okbutfirstcoffee
Mitglied
Hallo,
bin gerade in einer Beziehung, wo die Situation seit einigen Monaten etwas kompliziert ist, und würde glaube ich gerne ein paar „unabhängige“ Ansichten dazu hören..
Wir sind seit ca. 1,5 Jahren zusammen, ich ende 20, er 5 Jahre jünger (aber m.Mn. sehr reif für sein Alter), davor war er ein guter Freund von meinen Ex-Mann und mir. Als mein Ex sich wegen eines anderen Mädls von einem Tag auf den anderen von mir getrennt hat, war er von Anfang an für mich da, wir haben viel unternommen zur Ablenkung, er hat mich da praktisch rausgezogen und sich in mich verliebt, sind dann auch relativ schnell zusammengekommen (war davon 6 Jahre mit meinem Ex zusammen, davon 2,5 verheiratet, keine Kinder zum Glück) – und es hat wirklich gepasst, auch einige sicher sagen werden, von einer Beziehung in die nächste, das kann nie gut gehen. Er wusste auch, dass anfangs von meiner Seite nicht so starke Gefühle da waren wie bei ihm, hat sich erst später entwickelt, aber ich kann mir absolut gut vorstellen dass er der Mann für's Leben ist, sind auch viel mehr auf einer „Wellenlänge“ als es bei meinem Ex der Fall war, wo ich mich oft selbst zurückgenommen habe und Kompromisse eingegangen bin. Naja, so viel zur Vorgeschichte.
Jetzt hat er seit ein paar Monaten eine neue Arbeit, und da gibt es eine Kollegin (1-2 Jahre jünger als er), zu der er sich sexuell hingezogen fühlt. Hat er mir von Anfang an gesagt, für seine Offenheit bei allen Themen bin ich auch sehr dankbar. Er sagt für ihn wäre es etwas rein sexuelles – für ihn hat Sex auch nie viel mit Gefühlen zu tun gehabt, sondern einfach nur mit Vergnügen, und er könne sich auch absolut keine Beziehung mit ihr vorstellen, es würde ihn halt nur interessieren mal mit ihr zu schlafen (im Sinne von nice-to-have, kein must-have). Anfangs war auch ein Dreier im Gespräch bzw. dass wir uns mal eine Zeitlang mit anderen „ausleben“ dürfen, will er jetzt aber auch nicht mehr, da er weiß dass ich damit nicht gut klarkommen würde (und er auch nicht, wenn er wüsste ich hätte was mit anderen Männern). Von ihrer Seite aus kommt in der Hinsicht nichts, außer dass sie sich freundschaftlich extrem gut mit ihm versteht, sieht ihn aber eher wie einen Bruder (er war auch für sie da als sich ihre Freundin – sie hat aber auch schon mal eine Beziehung mit einem Mann gehabt - vor kurzem von ihr getrennt hat, ist auch eher der Typ Frau der sich besser mit Männern versteht, halt auf eine Art und Weise die einige missverstehen + mehr reininterpretieren könnten, was auch öfter passiert – sie ist sehr Körperkontakt-orientiert, bei Männern wie bei Frauen, umarmt Menschen gerne usw., hat bei ihr aber anscheinend keine sexuelle Bedeutung). Für sie ist mein Freund einer, den sie sehr lieb hat und dem sie ihre Probleme anvertrauen kann, und nachdem ich sie selbst auch kenne bin ich mir sicher, dass da nicht mehr ist von ihrer Seite aus.
Und obwohl ich weiß dass ich für meinen Freund die Liebe seines Lebens bin und er es selbst nicht erträgt, dass mich die Geschichte so beschäftigt, weil es für ihn eigentlich kein Thema ist (und es ihn auch nicht mehr so reizt wie am Anfang, nachdem er sie besser kennt), kann ich damit keinen Frieden schließen. Hat sicher auch damit zu tun, dass es Parallelen zu meiner alten Beziehung gab, und mein Ex eine Zeitlang auch behautet hat, es wäre nur eine freundschaftliche Sache, und sich dann trotzdem verliebt hat. Und dass mein Freund (vlt auch weil er einfach noch jünger ist) sehr empfänglich ist für solche „Reize“, und ich es nicht so gut nachvollziehen kann dass für jemanden Gefühle keine Rolle dabei spielen, weil Sex doch immer auch eine Intimität erzeugt.
