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Freundin übernimmt meinen Freundeskreis, was tun?

himmelundmeer

Neues Mitglied
Dies ist mein erster Beitrag hier.
Ich wohne seit zwei Jahren mit einer sehr guten Freundin in einer WG. Sie hat eher weniger Freunde, die sie auch nur selten trifft, mein Freundeskreis ist etwas größer. Seit wir zusammengezogen sind, hab ich sie deshalb oft mitgenommen und viel mit einbezogen, da sie eher unsicher in sozialen Kontakten war.
Mittlerweile hat sich das geändert. Ich habe den Eindruck dass sie nun für sich weiß, wie sie "bei Leuten gut ankommt". Sie präsentiert sich nun viel extrovertierter und selbstbewusster als ich sie eigentlich kenne. Ich meine damit, ich glaube ich kenne sie richtig gut und weiß was bei ihr so los ist, aber wenn wir unter Leuten sind, spielt sie sich neuerdings manchmal ziemlich auf und ist quasi jemand ganz anderes. Das finde ich aber noch verständlich.
Was mich anfängt zu stören, ist, dass sie all meine Freunde geaddet hat und mir zwischendurch so beiläufig erzählt " Ich treff mich morgen übrigens mit XY" oder "hab gestern mit XY telefoniert, hab dem da was klargemacht, wir verstehen uns so gut"...
Das sind vor allem Freunde, die ich sehr gern mag, aber nicht oft sehe, da ich durch zwei Studiengänge sehr eingespannt bin. Wenn ich abends lernen muss, trifft sie sich nun mit diesen Leuten. Manchmal werde ich auch gefragt (wie nett), aber mittlerweile hab ich selbst gar keine Lust mehr,, weil es sich komisch anfühlt- so als ob sie einen Wettkampf draus macht...
Als sie anfing, zu studieren, sagte sie, sie würde mich auch ihren Kommilitonen vorstellen. Das hat sie aber bis heute nicht getan. Die einzigen Leute, mit denen sie was macht, sind die, die sie von mir kennt. Mein Problem ist vor allem, dass wir nun, obwohl wir schon zusammen wohnen, auch noch den gleichen Freundeskreis haben. Ich habe manchmal das Bedürfnis, auch ohne sie was mit Freunden zu machen, aber das geht jetzt nicht mehr, weil sie sich schon überall mit einplant.
Ich habe den Eindruck, dass sie mich wegen ein paar anderen Sachen manchmal ein wenig beneidet. Könnte es vielleicht damit zusammenhängen?

Hattet ihr auch schon mal so eine Situation oder habt ihr Ratschläge für mich?

Ich möchte sie gern als Freundin behalten, aber dies belastet die Freundschaft und das Zusammenwohnen von meiner Seite aus sehr.
 
Ich denke sie will ihre Unsicherheit damit übertünschen. Das Blatt wird sich sicher bald wenden. Ärgere dich nicht so darüber. Versuch es überhaupt nicht zu realisieren oder wenn sie es mal vor einer Gruppe macht, kannst ja mal offen zu ihr sagen, dass es ziemlich überzogen rüberkommt.
 
Hallo, HimmelundMeer,

Freunde sind kein Besitz. Daher kann man niemandem vorschreiben, mit wem er sich zu treffen hat oder nicht.
Es mag sein, dass sich Deine Freundin etwas wichtig tut, aber wenn Deinen Freunden das gefällt, dann ist es doch für sie in Ordnung.

Was ich verstehen würde, wenn sie sich inzwischen zu einem Menschen gemausert hat, der Dir die Ruhe nimmt zum Studieren und Du deshalb lieber getrennt wohnen möchtest.

Wenn Du ihr Verhalten auffällig findest, dann hinterfrage ihr Verhalten. Frage sie, warum tust Du was Du tust? Oder: Warum hast Du ... gesagt? Vielleicht solltest Du ihr verdeutlichen, dass es Dir nichts ausmacht, wenn sie mehr mit Deinen Freunden unternimmt, als es Dir derzeit möglich ist. Und wenn Dich ihre Geschichten stören, sage ihr das. Sie braucht Dich nicht über alles informieren - vor allem dann nicht, wenn es Dich nicht interessiert. Das kann man doch sagen.

Du hast Dein Leben, welches Dir Freiheiten erlaubt - oder auch nicht. Geh' Deinen Weg und meide Gefühle der Eifersucht oder des Neides. Sie nimmt Dir nichts weg - was Dir gehört.

