KleinerMuck
Mitglied
Hallo liebes Forum,
das ist heut das erste Mal überhaupt, dass ich meine Sorgen in ein Forum schreibe. Mir ist halt gerade nicht nach Reden, sondern nur nach Weinen und Schreiben.
Es geht um meinen Job, im speziellen geht es um meinen Chef, mit dem ich derzeit nicht klar komme.
Ich muss ein klein wenig ausholen, um mein Problem zu schildern, um deutlich zu machen, wie sehr mich momentan alles belastet.
Ich habe zunächst eine Ausbildung gemacht, ein paar Jahre in dem Job gearbeitet. Dann habe ich studiert, etwas mit meiner Ausbildung vergleichbares.
Während mir in der Schule und in der Ausbildung alles zugeflogen ist, hatte ich während des Studiums arge Probleme, ich bin oft durch Prüfungen gefallen und mußte sie wiederholen. Dadurch kam es zu einer sehr langen Studiendauer, aber dafür ganz passablen Noten, hab viele Prüfungen ja mehrmals versucht . Und es war auch so, dass dies mein Berufswunsch war und ist, und ist, also hab ich alles dran gesetzt, es zu schaffen. Meine Diplomarbeit wurde dann ein "sehr gut" und ich war so stolz und der Prof, der meine Arbeit bewertet hat, war so begeistert, dass er mir eine Stelle an seinem Lehrstuhl gegeben hat. Ich war so froh (und bin es auch noch)... denn mit meiner Studiendauer etc. hat man auf Assistentenstellen eher wenig Chancen.
Zunächst hatte ich für ein Jahr eine halbe Stelle und ich hab mich so reingekniet, habe trotz halbe Arbeitszeit eine volle daraus gemacht und immerzu "ja" gesagt, zu allem was mein Chef von mir verlangte und hatte dann irgendwann auch kein freies Wochenende mehr. Aber ich wollte das ja auch so, ich wollte dazulernen und möglichst viel mitbekommen vom Lehrstuhlbetrieb. Ich verstand mich gut mit meinen 4 Kollegen, wir haben zwar privat nichts miteinander zu tun, aber kollegial ist es allermal und ja auch ausreichend.
Seit einem halben Jahr habe ich eine volle Stelle und seitdem ist alles anders. Mein Chef meint nun, keine Vorlesung mehr machen zu müssen. Er bleibt stattdessen zu Haus und arbeitet von dort. Ich mache normalerweise die Übung und vertrete meinen Chef, wenn er Termine hat. Ein Kollege (anderer Lehrstuhl) riet mir daraufhin, einen Antrag zu stellen auf "eigenständige Lehre" durch mich, der Chef müßte diesen aber unterschreiben/einreichen. Falls der Antrag genehmigt würde, würde ich etwas mehr Gehalt bekommen.
Ich schrieb daraufhin am Montag meinem Chef eine Mail (normale Kontaktaufnahme mit ihm, er ist fast nie im Lehrstuhl) und erwähnte diese Möglichkeit und fragte ihn in der Mail, was er davon halten würde. Die Mail war definitiv höflich und als Frage zu verstehen. Es kam keine Antwort von ihm.
Heute war er anwesend und rief mich per Telefon zu sich. Alle meine vier Kollegen saßen bereits in seinem Raum. Er wies mich an, die Tür zu schließen und sagte, er müsse ernsthaft mit mir sprechen, dies sei nun als Rüge zu verstehen und meine Kollegen hätte er als Zeugen zu sich gerufen.
Ich war erstmal total baff und überlegte ob ich im Labor irgendwas nicht abgeschaltet hatte und sowas. Meine Gedanken zogen in 2 Sekunden so wahnsinnig rasant an mir vorbei. Ich guckte meine Kollegen an, keiner schaute zurück.
Mein Chef sagte dann, das ich der Assistent bin und nicht er und ich ihm deshalb keine Befehle geben sollte. Es wäre eine Frechheit von mir, auf eigenständige Lehre zu pochen, das was ich am Lehrstuhl tue, wäre meine Pflicht.
Ich versuchte mich zu verteidigen, er schrie mich an und ich fing an zu weinen. Ich durfte gar nichts sagen, er schrie rum und meine Kollegen waren stumm und feige, keiner sagte was.
Ich bin dann irgendwann zurück in meinen Raum, hab geflennt und flenne nun immer noch. Mein Selbstbewusstein ist im Keller.
In zwei Tagen ist nun Weihnachtsfeier, wir gehen essen und Glühwein trinken, aber ich kann doch nicht dort mit meinen unloyalen Kollegen einen auf fröhliches Anstossen machen?
Sorry, dass es so lang geworden ist. Aber es tut gut, dies alles zu schreiben. Habe ich mich falsch vehalten? Soll ich zur Weihnachtsfeier gehn, mir ist nicht danach ...
