Danke für deine Worte, Sigi.
Ganz ehrlich, ich bin mit meinem Gott im Reinen. Ich kann seine Worte nicht lesen, aber ich dafür kann ich sein Wirken spüren. Und ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass ich nicht an Gott "glaube", ich weiß, dass es eine göttliche Macht gibt. Ich kann sie spüren.
In der Bibel heißt es, Gott hat die Welt in 6 Tagen erschaffen und genug Leute bestehen darauf, dass es 6 Erdentage waren. Und über solche oder ähnliche Dinge führen sie dann Krieg. Aber ich sitze ganz oft am Computer oder stehe draußen auf der Straße und beobachte die Vögel und denke mir: "Wow, was für ein grandioses Werk!" Wie sich eins aus dem anderen entwickelt hat, wie alles zusammenhängt, wenn das nicht genial ist.
In solchen Momenten fühle ich mich Gott näher, als es die Leute aus der Sekte je sein werden.
Nichts geschieht ohne Grund. Alles hat seinen Sinn. Und wenn Gott uns so ein schweres Schicksal mit auf den Weg gibt, erweist er uns an anderer Stelle Gnade.
Und was meinen damaligen Partner betrifft. Selbst wenn Homosexualität eine Sünde ist, wenn man das, was er für mich getan hat, dagegen setzt, hat er eine Chance verdient
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Ich denke da ganz ähnlich wie du. Das letzte, was ich von Gott erwarte, ist dass er kleinlich ist. Und ich glaube, dass er eine Menge Humor hat. Weiß auch nicht, das würde zu ihm passen. Ich rede nicht mit ihm, selten jedenfalls, aber ich rede dauernd mit den Engeln und die haben jede Menge Humor.
Ich glaube, dass Gott ein ziemlich guter Gesprächspartner ist. Die Leute sollten weniger in der Bibel lesen sondern vielmehr mit ihm persönlich sprechen. Man merkt ziemlich schnell, wer Gott nahe ist und wer der Bibel nahe ist. Das sind einfach zwei verschiedene Dinge.
Jedenfalls, ich wollte sagen, man muss sich um mich keine Sorgen machen. Gott und ich sind ausgesöhnt. Ich verstehe, warum er mir dieses Schicksal zugetragen hat. Es macht mich zu dem Menschen, der ich bin und ich bin ganz zufrieden mit mir. Am Ende ist er halt der weiße alte Mann, der schon weiß, was das beste ist und das ist nicht immer das, was wir uns erträumen und wünschen.
Tuesday