Er macht halt auch ab und zu außerhalb der Arbeit Sachen mit ihr, tlw. auch Dinge die ihn sonst vlt. nerven (wie Gewand einkaufen zu gehen – bin ich aber auch kein Fan von was er weiß, ihr macht es dagegen Spaß), was mich doch manchmal nachdenklich macht, auch wenn vlt. nichts dabei ist. Man muss dazusagen, dass er außer ein paar Arbeitskollegen und 1-2 Leuten außerhalb der Arbeit keinen hat, mit dem er sich gut versteht, und sie ist ihm halt sehr ähnlich. Freut mich ja auch für ihn, davor war er tlw. auch sehr auf mich/unsere Beziehung fixiert, wo ich mal eher Zeit für mich gebraucht hätte. Vlt stört mich auch das – dass ich keine so exklusive Rolle mehr in seinem Leben habe (auch wenn ich immer noch das wichtigste in seinem Leben bin, und er sogar die Freundschaft zu ihr beenden würde, bevor es unsere Beziehung kaputtmacht). Egtl. ziemlich egoistisch von mir, tut denke ich keinem gut, wenn die Beziehung so sehr im Zentrum steht und man sonst kein soziales Netz hat. Insofern ist doch schön wenn er sich sowas aufgebaut hat, sie ist auch ein sehr offenherziger und ehrlicher Mensch, und sieht halt auch extrem gut aus, weswegen ich es irgwo nachvollziehen kann wenn ein Mann sich da mal Gedanken macht (hatte in meiner vorigen Beziehung, obwohl total glücklich, auch 2-3 mal die Situation dass ich einen Mann anziehend fand ich mir sexuell was hätte vorstellen können, aber nie wenn es meine Beziehung irgendwie beeinträchtigt hätte. Hatte mit diesen Männern halt auch nie wirklich privat zu tun.)
Seit dieser ganzen Geschichte ist alles etwas komisch geworden, obwohl mein Freund immer wieder beteuert dass es für ihn kein Thema ist und ich mit Abstand immer an erster Stelle sein werde. Er wird auch selbst ziemlich eifersüchtig, wenn ich nur mal andere Männer erwähne, dass einer nicht schlecht aussieht oder ich mich mit einem ganz gut verstehe. Hatte er bei seinen Exfreundinnen auch nie gehabt. Aber ich kann dieses ungute Gefühl in meinem Kopf trotzdem nicht abschalten, und ich merke dass es ihm deswegen auch nicht gut geht. Werde auch ziemlich gereizt, wenn er bei mir ist (sehen uns z.Z. wegen unsere Jobs nur 2-3 mal die Woche, manchmal weniger) und mit ihr (aber auch anderen Kollegen in WhatApp-Gruppen) schreibt, weil das Thema dadurch wieder präsent ist. Oder wenn er mit seinen Kollegen nach der Arbeit was trinken geht, wo sie dabei ist. Er kann da auch nie wirklich nein sagen, obwohl er seinem anderen Freund öfter mal absagt, wenn er keine Lust hat. Ich war da auch schon 2-3 Mal mit ihnen in der Bar, war ganz nett, auch wenn ich das Gefühl habe da nicht 100%ig reinzupassen (bin auch eher introvertiert bzw. ruhig und brauche meine Zeit, um mit Leuten „warm zu werden“), was halt auch zeigt dass er sehr gerne Zeit mit ihr verbringt, obwohl er früher, wenn wir nicht gerade zusammen waren, eher der Typ ist der lieber daheim sitzt, seine Ruhe hat und PC-Spiele spielt. Objektiv gesehen ist es doch eh eine gute Entwicklung, er meint auch, ich hätte ihn „aufgeschlossener“ gemacht, aber er verstärkt manchmal dieses ungute Gefühl was ich habe.
