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Fühle mich sehr einsam und unbeliebt

lapinoskoff

Mitglied
Hallo an alle,

bin M, 45, verheiratet. Und sehr einsam. Habe niemanden, mit dem ich einfach spontan einen Kaffee trinken gehen könnte und über meine Probleme reden könnte. Meine Ehe steckt im Moment in einer tiefen Krise, weil ich keine Kinder möchte, meine Frau aber schon, und obwohl meine Einstellung zum Thema schon lange vor der Hochzeit bekannt war, eigentlich seit wir uns vor 10 Jahren kennengelernt haben. Die Probleme bedrücken mich immer mehr und mehr, und ich habe nicht so richtig jemanden, mit dem ich moich spontan verabreden könnte, um darüber zu reden. Die Paar Leute, die ich kenne, wohnen alle weit weg. Gemeinsame Freunde mit meienr Frau haben wir nicht. Die meisten sind Pärchen, aber entweder kommt meine Frau mit einem von beiden nicht klar, oder umgekehrt.Und die, die uns beiden sympathisch sind haben eine eigene Familie und kein grosses Interesse daran, mit uns am WE oder so etwas zu unternehmen. Also da keine Möglichkeit, irgendwie auf andere Gedanken zu kommen. Bei der Arbeit: meine Frau hat durch ihre Arbeit viele neue Leute kennengelernt, mit denen sie ab und zu was unternimmt. Bei meinen Arbeitskollegen nix zu machen. Ich bin mit denen nett und hilfsbereit. Die unternehmen oft etwas zusammen, mir schlagen sie aber nie vor, mitzukommen, obwohl ich schon öfters signalisiert habe, dass ich für alles offen bin. Insbesondere, bei einem gleichaltrigen Arbeitskollegen, mit dem ich mich gut verstehe, und dem ich schon vorgeschlagen habe, das wir was zusammen machen. Bis jetzt ist von seiner Seite nichts zurückgekommen. Dass man mich nie einlädt dachte ich, liegt vielleicht am Altersunterschied; die die was zusammen unternehmen, sind um einiges jünger als ich. Letztens war ich aber traurig als ich erfahren habe, dass der ältere Arbeitskollege, von dem ich gesprochen habe, auch mit denen was unternimmt...Was kann ich mehr tun, als nett, hilfsbereit und kontaktfreudig zu sein...?Ich habe es bei anderen Kollegen auch probiert, da ist auch nie was zurückgekommen; und ich kann doch nicht darum betteln, dass man mich aufnimmt...Liegt es daran, dass ich verheiratet bin, und die anderen single sind und denken, ich habe sowieso kein Interesse und Zeit...?Ich habe zwar einen Arbeitskollegen, mit dem ich ab und zu Fahrrad fahren gehe, aber das ist alles sehr begrenzt; er hat seine Familie, und hat im Allgemeinen kein Interesse am Ausgehen oder was neues entdecken. Ich habe eine andere Kollegin, mit der ich moich sehr gut verstehe, wir verbringen ab und zu mal die Mittagspause zusammen, sie ist auch Single, hat aber einen Freundeskreis. Ich dachte, vielleicht komme ich über sie an neue Freunde und eine neue Clique ran, und werde aufgenommen, aber auch da, Fehlanzeige.Ich habe ihr in letzter Verzweiflung, und nachdem sie sich mir ein bisschen geöffnet hatte, meine Freundschaft angeboten, aber da ist auch nix zurückgekommen in dem Sinne eines Vorschlages, dass wir mal was unternehmen...Liegt es da auch daran, dass ich verheiratet bin...?Und angenommen, ich wäre plötzlich wieder solo, würden alle diese Leute zu mir kommen und sagen "Du bist jetzt solo, komm'doch einfach mit uns.." Wohl eher nicht, denke ich.

