Fernbeziehung - versuchen ja oder nein?

Ich habe vor kurzem beim Zocken einen Jungen aus Österreich kennen gelernt. Wir haben uns von Anfang an so überdurchschnittlich gut verstanden. Nach einer Woche haben wir unsere Nummer ausgetauscht und schreiben seit ca. 1 1/2 Monaten und telefonieren jeden Abend per Video. Wir wollen uns auch unbedingt bald sehen. Das größte Problem: Uns trennen genau 973,511 km. Er sieht keine Sorge in einer Fernbeziehung aber fragt mich auch ob ich das überhaupt könnte.. Ich bin mir nicht sicher, weil ich noch nie eine Fernbeziehung hatte. Dazu kommt noch das wir uns entweder per Flug ab 250€ besuchen können und dann in 2 Stunden bei dem anderen wären oder 11 Stunden Zugfahrt für 100€ . Ich find ihn echt toll und könnte mich wirklich in ihn verlieben. Was denkt ihr darüber?

Ich sag's mal so... ich hatte selber eine Fernbeziehung und habe sehr viele im Umkreis miterlebt. (Ich hatte in den frühen 2000ern einen großen Chatter-Freundeskreis und später lange gezockt.) Mir fällt genau eine ein, bei der es (bislang) geklappt hat.

Fast alle liefen so zwei, drei Jahre mehr oder weniger gut, und dann war es vorbei. Und für das Ende gab es fast immer einen von drei möglichen Gründen.
1. Nach zwei bis drei Jahren ist ein Ende der Fernbeziehung nicht absehbar, und einer von beiden resigniert. Man will mehr Zeit miteinander verbringen, das Leben des anderen teilen, einfach mehr als eine Fernbeziehung, aber das steht einfach nicht in Aussicht. Das war einer der Gründe bei meiner Fernbeziehung.
2. Man zieht nach ein paar Jahren Fernbeziehung zusammen, und stellt fest, dass man doch nicht so gut miteinader klarkommt wie man dachte, als man noch nicht Tag und Nacht miteinander verbrachte. In einer Fernbeziehung sieht man oft die Kleinigkeiten nicht, und man ist immer beim anderen "zu Gast", sodass diese Kleinigkeiten oft gar nicht auffallen, bevor man nicht zusammengezogen ist.
3. Man zieht zusammen, und derjenige, der umgezogen ist, wird in der neuen "Heimat" todunglücklich. Zu anderer Menschenschlag, Familie zu weit weg, keinen richtigen Anschluss gefunden, und und und.

Ich denke, wenn du dir darüber klar bist, und es dir egal ist oder du es in Kauf nehmen möchtest, dann spricht nichts dagegen, ihn zumindest mal kennenzulernen. Ich zumindest bedaure meine Fernbeziehung nicht, obwohl es eben nur 3 Jahre gehalten hat.
Und: Es KANN bstimmt auch gut gehen. Ich würde jedoch vermuten, dass man damit tatsächlich zu den Ausnahmen gehört. Oder ich kenne einfach inkompatible Menschen 😀

.........zu einer Beziehung gehören mehr wie ein paar Worte.
Man möchte dem Gegenüber dabei in die Augen sehen, seine Gestik registrieren, seinem Atem spüren - seine Nähe in sich aufnehmen - Zärtlichkeit und Zuwendung spüren und fühlen - ein Teil seines Lebens sein.
Zusammen etwas unternehmen, zusammen lachen und manchmal auch weinen. Arme die festhalten, Küsse die das Herz höher schlagen lassen und und und.......
Bei einer Fernbeziehung fehlt das alles und es bleibt nur eine Stimme, dessen reales Leben fremd ist und bleibt.

Früher oder später holt man sich das was fehlt woanders, denn der Mensch ist nicht nur Geist sondern man hat auch einen Körper der auf diese oder jene Weise nach Nähe und Zärtlichkeit giert.

Das alles solltest Du bedenken

Eine Fernbeziehung von so weiter Entfernung kann sehr anstrengend sein. Anstrengend im Sinne von emotionen, finanziell und energie mäßig. Ein treffen, vor allem das erste dauert ja nicht gleich eine Woche. Du fährst zb mit dem Zug stundenlang,hunderte Kilometer bist eigentlich erschöpft und hast aber nicht viel Zeit zum ausruhen weil du ja mit dem Partner was unternehmen willst. Nach ein paar Tage gehts wieder nachhause und der Alltag fängt wieder an. Nur dass das Handy zum Lebens symbol wird (bei vielen so) man will ja wissen wie es dem Partner geht, was er so macht. Also immer schön das Handy in der Hand und erreichbar sein. (Wenn man sich schon nicht in den Arm nehmen kann will man wenigstens Kurznachrichten schreiben können) Man freut sich zwar riesig wenn man den anderen treffen kann,aber der Abschied ist meistens schlimm. Ich will jetzt nicht mit Heirat anfangen, nicht mit Umzug anfangen. (wie oben geschrieben wurde) Sondern, wie und wo würde euer erstes treffen aussehen? Wo soll es stattfinden, wie lange würdet ihr Zeit für einander haben? Bei dieser Entfernung ist es auch schwierig sich in der Mitte zu treffen und einen gemeinsamen Nachmittag zu verbringen. Wie oft werdet ihr euch sehen können? Alle zwei/ drei Wochen oder ein/ zwei mal im Jahr? Darf ich fragen wie alt ihr seit? Wenns schon geschrieben wurde, dann habe ich es überlesen. Sorry. Würde sich bei euch eine Beziehung,,,, ich nenne es jetzt mal eine -kennenlernphase- zeitlich und finanziell ausgehen?

Ich danke euch für eure Antworten. Vieles hat mich zum Nachdenken angeregt, und auch Sachen die kompliziert wären stoßen mich gedanklich nicht ab. Ich hab weiterhin ein sehr großes Interesse an ihm und jetzt ist eigentlich nur die Frage, wann man sich das erste Mal trifft.. Er würde warscheinlich zu mir kommen und sich ein Hotel nehmen um ein paar Tage bleiben zu können. Bei unserer Entfernung lohnt es sich weder noch sich in der Mitte zu treffen oder nur einen Nachmittag zusammen zu verbringen. Er sagt, wenn eine Beziehung zustande kommen sollte, würde er sich gerne jedes Wochenende sehen. Ich könnte das finanziell nicht bewältigen, da ich Schülerin bin. Er ist gerade im 3. Lehrjahr seiner Ausbildung, hat jedoch noch keine eigene Wohnung, also keine Miete zu zahlen. Ich wohne zwar auch noch zu Hause aber durch Schule und weiteres kann ich derzeit keinen Nebenjob anfangen. Dieser würde ja auch wieder Zeit in Anspruch nehmen, die wir nicht gemeinsam hätten. Achja und nochmal zu uns. Ich bin 20 und er ist bald 22 🙂