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Fragt euch euer Gyn auch nach den sexuellen Aktivitäten?

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Jetzt nicht falsch verstehen. Ich bin w und beschäftige mich mit Medizin.
In einen meiner Bücher stand, dass bei der gyn. Anamnese auch die sexuellen Aktivitäten zu erfragen sind.

Ich frage mich:
1. Welcher Gyn macht sowas? (Wäre mir neu.)
2. Warum?

Evtl. hat auch nur der Autor des Buches einige komische Fantasien gehabt.
 
Mich hat noch kein Gynäkologe nach meinen sexuellen Aktivitäten gefragt.
Auch nicht der, bei dem ich jetzt seit mehreren Jahren in Behandlung bin und zu dem ich ein Vertrauensverhältnis habe.
Ich wüsste auch nicht, was einen Arzt das angeht.
 
Mich hat mein Gyn nach sexuellen Aktivitäten gefragt. Aber noch nie ohne Anlass.

Sprich, beim ersten Besuch beispielsweise fragte sie, ob ich noch Jungfrau sei oder nicht. Finde ich eine angemessene Frage, sollte jemand wissen, der einen in genau dem Bereich untersuchen möchte.

Bei einer erhöhten Anzahl weißer Blutkörperchen fragte sie, ob ich einen neuen Sexualpartner hätte. Auch angemessen, denn ein neuer Sexualpartner kann sowas auslösen, ohne dass es groß was zu bedeuten hat, weil sich die Vaginalflora erst an den "Beschuss" mit anderen, neuen Bakterien gewöhnen muss. Hätte ich keinen neuen Sexualpartner gehabt, hätte sie weitere Maßnahmen ergreifen müssen, weil das ein Hinweis auf eine Infektion gewesen wäre.

Als ich im Intimbereich etwas wund war, fragte sie, ob ich in den Tagen zuvor Sex gehabt hätte. Auch da ist klar, warum sie das fragt: Wenn ja, ist vermutlich alles in Ordnung. Wenn nicht, gibt es ein Problem, dann muss man weiterforschen und eventuell behandeln.
 
Das kommt sicher auf den Grund für deinen Besuch an.

Wenn du mit Beschwerden dorthin gehst, hilft das, vorab schon ein mal abzustecken, ob du dich eventuell mit bestimmten Dingen infiziert haben könntest. Zum Beispiel.
 
Alle meine Gyns haben mich immer gefragt, ob ich sexuell aktiv bin. Das erscheint mir auch sinnvoll in Anbetracht der Tatsache, dass sie so wissen, worauf sie achten müssen.

auf was müssen die gyns denn achten bei sexueller aktivität? ich bin noch nie danach gefragt worden.
 
Meine Gynäkologen haben mich noch nie nach meinen sexuellen Aktivitäten gefragt.

Ich wurde im Vorgespräch immer befragt ob ich Beschwerden habe. Falls ja, wurde bei der Untersuchung darauf geachtet. Auf was müsste denn geachtet werden, wenn sie über mein Sexleben Bescheid wissen? Die Untersuchungsmethode ist doch auch ohne diese Frage die gleiche.

Würde mich mein Gynäkologe nach meinen sexuellen Aktivitäten ausfragen, wäre dies mein letzter Besuch bei ihm gewesen. Mein Intimleben geht ihn nichts an.
 
Lies hat mal mein Posting, da stehen ganz klare Beispiele drin, dann weisst du genau, warum das wichtig sein kann.
 
ich als mann gehe regelmäßig zur vorsorgeuntersuchung zum urolgen. der fragt mich auch nicht nach sexuellen aktivitäten, wenn er meine geschlechtsteile untersucht.
warum soll ein frauenarzt dann danach fragen.
 
Und wenn du einen kleinen Riss an der Vorhaut oder eine rote Stelle auf der Eichel hättest - würde er dann auch nicht fragen? Wenn ja, solltest du dringend den Arzt wechseln und dir einen kompetenten suchen.

Es geht hier weniger darum, dass der Arzt nach sexuellen Aktivitäten fragt, wenn alles in schönster Ordnung ist. Es geht darum, dass er fragt, wenn etwas UNNORMAL oder AUFFÄLLIG ist.
Bei Routinekontrollen ist die Anamnese normalerweise mit "Haben Sie irgendwelche Beschwerden?" - "Nein." abgeschlossen. Aber wenn man Beschwerden hat, fragt der Arzt in Folge der weiteren Anamnese AUCH nach sexueller Aktivität. Insbesondere dann, wenn es um Beschwerden im Intimbereich geht. Und ich würde meinen Arzt wechseln, wenn er bei einem Ausschlag im Intimbereich oder einer Infektion der Vagina diese Frage nicht stellen würde. Weil das ein eklatant wichtiger Bestandteil der Diagnose ist.

Ich stell mir das irgendwie kurios vor. Mann kommt zum Urologen. Roter, geschwollener, juckender Penis. Der Arzt fragt "Wie haben Sie sich denn in letzter Zeit ernährt? In welchem Alter sind ihre Großeltern/Eltern gestorben? Haben sie ihre Kosmetika gewechselt? Gibt es genetisch bedingte Erkrankungen in Ihrer Familie?"
Aber die eine Frage, die wichtigste Frage, nämlich "Wo haben Sie ihn denn in letzter Zeit reingesteckt?" (um das mal sehr flapsig un generalisiert zu sagen) stellt er nicht. Sehr vertrauenerweckend.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe die Stelle aus dem Buch brav zitiert und die Moderation hat sie aus irgendwelchen Gründen nicht frei gegeben.

Darum möge die Moderation jetzt bitte folgende Stellen zitieren aus dem Buch
Hier die Quelle nochmal extra in Großschrift zur Verdeutlichung, dass nicht ich das geschrieben habe!:
GYNÄKOLOGIE UND UROLOGIE; HAAG, HANHART, MÜLLER; 2010/2011; MEDIZINISCHE VERLAGS- UND INFORMATIONSDIENSTE BREISNACH

S.1 allg. Anamnese

S. 252 Anamnese zu sexuellen Störungen

Ihr könnt euch das Buch ja bestellen. Ich Tipp das nicht nochmal alles ab.


Mit freundlichen Grüßen

die Threaderstellerin


PS: Wissenschaftliches Wissen darf ohne Nachfrage an den Urheber veröffentlicht werden.
 

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