colfield13
Mitglied
Hallo liebe Community,
Ich habe mich schon öfters mal an euch gewendet und immer viele tolle Tipps und Ratschläge erhalten und hoffe, dass ihr mir nun auch irgendwie einen Weg aufzeigen könnt. Hierfür erkläre ich mal meine aktuelle Situation:
Ich (männlich, 27 Jahre, wohne in NRW nähe Münster) bin staatlich anerkannter Erzieher und mittlerweile seit 2017 in diesem Job. Mir war relativ schnell klar, dass ich etwas mit Menschen zutun haben möchte und nach kurzer Zeit stand für mich fest, dass ich gerne Erzieher werden wollte! Ich wollte aktiv Menschen helfen, sie ein Stück weit auf ihrem Weg begleiten und das Gefühl haben, dass meine Arbeit "sinnvoll" ist. Die Ausbildung habe ich 2014 begonnen und 2017 abgeschlossen - alles in allem waren es harte, aber auch lehrreiche Jahre, an denen ich auch persönlich gewachsen bin!
Mein Anerkennungsjahr habe ich 2017 beendet - also aktiv gearbeitet bis jetzt ca. 8 Jahre! Angefangen habe ich damals in der Kinder- und Jugendhilfe in einer Tagesgruppe (mein Anerkennungsjahr). Ich hatte dort eine schreckliche Anleitung, allerdings gute Noten und habe dich da durchgebissen und die Ausbildung schließlich mit guten Noten beendet! Für mich stand aber fest, dass ich zunächst raus möchte aus der Kinder- und Jugendhilfe.
Ab August 2017 hatte ich dann das große Glück eine neue Kita bei mir in der Stadt miteröffnen zu dürfen. Das erste Berufsjahr war etwas chaotisch - aber ich habe dort viele tolle Erfahrungen sammeln können. Ich selbst bin mit den Berufsjahren immer sicherer geworden und bekam eigentlich stets auch gute Rückmeldungen. Leider hat mein damalige Chef Ende 2021 aufgehört und wir bekamen 2022 eine neue Einrichtungsleitung. Meine neue Chefin hat das komplette Konzept der Kita geändert und war auch persönlich sehr sehr schwierig, weshalb ich mich dazu entschieden habe zu kündigen. Es war leider auch kein schöner Abgang dort, aber für mich stand fest, dass ich dort keine Zukunft mehr habe!
Nun habe ich Anfang 2023 mich nach einer neuen Stelle umgesucht. Aufgrund des aktuellen Fachkräftemangels und meiner guten Referenzen (Arbeitszeugnisse etc.) hätte ich quasi bei fast jeder Stelle anfangen können, wo ich mich beworben habe! Für den Arbeitsbereich habe ich mich stets offen gezeigt und mich deshalb auch offen beworben - allerdings ist es dann schlussendlich wieder eine Kita geworden! Diese Kita ist allerdings ca. 18 Minuten Autofahrt von mir entfernt - eine Strecke die ich aber aufgrund des tollen Teams gerne in Kauf nehme!
Zum eigentlichen Thema: Nun arbeite ich dort seit Juli 2023. Meine Probezeit ist seit dem 01.01. um! Mir gefällt es in der Einrichtung eigentlich sehr gut! Tolle Chefin, tolles junges Team, offene Räumlichkeiten - aber ich werde momentan einfach nicht mehr so richtig glücklich. Ich verstehe gar nicht so ganz genau warum. Ich darf tolle Fortbildungen besuchen, bekomme mehr Verantwortung (als Gruppenleitung) und habe einen guten Draht zu den Kindern und Eltern - ABER ich bin momentan einfach unglücklich!
Warum? Ja das ist eine gute Frage. Es hat sich sooo viel im Job verändert - das kann selbst ich sagen, obwohl ich noch nicht sooooo lange im Job bin! Ich möchte mit meiner Arbeit als Erzieher dazu beitragen, dass Kinder und Jugendliche sich zu selbständigen, neugierigen und offenen Menschen entwickeln können und dieser Welt so mit Mut, Stärke und Toleranz entgegentreten können - dies ist aber aktuell fast gar nicht mehr möglich!
