Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Freund geschieden mit Kind - Trennung

S

sophchen

Gast
Hallo liebes Forum.

Ich möchte mit meinem Freund Schluss machen, schäme mich aber für den Grund und habe das Gefühl, dass eine Trennung nicht gerechtfertigt ist.

Mein Freund und ich sind seit zwei Jahren zusammen und eigentlich ist die Beziehung wundervoll. Ich könnte mir auch nicht vorstellen, dass ein Mann mich jeweils so lieben könnte wie er, aber ich wäre gewillt das zu akzeptieren und und bin mir bewusst, was für einen guten Menschen ich da gehen lasse.

Was die "kalten Fakten" betrifft, so sind wir ziemlich unterschiedlich. Ich bin 22 Jahre alt und studiere, er ist 29 Jahre alt und arbeitet "nur" als Staplerfahrer. Er ist seit 2014 getrennt und seit 2015 geschieden, er ist mit 22 Jahren Vater eines Sohnes geworden, ein Jahr später hat er geheiratet, seine Exfrau hat mit 19 das Kind bekommen. Der Grund für die Scheidung ist, dass sie ihn betrogen hat.

Ich will gar nicht groß darüber reden, jedenfalls hätte ich aus diesem Grund gar nicht erst mit ihm zusammenkommen sollen und ich weiß mittlerweile ganz sicher, dass es nie besser werden wird. Obwohl es nun mal seine Vergangenheit ist, frisst mich der Gedanke an sie täglich auf und hat meine Depressionen verschlimmert. Ich habe das Gefühl, dass meine ganze Zukunft kaputt ist, schließlich hat er ja schon mit allem abgeschlossen, hat alles schon gehabt, was normale Paare zusammen erleben und idealerweise auch nur einmal im Leben. Ich kann damit einfach nicht leben, auch wenn das völlig irrational ist und das weiß ich.

Ich gehe nie mit zu seinen Eltern (die haben ja schon Enkelchen und Schwiegertochter) und will auch von seinem Sohn nichts wissen (Fotos von ihm, wie schlau er doch schon ist und wie ähnlich er ihm schaut und so weiter), so grausam es ist. Das Thema wird bei uns mittlerweile totgeschwiegen und es hängt wie ein Damoklesschwert über uns, aber so geht es nicht weiter.

Mein Freund kennt diese Gedanken von mir und sagt mir immer, dass sie Unsinn sind, außerdem will er trotzdem mit mir Kinder und das ganze drum und dran, er ist ein Familienmensch. Aber das ändert für mich nichts, ich will aus genau diesem Grund keine Kinder mehr, keine Hochzeit, ich habe damit völlig abgeschlossen.
Hinzu kommen auch rationale finanzielle Probleme durch die Unterhaltszahlungen, zudem verdient er ja nicht so gut. Ich habe mich quasi für eine zukünftige Familienplanung in die schlechteste Situation begeben, in die man geraten kann.

Es tut mir im Herzen weh, dass ich aus diesen Gründen Schluss machen möchte, denn er kann ja überhaupt nichts dafür und abgesehen von alledem könnte man sich einen besseren Mann nicht wünschen.

Ich weiß auch nicht, was ich nun hören will...vielleicht Absolution für meinen Selbsthass, Egoismus und meine Oberflächlichkeit, oder vielleicht war jemand mal in einer ähnlichen Situation...ich weiß, dass letzten Endes nur ich die Entscheidung treffen kann, dennoch muss ich einfach Meinungen dazu hören (auch wenn diese gegen mich gerichtet sind), denn ich möchte mit niemandem sonst darüber reden.

Sophchen
 
G

GrayBear

Gast
Was Du schreibst ist verständlich und nachvollziehbar. Es gibt immer Gründe, eine Beziehung abzulehnen, es etwas "lockerer" zu sehen, auf Abstand zu gehen, sei es aus Selbstschutz oder weil man Probleme hat, die Situation und/oder den Menschen so anzunehmen, wie sie nun mal ist. Aber wenn Du Dich für eine Beziehung wirklich "sehenden Auges" entscheidest, dann gilt das nicht mehr. Wenn Du Dich wirklich einer Beziehung "verpflichten" willst, dann solltest Du VORHER genau hinsehen und Dich selbst prüfen, ob Du das "alles" kannst und willst.