LG, Nordrheiner
 
Hallo, danke für eure Nachrichten.
Ausrufezeichen: Was meinst du damit: das Blatt wird sich bald wenden?
Ich habe den Eindruck, es geht immer mehr in diese Richtung. Dass sie sich ins Negative verändert.
Was vielleicht noch wichtig ist: Sie hatte jahrelang starkes Übergewicht und hat nun sehr viel abgenommen. Sie holt gerade alles nach, was sie in dieser Zeit quasi verpasst hat (Männer, Feiern, soziale Anerkennung, beruflicher Erfolg) Sie definiert sich sehr stark über ihr Gewicht und darüber, wie sie bei anderen Leuten ankommt.
Nordrheiner:
Die Gefühle Neid und Eifersucht meiden- das klingt gut, aber wie? Ich kann es ja nicht einfach abstellen. Ich glaube, ich neide ihr diese Freundschaften nicht einmal. Nur stört mich die Art, dass sie nun vor mir so tut, als wären es in erster Linie ihre Freunde, und ich könnte froh sein, wenn sie mich mal fragt, ob ich denn auch mit möchte.

Eine Freundin von ihr habe ich mal kennengelernt, und diese hat mich dann gefragt ob wir ins Kino gehen. Ich habe nicht zugesagt, weil meine Freundin dann auf jeden Fall ein Problem damit gehabt hätte (sie selber wollte den Film nicht sehen)
Und danach hat sie mich nie wieder jemandem vorgestellt. Sie hat früher öfter mal betont dass sie sowas auch gar nicht gut haben könnte- deshalb frage ich mich, wieso sie sich jetzt so offensichtlich beliebter machen möchte als ich es bei meinen Freunden bin?
Ich würde einfach gern verstehen was da in ihrem Kopf los sein könnte.
Fragen kann ich sie auf keinen Fall. Oder ihr sagen, dass sie mir sowas nicht ständig unter die Nase reiben muss. Es ist schwer zu erklären, aber das würde so eine unangenehme Situation geben, das könnte ich nicht gut aushalten.

Vielleicht gibt es noch weitere Ideen zu der Situation?
 
Eine Freundin von ihr habe ich mal kennengelernt, und diese hat mich dann gefragt ob wir ins Kino gehen. Ich habe nicht zugesagt, weil meine Freundin dann auf jeden Fall ein Problem damit gehabt hätte (sie selber wollte den Film nicht sehen)

Und danach hat sie mich nie wieder jemandem vorgestellt. Sie hat früher öfter mal betont dass sie sowas auch gar nicht gut haben könnte- deshalb frage ich mich, wieso sie sich jetzt so offensichtlich beliebter machen möchte als ich es bei meinen Freunden bin?

Ich würde einfach gern verstehen was da in ihrem Kopf los sein könnte.
Fragen kann ich sie auf keinen Fall. Oder ihr sagen, dass sie mir sowas nicht ständig unter die Nase reiben muss. Es ist schwer zu erklären, aber das würde so eine unangenehme Situation geben, das könnte ich nicht gut aushalten.

Vielleicht gibt es noch weitere Ideen zu der Situation?

Hallo, HimmelundMeer,

kann es sein, dass Mut ein Faktor ist, den Deine Mitbewohnerin Dir voraus hat?
Ich empfehle Dir, dieser Mut-Frage bei Dir mal nachzugehen. Es ist schon wichtig, dass wir im Leben mutig sind und so auch mutig Fragen stellen und Situationen klären. Durch Klärung beendest Du die für Dich unangenehme Situation. Es ist besser zu wissen, woran man ist, als ständig im Ungewissen zu bleiben.

Vielleicht ist es ihr Mut und ihre Unbekümmertheit, ihre Frechheit, die Du insgeheim bewunderst, auch wenn es anscheinend zu Deinem Nachteil ist bzw. Dir unter die Nase gerieben wird. Sie macht Dir anscheinend deutlich, was Mut bedeutet und Dir bisher fehlt.

Gedanken bzw. Gefühle der Eifersucht und des Neides sind wie Vorschläge unseres Gefühlslebens, die wir annehmen oder ablehnen können. Wir müssen diese Gefühle doch nicht schalten und walten lassen, wie sie wollen. Überlege Dir, was richtig und gut ist und handel so.

Jede Situation bietet die Chance, etwas Gutes daraus zu machen. Nutze Deine Chance und lerne, dass Mut etwas Wichtiges ist und dass Neid sowie Eifersucht schlecht sind.

