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Freundschaft mit Lehrer?

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Gast

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Hallo. 🙂
Ich weiß, es gibt schon den ein oder anderen Beitrag zu diesem Thema, aber ich wollte lieber einen eigenen erstellen, um quasi an mich angepasste Antworten zu erhalten - wenn ihr versteht, was ich meine.

Es ist halt so:
Ich (15 Jahre) habe vor etwas mehr als zwei Jahren die Schule gewechselt. Kurz vor meinem ersten Schultag habe ich meinen Jahrgangsleiter (ungefähr 45 Jahre) kennengelernt, bei dem wir auch GuP (Gesellschaft und Politik) und Sport unterrichtet bekommen und mochte ihn von Anfang an total gerne. Ich hatte sofort das Gefühl, ich würde ihn schon ewig kennen.
Inzwischen bin ich ja nun schon länger Teil dieser Schule. Ich verstehe mich sehr gut mit ihm, manchmal komme ich in der Pause zu seinem Büro und dann reden wir einfach mal 'ne halbe Stunde. Wir lachen sehr viel zusammen und ich unterhalte mich wirklich unglaublich gern mit ihm. Und sein Humor ist einfach großartig! Das mag vielleicht komisch klingen, aber er bedeutet mir sehr viel.
Als ich letztes Jahr an einem Schüleraustausch nach Frankreich teilgenommen habe, hatte er mich gebeten, ihm wenigstens einmal zu mailen, wie es uns dort ergeht. Ich habe ihm auch schon mal eine E-Mail mit Genesungswünschen geschickt, als er eine lange Zeit krank war. Oder ihm per E-Mail frohe Ostern gewünscht. Darauf hat er auch immer geantwortet und sich anschließend nochmal in der Schule persönlich bedankt und gesagt, dass er sich sehr gefreut habe. Ich bin mir also ziemlich sicher, dass er mich auch mag, auch durch Gespräche wie dieses (Wobei ich erwähnen sollte, dass wir während dieses Dialoges beide gelächelt haben):
"Hallo, Herr X!"
"Mhm? Ah, hallo, Sophie (nennen wir mich einfach mal so)!"
"Ja, ich schon wieder. Furchtbar, nicht wahr? Tut mir leid, falls ich störe."
"Ach was, du störst doch nie."
Er hat mich auch schon ein paar Mal als sein Sonnenschein bezeichnet, was er natürlich nicht bei jedem Schüler macht. Ich würde also mal behaupten, dass er mich halt auch mag und das vielleicht (ja, ich hoffe es sogar) auch mehr als "nur" als Schülerin. Achtung: Das ist wirklich rein freundschaftlich alles gedacht. Ich habe keinerlei Beziehungsinteressen, jedenfalls nicht mit ihm.

Dabei tuen sich jetzt folgende Probleme auf:
1.: Er ist halt um die 30 Jahre älter als ich... Natürlich sollte das eine Freundschaft nicht im Weg stehen, aber ich habe manchmal Angst, dass das nicht klappen könnte..
2.: Selbstverständlich muss die Lehrer-Schüler-Distanz gewahrt werden. Das weiß ich und das ist auch gut so. Und er würde deshalb auch nie einfach sagen, dass er mich lieber mag als andere. Oder dass er sich auch eine Freundschaft vorstellen könnte (so etwas habe ich ihm gegenüber übrigens auch noch nie erwähnt). Das macht es für mich allerdings auch sehr schwer einzuschätzen, ob ich mir wirklich eine spätere Freundschaft (also wenn ich die Schule verlassen habe und er nicht mehr mein Lehrer ist) erhoffen könnte oder ob das Schwachsinn ist. Da bin ich mir manchmal ziemlich unsicher.
3.: Ich bin eine sehr leistungsstarke Schülerin (Durchschnitt 1,2) und wurde schon oft für besondere schulische und außerschulische Leistungen ausgezeichnet. Manchmal frage ich mich, ob ich es mir deswegen vielleicht nur einbilde, dass er mich auf einer freundschaftlichen Ebene mögen könnte. Und dass er mich eigentlich "nur" als gute Schülerin schätzt. Was ich ehrlich gesagt ziemlich traurig fände.

Ich frage mich halt, ob ihr meint, dass eine Freundschaft zwischen uns möglich wäre oder ob ich mir da zu viel erhoffe. Und wie stellt man so etwas dann überhaupt an? Geht das überhaupt vernünftig? Mit einem ehemaligen Lehrer befreundet sein? Oder kann man das sogar schon als eine Art Freundschaft bezeichnen? Ich habe irgendwie so viele quälende Zweifel, die mich manchmal völlig fertig machen. Denn wenn ich die Schule übernächstes Jahr wechsle, dann wird er eben nicht mehr eine Person in meinem Alltag sein. Aber ich möchte ihn eigentlich nicht als Mensch in meinem Leben verlieren - im Gegenteil, eigentlich möchte ich ja sogar eine bessere "Beziehung" zu ihm aufbauen.

Was denkt ihr? Ist so eine Freundschaft möglich?

Danke, falls ihr euch diesen langen Text (und somit auch meine Gedanken) tatsächlich komplett durchgelesen habt und vielleicht sogar antwortet.
 
AW: Wer zu viel will, der bekommt gar nichts!