Und (was mir vlt. ein wenig Angst machen sollte) seit ca. 2 Wochen ist es jetzt so, dass ich mich gefühlsmäßig irgendwie betäubt fühle. Davor hat mich das Thema während der Arbeit tlw. stundenlang beschäftigt (mein Job ist überwiegend mit körperlicher Arbeit verbunden, also genug Zeit um sich zu viele Gedanken zu machen^^), jetzt kaum mehr, wodurch ich mich zwar in gewisser Hinsicht ausgeglichener fühle, weil es mich schon extrem belastet hat, andererseits ist es so ein Gefühl, wie wenn man Zahnschmerzen hat und ein Schmerzmittel einwirft, dann aber trotzdem weiß, dass etwas nicht stimmt, auch wenn man die Schmerzen nicht mehr spürt. So eine ähnliche Phase hatte ich auch kurz nachdem mein Ex sich von mir getrennt hat, und ich weiß nicht, ob ich damit innerlich wirklich Frieden geschlossen habe, oder alles einfach nur unterdrücke, weil's nicht mehr tragbar ist. Es ist tlw. So ein alles Egal-Gefühl, ich bin mir nicht mal mehr sicher ob ich ihm genug Gefühle entgegenbringen kann, weil ich keine richtige Sicherheit in unserer Beziehung sehen kann. Auch wenn sich äußerlich alles o.k. anfühlt, aber eben irgendwie seltsam.
Ich fange mit dem Thema auch ungern wieder an, da ich weiß dass es ihn selbst ziemlich belastet, weil er sich sicher ist dass er sein Leben mit mir verbringen will und alles, aber ich da dann innerlich auf Abstand gehe gewissermaßen, und mich wieder daran gewöhne auf mich selbst gestellt zu sein (war ich schon immer, verlasse mich auch ungern auf andere), aus Selbstschutz vermutlich. Auch irgendwo unfair von mir. Es ging auch schon mal so weit, dass er meinte wir sollten es vlt. beenden, weil er es nicht erträgt mich leiden zu sehen und dass ich mir ständig Gedanken machen wegen dieser Geschichte, dass es dann vlt. Zumindest „verheilen“ könnte, gleichzeitig sagt er er kann ohne mich nicht leben. Ich will es eigentlich auch absolut nicht beenden, weil ich weiß dass ich so jemanden wie ihn nie wieder finden werde vermutlich (ok, das denkt man sich wahrscheinlich bei jeder Beziehung). Es ist irgendwie eine ausweglose Situation.
Ich merke auch, dass es mir einen großen Teil meiner Energie wegnimmt und ich selten einen freien Kopf für andere Hobbys habe (wobei ich durch meinen Vollzeitjob auch ziemlich ausgelastet bin) bzw. hatte, bis zu diesem Punkt eben vor 2 Wochen, seitdem alles irgendwie in der Schwebe steht und ich mich gefühlsmäßig zeitweise so abgestumpft/“disconnected“ fühle.
Ich würde von ihm aber auch nie verlangen, die Freundschaft zu ihr zu beenden, da ich der Ansicht bin man sollte sich für keine Beziehung dermaßen „aufopfern“ und solche Kompromisse eingehen (habe ich bei meinem Ex selbst viel zu oft getan), weil ich weiß dass es ihm nicht gut tun würde und er sonst eh so wenige Freunde hat. Ich würde für ihn denke ich auch nicht auf eine gute Freundschaft verzichten wollen – das heißt ja aber nicht, dass ich ihn weniger liebe als umgekehrt (auch wenn er glaube ich immer noch irgendwo der Ansicht ist).