LG, Nordrheiner
 
kann es sein, dass deine Freundin nun nach der Abnahme sehr/recht gut aussieht?
es ist normal, dass gut aussehende Menschen stark fokussieren - umso jünger die Bewunderer umso stärker der Fokussierungseffekt.
da wirst du nichts gegen tun können- das war immer so und wird immer so sein.

dadurch bist du in einer denkbar schlechten Position um deiner Freundin mal den Kopf zu waschen.
du würdest dich also wahrscheinlich damit eher selbst abschießen, als dass du dich damit wieder stärker in den Vordergrund schieben könntest.

schade, dass du damals der Freundin deiner Freundin nicht zugesagt hast. vielleicht könntest du das ja nachholen?
deiner Einschätzung nach wäre das für deine "beste" Freundin wie "ihre eigene Medizin zu schlucken".
vielleicht kapiert sie ja dann, was sie dir da antut. unwahrscheinlich, aber Wunder gibt es immer wieder.

so oder so wird/ist das ganze recht unschön, darum würde ich an deiner Stelle definitiv nicht zu stark zögern meine Ellenbogen auszufahren, denn dann verlierst du auf JEDEN FALL - und das auf ganzer Linie.
Menschen wie deine Freundin UND in so einer Situation, wo ihr alle aus der Hand fressen, looten grade ihre Grenzen aus und werden entsprechend weit gehen - und zwar so weit, bis ihnen jemand ihre Grenzen aufzeigt.
 
Die Freunde sind doch nicht Dein Eigentum. Wenn sie die durch Dich kennengelernt hat, ist das doch ganz normal, dass sie dann auch was mit ihnen unternimmt. Und das auch allein, wenn Du eh lernen musst. Da dann eifersüchtig zu sein ist doch ein bisschen pubertär.

Es klingt ein bisschen so, als seist Du neidisch, dass sie nun "aus sich rausgekommen" ist, und nicht mehr an Deiner Hand mitlaufen muss. Mochtest Du sie lieber, als sie noch "in Deinem Schatten" stand? Ist aber kein feiner Zug...


Was vielleicht noch wichtig ist: Sie hatte jahrelang starkes Übergewicht und hat nun sehr viel abgenommen. Sie holt gerade alles nach, was sie in dieser Zeit quasi verpasst hat (Männer, Feiern, soziale Anerkennung, beruflicher Erfolg)

Ist doch schön, dass sie das geschafft hat. Und selbst wenn der Erfolg sie momentan ein bisschen "übermütig" werden lässt, lass sie doch einfach ihr Leben genießen.
 
Erstmal vielen Dank für eure weiteren Antworten.

Ich weiß, dass Freunde kein Besitz sind. Und ich gönne meiner Freundin wirklich alles Glück dieser Welt! In jeder Hinsicht.

Ich glaube, man kann einfach daher reden, wenn man nicht schon selbst mal in der Situation war. Hier geht es für mich nicht um einen Wettkampf, wer die meisten Freunde hat. Ich habe sie in den zwei Jahren sehr unterstützt, beim Abnehmen und allem anderen. Es hat sich ja ziemlich viel verändert.
Früher war sie ein sehr feinfühliger Mensch, der sehr hohe Moralvorstellungen hatte und diese auch gelebt hat. Und ich habe das Gefühl, dass sich das gerade genau in die andere Richtung verschiebt. Verhaltensweisen, die sie früher an anderen Menschen abgelehnt hat, ergreift sie z.B. selber. Um "dazuzugehören" bei Leuten, die sie früher doof fand, weil diese sie zb aufgrund ihres Aussehens abgelehnt oder nicht ernst genommen haben.

Aufgrund dieser positiver Eigenschaften ist sie auch so eine gute Freundin von mir geworden.
Ich persönlich finde schon, dass man anderen Freundschaften einen gewissen Respekt entgegenbringen kann. Zumindest würde ich auf jeden Fall fragen, bevor ich mich mit Freunden von Freunden treffe- oder mich sonstwie vergewissern dass ich damit keinem auf die Füße trete. Und genau das verlangt meine Freundin ja auch von mir! Daher das nicht zustande gekommene Treffen.