Wie Du schreibst, kannst Du das nicht. Die vielen "wenn" und "aber" zeigen das deutlich. Wenn Du seinen Sohn nicht annehmen kannst, wenn so vieles anders sein sollte, damit Du damit leben kannst, dann wird es wirklich Zeit für eine Trennung. Schlussendlich zwingst Du ihn sonst ständig, zwischen Dir, seiner Familie und seinem Sohn zu entscheiden und das reibt euch alle mit der Zeit auf. Die Konsequenzen sind viele Streitereien, viele unlösbare Probleme und viel Unzufriedenheit. Das solltest Du weder Dir noch anderen antun.

Musst Du Dich deswegen schuldig fühlen? Nein. Wie bei so vielen Menschen ist es auch bei Dir: manches kannst Du, anderes eben nicht. Kann ein Fisch auf Bäume klettern? Muss er sich das vorwerfen lassen? Aber ihn dazu zu zwingen, dass muss und sollte nicht sein.

Ja, es ist schade, aber Wunschdenken verändert diese Situation nicht. Wenn DU dazu nicht "Ja" sagen kannst, dann heißt das "Nein". Das macht Dich nicht oberflächlich oder egoistisch. Du siehst, was möglich ist und was nicht. Egoistisch wäre es, ständig von anderen zu erwarten, dass sie Deine Probleme lösen. Und um sich selbst zu hassen, braucht es nicht einmal Gründe. Also lass das besser auch sein, denn darunter leiden Du und andere gleich mit. Und besser wird dadurch nichts. Lerne zu Deinen Grenzen zu stehen. Es wird immer jemanden geben, der damit nicht klar kommt. Aber das ist dann sein Problem. Überschlafe nochmal alles.

Gestern habe ich hier im Forum einen Beitrag gelesen, in dem ein Therapeut seinem Klienten geraten hat: "Wenn Du zwischen Frieden und Freiheit wählen musst, dann wähle die Freiheit". Wenn Du eine Beziehung weiterführst, um Dich nicht trennen zu müssen, um den "Frieden" zu wahren, wohin führt Dich das auf die Dauer? Also ist die Freiheit wohl vorzuziehen. Manchmal gibt es keine "gute" Entscheidung.
 

cucaracha

Urgestein
Wenn du ihn nicht mehr liebst und ihr beide so komplett unterschiedlich seid...auch in eurer Lebensplanung, dann trenne dich.
Das ist auch für ihn und seinen Sohn fairer.
Du wirst bestimmt einen Partner finden, welcher besser zu dir passt.
 

Erytheia

Sehr aktives Mitglied
Jeder Mensch geht mit einem Vorleben in eine neue Beziehung ein. Viele waren schon einmal oder mehrfach verheiratet und haben auch Kinder aus früheren Beziehungen. Heute, fast Normalität.
Man liebt einen Menschen im Heute und im Morgen, wir waren nicht Teil seiner Vergangenheit, sowie dieser Mensch kein Teil unserer Vergangenheit war.
Wenn ein Partnerteil schon, wie in Deinem Fall, Vater ist - so bereichert dieser Umstand das Leben, der zukünftigen Kinder.
Ein Halbgeschwisterchen zu haben, ist für Kinder kein Problem - das Problem sind immer die Erwachsenen, die es zum Problem machen, meist aus sehr egoistischen Gründen.
Liebe findet Wege, wenn sie ehrlich ist.
 

Hobelbank

Aktives Mitglied
Ich kann deine einstellung null nachvollziehen. Ein süsser kluger sohn ist doch toll, versuch dich eine gute beziehung zu ihm aufzubauen und bekommt trotzdem eigene kinder.
Geldinge lassen sich immer lösen, vor allem in deutschland mit seinem dicken sozialen netz, dass ich so noch nirgends auf der welt gesehen habe, auch wenn viele deutsche das nicht realisieren.

Heirate ihn und bekommt noch zwei kinder zusammen. Ziehe in ein bundesland, wo die kita kostenlos ist und nimm dir einen 20 std job. So hat es eine 24 jährige bekannte gerade gemacht und die kommt sogar als alleinerziehende ohne unterhalt akzeptabel zurecht, weil die kita in hamburg gut funktioniert und die jobangebote gut bezahlt sind.
 
Zuletzt bearbeitet:

Portion Control

Urgestein
Ich weiß auch nicht, was ich nun hören will...vielleicht Absolution für meinen Selbsthass, Egoismus und meine Oberflächlichkeit
Absolution können wir keine erteilen. Alles in diesem Zusammenhang bleibt deine eigene Lebensentscheidung. Aber wenn du auf Meinungen gespannt bist: Ja, ich finde dich in Bezug auf deine Partnerschaft mega oberflächlich.