Ich bin ein sehr selbstständiger + selbstsicherer Mensch und deswegen stört es mich selbst, wenn ich da so eifersüchtig reagiere, obwohl es vermutlich keinen realen Grund dafür gibt, weswegen ich auch ein bisschen die Angst habe, dass ich mich langsam unwillkürlich aus der Beziehung zurückziehe, um mich vor weiteren Verletzungen zu schützen, und damit etwas so wertvolles am Ende kaputt mache. Es steht mir absolut fern den Partner in einer Beziehung irgendwie einzuschränken und besitzergreifend zu sein, gleichzeitig glaube ich dass es ihn auch ein bisschen verletzt, dass ich nicht mehr wirklich daran glaube, dass etwas für immer halten kann bzw. mir nicht vorstellen kann, dass es eine Liebe fürs Leben geben kann (dachte ich bei meinem Ex auch, und dann ist doch nichts daraus geworden), und dass ich die Dinge seitdem eher mit mir selbst ausmache, obwohl er ständig versucht mir diese „Arbeit“ abzunehmen oder mir dabei zu helfen damit klarzukommen, es aber nicht kann.
Hab wegen diese blöden Geschichte sogar wieder zum rauchen angefangen und meine Ernährung leidet zeitweise bissi drunter, was vlt. Nicht dafür spricht dass alles Ok ist^^ Gleichzeitig hilft diese „Gefühlstaubheit“ bzw. Entfremdung ein bisschen dabei mich wieder etwas mehr auf andere Dinge und Freunde und mich selbst zu konzentrieren und in der Beziehung etwas entspannter zu wirken, aber manchmal denke ich mir eben dass mein Gehirn momentan einfach nur alles Negative irgendwie unterdrückt, um nicht verrückt zu werden.. keine Ahnung.
Sorry, ist jetzt ziemlich lang und vlt. unübersichtlich geworden, also danke an alle die es bis hierhin geschafft haben … schätze so ein schriftliches Brainstorming hilft glaub ich auch so, alles gedanklich ein bisschen zu ordnen …
Hat jemand von euch Erfahrungen mit solchen Situationen? Wie geht ihr mit sowas um? (Therapie o.ä. kommt für mich glaube ich nicht wirklich in frage)
bin gerade in einer Beziehung, wo die Situation seit einigen Monaten etwas kompliziert ist, und würde glaube ich gerne ein paar „unabhängige“ Ansichten dazu hören..
Wir sind seit ca. 1,5 Jahren zusammen, ich ende 20, er 5 Jahre jünger (aber m.Mn. sehr reif für sein Alter), davor war er ein guter Freund von meinen Ex-Mann und mir. Als mein Ex sich wegen eines anderen Mädls von einem Tag auf den anderen von mir getrennt hat, war er von Anfang an für mich da, wir haben viel unternommen zur Ablenkung, er hat mich da praktisch rausgezogen und sich in mich verliebt, sind dann auch relativ schnell zusammengekommen (war davon 6 Jahre mit meinem Ex zusammen, davon 2,5 verheiratet, keine Kinder zum Glück) – und es hat wirklich gepasst, auch einige sicher sagen werden, von einer Beziehung in die nächste, das kann nie gut gehen. Er wusste auch, dass anfangs von meiner Seite nicht so starke Gefühle da waren wie bei ihm, hat sich erst später entwickelt, aber ich kann mir absolut gut vorstellen dass er der Mann für's Leben ist, sind auch viel mehr auf einer „Wellenlänge“ als es bei meinem Ex der Fall war, wo ich mich oft selbst zurückgenommen habe und Kompromisse eingegangen bin. Naja, so viel zur Vorgeschichte.