Der Auslöser, dass ich hier geschrieben habe, war folgender: Ich hatte mich seit längerer Zeit mit besagtem Freundeskreis in unserer Stammkneipe getroffen, meine Freundin war beim Sport. Ich hatte mich zuhause ausgesperrt und kam nicht rein, konnte sie nicht erreichen weil sie im Fitness Studio keinen Empfang hat.
Wir saßen also bei einem Bier zusammen, als sie plötzlich reinkam, und mir durch ihr Verhalten zu verstehen gab, dass ich hier fehl am Platz war. Ich kenne sie seit sechs Jahren und wir wohnen zusammen, ich merke also selbst kleine "Seitenhiebe" recht deutlich (bin auch ziemlich sensibel). Das kann ich euch jetzt nicht richtig beschreiben. Sie wollte mir auf jeden Fall deutlich eigen, wie dicke sie mittlerweile mit den Leuten war. Sie war überlaut, überschwänglich, hat mich fast von meinem Hocker geschubst um allen um den Hals zu fallen- ich dachte mir in dem Moment: Wer ist das??? Das ist doch nicht sie. Zuhause hat sie mich dann sehr kühl behandelt.

Ich will nochmal verdeutlichen, dass ich es okay fände, wenn sie sich mit den Leuten trifft. Das ist nicht mein Problem. Mein Problem ist, dass sie dann jemand anderes wird (okay) aber vor allem, dass sie mir absichtlich das Gefühl gibt, nicht mehr dazuzugehören, bzw nur noch, wenn sie es möchte. Es ist wie ein Machtspiel.
Aber ich finde, das habe ich nicht verdient.
 
Und ich frage mich vor allem, WARUM? Es könnte doch auch anders laufen. Ich verstehe in solchen Punkten nicht, was in ihr vorgeht und warum sie mir so sehr vermitteln will dass sie nun dran ist.

Okay, sie war eine graue Maus, aber wenn ich es genossen hätte, um neben ihr noch "toller" zu sein, wie es mir hier unterstellt wird, hätte ich ihr doch niemals geholfen da raus zu kommen. Das war auch nicht als "guter Samariter", sondern als Freundin. Ich hab ja gewusst, dass sie darunter gelitten hat. Und das bereue ich auch nicht. Sie ist immer noch meine beste Freundin.
Deshalb trifft es mich ja so.

Durchs Zusammenwohnen sind wir halt auch viel zusammen, und deshalb krieg ich natürlich auch sehr viel mit und denke darüber nach.

was das Ansprechen angeht: Ja, Nordrheiner, du hast recht. Mir fehlt wohl momentan der Mut. Ich habe Angst dass ich es falsch formuliere und sie verletze- das Thema wird, seit sie nun ihr Ziel erreicht hat, komplett gemieden. Sie will nicht darüber reden wie sie früher war, weil sie nicht an diese Zeit erinnert werden möchte. Sie hasst den Menschen der sie früher war. Und da das Gespräch evtl auch diesen Punkt beinhalten könnte, weiß ich, dass es unangenehm wird.
 
Hallo, HimmelundMeer,

durch Deinen letzten Beitrag wird deutlicher, was Du meinst.

Ich denke, der Ausdruck "das habe ich nicht verdient" passt nicht so richtig hier rein.Tatsächlich empfinde ich das Verhalten Deiner "Freundin" verletzend. Und ich kann mich nicht ganz dem Eindruck erwehren, dass sie Dich auch verletzen will. Es stellt sich mir die Frage: Ist mein Eindruck richtig "sie will Dich verletzen" ? Wenn ja, warum?

Möglicherweise hat sie ein unbewusstes oder sogar ein bewusstes Konkurrenzdenken im Kopf und will Dich herabsetzen, Dir zeigen, wo Dein Platz ist - nämlich unter ihr.

Ich vermute, dass Du Dich hier scharf abgrenzen mußt. Es geht tatsächlich um Rechte, was ihr zusteht und was nicht. Und wenn Du nicht auf Deinen Rechten bestehst und dafür sorgst, dass sie nicht übertreten werden, dann wirst Du zunehmend erleben, dass sie immer wieder grenzverletzende Aktivitäten entfaltet, um Dir Deinen Lebensraum zu verkleinern - und ihren auf Deine Kosten zu vergrößern.

Wenn Du Frieden willst, wirst Du Dich vermutlich trennen müssen. Wenn Du in ihrer Gegenwart respektvoll behandelt werden möchtest, wirst Du Dich wehren und Grenzen definieren sowie auf Grenzeinhaltung bestehen müssen. Das bedeutet kämpfen. Deine/Eure Freunde werden sich vermutlich nicht einmischen wollen. Achtung: Zickenkrieg

Was willst Du?

LG, Nordrheiner
 

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