Hallo, danke für deine Antwort. 🙂

Das Einzige, was ich mir hier erhoffe, ist, dass wir (nachdem ich die Schule gewechselt habe) weiter Kontakt halten und uns vielleicht ab und zu auf einen Kaffee oder so treffen. Meinst du, dass ich da wirklich zu viel will?

Übrigens ist es natürlich nicht so, dass ich mich nur noch mit meinem Lehrer oder Gedanken diesbezüglich beschäftige. Ich habe ein großes soziales Umfeld und ein paar richtig gute Freunde - in meinem Alter. Ich spiele seit 9 Jahren in einem Flötenchor und nehme regelmäßig an Filmworkshops teil. Ich würde mein Leben als absolut erfüllt betrachten und ich bin sehr glücklich.
Aber ich habe halt trotzdem den ein oder anderen Wunsch oder Zweifel... Und den musste ich einfach mal loswerden.
 
Er scheint dich auf jeden Fall gerne zu haben und gerne mit dir zu reden. Das ist doch schon mal was.

Eine richtige Freundschaft kann natürlich erst dann entstehen, wenn du die Schule abgeschlossen hast und er nicht mehr dein Lehrer ist. Du könntest ihn ja beizeiten einfach mal fragen, ob er gerne den Kontakt zu dir halten würde, wenn du dann mit der Schule fertig bist.

Prinzipiell ist eine Freundschaft mit einem ehemaligen Lehrer durchaus möglich. Allerdings denke ich, dass in den meisten Fällen "nur" eine gute Bekanntschaft daraus wird, wo man sich eben gelegentlich schreibt und ab und zu vielleicht auch trifft. Viele Lehrer haben ja schon Familien und einen eigenen Freundeskreis, zudem haben sie oft Schulstress, sodass meistens keine Zeit bleibt für sehr häufige Treffen etc.

Bei mir ist es so, dass ich mit meiner ehemaligen Lehrerin in recht regelmäßigem Mailkontakt stehe, wir sind aber quasi nur "Bekannte". Trotzdem bedeutet es mir viel, immer wieder von ihr zu hören und den einen oder anderen nützlichen Tipp zu bekommen 🙂

Mit einer weiteren Lehrerin möchte ich ebenfalls gerne den Kontakt halten, da sie mich seit ein paar Monaten nicht mehr unterrichtet. Möglicherweise werden wir uns auch bald treffen.

Ich denke, wenn man "am Ball bleibt", ohne jedoch aufdringlich zu werden, dann hat man durchaus Chancen, dass der Kontakt nach der Schulzeit bestehen bleibt.
 
Hallo 🙂

eine Freundschaft mit Lehrern ist auf jeden Fall möglich, es sind ja schließlich auch nur Menschen.

Ich hatte vor 6 Jahren die Gleichen Bedenken wie du. Allerdings waren es bei mir 2 Lehrerinnen (ich bin nicht lesbisch und wollte nie mehr als eine Freundschaft mit ihnen), die ich von Anfang an sehr geschätzt und ihre Art gemocht habe, außerdem waren sie auch nur 9, bzw. 10 Jahre älter als ich. Wir waren sofort auf einer Wellenlänge, haben oft vor und nach dem Unterricht geredet und viel gelacht. Ich wusste, dass die beiden nur 1 Jahr an meiner Schule bleiben würden und wollte mich deshalb eigentlich nicht ganz so an sie gewöhnen, das ist mir aber nicht gelungen, umso schwerer und Tränenreicher war dann natürlich auch der Abschied, als sie die Schule wieder verlassen mussten. Sie versprachen mir, dass wir in Kontakt bleiben, auch wenn die eine 300 Km und die andere 150 Km dann entfernt waren. Und das haben sie auch gehalten. Sie waren im darauffolgenden Jahr noch 10 Tage an meiner Schule, um Prüfungen abzulegen, während sie da waren haben wir Nachmittags immer etwas zusammen unternommen (waren auf dem Weihnachtsmarkt, shoppen usw.) Die, die weiter entfernt war hatte mir auch ein halbes Jahr nachdem sie nicht mehr auf meiner Schule war angeboten, dass ich sie gerne ein Wochenende besuchen kommen kann, was ich damals auch gemacht habe und 7 Stunden mit dem Zug zu ihr gefahren bin. Es war toll und hat eine Bekanntschaft zu einer Freundschaft gemacht. Die andere hat mich öfter mal besucht oder ich war bei ihr. Alles in allem sind die beiden mir schon während sie noch meine Lehrerinnen waren ziemlich ans Herz gewachsen und ich konnte mir es ohne sie überhaupt nicht mehr vorstellen, da sie für mich auch zu meinen Vorbildern wurden und ich ihnen einfach alles anvertrauen kann. Wir haben auch heute noch regelmäßig Kontakt, laden uns zu Geburtstägen ein und die eine wird nächstes Jahr sogar meine Trauzeugin und die andere Patentante meines Kindes werden.
Ich denke also, dadurch dass du seine E-Mail Adresse ja sowieso schon hast, ihr auf jeden Fall in Kontakt bleiben werdet und es ist auch bei weitem nichts dabei, wenn du ihn dann mal fragst, ob ihr einen Kaffee trinken gehen wollt oder so.
Wünsch dir alles Gute! 🙂
 

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