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Fertig mit der Welt.

G

Gast

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Hallo,

ich habe arge Probleme mit mir selbst, ich bin einfach nicht in der Lage meine Handlungen zu kontrollieren. Ich habe eine geringe Frustrationstoleranz, bin unfähig was zu Ende zubringen, falls Probleme auftauchen, gehe ich den Weg des geringsten Widerstandes. Ich muss dazu sagen, mein Leben war bis jetzt bis auf wenige Phasen ein reinster Alptraum, meine Eltern sind sehr früh gestorben, da war ich sechzehn, ich geriet in einen falschen Freundeskreis, nahm einige Zeit Drogen( kiffte, probierte chemische Sachen aus) wurde zweimal vergewaltigt, aufgrund Naivität, einem Gefühl der Selbstüberschätzung, Fehleinschätzung der Situation.
Beruflich habe ich nie etwas auf die Reihe bekommen, bin trotz eines sehr guten Realabschlusses, nie vorwärts gekommen, da es mir an sozialer Kompetenz fehlt, ich mich schnell angegriffen fühle und bei Minderwertigkeitskomplexen schnell aufgebe. Ich habe viel Mitgefühl für andere, aber ich bin äußerst sensibel, wenn ich spüre, dass die Menschen sich gegenseitig fertig machen, sich auslachen, andere ausgrenzen. Ich bin fast dreizig, hatte diese Jahr die Chance eine Ausbildung zu machen, ich machte halt aus verplanter Weise Fehler, wurde immer unruhiger, die Kollegen waren nicht so nett, fühlte mich total ausgegrenzt und in der Schule fühlte ich mich total unterlegen, unsicher und dumm ( was natürlich nur aufgrund der eigenen Versagensängsten zu Tage tratt) also schmiss ich aus einem Impuls heraus, alles hin. Ich habe eine Arbeitsstelle, die ich auch vor der Ausbildung hatte, aber sie ist sowas von streßig, ich weiß momentan gar nicht mehr wie es weiter gehen soll. Meinem Mann behandle ich aus eigener Frustration heraus, wie den letzen, unbewusst will ich ihn bestrafen, weil er mich nicht geholfen hat, meine Ängste einzugrenzen. Dass ist schon krank, er hat ja oft versucht mich aufzubauen, aber ich bin ja nicht bereit, Verantwortung zu übernehmen,diszipliniert zu sein. Ich sehe immer nur mich und meine Probleme, meine Unzufriedenheit. Momentan lebe ich wie ein Scheintoter, ich stehe zwar früh auf, lasse alle Rolläden unten, gehe abends zur Arbeit, stehe morgens auf, hocke stundenlang vor dem Internet.
Also wie Ihr entnehmen könnt, bin ich schon ziemlich krank, habe mal versucht eine Therapie anzufangen, brach sie allerdings recht früh wieder ab. Normalerweise bräuchte ich nur einen guten Job der mir Spaß macht, aber dass habe ich mir durch meinen Impuls selbst verbaut, manchmal wäre ich nur noch tot, wobei dass natürlich nur aus der Phase der Stagnation heraus kommt. Ich habe halt Angst vor der Zukunft, ich bin ungelernt, habe keine Familie, aufgrund meiner Störung keine echten Freunde, nur meinen Mann ( der wird mein Verhalten sicherlich nicht länger aushalten können, da ich sehr belasten bin, er auch so seine eigenen Sorgen hat). Also ich habe absolute Ängste, allein mittelos dazustehen. In der heutigen Leistungsgesellschaft fällt man mit ner Krankheit wie meiner ja schnell durch. Ah Mensch was kann ich nur tun, um wirklich selbstsicher zu werden??
 

karma

Aktives Mitglied
Du hast eine Menge erlebt und es wundert mich nicht das du innerlich zerstört wurdest. Auch ich habe eine Menge erlebt und ein kluger Mann sagte zu mir das dies für zwei Leben reicht.

Das einzige was ich dir raten kann ist. Lass dir Zeit. Denn durch inneren Druck wird doch noch alles schlimmer. Hast du einmal daran gedacht etwas kürzer zu treten, damit du die Zeit findest an deinen Baustellen zu arbeiten. Auch ich habe erst mit 41 Jahren eine Auszeit gemacht und habe ohne Druck und Zwang meine Therapien begonnen. Denn Therapien egal welche, verbrauchen eine Menge Kraft. Ich habe dann 4 Jahre gebraucht um zu mir selbst zu finden und meine innere Mitte zu finden.

Ich hatte Ansprechpartner in einer ambulanten Klinik, die sofort da waren wenn ein Rückfall drohte. Ich wußte immer wenn es mir schlecht geht kann ich wieder eine stationäre Therapie machen. Ich bekam Medikamente gegen Angstzustände und schwerer inneren Unruhe. Auch gibt es Selbsthilfegruppen wo Menschen sich treffen die eine Menge durchgemacht haben. Heute bin ich stolz das ich das alles so geschafft habe. Ich weiß heute. Wenn man an seinem Leben was verändern will, dann schafft man es auch. Und dazu braucht man manchmal auch Hilfe.
 

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