Ich frage mich dabei immer, wie es aussehen würde wenn Männer das mal genauso empfinden würden. Wenn keine alleinerziehende mehr in Frage käme und downdating auch out ist, da sie schließlich nur halbtags in der Konditorei arbeitet und das geht ja so einfach nicht weiter.

Und das er dich mit deinen Depressionen so akzeptiert wie du bist, ist aber ganz nett, oder?

Du musst das sicherlich nicht tun, und andere gesellschaftliche Merkmale können kein Kriterium sein um etwas zu akzeptieren das man persönlich einfach nicht möchte. Aber weniger oberflächlich wird man dadurch auch nicht.

Aber wenn du dich dabei einfach nicht gut fühlst und glücklich werden kannst, nützt das alles nichts. Hier kann nur dein Bauchgefühl entscheiden.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

GrayBear

Gast
Was ist an der Beschreibung der Situation "oberflächlich"? Ist es nur die Tatsache, dass @sophchen sich mit manchen "Gegebenheiten" nicht abfinden möchte und diese klar und deutlich benennt und sich damit auseinandersetzt? Ist ein "oberflächlicher Mensch" nicht eher jemand, der sich mit Scheinerklärungen und willkürlichen Gründen selbst Ausreden zurecht zimmert, um die eigentlichen Ursachen und Zusammenhänge nicht benennen zu müssen? Ich sehe nicht, dass das hier stattfindet.

Ok, manchen Menschen reicht ein Widerspruch schon für diesem Vorwurf, weil nicht sein kann was nicht sein darf. Wo kommen wir denn hin, wenn Frauen eigene Ziele und Wünsche äußern und ihre Lebensplanung nicht nur durch die Möglichkeiten und Gefälligkeiten der Partner begrenzen lassen wollen! Üb immer Treu und Redlichkeit und höre auf Deinen Mann! Und wer nicht hören will, die muss man eben durch Abhängkeiten zwingen? <Ironie>

Liebes @sophchen, es ist keine leichte Entscheidung, denn egal wie Du Dich entscheidest, Du wirst etwas dafür hergeben müssen. Aber ich habe den Eindruck, dass Du das sehen und verantwortlich damit umgehen kannst. Auch wenn dadurch nichts leichter wird. It´s up to you und das muss genau so sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöscht 48613

Gast
Kurz und knapp: Du willst ihn nicht.
Das, was er dir bieten kann, reicht dir nicht.
Du bist halt so, aus welchen Gründen auch immer.

Trenne dich. Erlöse ihn. Von Dir!

Suche dir den, der für dich besser passt.
Du bist ja noch jung - dir werden in deinem Leben noch jede Menge Männer begegnen. Du wirst jede Menge A..... treffen! :)
Freu dich drauf.

Höchstwahrscheinlich wirst du irgendwann an genau ihn zurückdenken und dich fragen, warum du ihn eigentlich verlassen hast.
Das Leben kann sooo lang sein... und so viel Zeit bieten, um seine eigenen Fehler nochmal zu überdenken.
Grübeln ist wirklich toll.
Freu dich drauf.

Wenn die (wenn deine Liebe) aber nicht reicht, dann trenne dich.
Niemand muss bei einem ungeliebten Partner bleiben. Auch du nicht. Du liebst ihn nicht - dann geh.
 

flower55

Aktives Mitglied
Hallo,
dadurch, daß Du bleibst, machst Du ihm Hoffnungen, daß irgendwie und
irgendwann doch alles gut wird und Du sein Kind lieben kannst.

Trenn Dich von ihm. So hat er die Möglichkeit, sich wieder neu zu
verlieben und eine liebevolle Frau an seiner Seite zu haben, die auch sein
Kind liebt und für dieses da ist.

alles Liebe
flower55
 

cucaracha

Urgestein
Du bist ja noch jung - dir werden in deinem Leben noch jede Menge Männer begegnen. Du wirst jede Menge A..... treffen! :)
Freu dich drauf.

Höchstwahrscheinlich wirst du irgendwann an genau ihn zurückdenken und dich fragen, warum du ihn eigentlich verlassen hast.
Das Leben kann sooo lang sein... und so viel Zeit bieten, um seine eigenen Fehler nochmal zu überdenken.

Zitat Ende

Das sind sehr lebensweise Sätze...
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Thema gelesen (Total: 2) Details

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben