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Freund prokrastiniert (schiebt alles auf)

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Pietje

Gast
Hallo liebes Forum

Ich muss mich leider mit meinem Problem an euch wenden, da ich selbst damit nicht mehr klarkomme bzw. nicht mehr weiter weiß. In anderen Beiträge hbe ich gelesen, dass einem hier sehr gut weitergeholfen wird.
Mein Freund (wohnen zusammen seit über einem Jahr, seit 3+ Jahren sind wir zusammen) leidet unter Prokrastination. Er schiebt vieles auf: Hausarbeit, weil sie ihm keinen Spaß macht (wir haben die Hausarbeit aufgeteilt, d.h. ich erledige auch meinen Teil). Trotzdem ist es ihm wichtig, dass es sauber ist (sehr oft aber nur phasenweise). Sachen für die Uni (sein letztes Jahr im Master, er schiebt es auf bis zur wirklich letzten Minute), weil er "die Aufgaben doof findet". Aufstehen (er schläft immer lange und kann auch noch stundenlang im Bett liegen bleiben, obwohl er schon lange wach ist. Am liebsten mit mir, oder will sich auf die Couch legen, sobald ich von der Arbeit/Uni komm). Zu Bett gehen (auch wenn er weiß, dass es besser ist, früh ins Bett zu gehen, so schafft er es doch nur selten). Und die Liste geht noch weiter.
Anstatt dieser Dinge surft er dann sinnlos im Internet rum (entweder am Laptop oder am Handy), kauft sich Dinge im Internet (nachdem er stundenlang recherchiert hat, wo es am günstigsten ist bzw. was am besten ist), manchmal auch Dinge, die er nicht braucht.
Ich habe mittlerweile schon so ziemlich alles versucht. Ich habe seine Arbeiten liegen lassen und mich nicht eingemischt. Das hat damit geendet, dass ich es irgendwann nicht mehr ausgehalten habe. Oder ich habe seine Arbeiten auch erledigt, was natürlich nicht dazu führt, dass er seine Sachen erledigt. Oder ich spreche mit ihm darüber.

Irgendwie hat alles nichts gebracht. Ich mache bereits mehr als er für die gemeinsame Wohnung (einkaufen, putzen, kochen) und fühle mich ausgenutzt. Ich kann auch nicht mehr alle Arbeiten selbst übernehmen, gerade weil dieses Gefühl immer stärker wird und ich selbst an meine Grenzen komme. Ich arbeite mindestens genau so viel wir er (ich würde sogar sagen mehr, aber ich weiß ja nicht, ob diese Aussage subjektiv geprägt ist). Außerdem halte ich es aber auch nicht mehr aus, immer nur zu warten, bis er den Abwasch macht, weil ich Geschirr brauche, kochen muss oder was essen will. Ich halte dieses Gefühl nicht mehr aus. Zum Beispiel warte ich gerade schon seit über einer Stunde (also eigentlich seit 14 Uhr, aber vor einer Stunde hat er gemeint "Ich wasch gleich ab") darauf, dass der Herr abwäscht, damit ich danach kochen kann. Und in mir kocht dieses Gefühl auf, ich halte es nicht mehr aus! Ich werde sauer, verstehe es nicht mehr und weiß einfach nicht mehr weiter...

Es tut mir leid, falls die ganze Geschichte verwirrt geschrieben ist. Im Moment kann ich keine klareren Gedanken fassen. Vielleicht könnt ihr mir helfen beim Sortieren bzw. habt ihr Lösungsansätze?

Vielen Dank, Pietje
 
Fürs Abspülen eine Spülmaschine kaufen. Das erspart viel Stress.

Gegen den Rest wird es schwierig.
 
Kochst du immer für euch beide? Wenn ja würde ich damit aufhören, hol dir stattdessen eine Pizza und iss die gemütlich vor seiner Nase während er hungert. Ist zwar etwas teuer, aber ich denke nach dem 5ten Mal hat selbst er die Schnauze davon voll.

Oder koche mit Freundinnen zusammen. Kurz um: Lass ihn in seinem Dreck ersticken, bis er es selber nicht mehr aushält.

Klar ist es mies für dich, aber willst du zu seiner Mutti werden?
 
Mir kommt da so ein Gedanke... warum macht ihr es nicht zusammen?

Im Moment trennt ihr es ja offensichtlich: er soll abwaschen, du kochen.

Alternative Möglichkeit: ihr wascht gemeinsam ab (einer spült, einer trocknet ab), danach wird gemeinsam gekocht und dann gegessen.

Ich bin auch nicht so der Hausarbeitsfan, aber gemeinsam geht es doch leichter von der Hand. Vielleicht wäre das eine Möglichkeit?
 
Danke für eure Antworten!

@kasjopaja: Spülmaschine kaufen geht nicht. Wir planen, in 8Monaten umzuziehen und könnten sie nicht mitnehmen, außerdem gibt es keinen Platz in der Küche. Ich hoffe aber darauf, dass wir in der neuen Wohnung eine haben werden!

@hydrargyros: Nein, ich koche nicht immer. Allerdings ist die Verteilung etwa 5/2 bzw sehr selten mal 4/3, was die Wochentage betrifft, an denen ich bzw er koche/t. Eine Pizza holen ist mir zu teuer, außerdem denke ich nicht, dass es das Problem wirklich löst, weil er wahrscheinlich nur eine große Diskussion starten würde darüber, wie absolut dumm und lächerlich das ist. Und ich ziehe bei den Diskussionen oft den Kürzeren bzw. stehe dann als die Doofe da.

Gibt es auch einen anderen Weg? Klar, ich will ihn nicht bemuttern, habe ich auch schon oft darauf angesprochen. Aber auch die Versuche, einfach alles liegen zu lassen, gelingen nicht, weil es mich rigendwann wahnsinnig macht (und zwar meistens, bevor es ihn wahnsinnig macht).. 🙁
 
Du merkst es ja selber schon das du an deine Grenzen kommst, jetzt stell dir das alles noch einmal mit Kindern und einer etwaigen Berufstätigkeit deinerseits vor. Erschreckend, nicht? Ich denke man kann sein Leben auch anders Verbringen.😉

Also ich wär schon auf und davon. Denn letzten Endes leidet die Partnerschaft darunter, und dich wird es immer mehr anko...n, also ist eure "Zukunft" am Horizont doch schon sichtbar. Jetzt musst du nur noch den Mut aufbringen und die Reißleine ziehen.
 
hallo Pietje,
so schwer ist die Lösung des Problems nicht. Verzweifeln wäre hier nicht der richtige Ansatz für die Bewältigung der lästigen Angewohnheit, Dinge aufzuschieben.
Frag deinen Freund, welches wäre die unangenehmste Aufgabe, die er noch zu bewältigen hätte. Und genau diese muss er sofort angehen. Kein Pardon!!
Lobe ihn dafür, das spornt ihn an.
Sollte er sich weigern, such dir einen neuen Freund!!
Viel Erfolg
 
Vielen Dank für eure Antworten!

@Gast: Du schreibst "Alternative Möglichkeit: ihr wascht gemeinsam ab (einer spült, einer trocknet ab), danach wird gemeinsam gekocht und dann gegessen. Ich bin auch nicht so der Hausarbeitsfan, aber gemeinsam geht es doch leichter von der Hand. Vielleicht wäre das eine Möglichkeit?"
Das ist theoretisch eine gute Idee, nur leider haben wir einen total anderen Rhythmus und ich bezweifle, dass es klappen würde. Oder: ich müsste sehr lange warten, bis er dazukommt und würde das wohl kaum aushalten..
Früher hatten wir keine "Haushaltsteilung", aber wirklich funktioniert hat das auch nicht. Damals kam von ihm der Vorschlag, dass er abwäscht und ich fege und putze.


@RoXXana: Ja, das habe ich ihm auch bereits einmal gesagt, dass ich "Angst" davor habe, dass ich später "alleinerziehend mit Mann" bin. Und dass ich daran zweifle, dass er Dinge später wirklich so umsetzt, wie er das sagt bzw. wie es gemacht werden muss oder sollte mit Kindern. . Er meint dann, dass er das versteht, weil er mir ja nicht zeigt, dass er es kann. Trotzdem versichert er mir, dass er es kann. Und ich glaube ihm auch. Bis vor ca. 4 Monaten war es ja auch noch nicht so schlimm. Er musste ein längeres Praktikum machen in einem Betrieb und ich irgendwie mit den Arbeitszeiten (8-17 Uhr) nicht klargekommen, da er ein Abendmensch ist. Und er fürchtet sich vor der Zukunft, weil er Angst hat, dass er später nie einen Job findet, der ihn glücklich macht. Vielleicht kommt diese "Lähmung" und "Unfähigkeit" auch daher..

@lilawelt: Die Antwort zu deinen Fragen findest du wahrscheinlich in meiner Antwort zu RoXXanas Post.

@dontasktwice: Sehr oft empfindet er solche "Anweisungen" als nciht angebracht. Er meint dann, ich bevormunde ihn bzw. er könne doch selbst entscheiden, wann er was mache. Oder er meint "jaja, mach ich gleich". Wirklich zwingen traue ich mich auch nicht, da ich ihn verstehen kann, dass er sich nicht wie ein Kind vorkommen möchte. Zudem habe ich dazu auch kein Recht. Manche Dinge betreffen zwar uns beide (Haushalt etc), andere aber ja nur seinen Kram (Uni)..
 
Und jetzt gerade wieder?!?

Ich bin vor 20 Minuten ins Wohnzimmer gegangen und habe ihn gefragt, ob er kochen will oder ob ich kochen soll. Wenn er nicht wolle, würde ich nun kochen. Wir sind dann beide in die Küche gegangen, ich habe noch was weggeräumt und er meint "Ich gehe noch kurz zur Toilette, und dann koche ich." Ich fand das gut, wir sind gemeinsam ins Wohnzimmer zurückgegangen (Weg zur Toilette oder Arbeitszimmer führt daran vorbei) und ich habe mich dann in mein Arbeitszimmer zurückgezogen, um zu lernen. Allerdings ist er nie auf der Toilette angekommen, sondern ist am PC hängen geblieben (seit 27 Minuten!). Ich werde wahnsinnig... 🙁

Oder übertreibe ich?
 
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