Fragen zur Beerdigung des Onkels meines Freundes

Hallo,

ich bin seit 4 Monaten mit meinem Freund zusammen. Vor ein paar Tagen verstarb nach Krankheit sein Lieblingsonkel, den ich nur einmal sah und nicht mehr als ein Hallo mit ihm wechselte. Da ich im allgemeinen nicht weiß, wie ich mit Trauernden umgehen soll, fragte ich meinen Freund wie ich mich verhalten soll. Ihm liegt es sehr am Herzen, dass ich ihn bei der Beerdigung begleite. Und jetzt habe ich auch noch mitbekommen, dass sogar mein Name bei den Angehörigen in der Traueranzeige dabei steht. Natürlich gehe ich allein meinem Freund zu Liebe mit. Weiß allerdings nicht wie ich mich so richtig verhalten soll. Eine wirkliche Trauerfeier gibt es nicht, da der Verstorbene aus der Kirche ausgetreten ist. Es werden ein paar Worte in der Aussegnungshalle gesagt. Wo setze ich mich da hin? Zu meinem Freund, also in die erste Reihe oder halte ich mich zurück, da ich den Verstorbenen nicht wirklich kannte, und setze mich weiter nach hinten? Es ist auch eine Urnenbestattung. Auf dem Friedhof in unserem Ort ist es allerdings so, dass die Urnen nicht unter die Erde kommen, sondern in eine Urnenwand gestellt werden. Meint ihr ich soll einen Handstrauß mitnehmen? Blumenkränze usw. gibt es nicht, da die Angehörigen das Geld lieber spenden möchten. Also käme es dann blöd, wenn ich mit einer Blume kommen würde und die Angehörigen nicht? Und gebe ich als Freundin, der Mutter meines Freundes (Schwester des Verstorbenen) eine Kondolenzkarte mit Geld?

Vielen Dank für eure Antworten!

Lorena

Hallo Lorena,

meine persönliche Meinung zu deinen Fragen.

Es ist vollkommen in Ordnung, dass du wegen deines Freundes mitgehst und nicht wegen des Onkels, den du kaum kanntest. Du setzt dich bei der Trauerfeier zu deinem Freund und bist auch sonst an seiner Seite. Von Blumen würde ich in so einem Fall Abstand nehmen. Der Mutter deines Freundes wünschst du Beileid aber gibst ihr keine Kondolenzkarte und erst recht kein Geld.

Auch wenn die Freundschaft noch sehr frisch ist, betrachte dich für den einen Tag mal als zu dieser Familie gehörend. Ich denke damit unterstützt du deinen Freund am meisten. Und bitte frag auch deinen Freund, was er für angemessen hält.

Alles Gute,
Andreas

Das sehe ich ähnlich. Aus eigener Erfahrung kann ich dir nur raten, an der Seite deines Freundes zu bleiben und einfach für ihn da zu sein, das ist nämlich alles, was er braucht. Ich selbst war mal mit auf der Beerdigung des Opas meines damaligen Freundes, den ich auch nicht wirklich kannte. War merkwürdig, bei den Angehörigen zu stehen (manche andere haben sogar auch mir konduliert), aber das ist nun mal so. Einfach ein paar nette Worte für die Trauernden finden reicht!

Vielen Dank für eure schnellen Antworten.

Dann werde ich eurem Rat folgen. Eine kleine Frage habe ich noch, die ich vorhin vergessen hab zu Fragen. Wie verhalte ich mich, wenn mein Freund weint? Ist es unangebracht ihn dann in den Arm zu nehmen? Seine Hand zu nehmen und zu drücken wäre dann wahrscheinlich angebrachter, oder was meint ihr?

Du bist als Begleitung Deines Freundes da und nicht als trauernde Hinterbliebende des Onkels. Daher würde ich mich zu Deinem Freund setzen.

Da Du den Onkel nicht näher kanntest, würde ich keine Blume mitbringen. Auf vielen Friedhöfen ist Grabschmuck an Kolumbarien auch untersagt. (Die genauen Regeln stehen in der Friedhofssatzung der Gemeinde).

Kondolieren würde ich, wenn nicht ausdrücklich erwähnt ist, daß dies nicht gewünscht ist. Karte und Geld würde ich nicht machen.

Wenn deinem Freund die Tränen kommen, gibst du ihm möglichst diskret ein Taschentuch. Du kannst auch seine Hand nehmen. Ihn in den Arm nehmen solltest du erst nach der Trauerfeier.

Das wird schon, halt die Ohren steif,
Andreas