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,,Füger‘‘ und ,,Strecker‘‘ in der Beziehung

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Chipirón

Gast
Ihr habt sicher vom Phänomen des Fügers und Streckers in Beziehungen gehört?

Der eine, der sich sozusagen mehr für den anderen anpasst bzw. Sich fügt ist der sogenannte Füger, der Strecker ist in einer bequemen Position.

Ich habe in meinem Umfeld beobachtet, dass meistens die Männer die Füger sind und die Frauen die Strecker.

Die Partner meiner Freundinnen ziehen für sie bereitwillig in andere Städte, obwohl sie dort schlechtere Jobchancen haben (und die besagten Frauen auch hätten umziehen können es aber einfach nicht tun/wollen).

Da werden dann stundenlange Shoppingtouren mitgemacht und Interesse für Hobbies geheuchelt nur um der Frau zu gefallen.

Zugegebenermaßen spricht da ein gewisser Neid aus mir- denn in meiner Beziehung bin ich die Fügerin. Dies liegt wahrsch an meinem niedrigen Selbstbewusstsein, aber auch an der Dynamik, die sich von Anfang an in der Beziehung eingeschlichen hat und nun schwer zu durchbrechen ist.

Wie seht ihr das Thema?
 
Ihr habt sicher vom Phänomen des Fügers und Streckers in Beziehungen gehört?

Der eine, der sich sozusagen mehr für den anderen anpasst bzw. Sich fügt ist der sogenannte Füger, der Strecker ist in einer bequemen Position.

Ich habe in meinem Umfeld beobachtet, dass meistens die Männer die Füger sind und die Frauen die Strecker.

Die Partner meiner Freundinnen ziehen für sie bereitwillig in andere Städte, obwohl sie dort schlechtere Jobchancen haben (und die besagten Frauen auch hätten umziehen können es aber einfach nicht tun/wollen).

Da werden dann stundenlange Shoppingtouren mitgemacht und Interesse für Hobbies geheuchelt nur um der Frau zu gefallen.

Zugegebenermaßen spricht da ein gewisser Neid aus mir- denn in meiner Beziehung bin ich die Fügerin. Dies liegt wahrsch an meinem niedrigen Selbstbewusstsein, aber auch an der Dynamik, die sich von Anfang an in der Beziehung eingeschlichen hat und nun schwer zu durchbrechen ist.

Wie seht ihr das Thema?
Ich weis ganz genau was du meinst und ich finde das ne echt interessante dynamik, die sich da so entwickeln kann.
Meine beobachtung dazu ist folgende:
Früher war ich mal der meinung, das in einer beziehung eine totale ausgeglichenheit herschen sollte. Beide auf augenhöhe, beide gleiche rechte. Das funktionierte auch immer ne ganze weile, aber wenn keiner die hosen an hat, die richtung bestimmt, dann herrscht über uns so eine art machtvakuum. Und früher oder später versucht die frau dann genau in diese position zu kommen und mich zu "dominieren". Versucht mir dinge vorzuschreiben, über irgendwas zu bestimmen, ohne sich abzusprechen, wollte das kommando übernehmen.

Das problem war nur, ich hab ein sehr ausgeprägtes freiheitsbedürfnis. Ich laß mir nichts vorschreiben, bin nicht unterwürfig und arschkriecherisch veranlagt. Das führte dann natürlich oft zu streit.

Irgendwann ging mal wieder eine beziehung zuende und da fiel mir oben geschriebenes auf. Eigentlich bin ich keiner, der andre gern rumkommandiert und den autoritären raushängen läßt, aber ich dachte mir, in der nächsten beziehung versuchst du es mal anders. Die kam dann auch irgendwann.

In der hab ich dann von anfang an nicht so viel rumdiskutiert. Nicht so oft nach ihrer meinung gefragt, ihr weniger entscheidungsfreiraum gelassen. Und siehe da, es lief. Und zwar besser als jemals zuvor. Und ich hab das gut hingekriegt, weil ich ein sehr fairer mensch bin, weil ich gerechtigkeit wichtig finde. Ich hab das kommando übernommen und sie hat gemerkt, daß ich das gut mache, diese position nicht ausnutze und sie nicht erniedrige, oder ihr das gefühl gebe mensch zweiter klasse zu sein.

Und das ist der knackpunkt. Leider gibts viele, die gern das kommando haben, das den anderen aber auch spüren lassen. Ich chef, du nix. Und das wiederum provoziert dann wieder streit, weil sich eine, (denn meist ist es ja die frau), schlecht und ungerecht behandelt fühlt und dann entsprechend reagiert.