Jetzt hat er seit ein paar Monaten eine neue Arbeit, und da gibt es eine Kollegin (1-2 Jahre jünger als er), zu der er sich sexuell hingezogen fühlt. Hat er mir von Anfang an gesagt, für seine Offenheit bei allen Themen bin ich auch sehr dankbar. Er sagt für ihn wäre es etwas rein sexuelles – für ihn hat Sex auch nie viel mit Gefühlen zu tun gehabt, sondern einfach nur mit Vergnügen, und er könne sich auch absolut keine Beziehung mit ihr vorstellen, es würde ihn halt nur interessieren mal mit ihr zu schlafen (im Sinne von nice-to-have, kein must-have). Anfangs war auch ein Dreier im Gespräch bzw. dass wir uns mal eine Zeitlang mit anderen „ausleben“ dürfen, will er jetzt aber auch nicht mehr, da er weiß dass ich damit nicht gut klarkommen würde (und er auch nicht, wenn er wüsste ich hätte was mit anderen Männern). Von ihrer Seite aus kommt in der Hinsicht nichts, außer dass sie sich freundschaftlich extrem gut mit ihm versteht, sieht ihn aber eher wie einen Bruder (er war auch für sie da als sich ihre Freundin – sie hat aber auch schon mal eine Beziehung mit einem Mann gehabt - vor kurzem von ihr getrennt hat, ist auch eher der Typ Frau der sich besser mit Männern versteht, halt auf eine Art und Weise die einige missverstehen + mehr reininterpretieren könnten, was auch öfter passiert – sie ist sehr Körperkontakt-orientiert, bei Männern wie bei Frauen, umarmt Menschen gerne usw., hat bei ihr aber anscheinend keine sexuelle Bedeutung). Für sie ist mein Freund einer, den sie sehr lieb hat und dem sie ihre Probleme anvertrauen kann, und nachdem ich sie selbst auch kenne bin ich mir sicher, dass da nicht mehr ist von ihrer Seite aus.
Und obwohl ich weiß dass ich für meinen Freund die Liebe seines Lebens bin und er es selbst nicht erträgt, dass mich die Geschichte so beschäftigt, weil es für ihn eigentlich kein Thema ist (und es ihn auch nicht mehr so reizt wie am Anfang, nachdem er sie besser kennt), kann ich damit keinen Frieden schließen. Hat sicher auch damit zu tun, dass es Parallelen zu meiner alten Beziehung gab, und mein Ex eine Zeitlang auch behautet hat, es wäre nur eine freundschaftliche Sache, und sich dann trotzdem verliebt hat. Und dass mein Freund (vlt auch weil er einfach noch jünger ist) sehr empfänglich ist für solche „Reize“, und ich es nicht so gut nachvollziehen kann dass für jemanden Gefühle keine Rolle dabei spielen, weil Sex doch immer auch eine Intimität erzeugt.
Er macht halt auch ab und zu außerhalb der Arbeit Sachen mit ihr, tlw. auch Dinge die ihn sonst vlt. nerven (wie Gewand einkaufen zu gehen – bin ich aber auch kein Fan von was er weiß, ihr macht es dagegen Spaß), was mich doch manchmal nachdenklich macht, auch wenn vlt. nichts dabei ist. Man muss dazusagen, dass er außer ein paar Arbeitskollegen und 1-2 Leuten außerhalb der Arbeit keinen hat, mit dem er sich gut versteht, und sie ist ihm halt sehr ähnlich. Freut mich ja auch für ihn, davor war er tlw. auch sehr auf mich/unsere Beziehung fixiert, wo ich mal eher Zeit für mich gebraucht hätte. Vlt stört mich auch das – dass ich keine so exklusive Rolle mehr in seinem Leben habe (auch wenn ich immer noch das wichtigste in seinem Leben bin, und er sogar die Freundschaft zu ihr beenden würde, bevor es unsere Beziehung kaputtmacht). Egtl. ziemlich egoistisch von mir, tut denke ich keinem gut, wenn die Beziehung so sehr im Zentrum steht und man sonst kein soziales Netz hat. Insofern ist doch schön wenn er sich sowas aufgebaut hat, sie ist auch ein sehr offenherziger und ehrlicher Mensch, und sieht halt auch extrem gut aus, weswegen ich es irgwo nachvollziehen kann wenn ein Mann sich da mal Gedanken macht (hatte in meiner vorigen Beziehung, obwohl total glücklich, auch 2-3 mal die Situation dass ich einen Mann anziehend fand ich mir sexuell was hätte vorstellen können, aber nie wenn es meine Beziehung irgendwie beeinträchtigt hätte. Hatte mit diesen Männern halt auch nie wirklich privat zu tun.)