Ständig Personalmangel überall - Notgruppen - man selbst ständig krank (dann ist man auch noch mit einem schlechten Gewissen Zuhause), mittlerweile bin ich auch sehr lautstarksensibel und mir macht das alles einfach extrem zu schaffen. Ich möchte nicht rumjammern, aber ich frage mich mittlerweile, ob das überhaupt noch der richtige Job für mich ist ...
Dazu kommen ja auch noch andere Dinge: Viele Kinder bei uns benötigen sehr viel Aufmerksamkeit oder besondere Betreuung (bitte nicht falsch verstehen - ich möchte mich dieser Aufgabe natürlich stellen, aber es ist bei einer Gruppenanzahl von 21 Kindern nicht möglich allen gerecht zu werden!). Oftmals bin ich froh, wenn alle den Tag einfach nur überlebt haben! Ich schaffe kaum etwas von meiner To-Do-Liste, da überall die Zeit fehlt und Vorbereitungszeiten für Elterngespräche etc. oftmals dem Personalmangel zum Opfer fallen - klar die Kinder stehen an 1. Stelle, aber Zeiten für solche Dinge sind auch wichtig!
Ich arbeite vollzeit - komme also völligst ausgelaugt nach Hause und kann mich danach kaum noch aufraffen. Stunden reduzieren ist vorerst leider keine Option, da ich einige finanzielle Verpflichtungen habe! Vielleicht doch noch mal den Bereich wechseln? Ich würde gerne mehr in den verwaltungstechnischen Teil - dort wird jedoch meist ein Studium vorrausgesetzt ...
Fühle mich momentan ratlos und irgendwie in einem Loch ...
Habt ihr Ideen? Nochmals Stelle wechseln? Sind hier ebenfalls Erzieher denen es ähnlich geht?
Ich habe mich schon öfters mal an euch gewendet und immer viele tolle Tipps und Ratschläge erhalten und hoffe, dass ihr mir nun auch irgendwie einen Weg aufzeigen könnt. Hierfür erkläre ich mal meine aktuelle Situation:
Ich (männlich, 27 Jahre, wohne in NRW nähe Münster) bin staatlich anerkannter Erzieher und mittlerweile seit 2017 in diesem Job. Mir war relativ schnell klar, dass ich etwas mit Menschen zutun haben möchte und nach kurzer Zeit stand für mich fest, dass ich gerne Erzieher werden wollte! Ich wollte aktiv Menschen helfen, sie ein Stück weit auf ihrem Weg begleiten und das Gefühl haben, dass meine Arbeit "sinnvoll" ist. Die Ausbildung habe ich 2014 begonnen und 2017 abgeschlossen - alles in allem waren es harte, aber auch lehrreiche Jahre, an denen ich auch persönlich gewachsen bin!
Mein Anerkennungsjahr habe ich 2017 beendet - also aktiv gearbeitet bis jetzt ca. 8 Jahre! Angefangen habe ich damals in der Kinder- und Jugendhilfe in einer Tagesgruppe (mein Anerkennungsjahr). Ich hatte dort eine schreckliche Anleitung, allerdings gute Noten und habe dich da durchgebissen und die Ausbildung schließlich mit guten Noten beendet! Für mich stand aber fest, dass ich zunächst raus möchte aus der Kinder- und Jugendhilfe.
Ab August 2017 hatte ich dann das große Glück eine neue Kita bei mir in der Stadt miteröffnen zu dürfen. Das erste Berufsjahr war etwas chaotisch - aber ich habe dort viele tolle Erfahrungen sammeln können. Ich selbst bin mit den Berufsjahren immer sicherer geworden und bekam eigentlich stets auch gute Rückmeldungen. Leider hat mein damalige Chef Ende 2021 aufgehört und wir bekamen 2022 eine neue Einrichtungsleitung. Meine neue Chefin hat das komplette Konzept der Kita geändert und war auch persönlich sehr sehr schwierig, weshalb ich mich dazu entschieden habe zu kündigen. Es war leider auch kein schöner Abgang dort, aber für mich stand fest, dass ich dort keine Zukunft mehr habe!