KleinerMuck
das ist heut das erste Mal überhaupt, dass ich meine Sorgen in ein Forum schreibe. Mir ist halt gerade nicht nach Reden, sondern nur nach Weinen und Schreiben.
Es geht um meinen Job, im speziellen geht es um meinen Chef, mit dem ich derzeit nicht klar komme.
Ich muss ein klein wenig ausholen, um mein Problem zu schildern, um deutlich zu machen, wie sehr mich momentan alles belastet.
Ich habe zunächst eine Ausbildung gemacht, ein paar Jahre in dem Job gearbeitet. Dann habe ich studiert, etwas mit meiner Ausbildung vergleichbares.
Während mir in der Schule und in der Ausbildung alles zugeflogen ist, hatte ich während des Studiums arge Probleme, ich bin oft durch Prüfungen gefallen und mußte sie wiederholen. Dadurch kam es zu einer sehr langen Studiendauer, aber dafür ganz passablen Noten, hab viele Prüfungen ja mehrmals versucht . Und es war auch so, dass dies mein Berufswunsch war und ist, und ist, also hab ich alles dran gesetzt, es zu schaffen. Meine Diplomarbeit wurde dann ein "sehr gut" und ich war so stolz und der Prof, der meine Arbeit bewertet hat, war so begeistert, dass er mir eine Stelle an seinem Lehrstuhl gegeben hat. Ich war so froh (und bin es auch noch)... denn mit meiner Studiendauer etc. hat man auf Assistentenstellen eher wenig Chancen.
Zunächst hatte ich für ein Jahr eine halbe Stelle und ich hab mich so reingekniet, habe trotz halbe Arbeitszeit eine volle daraus gemacht und immerzu "ja" gesagt, zu allem was mein Chef von mir verlangte und hatte dann irgendwann auch kein freies Wochenende mehr. Aber ich wollte das ja auch so, ich wollte dazulernen und möglichst viel mitbekommen vom Lehrstuhlbetrieb. Ich verstand mich gut mit meinen 4 Kollegen, wir haben zwar privat nichts miteinander zu tun, aber kollegial ist es allermal und ja auch ausreichend.
Seit einem halben Jahr habe ich eine volle Stelle und seitdem ist alles anders. Mein Chef meint nun, keine Vorlesung mehr machen zu müssen. Er bleibt stattdessen zu Haus und arbeitet von dort. Ich mache normalerweise die Übung und vertrete meinen Chef, wenn er Termine hat. Ein Kollege (anderer Lehrstuhl) riet mir daraufhin, einen Antrag zu stellen auf "eigenständige Lehre" durch mich, der Chef müßte diesen aber unterschreiben/einreichen. Falls der Antrag genehmigt würde, würde ich etwas mehr Gehalt bekommen.
Ich schrieb daraufhin am Montag meinem Chef eine Mail (normale Kontaktaufnahme mit ihm, er ist fast nie im Lehrstuhl) und erwähnte diese Möglichkeit und fragte ihn in der Mail, was er davon halten würde. Die Mail war definitiv höflich und als Frage zu verstehen. Es kam keine Antwort von ihm.
Heute war er anwesend und rief mich per Telefon zu sich. Alle meine vier Kollegen saßen bereits in seinem Raum. Er wies mich an, die Tür zu schließen und sagte, er müsse ernsthaft mit mir sprechen, dies sei nun als Rüge zu verstehen und meine Kollegen hätte er als Zeugen zu sich gerufen.
Ich war erstmal total baff und überlegte ob ich im Labor irgendwas nicht abgeschaltet hatte und sowas. Meine Gedanken zogen in 2 Sekunden so wahnsinnig rasant an mir vorbei. Ich guckte meine Kollegen an, keiner schaute zurück.
Mein Chef sagte dann, das ich der Assistent bin und nicht er und ich ihm deshalb keine Befehle geben sollte. Es wäre eine Frechheit von mir, auf eigenständige Lehre zu pochen, das was ich am Lehrstuhl tue, wäre meine Pflicht.
Ich versuchte mich zu verteidigen, er schrie mich an und ich fing an zu weinen. Ich durfte gar nichts sagen, er schrie rum und meine Kollegen waren stumm und feige, keiner sagte was.
Ich bin dann irgendwann zurück in meinen Raum, hab geflennt und flenne nun immer noch. Mein Selbstbewusstein ist im Keller.
In zwei Tagen ist nun Weihnachtsfeier, wir gehen essen und Glühwein trinken, aber ich kann doch nicht dort mit meinen unloyalen Kollegen einen auf fröhliches Anstossen machen?
Sorry, dass es so lang geworden ist. Aber es tut gut, dies alles zu schreiben. Habe ich mich falsch vehalten? Soll ich zur Weihnachtsfeier gehn, mir ist nicht danach ...
KleinerMuck