Das nächste, was mich traurig macht: wie fast jeder habe ich bei Facebook einige Freunde. Komischerwei se werden bei mir nur in den seltensten Fällen Photos oder so ähnlich kommentiert. Wenn ich Photos bei Facebook poste bleibt es meistens ohne Echo, obwohl ich bei den anderen sehr oft etwas kommentiere. Nachrichten kriege ich auch nie. Da versuche ich auch den Leuten zu zeigen, dass ich für alles offen bin, aber nix kommt zurück. Und ich sehe z.B bei meiner Frau, dass die Photos, die sie postet, immer und vielfach mit Bewunderung kommentiert werden. Ich gönne ihr, ich bin nicht eifersüchtig, aber warum bei mir nicht?Was macht sie, was ich nicht mache...?

Die einzigen, die zu mir halten, sind ein Jugendfreund von mir; der wohnt 150 km von hier, und hat am WE sowieso nie Zeit, einen Besuch abzustatten oder zu empfangen, obwohl er alleine ist. Aber er hat seine Clique, seine Leute...Mit dem zweiten kann ich schon ab und zu mal was unternehmen, aber eher selten. Er hat eine freundin, die ihn nicht rauslässt, wie er möchte. Das ist übrigens eins von den Pärchen, bei dem meine Frau mit der Freundin meines Freundes nicht klar kommt...

Ich habe auch probiert, Kontakte zu unseren neuen Nachbarn zu knüpfen; ich bringe ab und zu Futter für deren Katze vorbei, biete denen meine Hilfe an, ohne aufdringlich zu werden. Aber da kommt auch nix zurück. Andere Nachbarn habe ich bei uns eingeladen, die haben zwar zugesagt, sind aber nie vorbeigekommen.

Ich war immer ziemlich einsam. Als Jugendlicher hatte ich zwar eine Clique, aber als 18 jähriger hatte ich kein Interesse an männlichen Beschäftigungen wie Fussball, rauchen, saufen, Mofas usw, so dass man mich irgendwann mal klar gemacht hat, ich habe in der Clique nichts mehr zu suchen. Kontakte zu knüpfen war für mich immer schwierig. Vor 15 Jahren hatte ich mal wieder ein Paar Kumpels gefunden, aber da auch gings schief, weil ich nicht saufe, keinen Fussball oder Billard spiele.


Ich habe das Gefühl, tiefer sinken kann ich ja wohl kaum. Ich fühle mich vom normalen Leben einfach abgestossen, von anderen nicht oder kaum wahrgenommen und geschätzt. Ich stelle mir vor, was passieren würde, wenn meine Ehe dann auch noch definitiv den Bach noch mehr runtergehen würde...

Was meint ihr zu alledem...?Kann mir noch geholfen werden...?
 
Du beschreibst, dass Du hilfsbereit bist, Dich anbietest und bemüht bist, nicht aufdringlich zu sein. Das sind ja alles sehr löbliche Eigenschaften.

Nur, wenn ich jetzt mal davon ausgehe, dass Du Dich anderen Menschen gegenüber genauso verhälst, wie Du Dich in Deinem Posting dem Leser gegenüber verhälst/darstellst, zeigt es ja, dass Du sehr an Dir zweifelst. Und ich habe auch das Gefühl, dass Du etwas erzwingen willst.

Menschen, die fröhlich und selbstbewusst sind, sind eindeutig die Sieger und lernen Menschen eher kennen. Das ist so unfair,... aber nachvollziehbar!

Freundschaften lassen sich ebenso wenig erzwingen (das Beispiel mit Deiner Arbeitskollegin, die irritiert reagiert hat) wie Liebe. Davon, dass man jemanden Freundschaft anbietet, habe ich so auch noch nicht gehört. Man kann Hilfe anbieten, aber keine Freundschaft. Freundschaft muss entstehen!
Und deshalb glaube ich Deiner Eigenwahrnehmung auch nicht, dass Du unaufdringlich bist. Das kann nicht stimmen.

Lerne ich einen Menschen kennen, der mir so viele "ich möchte Dich kennenlernen - Signale" senden würde wie Du, wäre ich überfordert. Zunächst würde ich mich fragen, ob ich da einen guten Fang machen würde, denn jemand der mir mit so viel Selbstzweifeln gegenübertritt, könnte mich auslaugen. Ich weiß doch gleich, dass Du problembeladen bist und ich dazu dienen würde (wie Du ja auch schon geschrieben hast: ich brauche jemanden um über meine Probleme zu reden), Dir Entlastung zu schaffen. Aber wo bliebe ich dann? Hättest Du eigentlich wirklich Interesse an MIR?

