich habe es ja selbst schon geschrieben, natürlich zählen Taten.

Ja, ich kann an meiner Einstellung arbeiten. Ja, vielleicht triggert mich das Thema, weil es ein großes Problem in meiner Ehe war. Und ja, mir macht Sorge, dass ich das Talent habe, an "sprachlose" Männer zu geraten.

Allerdings dachte ich auch in meiner Ehe sicher 10 Jahre lang, es liegt an mir, ich muss meine Einstellung ändern, ich muss es nehmen, wie es ist. Ging aber irgendwann nicht mehr.

Ich bin 53, ich werde meine Erwartungen nicht mehr herunterschrauben. Ich möchte meinen Partner nicht verändern, aber ich möchte auch nicht immer zurückstecken.

Wenn mir der andere wichtig ist, bemühe ich mich, ihm bei Dingen entgegenzukommen, die ihm wichtig sind. Mein Exmann hat das nicht getan, bei gar nichts. Mein jetziger Partner macht das durchaus, nur bei diesem Punkt eben nicht. Das irritiert mich.
 
Wenn mir der andere wichtig ist, bemühe ich mich, ihm bei Dingen entgegenzukommen, die ihm wichtig sind. Mein Exmann hat das nicht getan, bei gar nichts. Mein jetziger Partner macht das durchaus, nur bei diesem Punkt eben nicht. Das irritiert mich.
Auch wenn ich mich jetzt unbeliebt mache: Du hast ganz offensichtlich die Beziehung zu deinem Exmann nicht verarbeitet, und darunter leidet dein aktueller Partner. Du sagst es selbst: das ist das eine Thema, wo er es nicht schafft, auf dich einzugehen. Ist es dir wirklich wert, deinen Fokus auf diesem einen Thema zu belassen und die Beziehung damit kaputt zu machen, oder willst du dich lieber auf die ganzen anderen Sachen konzentrieren, die er dienetwegen geändert hat?

Vom Partner eine Änderung zu erwarten, gleichzeitig diese Änderung bei sich selber kategorisch ablehnen, das geht nunmal nicht.
 

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