Nun habe ich Anfang 2023 mich nach einer neuen Stelle umgesucht. Aufgrund des aktuellen Fachkräftemangels und meiner guten Referenzen (Arbeitszeugnisse etc.) hätte ich quasi bei fast jeder Stelle anfangen können, wo ich mich beworben habe! Für den Arbeitsbereich habe ich mich stets offen gezeigt und mich deshalb auch offen beworben - allerdings ist es dann schlussendlich wieder eine Kita geworden! Diese Kita ist allerdings ca. 18 Minuten Autofahrt von mir entfernt - eine Strecke die ich aber aufgrund des tollen Teams gerne in Kauf nehme!
Zum eigentlichen Thema: Nun arbeite ich dort seit Juli 2023. Meine Probezeit ist seit dem 01.01. um! Mir gefällt es in der Einrichtung eigentlich sehr gut! Tolle Chefin, tolles junges Team, offene Räumlichkeiten - aber ich werde momentan einfach nicht mehr so richtig glücklich. Ich verstehe gar nicht so ganz genau warum. Ich darf tolle Fortbildungen besuchen, bekomme mehr Verantwortung (als Gruppenleitung) und habe einen guten Draht zu den Kindern und Eltern - ABER ich bin momentan einfach unglücklich!
Warum? Ja das ist eine gute Frage. Es hat sich sooo viel im Job verändert - das kann selbst ich sagen, obwohl ich noch nicht sooooo lange im Job bin! Ich möchte mit meiner Arbeit als Erzieher dazu beitragen, dass Kinder und Jugendliche sich zu selbständigen, neugierigen und offenen Menschen entwickeln können und dieser Welt so mit Mut, Stärke und Toleranz entgegentreten können - dies ist aber aktuell fast gar nicht mehr möglich!
Ständig Personalmangel überall - Notgruppen - man selbst ständig krank (dann ist man auch noch mit einem schlechten Gewissen Zuhause), mittlerweile bin ich auch sehr lautstarksensibel und mir macht das alles einfach extrem zu schaffen. Ich möchte nicht rumjammern, aber ich frage mich mittlerweile, ob das überhaupt noch der richtige Job für mich ist ...
Dazu kommen ja auch noch andere Dinge: Viele Kinder bei uns benötigen sehr viel Aufmerksamkeit oder besondere Betreuung (bitte nicht falsch verstehen - ich möchte mich dieser Aufgabe natürlich stellen, aber es ist bei einer Gruppenanzahl von 21 Kindern nicht möglich allen gerecht zu werden!). Oftmals bin ich froh, wenn alle den Tag einfach nur überlebt haben! Ich schaffe kaum etwas von meiner To-Do-Liste, da überall die Zeit fehlt und Vorbereitungszeiten für Elterngespräche etc. oftmals dem Personalmangel zum Opfer fallen - klar die Kinder stehen an 1. Stelle, aber Zeiten für solche Dinge sind auch wichtig!
Ich arbeite vollzeit - komme also völligst ausgelaugt nach Hause und kann mich danach kaum noch aufraffen. Stunden reduzieren ist vorerst leider keine Option, da ich einige finanzielle Verpflichtungen habe! Vielleicht doch noch mal den Bereich wechseln? Ich würde gerne mehr in den verwaltungstechnischen Teil - dort wird jedoch meist ein Studium vorrausgesetzt ...
Fühle mich momentan ratlos und irgendwie in einem Loch ...
Habt ihr Ideen? Nochmals Stelle wechseln? Sind hier ebenfalls Erzieher denen es ähnlich geht?