Seit dieser ganzen Geschichte ist alles etwas komisch geworden, obwohl mein Freund immer wieder beteuert dass es für ihn kein Thema ist und ich mit Abstand immer an erster Stelle sein werde. Er wird auch selbst ziemlich eifersüchtig, wenn ich nur mal andere Männer erwähne, dass einer nicht schlecht aussieht oder ich mich mit einem ganz gut verstehe. Hatte er bei seinen Exfreundinnen auch nie gehabt. Aber ich kann dieses ungute Gefühl in meinem Kopf trotzdem nicht abschalten, und ich merke dass es ihm deswegen auch nicht gut geht. Werde auch ziemlich gereizt, wenn er bei mir ist (sehen uns z.Z. wegen unsere Jobs nur 2-3 mal die Woche, manchmal weniger) und mit ihr (aber auch anderen Kollegen in WhatApp-Gruppen) schreibt, weil das Thema dadurch wieder präsent ist. Oder wenn er mit seinen Kollegen nach der Arbeit was trinken geht, wo sie dabei ist. Er kann da auch nie wirklich nein sagen, obwohl er seinem anderen Freund öfter mal absagt, wenn er keine Lust hat. Ich war da auch schon 2-3 Mal mit ihnen in der Bar, war ganz nett, auch wenn ich das Gefühl habe da nicht 100%ig reinzupassen (bin auch eher introvertiert bzw. ruhig und brauche meine Zeit, um mit Leuten „warm zu werden“), was halt auch zeigt dass er sehr gerne Zeit mit ihr verbringt, obwohl er früher, wenn wir nicht gerade zusammen waren, eher der Typ ist der lieber daheim sitzt, seine Ruhe hat und PC-Spiele spielt. Objektiv gesehen ist es doch eh eine gute Entwicklung, er meint auch, ich hätte ihn „aufgeschlossener“ gemacht, aber er verstärkt manchmal dieses ungute Gefühl was ich habe.
Und (was mir vlt. ein wenig Angst machen sollte) seit ca. 2 Wochen ist es jetzt so, dass ich mich gefühlsmäßig irgendwie betäubt fühle. Davor hat mich das Thema während der Arbeit tlw. stundenlang beschäftigt (mein Job ist überwiegend mit körperlicher Arbeit verbunden, also genug Zeit um sich zu viele Gedanken zu machen^^), jetzt kaum mehr, wodurch ich mich zwar in gewisser Hinsicht ausgeglichener fühle, weil es mich schon extrem belastet hat, andererseits ist es so ein Gefühl, wie wenn man Zahnschmerzen hat und ein Schmerzmittel einwirft, dann aber trotzdem weiß, dass etwas nicht stimmt, auch wenn man die Schmerzen nicht mehr spürt. So eine ähnliche Phase hatte ich auch kurz nachdem mein Ex sich von mir getrennt hat, und ich weiß nicht, ob ich damit innerlich wirklich Frieden geschlossen habe, oder alles einfach nur unterdrücke, weil's nicht mehr tragbar ist. Es ist tlw. So ein alles Egal-Gefühl, ich bin mir nicht mal mehr sicher ob ich ihm genug Gefühle entgegenbringen kann, weil ich keine richtige Sicherheit in unserer Beziehung sehen kann. Auch wenn sich äußerlich alles o.k. anfühlt, aber eben irgendwie seltsam.
