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Finde keinen Karriereweg, der zu mir passt

franklin

Neues Mitglied
Hallo,

ich mache nächstes Jahr mein Abitur, beschäftige mich schon seit fast einem Jahr maßgeblich mit der Frage, was ich einmal werden möchte, aber finde einfach keine Antwort, die mich befriedigt. Auf meiner Selbstfindungs"reise" habe ich zwei Hauptprobleme entdeckt

1) Was mir Spaß macht / meinen Werten entspricht, gibt der Arbeitsmarkt nicht her

Ich liebe es zu philosophieren, über Lebensfragen, Metaphysik, Ethik. Ich mag es gesellschaftliche Probleme zu diskutieren (Armut, Ungerechtigkeit, Mobbing, unser System, Klimawandel, Umweltverschmutzung) über politische (Kriege, Aktuelle Geschehnisse) ... mir fällt es leicht Menschen zu helfen, denen es emotional schlecht geht, bin also empathisch und auch hilfsbereit-sozial. Und ich bin ehrlich und mag es nicht, Menschen zum eigenen Vorteil übers Ohr zu hauen oder um den Finger zu wickeln. Aber seien wir ehrlich, entspricht auch nur einer von diesen Punkten den wirtschaftlichen Nutzen, den unsere freie Wirtschaft verlangt? Klar könnte ich VWL studieren, Politikwissenschaften oder Philosophie ... es würde mir wahrscheinlich auch Spaß machen, aber gibt viele Beispiele, wo man damit am Ende in irgendeinem langweiligen Sekretärjob landet oder irgendwo, wo man nie hin wollte und somit nicht das macht, was einem Spaß macht, weil der wirtschaftliche Nutzen fehlt.

2) Was wirtschaftlichen Nutzen hat, macht mir keinen Spaß und entspricht nicht meinen Werten

Ich bin handwerklich nicht begabt (keine Ing. Wissenschaften / Maschinenbau), kein sachlicher Mensch (kein öffentlicher Dienst, Jura) und kein "Homo oeconomicus" der mit unehrlichen Marketing-Tricks versucht Profit zu ergattern oder des Profits wegen Menschen arbeitslos macht, die Umwelt ausraubt, und und und (wohl kein Betriebswirt / Unternehmer in einem erfolgreichen Konzern) denn seien wir ehrlich: in unserer heutigen Wirtschaft sind es meist genau die unethischen Praktiken, die zum Erfolg bringen. Nur der Profit zählt und das kann ich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, so kann ich nicht glücklich werden.

Habe auch überlegt Medizin zu studieren, aber ich kann mir schlecht vorstellen so viele komplizierte Fachbegriffe auswendig zu lernen, in so kurzer Zeit, nur auswendig lernen, kein hinterfragen, eigenes Denken .. der menschliche Aspekt ist schön, aber der fachliche macht mir zu schaffen und das gehört nun mal auch dazu...

Was soll ich tun? Klar ist mir Geld auch wichtig. Ich will nicht irgendwo in einem NGO für 900 Euro im Monat arbeiten, obwohl ich ein gutes Abitur hatte und womöglich studiert habe. Ich habe auch nichts gegen Geld / ein wohlhabendes Leben und möchte später gerne ein eigenes Haus haben und reisen. Aber ich kann mich nicht mit unserer freien Wirtschaft identifizieren, wie soll ich dann Spaß daran haben?

GIbt es überhaupt den einen Beruf, der den eigenen Werten entspricht und Spaß macht oder ist das eher eine realitätsferne Vorstellung?

Über Selbstständigkeit habe ich auch nachgedacht, aber mir fehlt eine Geschäftsidee.

Sprich: Ich will was machen, was mir Spaß macht und meinen Werten entspricht und gleichzeitig nicht unter mageren Verhältnissen leben.

Ich würde mich über Tipps / Erfahrungen / Ratschläge freuen

Danke
 
Zuletzt bearbeitet:

franklin

Neues Mitglied
Was ist mit sozialer Arbeit oder etwas entgegen der eigenen Vorstellung aber mit betreuung einer Nummer gegen Kummer auf Ehrenamt in der Freizeit.
Die Sache mit der Nummer gegen Kummer ist eine Idee. Aber wäre es wirklich gut, wenn ich etwas entgegen meiner Vorstellung hauptberuflich machen würde?