Klar, funktioniert das nicht in jeder beziehung und mit jedem menschen. Bei manchen geht das gut, wenn beide auf augenhöhe sind. Weil beide nicht führen, oder geführt werden wollen und gemeinsam alles entscheiden. Es gibt aber eben auch menschen, die geführt werden wollen und davon gibts nich wenig, auch wenn viele das selbst garnicht wissen, weil sie sich darüber noch nie gedanken gemacht haben.

Im prinzip ist dieses "füger und strecker" nichts andres, als dominant und submissive. Viele kennen das mehr als begrifflichkeit beim sex. Aber genau so gut kann das eben auch ne lebenseinstelllung sein.

Schlecht ist es halt, wenn der "strecker", oder die dominante person kein guter anführer ist, die position nutzt um eigne interessen durch zu drücken. Die frau wie eine dienstmagd oder dienerin behandelt. Jede frau, die da aufbegehrt und unglücklich ist, so wie du, liebe TE kann ich voll verstehen. Ich denke, entweder mußt du dich mit deinem freund mal zusammen setzen, das ganze thematisieren und ihr versucht da auf einen nenner zu kommen. Oder du wirst dir über kurz oder lang einen anderen suchen müssen. Denn wenn dich das jetzt schon unglücklich macht, dann wird das nicht besser, eher schlimmer werden. Wenn machtbesoffene das ruder in der hand haben und nur ihren vorteil sehen und sehen wollen, dann sind sie eben schlechte anführer. Damit muß man sich nicht abfinden, ist schließlich ein freies land.
 
Und das ist der knackpunkt. Leider gibts viele, die gern das kommando haben, das den anderen aber auch spüren lassen. Ich chef, du nix. Und das wiederum provoziert dann wieder streit, weil sich eine, (denn meist ist es ja die frau), schlecht und ungerecht behandelt fühlt und dann entsprechend reagiert.
Ja, richtig, genauso ist es !
... und wer keinen Partner hat (oder findet?), der schafft sich dann einen Hund an, mit dem kann er dann ja problemlos "Chef" spielen.
Ich finde diese "Machtspiele" zum Kotzen !
 
Ich finde diese "Machtspiele" zum Kotzen !
Naja, was du bedenken mußt, dieses ganze system gilt ja nich nur für ne beziehung, darauf triffst du im alltag ja auch überall. Wenn du bei irgendwas mitmachen willst, was ein team erfordert, dann steht und fällt das ganze immer mit dem, der das sagen hat. Ich hab z.b. in den anfangszeiten viel world of warcraft gespielt. War mal in der einen, mal in der anderen gilde. Zum schluß bin ch dann in ner ziemlich großen gelandet. Gildenchefs war n pärchen, die das zusammen aufgezogen hatten.

Die haben sich total den A**** dafür aufgerissen, hatten für jeden ein offnes ohr, haben dauernd sachen organisiert. Die haben die leute so mitgerissen, mich eingeschlössen, sowas hab ich noch nie erlebt, wie man so ein charisma und so eine ausstrahlung haben kann. Und das nur über teamspeak. Man kannte sich ja nicht wirklich, sondern nur die stimmen.

Ein andres mal war ich in nem autoclub, da genau das gleiche. In dem fall wars ne frau, die den club gemanaged hat. Hat sich um alles und alle gekümmert, organisiert wie die feuerwehr. Gab sogar 2 leute, die die automarke gewechselt haben, damit sie zu uns kommen konnten. Das spricht bände.

Und viele wollen irgendwas haben, dem sie folgen können. Frag mal leute, die zur bundeswehr gehen, oder in rockerclubs, bei der polizei, im fußballverein etc pp. Viele mögen teil von irgendwas sein, denn gemeinsamkeit macht stark. Und wichtiger teil einer gemeinschaft ist eben, wer und wie sie geleitet wird.

Na klar, gibts auch menschen, die garnichts damit anfangen können, auf teams husten und lieber ihr eignes ding machen. Auch in ner beziehung nicht führen und nich geführt werden wollen. Das ist ja jedem selbst überlassen, was ihm mehr liegt und spaß macht. Ich wollt damit nur sagen, das dieses "machtspiel" wie du es nennst, einfach ein grundsätzliches spielprinzip unserer spezies sind. Das gabs immer und wirds immer geben, egal ob man sich dessen bewußt ist, oder auch nicht. Aber wenn man sich dessen bewußt ist, erscheinen manche dinge in nem anderen licht und das kann schonmal ganz nützlich sein. Zu viel wissen kann man nie, ist zumindest meine ansicht. Was man dann mit dem wissen macht, das ist ja ne andere frage.
 

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