Du schreibst, dass Du keine Freunde gefunden hast, weil Du nicht säufst und Dich nicht für Fußball interessierst. Also solltest Du Dir natürlich Menschen suchen, denen das auch nichts gibt. Ansonsten fungierst Du nur als Spaßbremse. Und das ist so ziemlich das Schlimmste. Denn Freundschaften müssen ausgewogen sein. Spaß, gemeinsame Aktivitäten, mal albern sein, aber eben auch zuhören und füreinander da sein. Zu viel Ernst am Anfang einer Bekanntschaft ist häufig nicht so gut. Das kommt dann erst.

Ich habe Dir jetzt Teile eines Beitrags, den ich gepostet habe kopiert, vielleicht hilft es Dir ja ein wenig weiter?

Jeder wünscht sich ja Menschen, die ihn verstehen und denen er sich gedanklich oder seelisch Nahe fühlt. Und um das zu erreichen, muss man/frau ja erstmal die andere Person sondieren und in Kontakt kommen. Und dazu ist Smalltalk da. Außer Du bist in einer Situation, in der die Menschen sich aus Gründen begegnen, die sich nun mal nicht vermeiden lassen (Schulklasse, Wartezimmer, die Nachbarin). Da geht es dann wohl eher um Freundlichkeit, Respekt und um "hallo, ich habe Dich wahrgenommen". Aber es ist auch häufig ein Segen, sich mal 2 Minuten nicht um sich selbst zu drehen (empfinde ich häufig so).

Wenn ich Smalltalk halte, habe ich die Chance, die Person, die mir interessant erscheint auch vielleicht kennenzulernen. Und meine Schüchternheit legt sich von selbst, wenn ich freundlich und humorvoll auf andere zugehe. Das kann ich am besten, wenn ich mir vorher den Menschen anschaue und gucke, ob wir vielleicht Gemeinsamkeiten haben oder in einer gemeinsamen Situation sind. Hier gibt es selbstverständlich Versuch und Irrtum, aber man wird ja nicht dümmer und überlebt so etwas in der Regel auch. No risk, no fun!


Ich hoffe, ich konnte ein wenig helfen? Lieben Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
Na ja, also ich will nicht nur über meine Probleme reden. Die Anderen sollen auch nicht zu kurz kommen. Die Kollegin, der ich meine Freundschaft angeboten habe, hatte mir viele private Sachen erzählt, und war traurig, daher habe ich ihr gesagt, wenn sie jemanden braucht, soll sie sich bei mir melden. Es ist natürlich auch nicht so, dass ich sie jetzt ständig frage, ob sie über meinen Vorschlag nachgedacht hat...

Ich habe leider keine Ahnung, wie die Anderen mich wahrnehmen. Aber wenn ich jemanden sympathisch finde, dann schlage ich vor, dass wir was unternehmen. Aber ich habe das Gefühl, mich will niemanden haben, aus welchen Gründen wie auch immer. Überall um mich herum bilden sich Cliquen, nur ich darf dazu nicht gehören. Und selbst wenn ich dazu gehören würde, wäre ich wohl nicht unbedingt glücklich, denn meistens geht es ums Saufen, oder in irgendwelche Clubs oder Bars zu gehen, die ich nicht mal im schlimmsten Albtraum betreten würde. Aber zumindest hätte ich das Gefühl, jemand hat mich eingeladen, ich gehöre dazu. Das letzte Mal, wo mir sowas passiert ist, wo ich das Gefühl hatte, dazu zu gehören, nicht mer insam zu sein, war ich 16...Hat 3 Jahre gedauert,dann hat man mich aus der Clique verabschiedet. Ausser, dass ich nicht säufte ud rauchte weiss ich bis heute immer noch nicht, was ich falsch gemacht habe.

Jedenfalls Danke für Deine Worte, es hilft zumindest ein Stückchen weiter, nämlich mich zu fragen, wie die anderen mich wahrnehmen, jetzt müsste ich mal herausfinden, wie sie mich tatsächlich wahrnehmen...
 

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