Ich meine ich bin naturwissenschaftlich und mathematisch sehr interessiert und habe da ein leichtes Verständnis und könnte mich daher in einem naturwissenschaftlichen oder ingenieurswissenschaftlichen Studiengang fachlich wohl zurechtfinden. Aber das Studium ist eine Sache und wie es in der Arbeitswelt aussieht, eine andere. Ich habe von diesen Berufen das Bild, das man dann meist alleine in irgendwelchen Anlagen arbeitet, Maschinen beaufsichtigt oder große technische Konstruktionen erstellt etc. und das liegt mir nun mal überhaupt nicht / finde ich sehr langweilig, vor allem Zeichnen.

das verunsichert mich

1) Entweder ich mache was , was mir viel Spaß macht und finde danach wahrscheinlich keinen guten Job (finanziell)
2) Oder ich mache was, was mir auf den ersten Blick nicht viel Spaß macht und finde einen guten Job (finanziell)
 
Zuletzt bearbeitet:

Rainer-JGS

Aktives Mitglied
Frage nicht, was zu Dir paßt, sondern bemühe Dich um Deine Passung fürs reale Leben!


Hallo, lieber Franklin,

Deine Anspruchshaltung ist erschreckend, denn noch bevor Du irgend etwas an echter Arbeitsleistung vorzeigen kannst, denkst Du schon darüber nach, wie Du am besten Deine ausgefallenen, wenig praktisch erprobten Phantasievorstellungen mit dem Arbeitsleben in Übereinklang bringen könntest!

Sehr viel sinnvoller wäre es, wenn Du Dich erst einmal um einen realistischen Brotberuf bemühen würdest, den Du aufgrund Deines Eignungsprofiles einigermaßen stemmen könntest und wenn Du dann gezeigt hast, daß Du neben guten menschlichen Qualitäten, Werten und Tugenden auch eine gute Arbeitsleistung vorweisen kannst, dann ständen Dir ganze viele Türen offen, hier im beliebtesten, reichsten und am besten organisiertesten Lande der Welt!

Hast Du Dich im laufe Deines Schullebens schon mal bei Praktika und Ferienjobs bewährt?

Welche Freizeitaktivitäten übst Du regelmäßig aus und wie viel Ausdauer und Leistung hast Du darin vorzuweisen? Beispiele wären: Sport, Musik, Kultur, Wissenschaft, Soziale Gruppenarbeit usw.

In welchen Jugendgruppen, Vereinen oder Ehrenämtern bist Du aktiv?

Welche menschlichen Werte, Tugenden und Ideale sind Dir wichtig?

Welche Einstellung und Beziehung hast Du zur spirituellen Dimension unseres Lebens?

Dies wären Fragen, die Dir vielleicht ein wenig bei der Wahl des richtigen Berufes, oder der passenden Studienrichtung weiter helfen könnten!

Oder, was meinst Du dazu?
 

Jolina87

Aktives Mitglied
Die Sache mit der Nummer gegen Kummer ist eine Idee. Aber wäre es wirklich gut, wenn ich etwas entgegen meiner Vorstellung hauptberuflich machen würde?

...

1) Entweder ich mache was , was mir viel Spaß macht und finde danach wahrscheinlich keinen guten Job (finanziell)
2) Oder ich mache was, was mir auf den ersten Blick nicht viel Spaß macht und finde einen guten Job (finanziell)
Daher ja meine vorschläge oben.

Soziale Arbeit scheint in deine Richtung zu gehen und ist nicht ganz Brotlos wobei du dir dabei natürlich keine 60 000 im Jahr erwarten musst. https://www.academics.de/wissenschaft/sozialarbeiter_gehalt_58602.html
Sieht mir nach nem solieden Durchschnittsbrutto aus.

Für Möglichkeit 2 gibt es ja den Ausgleich z.B. im Ehrenamt. Sozusagen den Job fürs Geld und das ehrenamt für das Wohlbefinden/die Seele.

Kaum einer steht 35+ Jahre morgens auf und schreit "Geil arbeiten". Wir gehen entsprechend dem was wir können und was uns Spaß macht aber wir verändern uns auch. Wenn du keine Maschienen bedienen willst ist das Legitim.
Mathematisch/Technisch ist die Informatik und mit der Kannst du in die Beratung. Du "hilfst" dann Firmen Probleme zu lösen. Oder was BWL lastiges und in die Fachberatung.
 

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