Ich fange mit dem Thema auch ungern wieder an, da ich weiß dass es ihn selbst ziemlich belastet, weil er sich sicher ist dass er sein Leben mit mir verbringen will und alles, aber ich da dann innerlich auf Abstand gehe gewissermaßen, und mich wieder daran gewöhne auf mich selbst gestellt zu sein (war ich schon immer, verlasse mich auch ungern auf andere), aus Selbstschutz vermutlich. Auch irgendwo unfair von mir. Es ging auch schon mal so weit, dass er meinte wir sollten es vlt. beenden, weil er es nicht erträgt mich leiden zu sehen und dass ich mir ständig Gedanken machen wegen dieser Geschichte, dass es dann vlt. Zumindest „verheilen“ könnte, gleichzeitig sagt er er kann ohne mich nicht leben. Ich will es eigentlich auch absolut nicht beenden, weil ich weiß dass ich so jemanden wie ihn nie wieder finden werde vermutlich (ok, das denkt man sich wahrscheinlich bei jeder Beziehung). Es ist irgendwie eine ausweglose Situation.
Ich merke auch, dass es mir einen großen Teil meiner Energie wegnimmt und ich selten einen freien Kopf für andere Hobbys habe (wobei ich durch meinen Vollzeitjob auch ziemlich ausgelastet bin) bzw. hatte, bis zu diesem Punkt eben vor 2 Wochen, seitdem alles irgendwie in der Schwebe steht und ich mich gefühlsmäßig zeitweise so abgestumpft/“disconnected“ fühle.
Ich würde von ihm aber auch nie verlangen, die Freundschaft zu ihr zu beenden, da ich der Ansicht bin man sollte sich für keine Beziehung dermaßen „aufopfern“ und solche Kompromisse eingehen (habe ich bei meinem Ex selbst viel zu oft getan), weil ich weiß dass es ihm nicht gut tun würde und er sonst eh so wenige Freunde hat. Ich würde für ihn denke ich auch nicht auf eine gute Freundschaft verzichten wollen – das heißt ja aber nicht, dass ich ihn weniger liebe als umgekehrt (auch wenn er glaube ich immer noch irgendwo der Ansicht ist).
Ich bin ein sehr selbstständiger + selbstsicherer Mensch und deswegen stört es mich selbst, wenn ich da so eifersüchtig reagiere, obwohl es vermutlich keinen realen Grund dafür gibt, weswegen ich auch ein bisschen die Angst habe, dass ich mich langsam unwillkürlich aus der Beziehung zurückziehe, um mich vor weiteren Verletzungen zu schützen, und damit etwas so wertvolles am Ende kaputt mache. Es steht mir absolut fern den Partner in einer Beziehung irgendwie einzuschränken und besitzergreifend zu sein, gleichzeitig glaube ich dass es ihn auch ein bisschen verletzt, dass ich nicht mehr wirklich daran glaube, dass etwas für immer halten kann bzw. mir nicht vorstellen kann, dass es eine Liebe fürs Leben geben kann (dachte ich bei meinem Ex auch, und dann ist doch nichts daraus geworden), und dass ich die Dinge seitdem eher mit mir selbst ausmache, obwohl er ständig versucht mir diese „Arbeit“ abzunehmen oder mir dabei zu helfen damit klarzukommen, es aber nicht kann.
Hab wegen diese blöden Geschichte sogar wieder zum rauchen angefangen und meine Ernährung leidet zeitweise bissi drunter, was vlt. Nicht dafür spricht dass alles Ok ist^^ Gleichzeitig hilft diese „Gefühlstaubheit“ bzw. Entfremdung ein bisschen dabei mich wieder etwas mehr auf andere Dinge und Freunde und mich selbst zu konzentrieren und in der Beziehung etwas entspannter zu wirken, aber manchmal denke ich mir eben dass mein Gehirn momentan einfach nur alles Negative irgendwie unterdrückt, um nicht verrückt zu werden.. keine Ahnung.
Sorry, ist jetzt ziemlich lang und vlt. unübersichtlich geworden, also danke an alle die es bis hierhin geschafft haben … schätze so ein schriftliches Brainstorming hilft glaub ich auch so, alles gedanklich ein bisschen zu ordnen …
Hat jemand von euch Erfahrungen mit solchen Situationen? Wie geht ihr mit sowas um? (Therapie o.ä. kommt für mich glaube ich nicht wirklich in frage)